Die Spy Girls - Lisa Lutz [2. Teil]

  • Kiepenheuer Verlag GmbH, Oktober 2009
    Broschiert, 420 Seiten
    OT: Curse of the Spellmans
    aus dem Amerikanischen von Patricia Klobusiczky


    Kurzbeschreibung
    Die liebenswert schrägen Spellmans betreiben ein Familienbusiness der besonderen Art: eine Privatdetektei. Ihr Handwerk beherrschen sie perfekt - beim Beschatten und Ausspionieren macht ihnen keiner etwas vor. In die Nachbarschaft der Spellmans zieht ein attraktiver Unbekannter, der Isabel sofort ins Auge sticht. Seine Gärtnerleidenschaft erweckt jedoch das Misstrauen der jungen Detektivin. Vier Verhaftungen später - »Betriebsunfälle«, wie sie es nennt - ist Izzy nicht schlauer, aber umso wilder entschlossen, sein Geheimnis zu lüften. Als wenn sie keine anderen Sorgen hätte: Ihr Vater hält die Familie mit einer verspäteten Midlife-Crisis auf Trab, während die Mutter fremden Motorrädern die Reifen aufschlitzt. Auch die kleine Schwester Rae verhält sich eigenartig, sie über fährt »aus Versehen« ihren neuen besten Freund, Inspektor Henry Stone. Viele Verwicklungen und Rätsel umgeben Isabel, doch dank ihrer geschärften Ermittlersinne gelingt es ihr auf recht unkonventionellen Wegen, Licht ins Dunkel zu bringen.


    Über die Autorin
    Lisa Lutz wuchs im Süden Kaliforniens auf, studierte in Leeds und lebt in San Francisco. Neben verschiedenen Gelegenheitsjobs arbeitete sie kurzzeitig für ein Detektivbüro und schrieb einige Folgen der erfolgreichen Comedy-Serie »Plan B«.


    Meine Meinung
    Isabel, genannt Izzy, Spellman ist in der familieneigenen Privatdetektei Spellman Investigations tätig und bekommt alle Hände voll zu tun.
    Eigentlich soll sie herausfinden, wer die Serie von Anschlägen auf die Festtagesdekoration in Mrs. Chandlers Vorgarten verübt. Aber da ist auch noch der neue Nachbar, John Brown (potentieller Exfreund Nr. 11), der sich suspekt verhält. Er gräbt Löcher in seinen Garten, schreddert seinen Abfall, hält eine Zimmertür immer fest verschlossen und versucht seine Herkunft zu verschleiern.


    Auch innerhalb der Familie Spellman gibt es Merkwürdigkeiten und die Familienmitglieder schnüffeln sich gegenseitig hinterher.
    Izzys 16-jährige Schwester Rae hätte beinahe ihren besten Freund, Inspektor Henry Stone, überfahren und weicht ihm nicht mehr von der Seite.
    Izzys Mutter Olivia schleicht nachts aus dem Haus um ein bestimmtes Motorrad durch Aufschlitzen der Reifen oder Abzapfen des Benzins zu sabotieren.
    Vater Albert geht heimlich zu Yoga-Kursen und zum Fitnesstraining und der sonst so pflichtbewusste Bruder David sitzt biertrinkend depressiv zu Hause, während seine Ehefrau, und Izzys beste Freundin, Petra in der Wüste von Arizona „verschollen“ ist.


    In dieses ganze Wirrwarr ist Izzy involviert, ihre Nachforschungen bringen ihr zudem noch vier Festnahmen in zwei Monaten und eine Unterlassungsverfügung ein. Abgesehen davon ist Izzy praktisch obdachlos, da der alte Freund ihres Onkels Ray, Bernie, bei dem sie wohnt, wieder zurück gekommen ist.


    „Die Spy Girls“ spielt etwas zwei Jahre nach dem ersten Teil "Little Miss Undercover" um Izzy Spellman und ihre chaotische Familie.
    Reichlich Potential zu lustigen Verwicklungen und Pannen bietet der Plot, aber, im Gegensatz zu Teil eins, macht Lisa Lutz zu wenig daraus. Wirklich komisch sind die zum Teil schon skurrilen Szenen nur selten.


    Statt des verschrobenen Onkel Ray, der am Ende des ersten Teils starb, hat die freche, kleine Schwester nun den rechtschaffenen Henry Stone an ihrer Seite. Die Dialoge der beiden werden auch als „Die Stone & Spellman Show“ eingeleitet.
    Leider sind die Dialoge weder besonders witzig, noch geistreich. Gleiches gilt für die zahlreichen Fußnoten.


    Trotz der bunten Palette an Themen wirkt der Roman bemüht und schwerfällig.
    Fazit: „Die Spy Girls“ ist leider nur eine schnell gelesene und schnell vergessene Fortsetzung von „Little Miss Undercover“.


    Der dritte Teil (Revenge of the Spellmans) ist bereits auf Englisch erschienen.


    Von mir 6/10 Punkten

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe "Curse of the Spellmans" auf Englisch gelesen und muss Sigrid eigentlich in allen Grundaussagen zustimmen:
    Das mit Lobeshymnen gespickte Cover ("One of the best comic novels I've ever read...") ist schon das herausragendste, ansonsten fand ich die Geschichte auch eher lahm.


    Das Buch hat mir gut als Fitness-Studio-Buch gedient, denn man kann eigentlich an jeder Stelle wieder einsteigen, auch nach längerer Zeit, wenn man mal keine Lust hat, sich jeden Tag mit den geistigen Ergüssen von Izzy zu beschäftigen. Es wird immer wieder die voranerzählte Geschichte aufgewärmt und so kommt man auch nach langer Zeit wieder gut rein.


    Ich habe mich zwar schon unterhalten gefühlt und werde den dritten Teil wohl auch lesen, um wenigstens ab und zu mal ein englisches Buch vor der Nase zu haben, aber wirklich gut ist anders.... Aber auch nicht so schlecht, dass man das Buch in die Ecke feuern muss, einfach nur ein bisschen belanglos.

  • Die Spellmans betreiben eine Privatdetektei, der Beruf wirkt sich auch auf das Privatleben aus: Die Familie schneidet gerne Gespräche mit, bespitzelt auch Familienmitglieder und die vorherrschende Emotion ist Misstrauen.


    Im zweiten Band der Reihe zieht ein neuer Nachbar ein, John Brown, ein Name, der so alltäglich ist, dass er gar nicht echt sein kann, meint Isabel, die ältere Tochter der Familie und setzt alles daran, hinter das „Geheimnis“ des Mannes zu kommen. das trägt ihr mehrere Verhaftungen und eine Unterlassungsverfügung ein, doch Isabel wäre nicht Isabel, wenn sie das abschrecken würde.


    Isabel erzählt Ihrem Anwalt selbst in Ich-Form die Geschichte, nicht immer chronologisch und gerne abschweifend. Neben dem oben bereits genannten „Fall“ gibt es weitere Rätsel zu lösen, denn nicht nur die Eltern, auch der ältere Bruder benehmen sich merkwürdig, jemand nimmt Streiche, die Isabel als Jugendliche gemacht hat, wieder auf und neben all dem wird Isabel auch noch obdachlos. Unterstützt wird sie mehr oder weniger hilfreich von ihrer jüngeren Schwester Rae und deren bestem Freund, Inspektor Henry Stone (eine Beziehung, die auch schon mal das Jugendamt auf den Plan ruft).


    Die Geschichte ist sehr amüsant, unterhält prächtig und macht große Lust auf weitere Romane der Reihe. Leider sind nur drei von sechs bisher ins Deutsche übersetzt worden. Mir gefallen besonders gut die Fußnoten, die zusätzlich zum Schmunzeln anregen – und sich sogar in der Danksagung befinden.


    Ich vergebe 4,5 Sterne, die ich, wie immer, aufrunde und eine Leseempfehlung, wer sich gut unterhalten möchte, gerne lacht, ein bisschen schwarzem Humor nicht abgeneigt ist, sollte es einmal mit den Spellmans probieren.

  • Die Spellmans betreiben eine Privatdetektei, der Beruf wirkt sich auch auf das Privatleben aus: Die Familie schneidet gerne Gespräche mit, bespitzelt auch Familienmitglieder und die vorherrschende Emotion ist Misstrauen.


    Im zweiten Band der Reihe zieht ein neuer Nachbar ein, John Brown, ein Name, der so alltäglich ist, dass er gar nicht echt sein kann, meint Isabel, die ältere Tochter der Familie und setzt alles daran, hinter das „Geheimnis“ des Mannes zu kommen. das trägt ihr mehrere Verhaftungen und eine Unterlassungsverfügung ein, doch Isabel wäre nicht Isabel, wenn sie das abschrecken würde.


    Isabel erzählt Ihrem Anwalt selbst in Ich-Form die Geschichte, nicht immer chronologisch und gerne abschweifend. Neben dem oben bereits genannten „Fall“ gibt es weitere Rätsel zu lösen, denn nicht nur die Eltern, auch der ältere Bruder benehmen sich merkwürdig, jemand nimmt Streiche, die Isabel als Jugendliche gemacht hat, wieder auf und neben all dem wird Isabel auch noch obdachlos. Unterstützt wird sie mehr oder weniger hilfreich von ihrer jüngeren Schwester Rae und deren bestem Freund, Inspektor Henry Stone (eine Beziehung, die auch schon mal das Jugendamt auf den Plan ruft).


    Die Geschichte ist sehr amüsant, unterhält prächtig und macht große Lust auf weitere Romane der Reihe. Leider sind nur drei von sechs bisher ins Deutsche übersetzt worden. Mir gefallen besonders gut die Fußnoten, die zusätzlich zum Schmunzeln anregen – und sich sogar in der Danksagung befinden.


    Ich vergebe 9 Punkte und eine Leseempfehlung, wer sich gut unterhalten möchte, gerne lacht, ein bisschen schwarzem Humor nicht abgeneigt ist, sollte es einmal mit den Spellmans probieren.