'Die Nonne mit dem Schwert' - Seiten 277 - 383

  • In diesem Abschnitt musste Catalina aber viele schlimme Erfahrungen machen.


    Ich finde man merkt jetzt langsam, dass sie nicht mehr ganz so naiv ist wie zu Beginn der Reise.
    In die meisten ihrer weiteren Abenteuer ist sie jetzt ja oft durch andere Leute hineingeraten (z.B. Stefano und sein Duell).
    Es muss schrecklich für sie gewesen sein, als sie merkte, dass sie ihren Bruder erschossen hat. :wow
    Und dann der Tod von Stefano. Und der Bruch ihrer Freundschaft zu Mikel...
    Ich bin mal gespannt, ob die beiden sich nochmal wiedersehen und wie dieses Wiedersehen ausfallen wird.


    Sie musste wirklich viele Verluste einstecken.
    Und jetzt sitzt sie auch noch im Gefängnis (wobei es hier ja schon fast so wirkte als hätte sie es -wenn auch nur unbewußt- drauf angelegt... zumindest auf Schwierigkeiten :gruebel )

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Die Eifersucht macht sie ganz fertig.
    Irgendwie hat sie wirklich den Ärger gesucht.
    Jetzt soll sie hingerichtet werden, aber da muss wohl noch etwas geschehen, wir habe noch ein Kapitel zu lesen :gruebel


    Die Geschichte um die Hinrichtung ist übrigens auch wahr.

  • Darf ich ganz ehrlich und deutlich sein?


    Ich bin jetzt am Ende von Kapitel 15 und denke, daß ich weiß, was mein Hautproblem mit dem Buch ist: nicht, daß es ein „Abenteuerbuch“ ist (um dieses Genre mache ich, wie früher erwähnt, normalerweise einen Bogen, das ist für mich eher was für einen Film), sondern daß mir keiner der Protagonisten sympathisch ist. Jedenfalls nicht Catalina; denn Stefano wird sicher gleich wieder aus dem Blickwinkel verschwinden. Eigentlich waren mir bisher nur Nebencharaktere, wie auch Tao, sympathisch und ich habe mich gefragt, wie es ihnen wohl weiterergeht. Während mir das im Hinblick auf Catalina eigentlich egal ist.


    Vor langer Zeit, nämlich ab dem 29. Jan. 2009, habe ich in einer Leserunde „Die Zeit der hundert Königreiche" gelesen, chronologisch der 4. Darkover-Roman von Marion Zimmer Bradley. Da habe ich über große Teile des Buches mit dem Abbruch gekämpft, weil ich mich dermaßen über die Hauptperson geärgert habe, daß mir da eine Menge Methoden eingefallen wären, Bard di Asturien vom Leben zum Tod zu bringen. Und noch heute, weit über ein Jahr nach Leseende, hadere ich damit, ob die Strafe für seine Missetaten ausreichend war oder nicht. Will sagen, da gab es einen Protagonisten, der über weite Strecken des Buches einfach böse war, aber an dem konnte man sich reiben, sich über ihn ärgern, ihn verwünschen und was weiß ich noch alles.


    Aber hier - ich kann Catalina überhaupt nicht verstehen, ihr Denk- und Handlungsweise nicht nachvollziehen (abgesehen vom Wunsch, das Kloster zu verlassen), und weshalb sie jetzt nicht bei den Indios bleibt, verstehe ich schon gleich gar nicht. Kurz: sie berührt mich überhaupt nicht, da klingelt nichts bei mir, sie ist mir - drastisch ausgedrückt - schlicht und einfach egal. Im Nachgang zur „Maurin“ habe ich u. a. „Indalo“ gelesen. Da waren mir die Protas sympathisch, aber an der Form des Buches hatte ich einiges auszusetzen. Hier fehlt eigentlich nur eine Landkarte (bzw. mehrere), in denen die Reisen von Catalina verzeichnet sind, aber die Hauptgestalt mag ich überhaupt nicht.


    So habe ich nun, wenn man so will, die beiden Gegensätze gehabt: Bard habe ich gehaßt und Catalina ist mir egal. Der eine läßt die Emotionskurve bis zum Anschlag ausschlagen, bei der anderen ist der Ausschlag nicht mal mit der Lupe zu erkennen. Auch für mich eine durchaus neue Erfahrung. Die rund 160 Seiten werde ich noch schaffen, aber im Gegensatz zur „Maurin“, die mich zu weiterer Lektüre anregte, wird das hier mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also, mir ist ja eh wichtiger, dass euch und auch dir die Maurin gut gefallen hat ;-)


    Und SiCollier, wenn du mit Catalina nicht warm wirst und das Buch weglegst, bin ich dir gewiss nicht böse. Es gibt Leute, die finden die Nonne besser als die Maurin - ich ganz gewiss nicht. Und es gibt Leute, die beide mögen. Und du magst halt "nur" die Maurin - und dann ärgere dich jetzt nicht und warte lieber auf die Maurin II! ;-)


    Nicht alles kann allen gefallen - sonst wäre es auch zu einfach udn verdammt langweilig. ;-)


    Herzlich
    Lea

  • Zitat

    Original von Lea Korte
    Und SiCollier, wenn du mit Catalina nicht warm wirst und das Buch weglegst, bin ich dir gewiss nicht böse.


    Danke, ist nicht mehr nötig. Ich habe gestern Abend das Buch ausgelesen. :-) Allerdings werde ich erst später (oder morgen) dazu kommen, meine im Buch steckenden Zettel in Posts hier zu verwandeln, denn ein paar Fragen haben sich doch ergeben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin jetzt mitten in diesem Abschnitt - bei Kapitel 16.
    Die unterschiedliche Seitenzahl macht mir immer noch etwas zu schaffen. Mein Buch hat übrigens nur 412 Seiten :gruebel Die Schrift ist Normalgröße. Würde mich doch interessieren, wieso ca. 70 Seiten weniger :gruebel


    Zum Thema:


    Stefano tut mir leid. Er wollte unbedingt nach Potosi und lief trotz Fieber. Aber wer weiß, was ihm erspart geblieben ist. Ob Aitor nochmals aufkreuzt? Das ist natürlich ein besonders Prachtexemplar ! :yikes Und ich meine nicht den Anblick, den Catalina beim Kampf hatte :yikes Das waren auch unfaire Waffen des Mannes. :lache


    War eigentlich Stefano der Verräter der Truppe an die Indios? Oder Miguel? Das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. :gruebel


    Warum zieht/zog Catalina nicht weiter? Naiv? Hofft sie vielleicht Mikel zu treffen? Aber sie vermutete ihn doch nicht dort.


    SiCollier : Richtig sympathisch ist mir Catalina auch nicht. Sie ist mir nicht unsympathisch. Vor allem habe ich Mitleid mit ihr und ihrer Naivität.


    Muss weiterlesen! :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Richtig sympathisch ist mir Catalina auch nicht. Sie ist mir nicht unsympathisch. Vor allem habe ich Mitleid mit ihr und ihrer Naivität.


    Bei mir war es noch schlimmer: sie ist mir weder sympathisch noch unsympathisch. Sie ist mir einfach egal. Es reicht nicht mal zum Mitleid. :rolleyes Wie früher geschrieben: ich kann ihre Denkweise überhaupt nicht nachvollziehen. Und über ihr langsames Lernen kann ich nur den Kopf schütteln.



    Zu Beginn des Kapitels erfahren wir ja einiges über den Umgang der Spanier mit den Indios. Das Prinzipielle ist mir nicht neu und dient sicher nicht dazu, Sympathien für die Spanier zu entwickeln. (Wie vermutlich erwähnt, bin ich eher auf seiten der indigenen Völker, obwohl der Ausgang ja bekannt ist.) - Der Umgang der "Weißen" mit den Indios hat sich bis heute nicht viel verändert, wie man kürzlichen Berichten in den Zeitungen entnehmen konnte.


    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es dazu kommen konnte, daß Catalina ihren Bruder tötet, um einen Freund zu retten. Die Darstellung hier im Buch (S. 289ff) erklärt das recht gut. Welche Tragik!


    18. Kapitel: Um welchen Konflikt geht es da eigentlich? Kastilier gegen Basken? Der ist ja bis heute noch nicht entschieden.


    Seite 346, als Mikel und Catalina sich den Hauptmann „ansehen“ wollten: meinten die wirklich, sie könnten einfach so wieder gehen, wenn er ihnen nicht gefallen würde? Kann ich mir nicht vorstellen.


    Zum letzten Abschnitt schreibe ich später noch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Was gefällt dir den nicht an der Nonne? Ich schliess aus deiner Aussage das du heute anders machen würdest.


    Naja so richtig warm werd ich mit dem Buch nicht. Woran das es genau liegt weiss ich nicht. Aber wie gesagt, ich fühl mich Unterhalten und mehr ist da eigentlich nicht. :rolleyes

  • Oh je, jetzt steht sie vor Gericht und bekommt ihr Urteil :-(
    Wie kommt sie da wieder raus?


    Leider komme ich diese Woche nicht so viel zum Lesen wie ich gerne möchte :cry Der Job ist mal wieder Stress pur.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • spike


    Bei jedem Buch lernt man dazu; seit der Nonne habe ich zwei andere Bücher geschrieben und sitze jetzt wieder an zweien - also habe ich einige Schritte hinter mir und ich bin eine schlechte "Buchmutter": ich liebe immer nur mein letztes Buch und das so lange, bis das neue mehr oder minder fertig ist ;-)


    Schreiben ist ja ein Prozeß, der "irgendwann" beim Bücherschreiben immer zwangsweise gebremst wird, weil das Ganze sonst in Druck geht. Ich denke mal, den meisten Autoren geht es wie mir: nach jedem mehrmonatigem Abstand zu einem Buch fällt einem noch soooo viel ein, was man noch anders hätte machen können ...


    Auch bei der Maurin gibt es schon zwei Sachen, die ich heute anders machen würde. Aber umgekehrt ist das ja auch das, was einen weiterbringt, denke ich: dass man sich selbst immer wieder in Frage stellt. ;-)


    Ich habe nichts gegen die Nonne, im Gegenteil, aber aus heutiger Sicht nach 2-4 anderen Büchern würde ich eben alles wieder anders machen. An den Zufällen und Glücksfällen ließe sich allerdings nichts ändern, weil die eben so überliefert sind, und wenn sie nicht eine gewisse "Naivität" gehabt hätte, wäre sie ja auch nicht in diese "prekären" Situationen gekommen, nit wa? ;-)

  • Es ist wirklich unglaublich, wie viel sich in einem Menschenleben doch ereignen kann. Ich bin immer versucht zu fragen, ob dies oder jenes denn wirklich passiert ist. Es gibt bestimmte Stellen bei denen ich mich gefragt habe, ob diese Frau wirklich irgendwann glücklich war, weil sie ja mehr oder weniger von einer Katastrophe zur anderen stolpert. Anderseits, ein ruhiges Leben scheint auch nicht zu ihr zu passen.
    Die Folterszenen sind ja wirklich vom Allerfeinsten. Man mag gar nicht darüber nachdenken.

  • Zitat

    Original von Sternenputzer
    Es ist wirklich unglaublich, wie viel sich in einem Menschenleben doch ereignen kann.


    Gut, daß Du das geschrieben hast. Ich habe vergessen, was zu fragen. Das aber im Schlußabschnitt.



    Zitat

    Original von Sternenputzer
    Die Folterszenen sind ja wirklich vom Allerfeinsten. Man mag gar nicht darüber nachdenken.


    Na ja, unter was "Allerfeinstem" stelle ich mir schon ein bißchen etwas anderes vor. Kurz vor diesem Buch habe ich eine Leserunde schon nach rund zehn Seiten abgebrochen, weil eine mittelalterliche Hinrichtung zu ... detailgetreu beschrieben wurde. Ich hatte schon Angst, hier würde es ähnlich, aber es war zu ertragen. Vor allem, weil ich schnell genug über die Stellen gelesen habe, so daß nicht viel Zeit zum Vorstellen war. :yikes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Darf ich ganz ehrlich und deutlich sein?


    Ich bin jetzt am Ende von Kapitel 15 und denke, daß ich weiß, was mein Hautproblem mit dem Buch ist: nicht, daß es ein „Abenteuerbuch“ ist (um dieses Genre mache ich, wie früher erwähnt, normalerweise einen Bogen, das ist für mich eher was für einen Film), sondern daß mir keiner der Protagonisten sympathisch ist. Jedenfalls nicht Catalina; denn Stefano wird sicher gleich wieder aus dem Blickwinkel verschwinden. Eigentlich waren mir bisher nur Nebencharaktere, wie auch Tao, sympathisch und ich habe mich gefragt, wie es ihnen wohl weiterergeht.


    Ich habe das Buch vor zwei Tagen beendet und habe meine Eindrücke bewusst etwas absacken lassen.
    Was die Nebencharaktere betrifft, so geht es mir genau wie SiCollier. Aber so ist nun mal das Schicksal von Nebencharakteren, sie spielen nur eine kurze Rolle und würde man ein Buch über unser Leben schreiben, dann würde sicher auch so mancher eine Nebenrolle spielen, der das womöglich nicht verdient hätte ;-). Wobei es stimmt, dass man in diesem Buch irgendwann vermeidet sich zu sehr auf die Nebencharaktere einzulassen, weil man weiß, dass sie, warum auch immer, sicher bald verschwinden werden. Schade für Stefano, der dafür einen schlimmen Tod sterben musste.


    Was Catalina betrifft, so weiß ich nicht ganz so genau, was ich eigentlich von ihr halte. Egal kann ich es aber nicht nennen, denn es hat schon Szenen gegeben, in denen sie mich berührt hat (eine Szene habe ich bereits beschrieben und eine andere ist,wenn

    ), aber auch solche in denen ich sie nicht besonders mochte. Ich empfinde für sie also so zwiespältig, wie auch diese Figur in meinen Augen angelegt ist. Catalina hat ja viele "weiche" Momente, weint oft wie ein "kleines Mädchen", setzt sich für Schwache ein, ist verletzlich...., doch hat sie auch "harte" Momente. Wie SiCollier habe auch ich Probleme manche ihrer Handlungen zu verstehen. Sie ist für mich nicht richtig "greifbar" und somit auch ungemütlich.

  • ... wobei dieses Geteilsein einfach auch Teil ihres Seins ist ... Sie lebt ein Leben, was sie sich nicht ausgesucht hat - und auf der anderen Seite gibt es eben auch die Catalina, die sie gern (wieder) wäre.
    Daraus kann meines Erachtens keine "einfache" Figur, sondern nur eine gespaltete folgen ... Von daher ist das nicht mal "unabsichtlich", was du hier anmerkst.

  • Zitat

    Original von SiCollier



    Na ja, unter was "Allerfeinstem" stelle ich mir schon ein bißchen etwas anderes vor. Kurz vor diesem Buch habe ich eine Leserunde schon nach rund zehn Seiten abgebrochen, weil eine mittelalterliche Hinrichtung zu ... detailgetreu beschrieben wurde. Ich hatte schon Angst, hier würde es ähnlich, aber es war zu ertragen. Vor allem, weil ich schnell genug über die Stellen gelesen habe, so daß nicht viel Zeit zum Vorstellen war. :yikes


    Ich war also auch froh, dass die Foltermethoden nicht noch genauer beschrieben wurden...