'Sharras Exil' - Zweites Buch - Kapitel 08 - 10

  • Ich habe etwa die Hälfte dieses Abschnitts durch (bis einschl. Kapitel 8). Es wird immer heftiger; da ballen sich ja gewaltige Gewitterwolken zusammen.



    Ich wollte eigentlich kein Reizthema berühren, aber da es wieder und wieder vorkommt: ich fühle mich bisweilen sehr an so manche Eulendiskussion erinnert; ein paar Beispiele:


    Seite 272: Nur die wahrscheinlich nichtexistenten Götter Dakovers wissen (...)


    Oder Auch Seite 281. sowie Seite 284ff, zusammengefaßt in einem Satz von Ashara: „Weil du jetzt nach Gründen, nach Erklärungen suchst, irrtümlich glaubst, jedes Ereignis müsse eine ihm vorhergehende Ursache haben ... die Matrix-Technik ist die erste der nichtkausalen Wissenschaften.“


    Wenn ich mir das so überlege, ist seit der Landung der Terraner wieder viel Wissen auf Darkover verloren gegangen, selbst Lew beginnt an den Techniken Darkovers zu zweifeln, teilweise trotz eigener (sinnlicher) Erfahrung. Wenn ich da etwa an die kürzlich hier im Forum geführte Diskussion zur Homöopathie denke, ein durchaus recht aktuelles Thema.



    Seite 276 oben, ist das nicht einer der zahlreichen (Satz-) Fehler im Buch? Kyra - müßte es nicht richtig Thyra heißen?



    Und dann benutzen sie doch die alten Matrix-Techniken und holen Linnells Doppelgängerin per „Teleportation“. Bard / Paul lassen grüßen. - Ob sich das Unheil, das Lew für Linnell voraussah, bewahrheiten und am Ende beide (Linnell wie die Doppelgängerin) treffen wird? Ob die überhaupt tun kann, was sie soll? Und ob es überhaupt die Gelegenheit dazu gibt, von wegen Bewachung oder Beltran handelt schneller oder so.


    Ansonsten ist mein Kopf so voll, daß ich gar nicht so richtig weiß, was ich schreiben soll. Zum Weiter- bzw. Fertiglesen werde ich wohl erst morgen kommen, da heute Abend vermutlich familiäres angesagt ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Man sieht sehr schön, daß das Buch und ich irgendwann in dieser Zeit aufgehört haben, besonders gut miteinander zu harmonieren, denn diese Kathy-Geschichte und daß sie aussieht wie Linnell hat für mich auch keinerlei Sinn ergeben. Wozu dieser weitere Umweg in der Geschichte, nur um das Schwert zu holen? Macht es alles nur komplizierter und zumindest für mich keinesfalls interessanter.


    Hier taucht jetzt auch irgendwann Marja auf. Jetzt wissen wir ja, daß das durchaus schon von MZB angelegt war in "Hasturs Erbe". Interessanter Trick, Lew doch noch zu einem Kind kommen zu lassen.


    Das Ende von dem Abschnitt ist wieder ziemlich gemein. Arme Linnell. Auch sie und Derek waren MZB hier lästig.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Man sieht sehr schön, daß das Buch und ich irgendwann in dieser Zeit aufgehört haben, besonders gut miteinander zu harmonieren, denn diese Kathy-Geschichte und daß sie aussieht wie Linnell hat für mich auch keinerlei Sinn ergeben. Wozu dieser weitere Umweg in der Geschichte, nur um das Schwert zu holen?


    Ich habe jetzt die Geschichte von vor ein paar Tausend Jahren nicht mehr so ganz im Kopf. Aber wenn der Turm von Hali so verschlossen wurde, wie hier im Buch beschrieben, war das praktisch die einzige Möglichkeit, diese Sperren zu umgehen, insofern macht das schon Sinn.


    Gefallen hat mir das Erinnern Lews an eine Legende über einen „Aufrührer oder Räuberhauptmann“, der sein Duplikat herholte, um seine Armee an zwei Orten gleichzeitig führen zu können. Jedenfalls war ich sicher, daß er ein böses Ende genommen hatte. (Seite 319) Hat er nicht, Lew, hat er nicht. (Und ich weiß immer noch nicht, ob die Strafe für Bard ausreichend war. Was anzeigt, wie sehr mich diese ursprünglich so verhaßte Buch immer noch beschäftigt.)


    Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, wie Begebenheiten von früher teilweise nur noch als Aberglauben oder sehr verzerrte Legende im Gedächtnis sind. Ein gutes Beispiel für die Entstehung von Legenden habe ich vor Jahren (also über dreißig) beim Lesen von Gustav Freytags Romanzyklus „Die Ahnen“ gefunden. Der Zyklus beginnt im 4. Jahrhundert, endet um 1820, und verfolgt die Geschicke eines Geschlechtes durch die Jahrhunderte. Im 6. oder 7. Jahrhundert rettet ein Mann eine Frau aus einem brennenden Haus; im 12. (?) ist daraus die Sage entstanden, daß ein Vorfahr des Protagonisten eine Vorfahrin der Protagonistin vor einem feuerspeienden Drachen gerettet hat.



    Während des Balls kommt endlich die Wahrheit ans Licht: Lerrys hat intrigiert und Lew und Dio getrennt. Das hatte ich von Anfang an vermutet.


    Überhaupt der Ball. Mir war gleich klar, wer sich hinter der Harlekinverkleidung verbergen mußte. Warum hat Lew das nicht gespürt? Bisweilen ist er wirklich selten kopfblind.


    Das Erscheinen Callinas in dem Ballkostüm fand ich ... passend. Weshalb Beltran darauf nicht reagiert hat, habe ich nicht so ganz verstanden.


    Ansonsten habe ich etwas Mühe, aus dem Stegreif einzelne Szenen herauszugreifen. Bis auf wenige Dinge finde ich das Buch rund und gelungen, so daß ich keine so richtigen "Angriffspunkte" finde.


    Für mein Post zum letzten Abschnitt brauche ich noch etwas; das muß sich erst mal ein bißchen setzen und die Gedankenwirbel zu klaren Gedanken sich verdichten, ehe ich das zu Papier bringen kann.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Gefallen hat mir das Erinnern Lews an eine Legende über einen „Aufrührer oder Räuberhauptmann“, der sein Duplikat herholte, um seine Armee an zwei Orten gleichzeitig führen zu können. Jedenfalls war ich sicher, daß er ein böses Ende genommen hatte. (Seite 319) Hat er nicht, Lew, hat er nicht.


    Ja, das fand ich auch nett. Besonders, weil das im ganzen Buch immer wieder vorkommt, solche kleinen Hinweise auf frühere Bücher. Und nett gemacht, daß die Geschichte zu einer Legende geworden ist und sich MZB hier auf das Gedächtnis ihrer Leser verlässt, die darüber schmunzeln, statt Lew die ganze Geschichte kennen zu lassen.

  • Kyra hab ich auch gelesen, hab's ausgebessert...


    Beltran ist irgendwie blass in der geschichte, er ist eher so ein lückenbüsser, und die heirat macht noch immer keinen sinn, wenn Dyan ihn so gern im rat hatte, warum hat er ihm nicht die Zwillingsschwester von L... - wie hiess der noch? - gegeben, die von ihm einen sohn hatte? Dann bleibt ja alles in der familie... Aber eine jungfräuliche bewahrerin, die noch dazu der Ashara gehört... ne, alles, was recht ist.


    Callina im Königin der Nacht-kostüm war wirklich gut... Und Kadarin hab ich auch gleich gerochen, wie kann da wer nur so blind sein, Lew :bonk


    :gruebel Der Kathie-strang gibt irgendwie genausowenig sinn, wie die Callina-heiratet-strang, aber sie hatte die geschichte ja schon in der erstfassung so ähnlich gehabt, und wollte dem etwas wirren original nicht ganz untreu werden, und aus dem thema mit dem weggeholten zwilling wurde wohl später zur bard-geschichte


    Aber da nicht Linnell selbst Kathie führte, also die verwandtschaft nicht nötig ist, hätte jedes kopfblinde lokale barmädchen, das man durchführt auch gereicht...


    Lew und die halberinnerte Bard-geschichte ist so eine querverbindung, die sowas andeutet...
    Und unser lieber :grin Bard ist tatsächlich vergessen worden, wir haben ihn nicht vergessen, unser gedächnis ist besser als das Darkovers... aber wir hatten es ja schon: lesen und schreiben können nur, die, die in Nevarsin ausgebildet wurden, zu einem richtigen mann gehört auf Darkover, dass er aus kultureller warte dumm wie stroh ist, und deshalb können jahrhunderte lang dieselben blöden fragen gewalzt werden, weil sich schon nach drei generationen keiner mehr daran erinnert...


    OK, am schluss sind Derek und Linnell aus dem weg - Derek stört ja schon die ganze zeit, und solang Linnell da ist, stört sie Lews hoffnungslose beziehung zu Callina... weil er ja schon vor der Aldaran-geschichte im vorigen buch nicht wusste, wen er lieber mochte...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Und unser lieber :grin Bard ist tatsächlich vergessen worden, wir haben ihn nicht vergessen, unser gedächnis ist besser als das Darkovers... aber wir hatten es ja schon: lesen und schreiben können nur, die, die in Nevarsin ausgebildet wurden, zu einem richtigen mann gehört auf Darkover, dass er aus kultureller warte dumm wie stroh ist, und deshalb können jahrhunderte lang dieselben blöden fragen gewalzt werden, weil sich schon nach drei generationen keiner mehr daran erinnert...


    Wir haben aber Bards Geschichte aber, hm, wann, vor ca. einem Jahr erst gelesen, auf Darkover ist es mehrere Generationen her.

  • :chen Ich hab vor einem jahr eine menge bücher gelesen, von denen ich nicht mal noch einen blassen schimmer hab... :-] die waren irgendwie... unbedeutend... aber Bard ist hängen geblieben, und nicht wegen dem umwerfenden Computerspiel The Bard's Tale, das mit ihm gar nichts zu tun hat...
    liegt eher am literatur-overkill bevor das sub-regal noch eine stellage tiefer durchbricht :bonk - mal sehen, ob ich dieses jahr die sechziger marke im kampf-dem-sub-lesen schramme... das war erst buch 52... *seufz*

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) ob ich dieses jahr die sechziger marke im kampf-dem-sub-lesen schramme... das war erst buch 52... *seufz*


    Sei beruhigt, ich habe dieses Jahr erst 41 Bücher gelesen. Mein Leseloch im ersten Halbjahr macht sich deutlich bemerkbar.


    Und Bard, ja der ist hängengeblieben, mit dem hadere ich immer noch. Daß aber alle (oder viele) Darkover-Bücher, ähm, "unbedeutend" gewesen wären, kann ich nicht behaupten. Irgendwie verschmelzen die in meinem Kopf zu einer durchgehenden Geschichte. Aber wir müssen unsere alten Differenzen nicht wieder aufwärmen. Ich erwähne nur die Entsagenden Trilogie . :schnellweg

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • oh, das war nicht auf darkover gemünzt, ich hab nicht nur darkover gelesen und vergessen... und sie verschmelzen tatsächlich in meinem kopf zu einer einzigen geschichte: - der meines wirren geistigen lebens...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    oh, das war nicht auf darkover gemünzt, (...)


    Dann hatte ich das falsch verstanden. Aber es stimmt schon; ich bin bisweilen selbst überrascht, wie viele Details auch von Büchern, die mir wirklich gut gefallen haben, nach einigen Monaten einfach "weg" sind. Das Alter, das Alter läßt doch sehr grüßen. :alter

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")