Zum Inhalt:
Theresia Sarkowitz ist ein "Kind des Judas". Und sie wacht über ihre letzten Nachkommen, damit diese nach dem Tod nicht ebenfalls zu Vamoiren werden.
Doch plötzlich taucht ein Vampir auf, der ein gewaltiges Blutbad anrichtet und behauptet, ebenfalls zu ihrer Nachkommenschaft zu gehören. Doch Theresia ist sich keiner Schuld bewusst...
Über den Autor:
Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Er wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Nachdem er mit seiner Romantrilogie rund um "Die Zwerge" zum Großmeister der deutschen Fantasy wurde, eroberte er mit dem Zweiteiler "Ritus" und "Sanctum" auch den Mysterybereich - und legte mit "Kinder des Judas" seinen ersten Vampirroman vor.
Meine Meinung:
Zu Beginn des Buches steht der eingangs beschriebene Knall.
Dann jedoch wird man zurück in die Vergangenheit geworfen. Dort erfährt man in verschiedenen Episoden vom Leben bzw. Unleben diverser Menschen und Vampire, Diese Geschichten scheinen zunächst in keinem Zusammenhang zu stehen, die einzige Gemeinsamkeit, die man erkennen kann, ist dass sie im ausklingenden 18. Jahrhundert spielen, in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge.
Die Auflösung was das Ganze eigentlich soll, erfolgt erst sehr spät. So war ich etwa vier Fünftel vom Buch genervt davon, dass ich nicht wusste, was ich von dem Ganzen überhaupt halten sollte.
Die Erklärung hat zwar den Bogen zur Gegenwart geschlagen, war für mich persönlich aber eher an den Haaren herbei gezogen.
Die Teile, die in der Gegenwart spielen, sind gewohnt rasant erzählt. Die Vergangenheit konnte mich dagegen nicht so faszinieren.
In die beschriebenen Vampire konnte ich mich nicht einfühlen, was nicht nur daran lag, dass ich persönlich nicht an Blutdurst leide.Vielmehr blieben die Personen eher flach. Dass ich nicht wusste, wo ich sie einsortieren sollte, tat ein übriges dazu.
Wenn nicht in Vergangenheit und Gegenwart teilweise die gleichen Wortwendungen verwendet worden wären, würde ich mich sogar in die Behauptung versteigen, dass für die Vergangenheit ein Ghostwriter zum Einsatz kam.
Heitz in Höchstform war das jedenfalls nicht. Liegt es vielleicht daran, dass Herr Heitz auf zu vielen Baustellen gleichzeitig arbeitet? Die Drachensaga ist meines Wissens nach noch nicht vollendet, von den Albae exisitiert erst ein Band und jetzt werden auch noch die Vampire fortgesetzt.
Wobei für das Lesen dieses Bandes die Kenntnis von Kinder des Judas nicht unbedingt notwendig ist, man bekommt alles erklärt, was man wissen muss, das Vorleben von Theresia gehört da nicht dazu.
Das Buch ist natürlich nicht ganz schlecht, auf alle Fälle abseits des derzeitigen Romance-Fantasy-Vampir-Hypes. Aber insgesamt bin ich eher enttäuscht, die Blutbäder der Vampire und die teils rüde beschriebenen Sexszenen können da nicht viel ändern. Ohne die Leseprobe des nächsten Bandes, der im Dezember erscheinen soll, würde ich mir "Judastochter" wohl schenken. So bin ich aber neugierig geworden und hege die Hoffnung, dass diese dann vollkommen in der Gegenwart spielt.