'Der Bastard von Tolosa' - Seiten 191 - 241

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  • Es erstaunt mich wirklich, wie flüssig ich den Roman lesen kann. Trotz vieler Namen,
    manche auch gleich oder ähnlich, habe ich keine Schwierigkeiten, die Personen auseinander zu halten. Das liegt an der guten Charakterisierung, dadurch habe ich von jeder ein eigenes Bild im Kopf.
    Sorry, dass ich nochmal auf diese Vorausschau zurückkommen muss. Auch in diesem Abschnitt (S. 204) gibt es eine entsprechende Passage. Für mich hat das so was von - Leser, merk Dir diesen Namen, der ist wichtig ;-)


    In disem Abschnitt erfahren wir mehr über die Familie Jaufrés und die Hintergründe seines Aufbruchs ins gelobte Land. Irgendwie habe ich das Gefühl, hier wird noch vieles wichtig sein :-)
    Die Bestrafung der Männer war hart, aber nötig. Nur hat sich Jaufré damit wohl Feind fürs Leben geschaffen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Hallo Nachtgedanken,


    du kommst ja wirklich flott voran.


    Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, was du (auf S. 204) gemeint haben könntest. Hier fällt, glaube ich, zum ersten Mal er Name Borcelencs, und da, wie du selbst sagst, viele Namen in diesem Roman auftauchen, wollte ich den Namen Borcelencs, der hier eher beiläufig erwähnt wird, mehr Bedeutung beimessen, denn mit diesem Namen hat es so seine Bewandnis. Genauso hast du es ja auch empfunden. Es erhört die Spannung und Erwartungshaltung. Natürlich sollte man das nicht übertreiben, ist schon klar.


    Da Jaufré die Geschichte zwanzig Jahre später dem jungen Aimar erzählt, ist dies sozusagen ein kleiner Kommentar aus Jaufrés Gegenwart. Diese kleinen, gelegentlichen Bemerkungen aus der Gegenwart sollen ja weiterhin den Eindruck vermitteln, dass man dem älteren Jaufré zuhört, wie er erzählt.


    Wie du bemerkt hast, wird Jaufrés Familiengschichte fast als Parallelstrang langsam, und durch den ganzen Roman hinweg, aufgebröselt. Es wird noch einiges folgen. :-)


    LG
    Ulf

    Der Bastard von Tolosa, Die Comtessa, Die Hure Babylon, Das Schwert des Normannen, Die Rache des Normannen, Der Schwur des Normannen, Der Sturm der Normannen, Bucht der Schmuggler, Thors Hammer, Odins Blutraben, Die letzte Schlacht, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters
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  • Dass man jemandem zuhört, merkt man schon allein durch den Erzählstil, der mir nach wie vor sehr gut gefällt. Aber wahrscheinlich bin ich in diesem Punkt einfach etwas empfindlich.
    Und was Jaufrés Familie angeht, ich habe da so einen Verdacht ;-)

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Und was Jaufrés Familie angeht, ich habe da so einen Verdacht ;-)


    :grin Du auch?


    Seite 191: Ist dieser „Versöhnungsgedanke“ Bertrans eigentlich belegt?
    (Ich stelle fest, mir fehlt eine Quellen- und Literaturliste. Ich stelle aber ebenfalls fest, dass mir die Art und Weise, wie (die historische) Geschichte geschickt in die Romanhandlung eingebaut ist, gefällt.)


    Seite 201: Bertran will eine harte Bestrafung, aber auch hier ist es wie überall: Die Kleinen hängt man, die Großen kommen fast ungeschoren davon, diese fühlen sich im Gegenzug trotzdem beleidigt.


    Seite 205: Mir scheint, Bertran weist schon in eine andere, modernere Zeit: Er kann lesen und schreiben und weiß, was ein geschriebenes Wort wert ist und welch eine Waffe es sein kann.


    Seite 213: „... wie leicht man sich von gewissenlosen Männern hat verleiten lassen.“ Gewagt, gewagt in diesem Zusammenhang, aber Jaufré scheint mir kein Mann zu sein, der Angst davor hat, klare Worte zu sagen, zumindestens aber zu denken. Und wie leicht schlüpft ein gedachte Wort über die Lippen. Ich mag jedenfalls gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn diese seine Ansicht bekannt geworden wäre, außerhalb seines Freundeskreises, auf offizieller Ebene sozusagen.


    Seite 216: „Arme Amelha.“ Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nur darin, was ihm angetan wurde, sondern erst recht, was er anderen antut. Amelha scheint außer für Jaufré für niemanden sonst etwas wert gewesen zu sein. Auch wenn ich mir einzureden versuche, dass Menschen der „unteren Schichten“ wirklich so wenig wert waren und man sich ihrer leicht entledigte, sei es in Gedanken, sei es in anderer Weise, wenn es die „Oberen“ in den Kram passte, sagt es für mich sehr viel aus über den Wert ebendieser.


    Seite 221: Die Beschreibung dessen, was in Ma'arrat-an-Numan geschah, klingt fast unfassbar – und doch glaube ich jedes Wort.


    Seite 222: „... dass wir kein Gespür mehr für das Edle im Menschen hatten?“ Der Krieg wischt die Tünche, die man Zivilisation nennt, leicht beiseite, und übrig bleibt: das Raubtier Mensch. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ - Worte, Hunderte Jahre später gedichtet, es wird wohl immer das Idealbild sein; und wie jedes Ideal schwer bis unmöglich zu erreichen.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Seite 191: Ist dieser „Versöhnungsgedanke“ Bertrans eigentlich belegt?
    (Ich stelle fest, mir fehlt eine Quellen- und Literaturliste. Ich stelle aber ebenfalls fest, dass mir die Art und Weise, wie (die historische) Geschichte geschickt in die Romanhandlung eingebaut ist, gefällt.)


    Nein, der Versöhnungsgedanke bei Bertran ist nicht belegt. Inspiriert dazu hat mich: a) der sehr tolerante Umgang mit den Religionen seitens der Normannen in Sizilien zur gleichen Zeit, was zu großer Blüte ihres Reiches geführt hat, b) die Tatsache, dass es in den Jahren nach dem Ersten Kreuzzug tatsächlich teilweise Annäherungen mit den Muslimen gegeben hat, und c) auch Bertran gewusst haben wird, dass sich ein Volk nicht völlig in punkto Tradition und Glaube unterdrücken lässt, wenn man die Herrschaft behalten will. Man darf nicht vergessen, dass die Truppenstärke wirklich dünn war. Ein anderes Beispiel: dass das römische Weltreich so lange bestehen konnte, beruht auf einer gewissen lokalen Autonomie, die gewollt zugelassen wurde.


    Übrigens, was eine Literaturliste betrifft, so habe ich darüber nachgedacht und schließlich davon abgesehen, da es sich um einen Roman handelt und nicht um ein Sachbuch, wo so etwas sicherlich angesagt ist. :-(


    Zitat

    Seite 201: Bertran will eine harte Bestrafung, aber auch hier ist es wie überall: Die Kleinen hängt man, die Großen kommen fast ungeschoren davon, diese fühlen sich im Gegenzug trotzdem beleidigt.

    So ist es. :-(

    Zitat

    Seite 205: Mir scheint, Bertran weist schon in eine andere, modernere Zeit: Er kann lesen und schreiben und weiß, was ein geschriebenes Wort wert ist und welch eine Waffe es sein kann.


    Es gab damals ja noch keinen Staat, wie wir ihn kennen. In Südfrankreich gab es große und kleine adelige Geschlechter (Familienklans), die miteinander konkurrrierten, sich verbündeten, auch mal eine Fehde vom Zaun brachen. Dazu gehörte viel Politik. Bertrans Vater war ein Machtmensch und cleverer Kriegsherr gewesen. Bertran habe ich etwas anders charakterisiert, kein Krieger, sondern eher als klugen Manager eines erfolgreichen Familienunternehmens, was diese Fürstentümer ja eigentlich waren. Dazu gehörte eben auch viel Diplomatie und Korrespondenz. Er macht einträgliche "Deals" mit den Genoesen (ist belegt), um seine Kasse zu füllen.

    Zitat

    Seite 213: „... wie leicht man sich von gewissenlosen Männern hat verleiten lassen.“ Gewagt, gewagt in diesem Zusammenhang, aber Jaufré scheint mir kein Mann zu sein, der Angst davor hat, klare Worte zu sagen, zumindestens aber zu denken. Und wie leicht schlüpft ein gedachte Wort über die Lippen. Ich mag jedenfalls gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn diese seine Ansicht bekannt geworden wäre, außerhalb seines Freundeskreises, auf offizieller Ebene sozusagen.


    Natürlich. Der Mann denkt sich sein Teil.
    Obwohl, von Bohemund, Tankred und anderen war es auch damals schon bekannt, dass sie Jerusalem als religiöses Ziel wenig interessierte. Sie waren dabei, um sich Reiche zu schaffen.

    Zitat

    Seite 216: „Arme Amelha.“ Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nur darin, was ihm angetan wurde, sondern erst recht, was er anderen antut. Amelha scheint außer für Jaufré für niemanden sonst etwas wert gewesen zu sein. Auch wenn ich mir einzureden versuche, dass Menschen der „unteren Schichten“ wirklich so wenig wert waren und man sich ihrer leicht entledigte, sei es in Gedanken, sei es in anderer Weise, wenn es die „Oberen“ in den Kram passte, sagt es für mich sehr viel aus über den Wert ebendieser.


    Amelhas Schicksal und die Zusammenhänge werden später noch etwas vertieft. Es hat Jaufré in jedem Fall nicht nur beeindruckt, sondern auch in seiner Einstellung geprägt.

    Zitat

    Seite 221: Die Beschreibung dessen, was in Ma'arrat-an-Numan geschah, klingt fast unfassbar – und doch glaube ich jedes Wort.


    Dies ist tatsächlich so geschehen. Obwohl nur eine kleine Gruppe unter den Ärmsten der Armen im Kreuzfahrerheer in dieser Stadt so gewütet hat, es wurde von den Fürsten geduldet. Das hat die moslemische Welt so schockiert, dass noch Jahrhunderte später die Franken (d.h. wir im Westen) als Menschenfresser bezeichnet wurden.


    Zitat

    Seite 222: „... dass wir kein Gespür mehr für das Edle im Menschen hatten?“ Der Krieg wischt die Tünche, die man Zivilisation nennt, leicht beiseite, und übrig bleibt: das Raubtier Mensch. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ - Worte, Hunderte Jahre später gedichtet, es wird wohl immer das Idealbild sein; und wie jedes Ideal schwer bis unmöglich zu erreichen.


    Erstaunlich ist, dass zu genau der Zeit, als der Erste Kreuzzug mit all seinen Grausamkeinten wütete, im Süden Frankreichs die Philosophie der Troubadoure entstand, die die reine Liebe als Antrieb für gute Taten feierte, ebenso wie die Enttstehung des Rittertums und seiner noblen Werte, die ja bis heute in Form von Ritterlichkeit und Begriffen wie "Höflichkeit" (höfisches Benehmen), "Gentleman" oder "Kavalier" weiterleben. Diesen Gegensatz wollte ich dieser Passage darstellen.


    LG
    Ulf

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  • Diesen Abschnitt habe ich jetzt auch gerade durch

    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Die Bestrafung der Männer war hart, aber nötig. Nur hat sich Jaufré damit wohl Feind fürs Leben geschaffen.


    Ja, die lange Bestrafungsszene war schon sehr heftig. Schon die Urteilsverkündigung war schockierend. Es wird gut gezeigt, wie Jaufrés eigene Empfindungen dabei eine Rolle spielen.

    Zitat

    "Wie ich sie so vor mir sah, spürte ich erneut heißen Hass in mir aufsteigen.“

    Seite 230.


    Jaufré kann sich dem Beiwohnen der Bestrafung nicht entziehen, obwohl es nicht Pflicht wäre. Doch er empfindet eine innere Verpflichtung, durch seine Anwesenheit übernimmt er die Verantwortung für sein hartes Urteil. Dass die Auspeitschszene so lang wird, ist nur durch die unterschiedlichen Männer gerechtfertigt, die die Strapazen verschieden überstehen und der Reaktion des Publikums.
    Für Jaufré war das ganze auch schlimm, er spürt Selbsthass und fängt an zu trinken.
    Er ist in dieser Zerrissenheit ein ambivalenter Charakter, daher besonders interessant.


    Auf Sete 240 wieder eine schön geschriebene und geschickt gemachte Szene, als Jaufré mit den Fischern Garnelen isst. Kurz darauf erinnert er sich wie er als Junge Krebe eingesammelt hatte und denkt an die Heimat:

    Zitat

    „Weiße Kalkfelsen und reißende Bergflüsse, die sich durch zerklüftete Schluchten zwängen. Die bewaldeten Hänge unseres Tals, steinige Weinberge, Olivenhaine und überall der Geruch von Thymian und Lavendel.

    (Seite 241)
    Solche Beschreibungen liebe ich, da bekommt man selbst Lust durch die Gegend zu schreiten.

  • Zitat

    Original von Herr PalomarJaufré kann sich dem Beiwohnen der Bestrafung nicht entziehen, obwohl es nicht Pflicht wäre. Doch er empfindet eine innere Verpflichtung, durch seine Anwesenheit übernimmt er die Verantwortung für sein hartes Urteil. Dass die Auspeitschszene so lang wird, ist nur durch die unterschiedlichen Männer gerechtfertigt, die die Strapazen verschieden überstehen und der Reaktion des Publikums.
    Für Jaufré war das ganze auch schlimm, er spürt Selbsthass und fängt an zu trinken.
    Er ist in dieser Zerrissenheit ein ambivalenter Charakter, daher besonders interessant.


    Eine Leserin hat bei dieser Szene bemerkt, ihr hätte Jaufré dabei mehr leid getan als die drei gepeinigten Ganoven.


    LG
    Ulf

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  • Zitat

    Original von Lipperin
    Seite 216: „Arme Amelha.“ Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nur darin, was ihm angetan wurde, sondern erst recht, was er anderen antut. Amelha scheint außer für Jaufré für niemanden sonst etwas wert gewesen zu sein. Auch wenn ich mir einzureden versuche, dass Menschen der „unteren Schichten“ wirklich so wenig wert waren und man sich ihrer leicht entledigte, sei es in Gedanken, sei es in anderer Weise, wenn es die „Oberen“ in den Kram passte, sagt es für mich sehr viel aus über den Wert ebendieser.


    Amelha scheint ja nicht mal mehr ihrer Familie etwas wert gewesen zu sein, denn so wie ich die Szene verstanden habe, ist sie während der Geburt völlig alleine und auf sich selbst gestellt gewesen. Niemand hat ihr geholfen, niemand hat nach ihr gesehen. Ich kann zwar verstehen, dass die Familie alles andere als erfreut gewesen ist über eine nicht verheiratete Tochter mit einem Bastard von einem Edlen, aber dieses völlige Abwenden von ihr fand ich schon hart.


    Die Bestrafungs-Szene der Männer habe ich nur überflogen. Mir liegen solche Szenen nicht.

  • Zitat

    Amelha scheint ja nicht mal mehr ihrer Familie etwas wert gewesen zu sein, denn so wie ich die Szene verstanden habe, ist sie während der Geburt völlig alleine und auf sich selbst gestellt gewesen. Niemand hat ihr geholfen, niemand hat nach ihr gesehen. Ich kann zwar verstehen, dass die Familie alles andere als erfreut gewesen ist über eine nicht verheiratete Tochter mit einem Bastard von einem Edlen, aber dieses völlige Abwenden von ihr fand ich schon hart.


    Die Bestrafungs-Szene der Männer habe ich nur überflogen. Mir liegen solche Szenen nicht.


    Interessant, dass dies so bei dir angekommen ist, denn das wollte ich in der Form nicht vermitteln. Sie ist im Haus ihrer Eltern gestorben (erwähnt) und ist natürlich von ihrer Mutter versorgt worden, vielleicht auch von einer "weisen Frau" (nicht erwähnt). Ich habe mich auf Jaufrés Empfindungen konzentriert, als man ihn endlich zu ihr vorgelassen hatte, allerdings war sie da gerade verstorben.


    Der Strafvollzug ist grausam, das stimmt. Es soll aber auch verständlich machen, warum diese Kerle Jaufré so hassen. Aber ich sollte nicht vorgreifen. :-)


    LG
    Ulf

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  • Ja, das sie im Haus ihrer Eltern gestorben ist, war mir bewusst. Ich fand nur die Szenerie, in der Jaufre sie gefunden hat, so lieblos. Als wäre außer ihm niemand anwesend, die Laken blutig, als hätte sich niemand die Mühe gemacht, sie nach dem Tod wenigstens ordentlich herzurichten.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ja, das sie im Haus ihrer Eltern gestorben ist, war mir bewusst. Ich fand nur die Szenerie, in der Jaufre sie gefunden hat, so lieblos. Als wäre außer ihm niemand anwesend, die Laken blutig, als hätte sich niemand die Mühe gemacht, sie nach dem Tod wenigstens ordentlich herzurichten.


    Die Szene fand ich auch sehr traurig.


    :-(

  • Ich würde Jaufre in diesem Abschnitt am liebsten auch eine ordentliche Tracht Prügel verpassen. Ersäuft seinen Kummer in Unmengen von Rotwein und vergisst seine Tochter darüber völlig :schlaeger


    Die Strafe für die drei Halunken fand ich bei aller Grausamkeit schon angemessen, sie können froh sein mit dem Leben davon gekommen zu sein.



    Ja, das sie im Haus ihrer Eltern gestorben ist, war mir bewusst. Ich fand nur die Szenerie, in der Jaufre sie gefunden hat, so lieblos. Als wäre außer ihm niemand anwesend, die Laken blutig, als hätte sich niemand die Mühe gemacht, sie nach dem Tod wenigstens ordentlich herzurichten.

    So habe ich das auch gelesen. Dass sie zwar im Elternhaus, aber alleine, gestorben ist.

  • Mir gefällt, dass man immer mehr erfährt von seiner Jungend in Frankreich und wie alles so kam wie es kam. Und jetzt bin ich richtig gespannt, die Personen in der Gegenwart wieder zu treffen. Natürlich die Ehefrau, die Mutter und den Sohn aber auch Jugendfreunde.

    Beim ersten Mal lesen war ich überrascht, dass das Buch ab jetzt eine ganz andere Wendung nimmt. Soweit ich mich erinnern kann, hat mir das noch besser gefallen, als der Abschnitt im Heiligen Land.


    Dass seine Freunde denn Hass von Ricard jetzt weiter angeheizt haben, ist aber schon klar. Und der reist ja auch zurück. Schon etwas wenig durchdacht.:/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)