Kurzbeschreibung:
Markus Cheng ist Privatdetektiv in Wien. Seine Geschäfte gehen schlecht, und zudem wird auch noch sein letzter Klient mit einem Loch im Kopf aufgefunden. In diesem Loch steckt ein Zettel mit einer rätselhaften Botschaft: »Forget St. Kilda«. Und ob Cheng nun will oder nicht - damit steckt er mitten im Schlamassel. Denn eine unbekannte Dame erweist sich als eine knallharte Mord-Maschine mit System...
Meine Meinung:
Dieses Buch ist der erste, wieder aufgelegte Teil der Serie um Privatdetektiv Cheng, die vor kurzem mit Band 4, „Batmans Schönheit“, ihren Abschluß fand.
Ich kann mich nicht daran erinnern, je bei einem Buch, das gemeinhin als Kriminalroman bezeichnet wird (auch wenn es das nur im weitesten Sinne ist), soviel gelacht zu haben wie bei diesem hier. Reine Krimifans sollten die Finger davon lassen, spielt die eigentliche Handlung – wie so oft bei Steinfests Büchern – doch eine untergeordnete Rolle; im Vordergrund stehen der sarkastische Humor, die mitunter zynischen Betrachtungen der menschlichen Eigenheiten im Allgemeinen und die der österreichischen bzw. Wiener Bevölkerung im Speziellen sowie die Abschweifungen ins Philosophische, ins Absurde und ins Phantastische.
Da die Handlung eben in den Hintergrund tritt, will ich gar nicht näher darauf eingehen, erwähnenswert bloß, dass Cheng einen Arm verliert und einiges einstecken muß, was wohl auch in den folgenden Teilen von Bedeutung sein wird.
Steinfests Schreibstil ist schon einzigartig, die Mischung ist großartig, aber sicher auch weit ab vom gewöhnlichen Einerlei und somit gewiß nicht jedermanns Sache.
Bis auf das letzte Kapitel fand ich das gesamte Buch großartig, dann allerdings wurde es mir beinahe zu abgehoben und surreal und ich frage mich ja ernsthaft, wie der Übergang in Teil 2 nach den letzten Zeilen dieses Eröffnungsbandes vonstatten gehen soll. Naja, ich werde es erleben bzw. lesen, bei der nächsten Bestellung ist auf jeden Fall der zweite Teil mit von der Partie.
Trotz des etwas verstörenden, vielleicht auch symbolhaften Abschlusses eine sehr unterhaltsame, lohnenswerte Lektüre. Wer ein Faible hat für rabenschwarzen Humor, bitterböse Gesellschaftssatire und ungewöhnliche Erzählart, kann getrost zugreifen.