'1984' - 2. Teil - Kapitel 01 - 05

  • Dieser Abschnitt ist ganz der Liebschaft mit dem Mädchen mit den schwarzen Haaren gewidmet - ich hatte noch so ein unbestimmtes Gefühl, daß diese Dame eine große Rolle spielen wird, nun weiß ich es wieder (und dummerweise ist mir jetzt auch wieder klar, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird). Ebenso erging es mir mit dem Antiquitätengeschäft, leise bimmelte ein Glöckchen im Hinterkopf, aber so richtig drauf gekommen bin ich erst im Fortlauf des Lesens.


    Auch in diesen Kapiteln beschreibt Orwell die Alltagssituationen sehr deutlich und läßt eigentlich keinen Platz für Optimismus, auch wenn Winston dank Julia neuen Lebensmut geschöpft hat.


    Wir haben die LR-Abschnitte übrigens nicht ganz optimal eingeteilt; gerade für Teil 1 wären zumindest zwei Abschnitte angebracht gewesen bei der Fülle an Details und Hintergrundwissen, naja egal.

  • Der zweite Abschnitt ergibt nun auch mehr Sinn, nach dem die Umstände in Teil 1 beschrieben worden sind.


    Die Herangehensweise von der jungen Frau lässt daraus schließen, dass sie sehr abgeklärt ist und das ganze nicht zum ersten Mal in dieser Form macht. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass es Winston schaden wird, sich mit ihr eingelassen zu haben.


    Liebe macht bekanntlich blind und kann im Fall von Winston sogar schlimme Folgen haben.
    Wenn der große Bruder eine solche Liebschaft nicht wünscht und duldet, wird er auch Mittel und Wege finden, sie zu erfahren und zu unterbinden.


    :wave Ruhrmaus

  • Den ersten Abschnitt fand ich auch etwas lang, aber was soll´s.


    Das Mädchen nimmt Kontakt zu Winston auf, die beiden werden trotz aller widerstände ein heimliches Paar.
    Nach außen hin ist Julia eine perfekte Genossin, aktiv in der Anti-Sex- Liga usw., im kleinen jedoch verstößt sie, wann immer es geht gegen die Regeln der Partei, allerdings träumt sie, anders als Winston nicht vom Sturz der Partei und von geheimen Untergrundorganisationen, sondern will nur ihr eigenes leben angenehmer machen.


    Zitat

    Liebe macht bekanntlich blind und kann im Fall von Winston sogar schlimme Folgen haben.


    Natürlich gehen die beiden ein gewaltiges Risiko ein, aber in einekm regime, in dem man für einen falschen Gesichtsausdruck vaporisiert werden kann, schwebt man eh in ständiger Lebensgefahr, so dass sich an ihrer grundsätzlichen Position nicht viel ändert.

  • Die junge Frau gehört zu der Generation, die wohl keine Zeit außer der Ära des Großen Bruders kennt, die so aufgewachsen ist, in dieser Zeit ihr Gewissen entwickelt aht oder sich auch bedingungslos angepasst hat. Sie hat Strategien entwickelt, die Winston erstaunen und schwer fallen.
    Beschädigt ist diese junge Frau trotzdem, trotz ihres Widerstandes und ihrer Opposition zur herrschenden Klasse (Partei). Beschädigt in ihrer Moral, ihrem Verständnis ihrer selbst. Sie hat keinerlei Skrupel, mit jedem Parteimitglied zu schlafen und erzählt Winston auch davon. Sie spielt ihre Rolle perfekt, die Maske der Keuschheit und Systemtreue. Aber sie ist wie eine Hülle, die sie nach Belieben wendet: auf der einen Seite die Aktivistin der Anti-Sex-Liga, auf der anderen Seite die leidenschaftliche Frau, die von Liebe spricht.

  • auch für mich ist es nachvollziehbar, wie sehr die junge frau von ihrer zeit geprägt ist, sie KENNT nichts anderes.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Jetzt ist doch tatsächlich eingetreten, was Winston schon im vorigen Abschnitt vermutet hat: Syme, der Mann mit den klugen Gedanken und den Worten auf der Zunge ist verschwunden. Und nicht nur verschwunden, sondern ausradiert, wie er selbst es vorher mit "überflüssigen Worten getan hat, so endgültig, als hätte es ihn nie gegeben. Und alle machen weiter, das Leben geht weiter. Furchtbar, erschreckend!

  • Zitat

    Original von Clare
    Jetzt ist doch tatsächlich eingetreten, was Winston schon im vorigen Abschnitt vermutet hat: Syme, der Mann mit den klugen Gedanken und den Worten auf der Zunge ist verschwunden. Und nicht nur verschwunden, sondern ausradiert, wie er selbst es vorher mit "überflüssigen Worten getan hat, so endgültig, als hätte es ihn nie gegeben. Und alle machen weiter, das Leben geht weiter. Furchtbar, erschreckend!


    Hier bin ich auch gerade. Ich muss gestehen: Mir geht das Buch momentan wirklich an die Nieren. Vielleicht mag es an meiner schlechten Tagesverfassung liegen, vielleicht daran, dass ich gerade meine Seminararbeit zum Thema "Ueberwachungsstaat Oesterreich" durchgelesen habe. Es ist jedenfalls selten, dass mich ein Buch so mitnimmt ohne, dass es sonderlich "real" ist. Das Leben damals ist mit der heutigen Zeit nicht zu vergleichen. Passt man Winstons Leben, aber an das Jahr 2010 an: na dann gute Nacht :wow


    Und: ich fühle mich mittlerweile von meiner Webcam beobachtet obwohl sie aus ist :grin :wow

  • Zitat

    Original von Nala


    Hier bin ich auch gerade. Ich muss gestehen: Mir geht das Buch momentan wirklich an die Nieren. Vielleicht mag es an meiner schlechten Tagesverfassung liegen, vielleicht daran, dass ich gerade meine Seminararbeit zum Thema "Ueberwachungsstaat Oesterreich" durchgelesen habe. Es ist jedenfalls selten, dass mich ein Buch so mitnimmt ohne, dass es sonderlich "real" ist. Das Leben damals ist mit der heutigen Zeit nicht zu vergleichen. Passt man Winstons Leben, aber an das Jahr 2010 an: na dann gute Nacht :wow


    Und: ich fühle mich mittlerweile von meiner Webcam beobachtet obwohl sie aus ist :grin :wow


    Alles ist Fiktion, aber die Nähe zur Wirklichkeit ist erschreckend. Was passiert heute wirklich in totalitären Staaten? Was davon dringt wirklich nach außen?
    Was mich auch so erschüttert ist die Vorstellung, was sich die Partei und ihre Gedankenpolizei in der DDR alles noch ausgedacht hätten, würde der Staat heute noch existieren. Wo wäre ich heute? Orwell hat davon noch nichts gewusst, aber das ist nun mal Teil meiner Geschichte.


    Dieses Buch greift mich mit kalter Hand an.

  • Dieser Teil ließ sich für mich um einiges flüssiger lesen als der erste.


    Im Grunde geht es vollständig um die Beziehung von Winston und Julia. Nebenher erfährt der Leser jedoch immer wieder Geschichten aus dem Leben der beiden. Der Altersunterschied ist meiner Meinung nach sehr offensichtlich, vor allem beim letzten Gespräch im 5. Kapitel...


    Wie offensichtlich die Partei ihre Mitglieder aushorcht ist für mich nach wie vor erschreckend, jedoch stellt sich mir die Frage, inwieweit wir so unsere Spur hinterlassen, ohne es zu merken. Greift man auf eine Internetseite zu, so wird die IP gespeichert, kaufen wir etwas im Internet wird auch das vermerkt, es werden Listen vom Einkaufsverhalten erstellt... Dies alles ohne das es uns direkt auffällt.


    @ Clare:
    Musste man in der DDR nicht auch ständig Angst haben, dass der nette Nachbar von der Stasi ist?

  • Mir ging es ähnlich wie Luca. Dieser Abschnitt war wesentlich leichter zu lesen, die Informationsflut hielt sich in Grenzen, und es schien auch mal die Sonne. Verwunderlich war für mich jedoch, wie schnell die Liebe zwischen Winston und Julia entflammte, aufgrund eines einzigen Zettels, den sie ihm zusteckte. Er hielt sie schließlich zuvor noch für ein Mitglied der Gedankenpolizei und plötzlich war sein ganzes Misstrauen weg? Die Hoffnung, endlich eine vermeintlich Gleichgesinnte gefunden zu haben, schaltete wohl den Verstand aus.

  • Zitat

    Original von Luca
    ...
    @ Clare:
    Musste man in der DDR nicht auch ständig Angst haben, dass der nette Nachbar von der Stasi ist?


    Musste man im Prinzip schon, aber ich glaube nicht, dass ständig alle daran gedacht haben, zumindest nicht der "Normalbürger", der den Kopf unten hielt und sich bedeckt hielt. Ich selber habe in den letzten Jahren vor der Wende erst mein Bewusstsein für diese Dinge entwickelt, 1989 war ich 18 und habe abgefangen zu studieren. Ich habe sicher auch eine Stasi-Akte, weil ich viel zu arglos war, wem ich was erzählte über meine Aktivitäten und Ansichten, z.B. dem netten, interessierten Studienkollegen...
    Deshalb verstört mich dieses Buch auch so. Freunde, Verwandte, der Gartennachbar - es konnte jeder sein.


    Ich kann manches im Buch auch nachvollziehen. Wenn ich mir überlege, bei was für Demonstrationen wir so mitmachen mussten, was wir in Klassenarbeiten so schreiben sollten und geschrieben haben, ohne etwas davon zu glauben - da kann ich nur sagen: Zwiedenken!

  • Zitat

    Original von evelynmartina
    (...) Verwunderlich war für mich jedoch, wie schnell die Liebe zwischen Winston und Julia entflammte, aufgrund eines einzigen Zettels, den sie ihm zusteckte. Er hielt sie schließlich zuvor noch für ein Mitglied der Gedankenpolizei und plötzlich war sein ganzes Misstrauen weg? Die Hoffnung, endlich eine vermeintlich Gleichgesinnte gefunden zu haben, schaltete wohl den Verstand aus.


    Das hat mich auch ein wenig gewundert :gruebel
    Von Winstons Sicht ist es vielleicht so, dass er schon lange keine Liebe und Geborgenheit mehr erfahren hat. Er hatte ja auch schon lange keine Beziehung mehr zu einer Frau oder insgesamt groß Kontakt zu einer Frau. Allerdings weiß er noch, was Liebe, Zuneigung und Geborgenheit ist von seinen Erinnerungen aus der Kindheit. Winston sehnt sich wahrscheinlich nach diesem Gefühl, das er lange nicht mehr verspürt hat, auch nicht bei seiner Ehefrau, die sich komplett der Partei unterstellt hat und zu der er keinen Kontakt mehr hat.
    Als er nun von Julia den Zettel mit dem Liebesgeständnis bekommt, erwacht nun wieder dieser Wunsch, Liebe wieder zu erfahren. Sie schreibt ja selbst, dass sie ihn liebt, also ist das alles gar nicht so unwahrscheinlich aus Winstons Sicht.
    Auch wenn er sie vorher verdächtigt und gehasst hat, ist dieser Wunsch nach Liebe anscheinend größer.


    Das ist zu mindest meine Erklärung :-)

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Zitat

    Winston sagt zu Julia am Ende des 5. Kapitels: "Du bist eine Revolutionärin von der Taille abwärts." Treffender kann man es nicht ausdrücken.


    :lache da möchte ich auch zustimmen. Was den Beginn der "Beziehung" zwischen Julia und Winston angeht, möchte ich auch Bücherwurm zustimmen. Ich sehe das ganze ähnlich. Winston sehnt sich vermutlich einfach nach Geborgenheit, Wärme und Zuneigung. Dabei geht es ihm vermutlich nicht darum, ob es speziall Julia ist, die ihm das gibt, oder jemand anderes. Z.B. stört es ihn ja auch nicht, dass Julia schon mit vielen anderen Männern was hatte (vielleicht auch immer noch hat, wer weiß das schon?). Er mag sie, begehrt sie, aber ich weiß nicht, ob man diese Beziehung mit "richtiger Liebe" vergleichen kann. :gruebel


    Na ja, jedenfalls befürchte ich schon, dass das nicht so weiter gehen kann. Ich bin auch schon sehr gespant, was es mit diesem anderen Mann noch auf sich hat... mir ist der Name gerade entfallen, aber ich meine den, für den Winston sein Tagebuch "schreibt".


    Jedenfalls bin ich immer noch sehr fasziniert von diesem Roman. Gestern kam übrigens "Equilibrium" im Fernsehen und ich bin darauf hängen geblieben. Der Film stellt ja eine gar nicht so unähnliche Welt dar (natürlich mit anderen Ansätzen, aber totalitär bleibt totalitär).


    @ Clare und Luca
    mir kam auch immer wieder der Gedanke, die Welt von 1984 mit der DDR zu vergleichen. Dort gab es viele ähnliche Situationen, wie eben z.B. die vielen "inoffiziellen" Mitarbeiter der Stasi. Allerdings muss man auch bedenken, dass in der DDR irgendwann jedem gewisse private Nischen zugestanden wurden (natürlich vor allem deswegen, um die Leute ruhig zu halten). Auch die Überwachung kann man natürlich nicht ganz vergleichen.


    Ich glaube noch dichter als die DDR reicht NS-Deutschland an 1984 heran.
    Na ja, jedenfalls finde ich es sehr erschreckend, wie viele Elemente aus 1984 man in vergangenen und heutigen Diktaturen und totalitären Staaten finden kann. Man muss ja was das angeht nicht einmal bis in die "wirklichen" Diktaturen hinüberschauen - z.B. Russland (gilt ja glaube ich als "defekte Demokratie") bietet auch immer wieder gute Beispiele für das "verschwinden" von Menschen.


    Vor kurzem habe ich übrigens "Not und Elend des Dritten Reiches" von B. Brecht gelesen. Dort gibt es auch eine Szene, in der Eltern befürchten, von ihrem Sohn an die Nazis verraten zu werden. Diese Szene hat mich sehr an Winstons benachbarte Familie erinnert, die ja vermutlich auch dauernd Gefahr laufen von ihren Kindern verraten zu werden. (ich finde diese Kinder übrigens ganz furchtbar :schlaeger Aber letzten Endes stellt man sich natürlich auch die Frage, ob man diesen Kindern wirklich Vorwürfe machen kann - schließlich kennen sie es nicht anders)

  • So, habe den Abschnitt nun nach langer Zeit auch endlich beendet :grin


    Wie hier ja schon gesagt wurde, steht in diesem Abschnitt Winstons Bzeihung zu Julia in den Vordergrund. Es war ja nicht verwunderlich, dass die beiden am Ende das Zimmer über den kleinen Laden von Herr Charrington mieten, um ihre Affäre weiterauszuleben. Ich fand es schon etwas erschreckend, dass man sogar draußen in der freien Natur Angst haben muss vor Mikros, die irgendwo versteckt sein könnten. Orwell zeigt hier halt wirklich einen fast "vollkommenen" totalitären Staat.
    Ebenso erschreckend ist am Anfang des 5. Kapitels, dass Syme weg ist, wie Winston es schon vorausgesehen hat. Und niemand scheint es wirklich zu interessieren. Dass die Partei sogar die Liste des Schacclubs kurz danach schon neu gedruckt hat, sodass es wirklich so scheint, dass er nie existiert hat, ist wirklich sehr brutal.


    Zu ko-chan's Beitrag:


    Ich denke auch, dass die Beziehung zwischen Winston und Julia noch ein schlimmes Ende nehmen wird. Auch ist Julia mir nicht so sympathisch, um ehrlich zu sein. Von ihrem Verhalten her würde ich sagen, dass sie selbst auch nicht wirklich in Winston verliebt ist. Sie hat halt nun einen weiteren Mann gefunden mit dem sie sich vergnügen kann und der auch nicht so einverstanden ist mit der Partei wie sich. Für die beiden und v.a. für sie ist Sex ein Ausdruck, um ihren Protest auszudrücken.
    Ebenso wenig denke ich, dass Winston wirklich in sie verliebt ist. Auch wenn ich in meinem anderen Beitrag gemeint habe, dass er sich nach Liebe sehnt und hofft sie bei Julia zu bekommen, ist das keine wirkliche Liebe. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, wahrscheinlich weil er in ihr eine Gleichgesinnte findet und sich nach Zuneigung, Liebe und Wärme sehnt, aber richtige Liebe ist es nicht.


    Zu den Kindern der Famile Parson:
    Schon im 1. Abschnitt fand ich die beiden Kinder schlimm. Auch der Gedanke, dass sie ihre Eltern irgendwann verraten, ist schlimm. Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Sohn zumindest am Ende seine Mutter an die Partei verrät, weil der ja noch extremer als seine Schwester ist und man ja zwischen den Zeilen lesen konnte, dass die Mutter ziemlich am Ende ist und das alles nicht so gutheißt, auch wenn sie schweigt.


    Es ist wirklich schrecklich, wie Orwell einen totalitären Staat schildert und dass sogar eines wahr war bzw. ist.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Ich denke Winston hat sich vor allem nach Kontakt zu Gleichgesinnten gesehnt und in Julia eine gefunden, auch wenn es ihr in erster Linie darum geht ihr Leben etwas lebenswerter zu gestalten und sie, anders wie Winston, nicht an einen Sturz der Partei, egal wie fern in der Zukunft, denkt. Liegt vielleicht daran, dass sie keine Welt ohne die Partei kennt.


    Die Kinder der Familie Parson finde ich auch schrecklich, aber irgendwie tun sie mir auch leid, sie haben ja gar keine Chance, sich anders zu entwickeln, genauso wie ihre völlig macht- und hilflosen Eltern.

  • Zitat

    Auch ist Julia mir nicht so sympathisch, um ehrlich zu sein. Von ihrem Verhalten her würde ich sagen, dass sie selbst auch nicht wirklich in Winston verliebt ist. Sie hat halt nun einen weiteren Mann gefunden mit dem sie sich vergnügen kann und der auch nicht so einverstanden ist mit der Partei wie sich. Für die beiden und v.a. für sie ist Sex ein Ausdruck, um ihren Protest auszudrücken.


    das kann ich nur :write


    Nein, ich finde Julia nun auch wirklich nicht sympathisch. Als die "Beziehung" zwischen den beiden begonnen hat, habe ich ihr auch sehr misstraut. Auch ihre Einstellungen zu gewissen Dingen finde ich etwas... seltsam. Beispielsweise protestiert sie einerseits gegen die Partei und somit den Staat, aber andererseits scheint sie sich auch für nichts politisches zu interessieren. Sie nimmt letzten Endes die Gegebenheiten einfach hin und wenn Winston mit ihr über Widersprüchlichkeiten der Partei diskutieren möchte, ist sie völlig desinteressiert. Na ja, ich werde morgen vormittag ein Stück weiterlesen und sehen, wohin das ganze führt.

  • Zitat

    Original von kero-chan


    Nein, ich finde Julia nun auch wirklich nicht sympathisch. Als die "Beziehung" zwischen den beiden begonnen hat, habe ich ihr auch sehr misstraut. Auch ihre Einstellungen zu gewissen Dingen finde ich etwas... seltsam. Beispielsweise protestiert sie einerseits gegen die Partei und somit den Staat, aber andererseits scheint sie sich auch für nichts politisches zu interessieren. Sie nimmt letzten Endes die Gegebenheiten einfach hin und wenn Winston mit ihr über Widersprüchlichkeiten der Partei diskutieren möchte, ist sie völlig desinteressiert.


    Da hast du Recht :write Julia ist wirklich komisch. Man merkt schon, dass sie von der Partei und ihrer Ideologie nicht vollkommen überzeugt ist und dagegen rebelliert, weil sie ihr Leben so leben will wie sie es gerne hätte. Doch dabei vereint sie gleich immer zwei extreme Positionen:
    Auf der einen Seite engagiert sie sich sehr stark für die Partei und da besonders in der Junioren-Anti-Sex Liga d.h. sie kämpt für Keuschheit und Reinheit. Doch auf der anderen Seite hat und hatte sie trotz ihres jungen Alters schon viele Affären mit vielen verschiedenen Männern.
    Und dann wäre da noch das von ko-chan genannte Beispiel mit ihrem Interesse für Politik.
    Vielleicht hat sie aber auch so viele Affären, eben weil sie sich so für die Partei nach außen engagiert und sich gegen solche Verbote auflehnen will.
    Auf jeden Fall ist das eine der Gründe, warum sie mir suspekt ist.
    Winston hat eben Recht, wenn er zu ihr sagt: "You're only a rebel from the waist downwards", wie ihr ja auch schon gesagt habt :-)

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Julia engagiert sich in allen möglichen Parteiorganistionen usw, um nach außen hin als vorbildliche Genossin dazustehen und nicht schon von vorneherein Verdacht zu erregen, so rechnet sie sich größere Chancen längere zeit mit ihren Affären und anderen Delikten durchzukommen.
    Dass sie nicht gegen die Partei direkt rebelliert kann ich nachvollziehen. Sie kennt nichts anderes und die Partei hat die Vergangenheit so verfälscht, dass niemand mehr nachvollziehen kann, wie es vor dem Engsoz war, also kann sich auch keiner wirklich vorstellen, wie es anders sein könnte.