Nothing For UnGood: Deutsche Seltsamkeiten aus amerikanischer Perspektive

  • Kurzbeschreibung:
    Deutsche brauchen drei Monate, um eine Party zu planen, sprechen merkwürdiges Oxford-Englisch, das Amerikaner an das schweizerische Rätoromanisch erinnert, haben sechzehn (!) Formen für das englische Wort "the" und subventionieren die Staus auf Autobahnen mit der Toilettengebühr auf Raststätten. Kann man in einem solchen Land leben? John aus Oklahoma hat es ausprobiert.


    Meine Meinung:
    Für mich ist das Buch Satire, würde ich ernst nehmen, was der Autor schreibt, wärs zum Heulen. Er schafft es nicht mal, mir ein Lachen zu entlocken, welches im Hals stecken bleibt. Dazu noch der Schreibstil, viele Themen kurz angerissen und mehr nicht.


    Es ist vieles, alles, sehr überspitzt dargestellt und viele Klischees hat der Autor aus irgend einer Mottenkiste hervorgeholt. So sind einige seiner Bemerkungen uralt und entsprechend überholt.
    Einiges ist leicht amüsant zu lesen, solange man überliest, dass es auch als Beleidigung ausgelegt werden könnte. Anderes, das meiste, zieht sich wie Gummi endlos in die Länge und ist mehrheitlich eine Abrechnung mit seinen nicht so geliebten Gastgebern.
    Aber es hat doch einen gewissen Unterhaltungswert. Nämlich dort, wo der Übersetzer ein paar Anmerkungen, die einiges "richtig stellen" oder/und seine Sichtweise aufzeigen, als Fussnote einfügt.


    Mir kommt vor, da hat ein frustrierter Mensch in dem Land, in dem er mehr oder wenig zufällig gelandet ist, zu Papier gebracht, was ihn geärgert und eben frustriert hat. Dieser John hat sich offenbar nicht bemüht, die deutschen Eigenheiten kennen zu lernen oder sich zumindest etwas damit zu befassen. Er nimmt sich sehr wichtig und - so kommt es mir vor - strengt sich nicht wirklich an, sich zu integrieren. Schliesslich heisst Integration nicht Selbstaufgabe, aber das ist wohl noch nicht so ganz angekommen beim Autor...


    [edit sagt] Er betont einige Dinge, die in den USA soviel besser und toller sind als in Deutschland (das er sozusagen mit Europa gleichsetzt). Nur, wer schon mal in den USA war, weiss, dass einiges vom Autor falsch wieder gegeben wurde. [edit schliesst]


    Kein Buch, das gelesen werden muss. Und damit werde ich sicher nicht "bookcrossen"...

  • Gefunden habe ich dieses Buch auf dem Gäste-WC meines Freundes. Vom Titel angelockt habe ich es mir ausgeliehen.
    Ich habe schnell festgestellt, dass dieses Buch wohl doch eher als "Klobuch" (Def.: Ein Buch in dem man besser immer nur sehr kurze Passagen liest, nichts zum Durchlesen) geeignet ist. ;-) John Madison veröffentlich nämlich hier seine satirischen Blogeinträge (zumindest meine ich, es wäre so im Buch beschrieben).
    Die einzelnen Abschnitte sind dadurch relativ kurz und nicht immer zusammenhängend.
    Besonders witzig fand ich das Buch insgesamt nicht. Bei manchen Dingen musste ich schmunzeln, weil man doch das ein oder andere wieder erkennt. Irgendwann hat mich der Satz "In Amerika ist alles besser..." schon ziemlich genervt, obwohl ich wusste, dass der Autor das durchaus nicht immer ernst meint.
    Ganz nett, vielleicht wäre es wirlich besser gewesen, ich hätte es nicht am Stück gelesen.

  • Ich habe das gestern als Einschlaflektüre verwendet und es hat hervorragend geklappt. So ein Schmarrn! Wären die Anmerkungen des Übersetzers nicht, hätte ich mich noch im Bett aufgeregt und nicht schlafen können. Die Klischees sind mit der Dummheit des Autors gleichzusetzen - beides an der obersten Grenze. John aus Oklahoma, ich denke, bei dir solltest du mal anfangen nach Eigenheiten zu suchen - fang am Besten mit deinem hinterwäldlerischen Allgemeinwissen an - vor allem, dass die Amerikaner für alles Gute in der Welt verantwortlich sind, wie Freiheit , Demokratie , Feuerwerk und dass sie sogar das Auto erfunden hätten, ist einfach too much an Satire (?!). Also ich kann an diesem Buch weder etwas lustiges noch etwas lehrreiches sehen - ich lösche es gleich mal wieder vom Reader. :-(

  • Zitat

    Original von newmoon
    Oh, das Buch muss ich unbedingt lesen....polarisiert!




    Alledrings würde ich mir ein frisches besorgen und nicht das vom Gästeklo meines Freundes. :rofl

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)