Gaslight dogs/Karin Lowachee

  • Keine deutsche Version vorhanden.


    Inhalt:
    Sjennonirk, dankenswerterweise meist Sjenn genannt, ist eine junge Frau und eine Art Schamanin ihres Volkes, das an die Innuit erinnert. Die mystischen Vorfahren dieses Volkes waren Hunde oder ähnliche Wesen, weshalb manche Leute ein Art "inneren Hund" haben, der Gestalt annehmen kann. Keine Gestaltwandler, dies ist etwas anderes. Als Sjenns "Hund" eine üble Tat begeht und jemand zu Tode kommt, wird sie von der Armee der Ciracusanischen Eindringlinge festgenommen und in deren Hauptstadt verschleppt. General Fawle holt sie aus dem Gefängnis heraus, da er eigene Pläne mit ihr hat. Sie soll seinen Sohn, Captain Jarrett Fawle lehren, seinen "Hund" hervorzurufen. Dies sollte eigentlich nicht möglich sein. Doch ihnen allen stehen einige Überraschungen bevor.


    Autorin:
    Karin Lowachee wurde in Guyana geboren, übersiedelte aber schon mit zwei Jahren mit ihrer Familie nach Kanada, wo sie heute noch, in Toronto, lebt.
    Für ihren Debütroman "Warchild" hat sie den "Warner Aspect First Novel Contest" gewonnen und sie war zwei Jahre in Folge in der Endausscheidung für den "John W. Campbell for best new writer", neben anderen Preisen, die sie gewonnen hat. Nach den Fortsetzungen "Burndive" und "Cagebird" ist "Gaslight dogs" nun ihr erster Fantasyroman und - wenn man sie lässt - Auftakt einer Trilogie.


    Meinung:
    Zu diesem Buch eine Inhaltsangabe zu schreiben, ist verdammt schwer. Das liegt einerseits daran, daß die Handlung alles andere als herkömmlich ist und andererseits, daß Lowachee uns durchaus nicht alles erklärt, sondern man sich vieles selbst zusammenreimen muß. Auf jeden Fall las sich dieses Buch zwar komplett von selbst, aber es erforderte Aufmerksamkeit. Und mindestens einen Reread, später irgendwann.


    Am meisten haben mich, wie bei Lowachee üblich, aber ihre Charaktere beeindruckt und deren Umgang miteinander. Liest man so eine Inhaltsangabe auf irgendeinem Buch, erwartet man, daß der unwillige Sohn und die Gefangene zwangsläufig Verbündete gegen den fiesen General und vielleicht sogar Liebende werden. Nicht hier. Es ist hier alles weit komplizierter. Es macht die Figuren nicht unbedingt liebenswert, aber höchst menschlich und interessant. Ich konnte trotzdem nicht anders, als Jarrett und Sjenn zu mögen, obwohl es mir interessanterweise die Nebenfigur Keeley bisher am meisten angetan hat.


    Faszinierend ist auch, daß ich bei diesem Buch sehr oft vergessen habe, daß ich Karin aus ihren anderen (sehr geliebten) Büchern bereits kenne. Dies ist nicht die gleiche Geschichte, nur auf Fantasy umgelegt. Doch hätte dies nicht überraschen sollen, denn schon "Warchild", "Burndive" und "Cagebird" waren im Prinzip grundverschiedene Bücher. Was eine Lowachee jedoch immer aufweist sind großartiger Umgang, fast schon Spiel mit der Sprache, hochinteressante Charaktere und unkonventionelle Geschichten. Geliebt habe ich "Gaslight dogs" bisher nicht, was auch an den etwas sperrigeren Charakteren liegen mag, aber es hat mir irrsinnig gut gefallen.


    Ich warte zwar immer noch sehnsüchtig darauf, daß sie ihren Verlag eines Tages davon überzeugen kann, ihre SF-Reihe fortzusetzen, aber sie hat mit "Gaslight dogs" gezeigt, daß sie auch in der Fantasy etwas zu sagen hat.
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  • Grisel, vielen Dank für die Rezi! :-]
    Das klingt wirklich toll - was ich befürchtet hatte. Mich hat das Buch in erster Linie auch interessiert, weil es anders klingt. Das bestätigt dann deine Rezi.

  • Zitat

    Original von Steena
    Das klingt wirklich toll - was ich befürchtet hatte. Mich hat das Buch in erster Linie auch interessiert, weil es anders klingt. Das bestätigt dann deine Rezi.


    Gern geschehen und, wie gesagt, danke für die Inspiration. Ich denke, in dem "anders" liegt dann auch der Haken, den Du so verzweifelt gesucht hast :grin, weil das sicher nicht bei jedem gleich ankommt. Kann mir vorstellen, daß sich manche bei dem Buch langweilen und/oder mit den Figuren gar nicht klarkommen könnten.
    Hoffe, Du lässt es mich wissen, wenn Du es liest. Und hoffe natürlich noch mehr, daß es Dir gefällt.