Fragen an Julie Peters

  • *lach* Die Frage gleich zuerst, okay ...


    Schön, wenn die Stimmung gut eingefangen ist. :)


    Ganz ehrlich? Nein. Ich würd' so gern, aber ich mag nicht weit fliegen (das ist Grund 1), und ich hätte ein paar Reiseziele etwas weiter oben stehen (zu denen ich nicht gar so weit fliegen müsste), das wäre Grund 2, bevor ich mich nach Neuseeland begeben würde. Aber vielleicht wird's noch mal was mit Neuseeland und mir.


    Während ich die Sonnenfänger schrieb, habe ich aber tatsächlich in meiner Fantasie viel in Neuseeland gelebt, ich habe nach ihren Jahreszeiten gedacht, nach ihren Sonnenläufen, habe mich in ihren Wäldern herumgetrieben, habe Maorifalken und Kea gehört ... Man lebt dann ein bisschen in einer parallelen Welt, und ja, irgendwie auch inr parallelen Zeit. Wobei für mich auch wichtig war, den zeitlichen Rahmen einzufangen - und eben die Veränderungen, die die Zeit in Neuseeland mit sich brachte.


    Zwischen Queenstown und Glenorchy wurde zum Beispiel am Ufer des Wakatipusee erst in den Sechzigern eine Straße gebaut - bis dahin war Glenorchy von Queenstown nur mit Schiffen zu erreichen. (in meiner ersten Version - unrecherchiert - gab's das Schiff nicht, hihi.)


    LG, Jules

  • Danke für die Antwort, mittlerweile bin ich ja durch mit dem Buch und der Schreibstil hat mich so richtig begeistert. Schreibst du weiter? Dürfen wir bald auf ein neues Buch hoffen? Ich würde gerne weiters von dir lesen - vielleicht auch mal etwas ganz anderes *g*.


    LG
    Patty

  • Hallo julyrose,
    mich würde sehr interessieren, wie du so einen Roman entwickelst.


    Hast du einen Plot im Kopf, den du dann mit Personen füllst?
    Oder sind erst die Charaktere da, die dann in eine Handlung eingebettet werden?


    Die Orte der Handlung gibt es wahrscheinlich tatsächlich (?), aber wie sie zur damaligen Zeit ausgesehen haben - hast du das genau recherchiert oder "einfach" ;-) deine Phantasie spielen lassen?
    :wave

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Danke für die Antwort, mittlerweile bin ich ja durch mit dem Buch und der Schreibstil hat mich so richtig begeistert. Schreibst du weiter? Dürfen wir bald auf ein neues Buch hoffen? Ich würde gerne weiters von dir lesen - vielleicht auch mal etwas ganz anderes *g*.


    LG
    Patty


    Schön, Patty, das freut mich!
    Und ja: ich schreibe weiter. Von Anfang an habe ich die Geschichte um die O'Briens auf zwei Bände ausgelegt, aber so geschrieben, dass die Geschichten von Emily und Siobhan nach Band 1 tatsächlich auch abgeschlossen sind. In der Fortsetzung wird es vor allem um die Kinder gehen, und ja, der Weltkrieg steht vor der Tür. Bei dem haben auch die Neuseeländer ihr Opfer gebracht ...


    LG, Jules


  • Hm, hab ich einen Plot im Kopf? - Nein.
    Meine Geschichten werden vor allem von den Personen getrieben. Ich weiß genau, wo sie am Anfang stehen, ich habe eine sehr genaue Vorstellung davon, wie es am Ende des Buchs um sie steht - immerhin liegen 20 Jahre dazwischen. Aber was dazwischen kommt, ist für mich auch manchmal eine Überraschung.


    Es ist nicht so, dass ich meinen Figuren absolut freie Hand lasse. Sie müssen sich im Rahmen dessen, was jedem Einzelnen möglich ist, bewegen. Was sie auch tun. Ich als Autorin stehe also mit der Peitsche im Hintergrund, damit keiner aus seiner Rolle fällt.


    Beim Schreiben bleibt es so auch für mich spannend. Emilys Entwicklung erwies sich letzten Endes als dramatischer, als ich sie ursprünglich geplant hatte, zum Beispiel. Und auch Finn, unser großer Abenteurer, hat etwas mehr abgekriegt, als ich ursprünglich dachte. (also, eigentlich haben alle ziemlich viel abbekommen.) Die Kunst ist wahrscheinlich, die ganze Zeit mehr oder weniger beim SChreiben Herrin über das zu sein, was passiert.


    Zur Recherche: ich habe im Vorfeld möglichst intensiv recherchiert, wie es damals so war, auch die geographischen Gegebenheiten. Zum Beispiel wurde erst in den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Straße zwischen Queenstown und Glenorchy gebaut, vorher war diese Strecke (durch die direkt am See steil aufragenden Berge) quasi unpassierbar. In einer ersten Version (unrecherchiert, zum Einschreiben) wollten meine Leutchen sich noch mit Maultieren auf den Weg machen, aber das ging mal nicht.


    Kilkenny und Kilkenny Hall habe ich in meiner Fantasie erbaut, die Freiheit habe ich mir erlaubt.


    LG, Jules


  • Da freue ich mich dann schon mal drauf.
    Irgendwie hatte ich am Ende schon gedacht, ob es da wohl eine Fortsetzung gibt.


    Schließlich interessiert mich, ob Jamie und Sarah zusammenkommen :grin