Oktoberfest - Christoph Scholder

  • Wie bereits in anderen Rezensionen genannt, handelt der Roman "Oktoberfest" von einer groß angelegten Geiselnahme auf dem Münchner Oktoberfest.


    Ich nehme gleich vorneweg, dass mir dieses Buch nicht sonderlich gefallen hat. Das ist aber vielleicht weniger der Qualität des Buches geschuldet, als der angekündigten Genre-Einteilung: Unter einem Thriller hatte ich eine andere Erwartungshaltung als das, was im Buch tatsächlich geliefert wurde. "Action-Roman" oder "Action-Thriller" würde es besser treffen und diejenigen, die sich unter Thriller die spannende Jagd nach einzelnden Kriminellen oder das Überleben aus Opfersicht vorstellen, davor warnen, dass "Oktoberfest" weit davon entfernt ist. Es gibt viele verschiedene Parteien, vor allem auf der Seite von Staat, Militär und Polizei, sowie die Seite der Geiselnehmer. Das Geschehen bleibt im großen Rahmen, von den Opfern auf der Wiesn bekommt man kaum etwas mit. Es findet irgendwie alles um diese "herum" statt. Das bedeutete für mich wenig Material zum mitfiebern, da Einzelpersonen komplett in den Hintergrund rücken.


    Im Gegensatz dazu werden zu Beginn einige Charaktere sehr detailliert eingeführt, doch nicht alle Information, die man dort erhält, scheinen später relevant und über Hunderte Seiten kommen die Personen kaum noch vor.


    Weiter mochte ich nicht sonderlich, dass der Autor mit Wendungen, Zitaten und fremden Begriffen um sich wirft. Das wirkt aufgesetzt. Gäbe es einen Charakter, der die Marotte hat, öfter an Zitate zu denken oder sie zu benutzen, wäre das das eine, aber gleich von verschiedenen Seiten? Teilweise waren diese Zitate relevant dafür, sich bestimmte Zusammenhänge ausmalen zu können. Wer das betreffende Zitat also nicht kennt, hat wenig Chance, auf den Zusammenhang zu kommen.


    Als Laie kann ich wenig dazu sagen, ob die Militär- und Polizeiaktionen richtig durchgeführt und realistisch sind, aber es fehlten meinter Meinung nach einige Befragungen, auf die die Polizei hätte kommen müssen und die geholfen hätte, auf die Identität der Täter zu schließen.


    Zu Guter letzt konnte ich mit dem "Helden" der Geschichte nichts anfangen. Spätestens an dem Punkt, an dem er mit zwölf in ein Shaolin-Kloster kam und in zwei (!) Jahren ausgebildet wurde, war es zuviel des Guten. Ein ausgebildeter Militär, okay, aber dazu noch in megakurzer Zeit der Superking in Kampfkunst und mentaler Lebensweise? Ich weiß nicht, mir hat das nicht gefallen.


    Es gibt sicher noch mehr Kleinigkeiten, aber ich will das Buch nicht komplett auseinandernehmen. Wer Action-Geschichten mag und gerne mal einen Film im Buchformat lesen will, wird vermutlich gut unterhalten.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Ich bin begeisterter Thriller-Fan. Ich brauche für einen gut gemachten Thriller eine Person mit der ich mich identifizieren kann. Personen, denen ich nachfühlen kann bzw. mich in sie hineinversetzen. Leider fehlte das bei diesem Buch völlig. Auch Härter schaffte es nicht mir "ans Herz zu wachsen" Ich denke es lag an der Art und Weise wie seine Person dargestellt worden ist. Übermächtiger Superheld ohne besonders viel Emotion. Für jede Situation perfekt ausgebildet. Ich mag keine perfekten Helden.


    Die Handlung war relativ logisch aufgebaut. Erst durch die Leserunde konnte ich einige Schwächen erkennen. Im Spannungsaufbau ist dies aber nicht relevant gewesen. Ein Buch was sich für einen oder mehrere verregnete Herbsttage durchaus eignet.


    Das Szenario war für mich auch realistisch genug umschrieben. Die ganzen Beschreibungen ließen für mich ein Gefühl der Beklemmung aufkommen. Ist sowas tatsächlich u. U. in Deutschland möglich? Und ist es wirklich eine Frage wann es passiert und nicht mehr ob?


    Ich würde JaneDoe zustimmen für mich ein Action-Thriller, mir einigen detaillierten militärischem Wissen, was mich aber leider so gar nicht interessierte.


    Ein spannender Action-Thriller ohne viel Tiefgang, aber durchaus lesenswert.


    Ich vergebe dafür 7 Punkte.

  • Christoph Scholder – „Oktoberfest“


    600 Seiten spannendes, kriminalpolitisches Prachtstück mit einem, auf Fortsetzung hoffenden Ende


    Auf die Münchner Wies´n wird ein Anschlag verübt der enorme Auswirkungen auf München und die deutsche Regierung haben kann wenn die Täter ihre Drohung war machen – und danach sieht es auch aus. Es ist unbekannt wer genau die Täter sind und was ihr Motiv ist. Schnell wird klar das sie vor nichts zurückschrecken. Hier kann scheinbar nur einer helfen: Wolfgang Härter, Kapitän zur See, ein Mann dessen Name auf keiner Telefonliste steht.


    „Oktoberfest“ ist ein sensationelles Buch mit einer überaus spannender Handlung. Der Autor hat sehr gründlich recherchiert, was sich auch immer wieder raus lesen lässt. Mehrfach kam mir beim Lesen der Gedanke, was wenn diese wirklich passieren würde …?
    Der Schreibstiel ist angenehm flüssig, es gibt kaum langatmige Passagen im Buch und durch den spannenden Aufbau liest es sich sehr flüssig. Die lateinischen Sprüche sind nicht einfach zu übersetzen da dies nicht unbedingt wortwörtlich geschehen kann. Sie sind aber für die Handlung nicht relevant. Das Cover gefällt mir sehr gut es passt zum Thema und die Farben unterstreichen die Spannung.


    Mein einziges Manko an diesem Buch: Falls es bei diesem einen Teil bleibt, ist das Ende relativ unzufrieden stellend. Bei zu vielen Personen bleibt offen was aus ihnen wurde, ob sie überhaupt noch am Leben sind. Einzig eine Fortsetzung des Buches würde diese Offenheit erklären und wäre wünschenswert.
    Ich bin gespannt ob man weitere Bücher von Christoph Scholder lesen kann.


    Ich durfte das Buch mit den Büchereulen Testlesen und bedanke mich auf diesem Weg für das Exemplar.

  • Habe das Buch gerade als WB bekommen und frage mich, da ich im moment an Zeitmangel leide, ob ich es vorzeitig abbreche..... Ich werde diesem Buch aber noch eine Chance geben, mal sehen, ob es mich noch fesseln kann..

  • Ich habe es im Rahmen der Testleseraktion auch gewonnen und auch gelesen. Dank meines Abiturs komme ich erst jetzt zu meiner Rezension.


    Und darum geht es:


    Es geht um das allseits bekannte Oktoberfest in München. Jedes Jahr kommen mehr als 1 Millionen Menschen zum Oktoberfest. Doch dieses jahr soll alles anders werden. 70.000 Menschen wollen einen schönen Tag auf den Wiesn haben, doch alles soll anders kommen. Eine russische Elitegruppe hat sich zusammen getan und wollen das Oktoberfest stürmen. Mit Hilfe von Gas und anderen Waffen wollen sie die Besucher im Zelt unter kontrolle behalten. Jeder der Rang und Namen in Deutschland hat ist in die Situation involviert Gemeinsam versuchen sie die Besucher aus den Zelten zu befreien. Dabei kommt es auch zu einer Katastrophe, die mehr als 2000 Menschen das Leben kostet.


    Ich habe ja wie schon gesagt das Buch im Rahmen der Testleseraktion bekommen. Normalerweise ist dieses Genre gar nichts für mich. Doch ich bin/war positiv von dem Buch überrascht.


    Den Schreibstil fand ich am Anfang etwas ungewöhnlich, da der Autor viele Ellipsen mit einbringt und mich diese ab und an verwirrt haben. Auch fand ich diese ganzen Fachbegriffe wie AIMP für mich ungewöhnlich. Leider tauchten die sehr oft auf. Irgendwann habe ich sie nur noch überlesen, da ich sie sonst alle hätte nachschlagen müssen.


    Fazit:
    Mir hat das Buch im Allgemeinen ganz gut gefallen. Nur eben die Ellipsen und diese Fachbegriffe haben das Lesen für mich schwierig gemacht.


    8/10 Punkten.

    Gelesene Mangas 2015: 194
    Gelesene Seiten 2015: 37.571

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  • Ich habe das Buch auch im Rahmen einer Testleserunde bekommen und werde mich heute zum ersten mal daran setzen, da ich mit meiner Uni-Abschlussarbeit beschäftigt gewesen bin. Ich bin wirklich gespannt, wie mir dieses Buch gefallen wird, da ich bisher schon sehr sehr unterschiedliche Meinungen dazu vernommen habe...

  • Nachdem ich schlecht reingekommen bin in die Materie konnte es "hinten raus" doch noch überzeugen. Sicherlich sind die ganzen Fachausdrücke und teilweise sehr genauen Kampfbeschreibungen manchmal störend oder auch nervend. Aber insgesamt eine gute Geschichte, die durchaus spannend ist.

  • Also ich war von dem Buch überaus begeistert. Klar, wie jedes andere Buch hat auch dieses ein paar kleinere Schwachstellen, aber das ist meiner Meinung nach eben ganz normal. Für mich war dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend und die Tatsache, dass es Scholders Erstlingswerk war, macht die ganze Sache umso beeindruckender. Die ganzen extrem negativen Bewertungen kann ich also gar nicht nachvollziehen und würde daher auch dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

  • Ich habe jetzt angefangen das Buch zu lesen und bin jetzt etwa auf Seite 70. Bis jetzt haut mich das Buch aber nicht von den Socken :-(
    Es ist natürlich interessant, etwas über die Vergangenheit der einzelnen Charaktere zu erfahren, aber mich stört der ständige Zeit- und Ortswechsel gewaltig. Irgendwie wäre es besser gewesen, alles aneinander zu reihen. Also zuerst die Geschichte von Romberg und Vogel, dann die Geschichte von Blochin usw.


    Mal gucken, wie es weitergehen wird und ob sich das alles noch bessern wird. Momentan ist von Spannung überhaupt nichts zu spüren :-( Ich war heute wirklich am Überlegen, ob ich das Buch nicht beiseite legen und dafür mit einem anderen anfangen sollte. Aber ich mag es grundsätzlich nicht, ein Buch abzubrechen, also kämpfe ich mich einfach mal vorwärts :rolleyes

  • So, jetzt habe ich es endlich geschafft, das Buch fertigzulesen.
    Nach einem langwierigen Start, bin ich doch ins Lesen hineingekommen. Und nach einer gewissen Zeit war es auch richtig spannend. Auch wenn ich finde, dass zu viele Menschen gestorben sind :rolleyes


    Wie hier schon öfters erwähnt wurde, sind die Charaktere plump und farblos. Mich hat vor allem gestört, dass die Politiker keinen Namen bekommen haben. Stattdessen waren sie immer nur Herr Innenminister, Herr Verteidigungsminister usw. und so fort. Nach einer gewissen Zeit war das wirklich störend. Und es hat die Figuren auch unpersönlich werden lassen.


    Bis auf wenige Beschreibungen hat man auch nicht erfahren, wie die Charaktere überhaupt aussehen. Ich hatte kein klares Bild z.B. von Wolfgang Härter. Und das hindert mich daran, dass in meinem Kopf ein Film abläuft, während ich lese. Was ich doch sehr schade fand. Ich denke, der Autor hätte sich ruhig mehr Gedanken über seine Figuren machen können. Das hätte dem Buch eindeutig mehr Leben eingehaucht. Aber so hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor nicht allzu sehr mit den Figuren auseinander setzen wollte und hat sich stattdessen lediglich auf die Geschichte konzentriert.


    Die für mich im Übrigen ein unbefriedigendes Ende hatte. Ich hätte gerne erfahren was...


    Es gäbe noch so viele Fragen zu beantworten. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte einfach schnell zum Schluss kommen und das hinterlässt doch einen faden Nachgeschmack. In dieser Hinsicht hätten ein paar mehr Seiten nicht geschadet. Es hätte den Charakteren ein wenig mehr Tiefe verliehen.
    Und das Motiv des Ganzen war auch mehr als unbefriedigend. Vor allem, da es dazu nicht wirklich eine Erklärung gegeben hat.


    Das Buch war ansonsten leicht und flüssig zu lesen. Die Wiederholungen fand ich jetzt nicht so schlimm und mir sind gar nicht so viele lateinische Redewendungen aufgefallen. Wenn man erst einmal die ersten 150 Seiten überstanden hat, ist die Geschichte durchaus spannend. Und man fragt sich doch unwillkürlich, ob so etwas nicht doch irgendwann einmal geschehen könnte.


    Von mir gibt es 7 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von krokus
    irritiert haben mich auch einige den kapiteln vorangestellte sprüche zT auf latein, die ich nicht alle übersetzen bzw zuordnen konnte.


    Ich habe das Buch gerade begonnen und erinnere mich noch, an eure Diskussionen in der Leserunde, die lateinischen Zitate betreffend (ja, ich hab ein bisschen in der Leserunde geschmökert :wave).
    In jedem Fall scheint man eure Kritik im Verlag wahrgenommen zu haben, nur der Prolog wird noch mit einem Satz auf Latein eingeleitet, alle anderen Zitate (sofern ich nichts übersehen habe) sind nun auf Deutsch, zum größten Teil aus Clausewitz' "Vom Kriege".

  • @ Mulle
    Das war auch vorher schon so.
    Die von uns angemängelte Stelle, die es definitiv so im Lateinischen nicht gibt, egal, ob das auf irgendwelchen U-Booten steht oder nicht, steht im Text. Härter nutzt im Text hier und da mal lateinische Sätze, vermutlich um seine Gebildetheit zu unterstreichen, oft aber für mich einfach nur deplatziert.

  • Ganz ehrlich: ich habe das Buch abgebrochen und es tut mir nicht im mindesten leid. Der Schreibstil war in Ordnung, aber die ewigen Wiederholungen... :rolleyes
    Ich bin keinesfalls zimperlich oder zart besaitet und lese gerne Thriller, aber wenn es um gefolterte Kinder oder getötete Babys geht, lese ich nicht weiter. Von daher war bei mir an der Stelle Schluß, als das Kind in den Brunnen gefallen war. Es mag ja sein, daß die Handlung an sich noch schlüssig wurde, den Anfang fand ich eher verwirrend. Auch hatte ich beim Lesen fast den Eindruck, als wäre die ganze Geschichte auf eine Verfilmung angelegt.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • O’zapft is!


    Wie in den Jahren zuvor, stürmen auch dieses mal wieder Millionen Menschen auf das größte Volksfest Deutschlands, dem Oktoberfest in München.


    Doch was ein feuchtfröhliches Beisammensein werden sollte, wird unversehens zur Katastrophe.


    Während die Menschen fröhlich in riesigen Zelten feiern und tanzen, bricht ein Höllenszenario los. Gas strömt in ein erstes Zelt und dies ist nur der Anfang eines Anschlags, der in eine der größten Geiselnahmen aller Zeiten gipfelt - 70.000 Menschen in den Händen von Terroristen!



    So viel zur spannenden Ausgangssituation.


    Wie sich die ganze Sache entwickelt und was für ein Ende die Geschichte nimmt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Das Buch punktet ohne Zweifel mit seinem fesselnden Szenario.


    Jedes Jahr aufs neue werden wir medial zugebombt mit (mehr oder weniger wichtigen) News aus München. Wir sind vertraut mit den Gepflogenheiten des Münchner Oktoberfestes. Nicht zuletzt diese Tatsache sorgt dafür, das wir alle mittendrin, statt nur dabei sind, wenn es zum oben erwähnten Anschlag kommt.


    Die Kapitel sind allesamt sehr kurz gehalten, das Gleiche gilt für die Sätze. Das alles animiert zum Weiterlesen. Ein „Pageturner“ im eigentlichen Sinne ist „Oktoberfest“ von Christoph Scholder für mich trotzdem nicht geworden. So verzichtet der Autor beispielsweise beinahe vollständig auf die von Thrillerfans so heißgeliebten Cliffhanger.


    Auch ist die Einleitung für meinen Geschmack etwas zu umfangreich geraten - ein paar Seiten weniger hätten es sicher auch getan.


    Trotzdem überwiegen für mich unterm Strich die Stärken. Sind die ersten ca. 150 Seiten erst einmal geschafft und die Handlungsstränge zusammen gelaufen, gewinnt die Geschichte an Tempo.


    Wer sich an der schlichten Sprache und den wenigen Schwächen nicht aufhängt, hat mit "Oktoberfest" von Christoph Scholder sicher seinen Spaß.



    Eine kurze Video-Rezi findet Ihr zusätzlich auf meinem Blog! :-)


    Ein schönes Wochenende wünscht
    Daniel

  • Ich bin auch recht schlecht in das Buch reingekommen. Der Anfang mit den ganzen Personen, -Ort- und Zeitwechseln hat mich schon arg verwirrt,aber als die Geschichte beim Oktoberfest ankam ging es dann richtig gut. Dieses Gut- Böse Spiel hat mich schon etwas genervt, aber alles in allem kein schlechter Roman. 7 Punkte

  • Also ich fand' ihn richtig super. Hat mich von Anfang an richtig gefesselt und war spannend bis zum Schluss.
    Zwar teilweise sehr "James Bond"-lastig, aber das soll es

    glaube ich, auch sein.

    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."