'Das Opfer' - Seiten 487 - Ende

  • Nach dem das Buch bisher ein Anwärter auf mein Monatshighlight war, hat es sich mit dem letzten Teil selbst disqualifiziert (schon das zweite Buch dieses Monats dem das passiert)


    Die Familie entschließt sich die grenze zu überschreiten. Nur Ashley und Catherine werden gegen ihren Willen zu ihrem Schutz aus vor gelassen.


    Es wird das perfekte Verbrechen geplant. Ich finde den Plan sehr kompliziert und ein Zugeständnis an die Thriller-Gemeinde. Als Catherine eine Waffe kauft dachte ich noch an ein vernünftiges Ende.
    Michael irgendwo hin locken, 6 Schuss in die Brust und irgendwo verscharren. Sein fehlen wäre niemand aufgefallen und sollte er irgendwann doch gefunden werden, wer sollte die Familie in Verdacht haben?
    Als der Schriftsteller bei der Polizei vor sprach und von einer Leiche auf einem Müllhaufen die Rede war, dachte ich noch: gut - sie haben es einfach gemacht.


    Aber nein, der komplizierte Plan eines perfekten Verbrechens, wie ihn wohl nur ein Anwalt entwerfen kann, wird durchgeführt - und geht im Grundergebnis gut, aber mit gravierender Auswirkung.
    Der Selbstmord von Hope empfand ich als zu melodramatisch. Passt für mich einfach nicht zu dem bisherigen sehr nachvollziehbaren Verhalten der Familie.


    Ein Roman mit starken drei Viertel, der im letzten viertel in die Reihe der Durchschnittsthriller abfällt.


    Schade

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Mir hat der Schluß richtig gut gefallen, finde sogar, das war der spannenste Abschnitt des ganzen Buches.


    Michael selbst umzubringen, wäre mit Sicherheit irgendwann aufgeflogen, da er einfach zu viele Hinweise hinterlassen hätte, die keiner im Vorfeld hätte entfernen können. Keiner hätte genau prüfen können, was Michael alles auf seinem Computer gespeichert hat, welche Spuren er im Netz hinterlassen hat, als die Anschuldigungen gegen Scott, Sally und Hope vorgebracht hat.


    Allerdings fand ich es etwas an den Haaren herbeigezogen, sich einfach mal den Vater zu schnappen, in der Annahme, daß es sich hier um genau so einen Mistkerl handelt wie Michael einer ist. Denn das konnte keiner mit Bestimmtheit wissen, Scott hat ja nur für ein paar Tage Erkundigungen eingezogen.


    Das Catherine die Rolle der Erzählerin übernommen hatte, kam für mich überraschend, ich hatte die ganze Zeit auf Hope getippt. Ihr Selbstmord hat mich, ehrlich gesagt, auch etwas unbefriedigt zurückgelassen.

  • Ich hätte mir auch ein anderes Ende gewünscht. Irgendetwas bei dem Michael draufgeht. Gerade um Hope tut es mir wirklich leid. Sie war die sympathischste Person in der ganzen Story. Alles in allem war es aber eine tolle Geschichte.

  • Ich habe am Wochenende auch Gas gegeben und das Buch zuende gelesen :grin


    Das Ende war spannend - solange man das Ganze nicht hinterfragt. Da ich das aber getan habe, ist mein Fazit ähnlich wie das von dyke: leider doch nur Durchschnitt.


    Mich stört, dass da ein scheinbar perfekter Plan geschmiedet wurde, bei dem es gleich zwei "Bauernopfer" gab: Michaels Vater, der ermordet wird, um Michael die Tat in die Schuhe zu schieben - war ja nur ein alter Säufer, der seine Familie und die Nachbarn terrorisiert hat und den eh keiner vermisst. Nee, is klar... und Hope, die den Mordplan in die Tat umsetzen musste und daran zerbricht. Ihr Selbstmord hat mich irritiert, das passte nicht zu ihr - wäre sie ihrer Verletzung erlegen, hätte ich das nachvollziehen können, aber Selbstmord?


    Auch das Ergebnis der Aktion lässt aus meiner Sicht zu wünschen übrig: Michael wird verhaftet und für den Mord an seinem Vater verurteilt - und hat in der Haft jede Menge Zeit, seine Besessenheit für Ashley zu pflegen. Sie kann sich also quasi sicher sein, dass er sie aufspürt, wenn er wieder auf freiem Fuß ist. Die von Dyke angedachte Lösung wäre besser für sie gewesen.


    Dass die Frau im zweiten Handlungsstrang Cathrine ist, hat mich überrascht, da hatte ich auf Hope getippt. Aber Catherine passt auch ganz gut in die Rolle.


    Insgesamt ein spannendes Buch mit ein paar logischen Schwächen und einem (für mich) unbefriedigenden Ende.

  • Wie am Ende des zweiten Handlungstranges gesagt wird, handelt es sich um eine Geschichte über die Liebe....


    Hope hat sich aus Liebe zu Sally, Ashley und Ihrer Mutter umgebracht, damit wirklich keiner eine Verbindung zwischen Ihnen und dem Mord nachweisen kann. Sie macht sich ja Gedanken, welche Fragen aufkommen, wenn sie ins Krankenhaus geht.


    Einerseits vllt. nachvollziehbar, aber für den Leser irgendwie nur melodramatisch. Es hätte genug andere Möglichkeiten gegeben.


    Die letzten beiden Abschnitte fand ich am besten, insgesamt ist das Buch aber Durchschnitt und läßt mich überlegen, ob ich die anderen Bücher des Autoren noch lesen werde.