'Ein Fenster ins Leben' - Seiten 182 - 266

  • Matts Erklärungen zu den Rechten der Frau sind mir etwas zu künstlich eingefügt, das hätte man besser in die Geschichte einbinden müssen, so wie bei der Grossmutter.
    Die Art, wie die Grossmutter über Gott spricht, ist sehr gefühlvoll.


    Violet kann einfach nicht anders als in den Bahnen zu denken, die sie kennt. So nervig naiv. Sie könnte jetzt noch einen Beruf erlernen und dann ausüben. Wenn ihr Vater sie nicht unterstützt Matt würde es sicher tun.


    Hermann, der Bestatter. Ich hoffe Violet wird ihn schnell wieder los. Ihr Vater scheint wirklich ein komischer Mann zu sein dem das Glück seiner Tochter egal ist, sonst würde er ihr keinen solchen Mann empfehlen. Ich bin gespannt wie Violets Mutter ist.


    Das Hermann Kapitel war leider wieder sehr langweilig und der Frauenpavillon war trotz interessantem Thema auch nicht viel besser.


    Irgendwie passiert zu oft das gleiche. Violet stellt z.B. Fragen über ihre Eltern und ihre Grossmutter weigert sich zu antworten.


    Auf jeden Fall ist Violet wieder so weit wie am Anfang. Sie hat keine Ahnung, wen sie heiraten soll. Ich tippe mal auf Silas, vielleicht stellt sich noch heraus dass er kein Dieb ist.

  • Zumindest lichtet sich das Geheimnis um Violets Mutter. Also eine Einwanderin aus der alten Welt.


    Doch, ich denke schon, dass Violets Vater seine Tochter liebt. Und durch die unglückliche erste Ehe will er vermutlich eine Hochzeit aus Liebe bei seiner Tochter vermeiden.


    Ich frage mich nur, was ihn letztendlich dazu gebracht hat, sich von Gott abzuwenden. Wirklich nur die gescheiterte Ehe?


    Am Ende des Abschnitts konnte ich Violets Ohnmacht, sich einer "Zwangsehe" ausgeliefert zu sehen, gut nachempfinden. Für uns in der westlichen Gesellschaft heute unvorstellbar, bei sowas kein Mitspracherecht zu haben und einfach verheiratet zu werden.

  • Zitat

    Original von Bouquinuer
    Zumindest lichtet sich das Geheimnis um Violets Mutter. Also eine Einwanderin aus der alten Welt.


    Da habe ich seltsamerweise überhaupt nicht daran gedacht, obwohl das eigentlich auch nahe lag.



    Zitat

    Original von Bouquinuer
    Für uns in der westlichen Gesellschaft heute unvorstellbar, bei sowas kein Mitspracherecht zu haben und einfach verheiratet zu werden.


    Wobei ich immer noch nicht verstehe, warum - wenn es so unter Druck und Zwang und gegen den eigenen Willen war - die dann in der Kirche nicht einfach „nein“, sondern doch „ja“ gesagt haben.



    Zitat

    Original von xania
    So nervig naiv.


    :write Sehr schön und zutreffend beschrieben.



    Seite 200f: Was ich nicht verstanden habe. Es hat doch geregnet, das Instrument haben sie im Wagen mitgeführt, und Violet wurde beim Spielen naß. So ein Instrument verträgt mit Sicherheit keine Nässe. Diese Szene ergibt irgendwie keinen Sinn, denn sie hätte unter einem Dach spielen müssen, da hätte sie aber nicht naß werden dürfen.


    Auch hat mich bei den “Ausflügen“ etwas die Reaktion der Großmutter, die offensichtlich so gar nicht auf Sitte und Anstand (im Sinne der damaligen Konventionen) hält, gewundert.


    Und dieses ständige Vertrösten und Fragen-nicht-beantworten nervt auch langsam ganz gewaltig. :fetch

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Pünktlich nachdem ich diesen Abschnitt beendet habe und ohne über diesen hinaus gelesen zu haben, schreibe ich hier jetzt :-)


    Da hat Violet aber auch 4 Männer zur Auswahl... da würde ich auch keinen von wollen. Herman würde sie zu Tode langweilen und sie kann kaum einen ganzen Tag mit ihm aushalten, Silas ist ein Dieb und kommt somit absolut nicht in Frage, Nelson liebt eine andere Frau, womit Violet wohl kaum leben könnte und Louis beantwortet jede Frage mit irgendwelchem Bibelzeugs. Also alle irgendwie nicht brauchbar als Ehemann. Ihr Vater wird aber sicher niemals zulassen, dass sie gar nicht heiratet. Eher zwingt er sie Herman zu ehelichen.


    Das Geheimnis um die Mutter nervt mich langsam auch... wir wissen ja noch immer nicht wirklich was und das steigert nicht gerade die Spannung. Violet hätte zwischendurch wenigstens ein bisschen was erfahren können. Ich finde das alles ein wenig seltsam und mittlerweile auch langweilig.


    Die Weltausstellung fand ich da noch sehr interessant, aber leider erfährt man meiner Meinung nach zu wenig davon... sehr schade.


    Ich bin trotzdem schon ein wenig gespannt, wie das alles jetzt weiter geht. Ich hoffe ja sehr, dass Silas sich doch noch als der Richtige entpuppt. Vielleicht ist er in Wirklichkeit Detektiv und hilft dabei Verbrecher zu überführen. Das wäre wirklich schön. Etwas abgehoben, aber ich fände es toll.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zu Deinen Spekulationen über die Verehrer schreibe ich jetzt lieber nichts; ich habe das Buch ja durch und weiß, wie es ausgeht.


    Die Weltausstellung 1893 spielt übrigens auch in diesem Buch, das bei mir seit geraumer Zeit im SuB steht, eine Rolle:



    Erik Larson: Der Teufel von Chicago


    Allerdings hat Erik Larson einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist. (Sehr nüchtern, fast zeitungsmäßig.) In "Isacs Sturm" hat er mit Worten ein Inferno entfesselt, daß man glaubt, selbst mitten im Hurrikan zu sein, wenn Galveston sich in Atlantis verwandelt (nach Seite 247).



    Zum Inhalt (Quelle: Amazon)


    Ein Architekt, ein Mörder und die Weltausstellung von Chicago 1893, das ist das Szenario für eine Geschichte, die wirklich passiert ist. Während der Stararchitekt Daniel H. Burnham den Sümpfen von Jackson Park die magische "White City" zum Ruhm Chicagos abtrotzt, nutzt der Frauenmörder H.H. Holmes die Weltausstellung für seine dunklen Zwecke: nach akribischen Plänen baut er sich ein Folterkabinett mit hauseigenem Krematorium und tarnt das Ganze als Hotel. Hierhin lockt er junge Frauen, die, vom Glamour der Großstadt und der Weltausstellung angezogen, vom besseren Leben träumen und seinem Charme und guten Aussehen verfallen. Gern spaziert er nachts, sein argloses Opfer am Arm, durch die erleuchtete "Weiße Stadt"...
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")