'Der Duft des Mangobaums' - Seiten 181 - 262

  • Das Harimau den Harimau hat töten lassen :nono Was wohl aus dem Fell jetzt wird?


    Über Almas Arbeit wird nichts erzählt, könnte sie davon allein damals dort leben?


    Was die Beziehung von Alma zum Onkle Doktor angeht: das ist eben ein historischer Roman- heute würde wohl keiner mehr soviel Zurückhaltung üben, ausserdem sind noch einige Seiten übrig für einen "Fehltritt".

  • In diesem Abschnitt bin ich noch nicht durch, aber ich schreibe trotzdem schon was.


    Samads Gedanken beim Beobachten des Käfers, der immer wieder gegen die Lampe flog, ist aufschlußreich. Er steht noch am Scheideweg und muss sich für den Verlauf seiner Zukunft entschließen. Sich mit dem zufriedengeben, was er hat oder etwas riskieren.


    Alma beschließt nach ihrer Fehlgeburt die Trenung von Howard. Sie hat sein Verhalten endgültig satt.
    Dennoch glaube ich auch, dass sie Howards Wesen früher vielleicht nicht gut genug kannte. Sein Versagen in Malaya hat Howard sicher enttäuscht, aber vom Charakter her denke ich, dass seine Schwächen auch schon früher angelegt waren. Alma hat das vielleicht nicht erkannt.
    Hinzu kommen die Jahre der Trennung, die sie wohl entfremdet haben.
    Deshalb ist die Trennung folgerichtig. Gut auch, dass sie vor Howards Tod erfolgte. So ist es für Alma vielleicht leichter wenn nichts unausgesprochenes zurückbleibt.


    Interessant, Raymond ist eine Büchereule, denn er liest George Orwells Tage in Burma! Anscheinend beschäftigt ihn das Thema Kolonismus.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Harimau den Harimau hat töten lassen :nono Was wohl aus dem Fell jetzt wird?


    Über Almas Arbeit wird nichts erzählt, könnte sie davon allein damals dort leben?


    Was die Beziehung von Alma zum Onkle Doktor angeht: das ist eben ein historischer Roman- heute würde wohl keiner mehr soviel Zurückhaltung üben, ausserdem sind noch einige Seiten übrig für einen "Fehltritt".


    1. Ah Tong ist eben ein so unabhängiger, eigenwilliger Charakter, dass er sich selbst von seinem Schöpfer nicht an die Kette legen ließ und den Tiger erledigen musste, auch wenn es mein Karma belastet. :grin


    2. Mit drei Arbeitstagen in der Woche dürfte ihr Lebensstil kaum zu finanzieren gewesen sein (Obwohl sie Dank des Towkays nur einen geringen Mietzins zu zahlen hat), inklusive ihres Anteils der Erträge von Sungai Tiga und der großzügigen Entlohnung für Jennys Klarinettenstunden sollte sie allerdings ohne Schwierigkeiten klarkommen.


    3. Diese Einschätzung teile ich. Im Jahre 2010 hätten Alma und Samad sich mit hoher Wahrscheinlichkeit längst in eine Affäre gestürzt - ihr Charakter legt es nah.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Interessant, Raymond ist eine Büchereule, denn er liest George Orwells Tage in Burma! Anscheinend beschäftigt ihn das Thema Kolonismus.


    Ich konnte dieses wunderbare Buch in diesem Zusammenhang einfach nicht unerwähnt lassen. Hier stand die Büchereule harimau für Raymond Pate. :-) Auch Autoren sind Leser.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Das mit der finanziellen Situation habe ich mich auch gefragt. Vor allem, da ja 7 % des Gewinns der Plantage auch nicht soooo die Welt ist. Und davon muss sie die Wohnung und drei Personen ernähren. Gut, dass sie Jenny Klarinettenstunden gibt :-)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Das mit der finanziellen Situation habe ich mich auch gefragt. Vor allem, da ja 7 % des Gewinns der Plantage auch nicht soooo die Welt ist. Und davon muss sie die Wohnung und drei Personen ernähren. Gut, dass sie Jenny Klarinettenstunden gibt :-)


    Nicht die Welt, das ist richtig, aber mit Sicherheit deutlich mehr als sie in den drei Tagen bei Jepsen im Kontor verdient. Im Gummigeschäft ist vor der Weltwirtschaftskrise wirklich großes Geld gemacht worden, und zu der betreffenden Zeit hatte sich der Gummipreis soweit gefangen, dass die 7% insbesondere im Verhältnis zu den niedrigen Lebenshaltungskosten eine nicht unerhebliche Summe darstellen. Zusammen mit ihrem Gehalt und der Bezahlung für den Musikunterricht dürfte Alma weitaus mehr Geld zur Verfügung gehabt haben als der durchschnittliche Kolonialbeamte.


    Ich freue mich sehr, dass du auch mitpostest, Lese-rina! :wave


    LG harimau

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Ich bin lesenderweise schon in den nächsten Abschnitt weitergeeilt und habe jetzt einige Probleme zu unterscheiden, was in welchem Abschnitt passiert.
    Da ich nicht versehentlich spoilern will, hier einige allgemeine Anmerkungen, die mir beim Lesen gekommen sind:


    Zum einen stolpere ich immer über das Wort "Malaya"- mein Hirn macht automatisch immer "Malaysia" draus, auch wenn ich bei wikipedia gelesen habe, daß das damalige "Malaya" heute nur einen Teil des heutigen "Malaysias" ausmacht.
    Harimau, habe ich das so richtig verstanden?


    Zum anderen habe ich mich gefragt, wie die Malaien aussehen (insbesondere Samad). Ist ihre Hautfarbe heller als die der Tamilen? Mir ist natürlich klar, daß man das nie verallgemeinern kann und das klingt vielleicht etwas seltsam, aber von Tamilen habe ich ein Bild im Kopf, da ich in meinem Praxissemester in einer Kita für Kinder mit Migrationshintergrund gearbeitet habe und dort einige tamilische (?) Jungs aus Sri Lanka kennengelernt habe, die wirklich eine sehr dunkle Hautfarbe hatten- und blendend weiße Zähne! :grin


    Und ich bin über Django Reinhardt gestolpert: dieser Name ist in der Leserunde zu Terezas "Chinatown" bereits gefallen, da es da eine Figur gab, die an ihn angelehnt war.
    Für mich beschreibt "Chinatown" quasi die andere Seite der Geschichte, nämlich wie sich der Beginn der Nazizeit auf die dort lebenden Asiaten (insbesondere natürlich Mai Ling) ausgewirkt hat.
    Bis gerade eben war ich übrigens fest davon überzeugt, daß ich an der Leserunde teilgenommen hatte, bis mir beim nachlesen aufgefallen ist, daß ich nur stiller Mitleser war und mir das Buch danach gekauft habe.
    :pille

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Zum einen stolpere ich immer über das Wort "Malaya"- mein Hirn macht automatisch immer "Malaysia" draus, auch wenn ich bei wikipedia gelesen habe, daß das damalige "Malaya" heute nur einen Teil des heutigen "Malaysias" ausmacht.
    Harimau, habe ich das so richtig verstanden?


    Malaya bezeichnete ursprünglich eine Region, namentlich das Gebiet der malaiischen Halbinsel, politisch aufgeteilt in eine Reihe unabhängiger, nicht miteinander assoziierter Sultanate. British Malaya bezeichnet die Zusammenfassung dieser Sultanate im 19. Jahrhundert unter dem Residentensystem (Technisch gesehen war Malaya nie eine Kolonie des Empires) in Föderierte (großer Einfluss der Briten) und Nichtföderierte (geringerer Einfluss) Malaiische Staten. Malaysia schließlich ist der Name des auf dem Gebiet Malayas nach Erlangung der Unabhängigkeit 1957 errichteten souveränen Staates.


    Zitat

    Zum anderen habe ich mich gefragt, wie die Malaien aussehen (insbesondere Samad). Ist ihre Hautfarbe heller als die der Tamilen? Mir ist natürlich klar, daß man das nie verallgemeinern kann und das klingt vielleicht etwas seltsam, aber von Tamilen habe ich ein Bild im Kopf, da ich in meinem Praxissemester in einer Kita für Kinder mit Migrationshintergrund gearbeitet habe und dort einige tamilische (?) Jungs aus Sri Lanka kennengelernt habe, die wirklich eine sehr dunkle Hautfarbe hatten- und blendend weiße Zähne! :grin


    Obwohl die Palette der Hautfarben sowohl bei Malaien wie Tamilen breit ist, kann man sagen, dass Malaien im Allgemeinen hellhäutiger sind. Fantastische Farbe, für meinen Geschmack.


    Zitat

    Und ich bin über Django Reinhardt gestolpert: dieser Name ist in der Leserunde zu Terezas "Chinatown" bereits gefallen, da es da eine Figur gab, die an ihn angelehnt war.


    Obwohl es mir nicht bewusst war, möchte ich im Nachhinein nicht ausschließen, dass mir Django Reinhardt noch unter dem Einfluss der Chinatown-Leserunde in den Sinn gekommen ist. :gruebel Die Zeit stimmte, und ich fand, dass seine Musik so gut zu Alma passte.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Bevor ichs vergesse, wer mir noch sehr gut gefallen hat ist Donald - ich habe in diesem Buch irgendwie den Großteil meiner Sympathie an "Nebenfiguren" verteilt...Ich hoffe ich lese noch mehr von ihm.
    Howard wird hier nun vom Tiger getötet - endlich weiß ich auch was dein Nick zu bedeuten hat harimau :grin
    Und das zu dem Zeitpunkt, als Alma beschließt sich von ihm zu trennen. Ein schwerer Schritt zur damaligen Zeit, aber im Endeffekt die beste Lösung für sie und Albert - aber dann kommt es ja anders...
    Howard wäre Dank seines Alkoholkonsums eh nicht alt geworden, ihn hätte dann sicher eine ehrliche erworbene Leberzirrhose dahingerafft..Ich denke, in seinem Leben ist viel schief gelaufen, mir dem der bedauernswerte Mensch nicht klarkam. Über kurz oder lang gesehen, er hätte doch nie eine wirkliche Chance gehabt etwas für sich zu verbessern. Mit der Ehefrau entzweit, zum Kind keinen wirklichen Bezug ( man laß doch nie Szenen von den beiden die mal wirklich Interesse seinerseits an seinem Sohn zeigten), und mit dem Bruder ( von dem er abhängig ist ) verkracht. Und er zu stolz sich den Dingen zu stellen, oder zu feige sich damit auseinander zu setzen? Auf jeden Fall hätte er sich Stück für Stück dem tod entgegengesoffen. So meine Meinung.
    Ich kann Almas Entscheidung, die Plantage zu verlassen, nachvollziehen. Und bin froh, dass sie in Penang gut gestartet ist und nun für ihren Lebensunterhalt sorgen kann. Mächtigen Freunden sei Dank. Aber es ist gut zu wissen, dass sie diese hat. Ich habe außerdem den Eindruck, sie und Ling leben eher als WG zusammen, als wie Angestellte und Herrin. Das gefällt mir.
    Was Robert sich erlaubt hat - eine Frechheit!!!! Manche Männer glauben wohl, sie können sich alles erlauben. Und dann kackfrech bei ihr auftauchen und ihr einen Antrag machen???!!!
    Ich verstehe allerdings nicht, was Alma an Samad findet - der ist mir irgendwie zu fad...ich fände Raymond spannender, kerniger, männlicher. Das die Gute nicht merkt das er Mr. Right ist :chen
    Dann trifft sie noch auf Mariam und ringt Samad das Versprechen ab, sie nicht zu suchen...Ich glaube nicht, dass aus den beiden ein Paar wird, ich persönlich würde es Samad auch sehr übel nehmen, wenn er Mariam betrügen sollte.
    Spannend zu lesen fand ich auch Wie Ah Tong und Raymond zueinander kamen. Und woher sie Jennys Mutter kannten... Den T. ( ich vergesse immer den Namen ) finde ich auch noch eine sehr faszinierende Persönlichkeit. Gut, das er eine schützende Hand über Alma hat.
    Nebenbei muß ich mal noch erwähnen, das mir Alma irgedwie nicht zu 100% nahe kommt, obwohl sie ein sehr sympathischer Charakter ist. Paul aus den Blüten war mir wesentlich näher. Oder Ah Tong. Oder Florence - eine klasse Frau!

  • Zitat

    Original von nofret78
    Howard wäre Dank seines Alkoholkonsums eh nicht alt geworden, ihn hätte dann sicher eine ehrliche erworbene Leberzirrhose dahingerafft..Ich denke, in seinem Leben ist viel schief gelaufen, mir dem der bedauernswerte Mensch nicht klarkam. Über kurz oder lang gesehen, er hätte doch nie eine wirkliche Chance gehabt etwas für sich zu verbessern. Mit der Ehefrau entzweit, zum Kind keinen wirklichen Bezug ( man laß doch nie Szenen von den beiden die mal wirklich Interesse seinerseits an seinem Sohn zeigten), und mit dem Bruder ( von dem er abhängig ist ) verkracht. Und er zu stolz sich den Dingen zu stellen, oder zu feige sich damit auseinander zu setzen? Auf jeden Fall hätte er sich Stück für Stück dem tod entgegengesoffen. So meine Meinung.


    :write



    Zitat

    Ich verstehe allerdings nicht, was Alma an Samad findet - der ist mir irgendwie zu fad...ich fände Raymond spannender, kerniger, männlicher. Das die Gute nicht merkt das er Mr. Right ist :chen


    Zu diesem Punkt würde ich ja liebend gern die Meinung der anderen LR-Teilnehmer hören. Wie geht es euch mit Samad und Raymond? Wie kommen die beiden bei euch an?


    Zitat

    Original von nofret78
    Bevor ichs vergesse, wer mir noch sehr gut gefallen hat ist Donald - ich habe in diesem Buch irgendwie den Großteil meiner Sympathie an "Nebenfiguren" verteilt...


    Nebenbei muß ich mal noch erwähnen, das mir Alma irgedwie nicht zu 100% nahe kommt, obwohl sie ein sehr sympathischer Charakter ist. Paul aus den Blüten war mir wesentlich näher. Oder Ah Tong. Oder Florence - eine klasse Frau!


    Das ist für mich als Autor natürlich eine besonders spannende Aussage. :gruebel Geht es euch anderen Lesern ähnlich mit Alma? Werdet ihr warm mit ihr? Oder erreichen euch auch eher einige der Nebenfiguren? Über Antworten würde ich mich riesig freuen. :-]



    P.S.: Erwähnte ich schon, dass ich ein neugieriger Mensch bin? :grin


    LG harimau

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • harimau :


    ich wollte bezüglich Django Reinhardt eigentlich nur stolz verkünden, daß ich den Namen bereits kannte- nichts liegt mir ferner als dir zu unterstellen du hättest bei Tereza abgeschrieben :wow
    Und selbst wenn du dich hättest inspirieren lassen: zeitlich passt es und ich habe mir bei youtube einiges von ihm angehört und glaube deshalb auch, daß es Alma gefallen hätte.
    So what?


    Die Frage bezüglich der Sympathien gegenüber Alma und den "Nebenfiguren" ist wirklich spannend.
    Ich mag Alma, von Anfang an und uneingeschränkt. "Erzähl mir von den weißen Blüten" habe ich nicht gelesen, deshalb kann ich keine Vergleiche anstellen, sondern gehe ganz unvoreingenommen ran.
    Ich kann sogar nachvollziehen, daß Alma zwischen Raymond und Samad schwankt, auch wenn mir das noch nie passiert ist. Das liegt daran, daß ihre Motive nachvollziehbar geschildert sind und sie authentisch rüberkommt. Das gilt übrigens für alle Figuren, sodaß ich fast sagen würde, es gibt gar keine Nebenfiguren, sondern höchsten Figuren, von denen weniger gesprochen wird als von anderen. Niemand wirkt blass oder wie bloße Staffage.


    Und wegen Raymond und Samad: Samad ist eher der sanftere emotionalere Typ, Raymond eher der zupackendere, direktere. Kein Mann vereint alle Eigenschaften, die Frau sich wünscht, schon gar keine allzu gegensätzlichen. Wäre Raymond emotionaler, könnte er auf der anderen Seite wenn es darauf ankommt nicht so pragmatisch handeln.
    Ich denke Alma sucht und braucht an verschiedenen Punkten in ihrem Leben verschiedene Dinge, die ihr der jeweilige Mann bietet. Auch wenn das Ganze nicht immer allen Beteiligten gegenüber fair ist... aber was ist schon fair im Leben?

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • grottenolm
    Dein Satz, was Alma sucht und braucht, finde ich sehr treffend.
    Ich denke, Nach dieser Ehe und dieser Enttäuschung mit Howard, braucht sie momentan einen Mann, welcher Emotionen eher zeigen kann, sanft ist und ihr das Gefühl gibt, welches sie bei Howard schon lange vermisst hat. Raymond kann ihr das im Moment nicht geben, er scheint noch an einer alten Geschichte zu knabbern, welche es ihm unmöglich macht, Gefühle für eine Frau ( Ob Florence oder Alma ) zuzulassen. Daher finde ich es momentan sehr natürlich, dass sich Alma zu Samad hingezogen fühlt. Aber auf längere Sicht finde ich, ist RAymond der Richtige :lache
    Samad ist auf seine Art auch ein netter Kerl, aber eben nett... Er hätte für mich eher die "Freundfunktion", aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.


    harimau
    Eine Frage hätte ich da mal, bezüglich des Tigers... Ist es tatsächlich so, dass sie Menschen ( hier ja öfter ) anfallen ? Weil sie sich in ihrem Revier bewegen? Ich dachte immer, Raubkatzen würden nur dann angreifen wenn sie sich bedroht fühlen...?

  • Zitat

    Original von grottenolm
    harimau :


    ich wollte bezüglich Django Reinhardt eigentlich nur stolz verkünden, daß ich den Namen bereits kannte- nichts liegt mir ferner als dir zu unterstellen du hättest bei Tereza abgeschrieben :wow


    Keine Sorge, das kam auch nicht so bei mir an. Die bloße Existenz Django Reinhardts gehört zum kulturellen Allgemeingut, und wenn "Chinatown" noch Monate nach dem Lesen in meinem Hinterkopf präsent genug war, um mich zu inspirieren, dürfte Tereza dies eher als Kompliment für ihr großartiges Buch empfinden. Oder, Tereza?



    Zitat

    Die Frage bezüglich der Sympathien gegenüber Alma und den "Nebenfiguren" ist wirklich spannend.
    Ich mag Alma, von Anfang an und uneingeschränkt. "Erzähl mir von den weißen Blüten" habe ich nicht gelesen, deshalb kann ich keine Vergleiche anstellen, sondern gehe ganz unvoreingenommen ran.
    Ich kann sogar nachvollziehen, daß Alma zwischen Raymond und Samad schwankt, auch wenn mir das noch nie passiert ist. Das liegt daran, daß ihre Motive nachvollziehbar geschildert sind und sie authentisch rüberkommt. Das gilt übrigens für alle Figuren, sodaß ich fast sagen würde, es gibt gar keine Nebenfiguren, sondern höchsten Figuren, von denen weniger gesprochen wird als von anderen. Niemand wirkt blass oder wie bloße Staffage.


    Danke für dieses wunderbare Kompliment, grottenolm! Ich weiß gar nicht recht, was ich dazu sagen soll. Ein schöneres Lob kann ich mir als Autor eigentlich gar nicht wünschen. :anbet


    Zitat

    Und wegen Raymond und Samad: Samad ist eher der sanftere emotionalere Typ, Raymond eher der zupackendere, direktere. Kein Mann vereint alle Eigenschaften, die Frau sich wünscht, schon gar keine allzu gegensätzlichen. Wäre Raymond emotionaler, könnte er auf der anderen Seite wenn es darauf ankommt nicht so pragmatisch handeln.
    Ich denke Alma sucht und braucht an verschiedenen Punkten in ihrem Leben verschiedene Dinge, die ihr der jeweilige Mann bietet. Auch wenn das Ganze nicht immer allen Beteiligten gegenüber fair ist... aber was ist schon fair im Leben?


    Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen, grottenolm. :-]

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von nofret78
    harimau
    Eine Frage hätte ich da mal, bezüglich des Tigers... Ist es tatsächlich so, dass sie Menschen ( hier ja öfter ) anfallen ? Weil sie sich in ihrem Revier bewegen? Ich dachte immer, Raubkatzen würden nur dann angreifen wenn sie sich bedroht fühlen...?


    Im "Normalfall" ist es wohl so, dass Tiger Menschen nicht angreifen. Aus Sicht eines Tigers sind wir wohl ziemlich groß, besonders was unsere Höhe betrifft, sodass eine Attacke nicht ohne Risiko erscheint. Hat ein Tiger allerdings die Erfahrung gemacht, dass wir eine leichte, weil trotz unserer Größe nicht wehrhafte Beute darstellen, wird er gern auf uns als Nahrungsmittel zurückgreifen - er wird zum "Menschenfresser". Dies passiert häufig - aber nicht nur - bei alten, kranken oder sonstwie geschwächten Tieren, die nicht mehr in der Lage sind, andere Beute zu machen. Der Verlust des natürlichen Lebensraums durch menschliche Besiedlung spielt mit Sicherheit auch eine Rolle, weil er die Reviere verkleinert und somit auch das "natürliche" Nahrungsangebot reduziert.


    Wie ich an anderer Stelle schrieb, hörten wir auch während unserer zwei Jahre in Penang immer wieder von"Unfällen" mit Tigern in Malaysia. Ich kann mich mit Sicherheit an zwei oder drei getötete Arbeiter auf Plantagen allein im Jahr 2005 erinnern. Wenig im Vergleich zu Singapur um 1840, wo - wie Steffi während ihrer Recherche kürzlich herausfand - fast täglich ein Mensch den Tigern zum Opfer fiel. :yikes


    Die Regierung Malaysias hat es sich übrigens zum Ziel gemacht, die heutige Tigerpopulation des Landes von etwas 500 Tieren bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Im Jahr 1930 lag sie bei ungefähr 3000. Wer Interesse an Angaben zur weltweiten, bzw. nach Ländern unterteilten Tigerpopulation und ihrer traurigen Entwicklung über die letzten 100 Jahre hat, findet sie hier:


    http://www.animalinfo.org/spec…r/panttigr.htm#Population


    LG harimau (Bei Tigern ganz in seinem Element) :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Danke für die Antwort und den Link Harimau :wave Bin wieder etwas klüger geworden :grin


  • Samad war mir auch zu blass Raymond gefiel mir da schon eher


    Ich muss gestehen ich habe eher mit Raymond Ah Tong und auch mit Florence mitgelitten die waren mir sympatisch. Alma ist irgendwie mit durchs Buch gehuscht manchmal hätte ich sie schütteln können. Ich habe mich bei Raymons wohl gefühlt er hat so etwas beschützendes an sich. Samad war mir zu unscheinbar, ja er hat geheiratet und er ist Arzt aber von mir aus hätte er nicht erwähnt werden müssen :lache

  • In diesem Abschnitt passiert sehr viel und alles auf einmal. Die arme Alma muss ganz schön viel erdulden.
    Zuerst erleidet sie eine Fehlgeburt, bei der Samad der behandelnde Arzt ist, sie erfährt in einem Brief, dass ihr geliebter Vater in Deutschland verstorben ist und dann wird auch noch Howard vom Tiger angefallen und getötet.
    Ein bisschen viel auf einmal für Alma :wow


    Und es war mir klar, dass Howard wieder rückfällig geworden ist und die letzten Wochen und Monate Weib und Alkohol verfallen war. Deshalb war der Tod von Howard nicht ganz so schlimm für sie, war sie doch auch schon vorher wochenlang allein auf sich gestellt.
    Mabel versucht Alma mit Intrigen und bösen Worten von der Farm zu vertreiben.
    Sie müssen sich wohl eine neue Bleibe suchen.... gar nicht so einfach das dem kleinen Albert zu erklären. Der versteht seine Welt nicht mehr....


    Sehr gut gefallen mir in dem Roman Francis, Donald und Raymond :heisseliebe
    Mit Alma komm ich auch klar, da habe ich keine Probleme, auch die Chinesin Ling und die Malaiin (Name vergessen) mag ich sehr. Samad stehe ich noch etwas reserviert gegenüber.
    Aber meine Lieblingsperson ist ganz klar Raymond, ich lese sehr gerne über ihn :knuddel1

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Samad war mir auch zu blass Raymond gefiel mir da schon eher


    Ich muss gestehen ich habe eher mit Raymond Ah Tong und auch mit Florence mitgelitten die waren mir sympatisch. Alma ist irgendwie mit durchs Buch gehuscht manchmal hätte ich sie schütteln können. Ich habe mich bei Raymons wohl gefühlt er hat so etwas beschützendes an sich. Samad war mir zu unscheinbar, ja er hat geheiratet und er ist Arzt aber von mir aus hätte er nicht erwähnt werden müssen :lache


    Das ist doch mal eine klare Aussage, Schnatter! :lache Genau diese ungeschönte Offenheit liebe ich an dir. :knuddel1


    Natürlich hatte ich mir von / für Samad eindeutig mehr Wirkung erhofft, aber dich hat er offensichtlich so gar nicht erreicht. Künstlerpech, aber kein Beinbruch, solange es für dich nicht das Buch ruiniert hat.


    Hochinteressant finde ich deine Wahrnehmung von Alma ("Irgendwie mit durchs Bild gehuscht" - wie schön ausgedrückt!). Was fehlte an ihr, um deinen Blick mehr auf sie zu ziehen? Ecken und Kanten? Ist sie zu nett? :help Ich hatte damit gerechnet, dass die meisten LeserInnen sie mögen würden und manche eben nicht, auch dass LeserInnen aus beiden Fraktionen sie durchaus gelegentlich durchschütteln wollten, überrascht mich nicht. Dass sie allerdings als Hauptfigur der Geschichte nicht im Fokus stehen könnte, hatte ich nicht erwartet. Darüber muss ich mal nachdenken. :gruebel


    Schön, dass du weiter mit reinschaust und schreibst, Schnatter!

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von bonomania
    Sehr gut gefallen mir in dem Roman Francis, Donald und Raymond :heisseliebe
    Mit Alma komm ich auch klar, da habe ich keine Probleme, auch die Chinesin Ling und die Malaiin (Name vergessen) mag ich sehr. Samad stehe ich noch etwas reserviert gegenüber.
    Aber meine Lieblingsperson ist ganz klar Raymond, ich lese sehr gerne über ihn :knuddel1


    Vielen Dank auch für deine Schilderung der Wirkung des "Personals" auf dich. :knuddel1 Steffi hat schon vor Erscheinen des Buchs prophezeit, dass Raymond beim überwiegenden Teil der weiblichen Leser besser ankommen wird als Samad. Obwohl sie dabei klar von sich auf andere geschlossen hat, scheint es sich zumindest hier in der LR zu bewahrheiten.


    Dagegen überrascht es mich, dass nach nofret nun auch du Donald positiv erwähnst, obwohl er doch nur eine kleinere Rolle spielt. Ich finde den Jungen ja auch klasse. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann