Das Lied der Träumerin - Tanya Stewner

  • KLAPPENTEXT:
    Angelia hat einen Traum: Sie will als Sängerin den Durchbruch schaffen. Und sie ist fest davon überzeugt: Nur wer träumt, der lebt! Sie geht nach London, um ihren Traum wahrzumachen. Dort erlebt sie mit dem ungleichen Brüderpaar Josh und Jeremy Licht und Schatten von Freundschaft und Liebe. Angelia geht durch Glück und Enttäuschung, muss sich ihrer Vergangenheit stellen – und bleibt doch immer auf dem Weg, den ihr Traum ihr zeigt...


    ZUR AUTORIN:
    Tanya Stewner wurde 1974 geboren und hat bereits mit 10 Jahren ihre ersten Geschichten geschrieben. Nach erfolgreichem Studium arbeitete sie als Lektorin und Übersetzerin, widmet sich aber nun ganz ihrer Berufung als Schriftstellerin. Ihre zweite Leidenschaft ist die Musik, die sie mit ihrem Mann Guido teilt, indem sie gemeinsam Lieder schreiben. Unter anderem die Songs auf den Hörbüchern zu ihren Kinderbuchreihen „Liliane Susewind“ und „Wie weckt man eine Elfe?“
    „Das Lied der Träumerin“ ist ihr erster All Age Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    Als Fan von „Liliane Susewind“, das mir eine 8-jährige Freundin, die eine große Leseratte ist, empfohlen und ausgeliehen hat, war ich schon ganz gespannt auf Tanya Stewners All Age Roman. Obwohl der hellblaue Schutzumschlag etwas in die Irre führt, da er meiner Meinung nach auf einen Fantasyroman hindeutet und etwas zu kitschig für die Geschichte ist, die doch einen ernsten Hintergrund hat, wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.
    Tanya Stewners Schreibe ist wie gewohnt leicht, locker, unterhaltsam und so bildlich, dass man die Erzählung nicht nur direkt vor Augen sieht, sondern mit hineingezogen wird. Ich hatte das Gefühl, dass Jeremys stechender Blick direkt durch Angelia hindurch auch mich fesselt.
    Jeremy. Düster, pessimistisch, gefühllos. Von ihm geht eine Faszination aus, der sich nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Leser sehr schwer entziehen können.
    Protagonistin Angelia sprüht nur so von positiver Energie. Sie will ihren großen Traum Musikerin zu werden auf alle Fälle durchsetzen und blickt vertrauensvoll in die Zukunft. Durch nichts lässt sie sich von ihrem Optimismus abbringen. Und gerät sie doch einmal in eine schwierige Situation, hat sie ihre Musik, die sie auffängt und ihr durch schwere Zeit hindurch hilft.
    Angelias Liebe zur Musik hat mich von Anfang an begeistert und fasziniert, da ich selbst auch ein großer Musikfan bin. Ich brauche auch für jede Lebenslage den passenden Soundtrack und kann mich mit meinen Lieblingssongs aus dem ein oder anderen Tief wieder herausholen. Angelias permament positive Einstellung ging mir manchmal jedoch ein bisschen auf die Nerven. Kein Mensch kann immer so gut gelaunt sein und so locker Rückschläge wegstecken, einfach nur durch musizieren und den Blick auf eine glückliche Zukunft. Ich habe hin und her überlegt, bis mir aufgefallen ist, dass ich in Angelias Alter ähnlich war. Immer gut drauf, etwas überdreht und sehr zuversichtlich. Geht der Optimismus auf dem Weg zum erwachsen sein verloren? Ist er mit einem Mal weg oder weicht er nach und nach? Vertrieben durch negative Erfahrungen, die das Leben so mit sich bringt. Vielleicht sollte man sich ein Beispiel nehmen an den Jugendlichen, die noch Träume haben und von der Hoffnung und der Erwartung leben, diese einmal in die Tat um zusetzen und damit ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht würde uns allen ein bisschen mehr Träumerei und Optimismus gut tun auf dem Weg durchs Leben, der uns zu unserem Ziel führt, welches auch immer das sein mag.


    FAZIT:
    „Das Lied der Träumerin“ ist ein All Age Roman, der unterhält, Spaß macht und den Leser zum Nachdenken anregt. Ein tolles Buch für Musikfans und jene, die noch an Träume glauben, oder gern wieder Träumer werden wollen.

  • Ich habe das Buch heute beendet und bin sehr begeistert, muss ich sagen. Der Schreibstil und die wunderbare Detailverliebtheit der Autorin haben mich wirklich mitgerissen. Ich hatte fast zu jedem Musikstück, das erwähnt wurde, die Melodie im Ohr und falls nicht, konnte ich mich des Dranges nicht erwähren, die Lieder herauszusuchen und zu prüfen, ob sie wirklich in den Kontext passen. Und das taten sie gut. Auch die Figuren von Tanya Stewner habe ich sehr ins Herz geschlossen, sowie das Hauptthema des Buches - das Leben und der Sinn dahinter. Die ganze Gefühlswelt (oder eben die fehlende) von Angelia, Josh und Jeremy hat mir unglaublich gut gefallen und ist mir streckenweise auch sehr nahe gegangen. Ich kann pepperann in dem Punkt, dass Angelia vielleicht eine ein wenig zu perfekte Träumerin ist, zwar zustimmen, aber meiner Begeisterung tut das eigentlich keinen Abbruch. Im Gegenteil - ich bin ein wenig neidisch, muss ich sagen. ;-) Wenn man etwas für so wichtig hält - sei es nun Musik, ein Lebenstraum oder die Liebe - dass man sein Leben danach ausrichten MUSS, sonst wäre man nicht man selbst; das ist schon eine Idealvorstellung, die mir sehr reizvoll erscheint...
    Ich würde gern mehr von Tanya Stewner im Jugend- oder All-Age-Bereich lesen, nach dieser schönen, unerwarteten Überraschung.

  • Anders als das beinahe sanft anmutende Cover vermuten lässt, ist dieses Buch kein Mädchenroman, sondern ein All-Age-Buch, das sich vor allem an junge Erwachsene wendet. Es geht in diesem Buch um wirklich brisante Themen: Das Leben, die Liebe, Sex, Drogen, Identitätsprobleme und Lebensmüdigkeit. Dies sei der Rezension direkt vorweg gestellt, um die Zielgruppe zu verdeutlichen.


    Tanya Stewner hat es geschafft, ein Buch zu schreiben, dass mich – trotz der Tatsache, dass mich viele Dinge stören – in den größten Teil komplett in seinen Bann gezogen hat.
    In der Geschichte erhält die Musik als Angelinas Lebenselixier einen absolut hohen Stellenwert. Und ich, die sonst nie so viel mit Musik am Hut hat, habe während der ersten zwei Drittel der Geschichte ständig ein Lied auf den Lippen gehabt. Habe ständig nach Songtexten gesucht und bin fröhlich durch die Gegend getanzt. Und dass obwohl mir die streckenweise doch sehr überfröhliche und etwas zu lebenslustige Art von Angelina auf die Nerven gegangen ist. Absolut faszinierend, wie sich ihre Liebe zur Musik zumindest für eine Zeit auf mich übertragen hat.


    „Für mich ist ein Träumer jemand, der ein festes Ziel vor Augen hat. Jemand, der sich mit Haut und Haaren ins Leben stürzt, um seinen Traum zu verwirklichen. Jemand, der es wagt für seinen Traum zu leben.“ (S. 19)


    Auch Angelinas Definition einer Träumerin und der Gedanke, dass es wichtig ist, den eigenen Traum zu leben, hat mich beschäftigt und mich dazu gebracht, über meine eigenen Träume und Wünsche nachzudenken und zu reflektieren, ob und wie ich diese realisiere.
    Ich schätze es immer sehr, wenn eine Geschichte etwas in mir bewegen kann und mich dazu bringt, mich selbst genauer zu betrachten. Dies ist der Autorin wirklich ausnahmslos gut gelungen.


    Und trotzdem kann ich leider nicht vollkommen euphorisch zum Kauf dieses Buches raten, denn gerade der Schlussteil gefiel mir weniger gut. Das lag nicht am Schluss an sich, sondern mehr daran, dass mir das letzte Drittel zu voll an extremen, teilweise schwer nachzuvollziehbaren Ereignissenist.
    Insgesamt sollte dieses Buch von Jugendlichen nicht einfach nur gelesen werden, sondern ich halte es für notwenig, dass man sich mit jüngeren Lesern danach über die Geschichte unterhält, denn sie wirft mich Sicherheit einige Fragen auf.


    Frau Stewner hat ein mutiges Buch geschrieben und einige Themen angesprochen, die oft genug in der Jugendliteratur tabuisiert werden. Doch hätte es meiner Meinung nach gereicht, eines dieser Themen zu behandeln, denn sie sind schon komplex genug. Die Ballung von Besonderheiten, Zufällen und Tabuthemen macht die Geschichte für mich etwas unglaubwürdig und überzogen.


    Trotz allem gelingt es der Autorin den Leser unmittelbar anzusprechen und mitzureißen. Es ist schon länger her, dass mich ein Buch so sehr in meinem Handeln und Denken beeinflusst hat. Im Großen und Ganzen gebe ich sehr gute 3-4 von 5 Sternen.

  • Jana ist 18 und sie hat einen Traum. Sie möchte Klavier spielen und singen, sie möchte die Musik leben, die sie tief in sich spürt. Als ihr Vater an Krebs stirbt und sie mit den Reaktionen ihrer Mutter auf dessen Tod nicht klar kommt, steht für sie fest, dass sie nach England, nach London, in die alte Heimat ihres Vaters ziehen möchte um dort ihr Glück zu suchen. Sie bricht alle Brücken nach Deutschland ab und zieht in London in eine WG. Fortan nennt sie sich Angelia. Ihre Mitbewohner, Josh und Jeremy, sind beide recht ungewöhnlich. Der eine, Josh, liebt das Tanzen. Er ist in dieser Hinsicht ein wenig so wie Angelia, ein Träumer, ein Optimist, der seinen Weg vor sich sieht und ihn gehen will. Das genaue Gegenteil davon ist der andere Bruder, Jeremy. Für diesen ist das Leben eine Last, sind Gefühle etwas, das er nicht kennt und auch nicht zulassen möchte.


    Das Leben zu dritt gestaltet sich nicht einfach, vor allem, wenn man solch unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hat wie Angelia und Jeremy und sich dennoch auf eine außergewöhnliche Art und Weise voneinander angezogen fühlt.


    Für den Leser sind hier vor allem die Geheimnisse, die in Angelias und auch in Joshs und Jeremys Familie verborgen scheinen, sehr interessant.


    Tanya Stewner legt hier ein sehr emotionsreiches Buch vor, dass vor allem eines bezweckt und zwar dem Leser zu verdeutlichen wie wertvoll das Leben ist und dass man es nutzen sollte seinen eigenen Traum zu leben.


    Das ist ganz sicher ein erstrebenswertes Ziel, aber die hier beschriebenen Charaktere, allen voran Angelia, erscheinen mir persönlich in ihrem Verhalten und ihrer Lebensvorstellung viel zu extrem. Sie schauen nicht nach links und rechts und sehen nur sich selbst. So ist der Traum auch ein ganzes Stück weit sehr egoistisch und ich muss sagen, dass mir das missfällt.


    Angelia sieht in dem was sie selbst erreichen möchte nur das Positive, aber andere Menschen und deren Leben, wie beispielsweise ihre Mutter, kann sie immer nur aus einem Blickwinkel und da zumeist aus einem negativen Blickwinkel, sehen.


    „Das Lied der Träumerin“ ist vom Grundsatz her ein schönes, ein positives Buch und die Autorin hat auch viel Herzblut in dieses Werk gesteckt. Das merkt man vor allem an den wundervoll passenden Zitaten zu Beginn eines jeden Kapitels und an der ausdrucksstarken, emotionsgeladenen Wortwahl. Auch die schöne Covergestaltung ist hier hervorzuheben.


    Vermutlich muss der Liebhaber dieser Geschichte aber ein ganzes Stück weit auch selbst Träumer sein um sich auf die die Charaktere einlassen zu können. Ein Mensch, der in allem nicht nur entweder schwarz oder weiß erkennt, wird sich von Angelia und ihrer Lebensvorstellung wohl nicht mitreißen lassen. Vielleicht aber ist gerade das der Vorteil der Jugend, der noch alle Möglichkeiten offen stehen. Für diese jungen und jung gebliebenen Menschen ist „Das Lied der Träumerin“ gemacht.

  • Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir das Buch nie gekauft hätte, wenn nicht so viele Menschen davon geschwärmt hätten. Als ich mir das Buch angeschaut habe, dachte nur: jetzt verfolgen mich die Casting-Shows schon in die Buchhandlung. Man hatte mir zwar gesagt, dass ich mich von dem Cover und dem Titel nicht täuschen lassen darf. Aber so ganz konnte ich meine Vorurteile nicht überwinden. Nun weiß ich es besser: obwohl das Buch so harmlos aussieht, hat es es in sich. Denn so locker flockig liest man „Das Lied der Träumerin“ nicht durch.


    Mich hat das Buch wirklich sehr beeindruckt. Tanya Stewner hat Angelina so glaubhaft und natürlich beschrieben, dass ich mich unweigerlich fragte, ob die Autorin nicht selbst eine Träumerin ist. Denn kann man solch eine positive Lebenseinstellung so absolut glaubhaft vermitteln, wenn man sie nicht selbst kennt? Ich habe da meine Zweifel. Angelina hat mich fasziniert. Mit ihren knapp 20 Jahren hat sie so einen starken Glauben an sich selbst und ihre Fähigkeiten. Das finde ich absolut bewundernswert. Manche Menschen kaufen sich Ratgeber, die ihnen zu solch einer Lebensweise verhelfen sollen und dieser jungen Frau liegt der Optimismus quasi im Blut. Während des Lesens habe ich mehr als einmal gedacht: du solltest auch viel optimistischer durchs Leben gehen.


    Was mir ebenfalls sehr gut an diesem Buch gefallen hat, ist Tanya Stewners Schreibstil. Ohne großes Einlesen nimmt einen die Geschichte gefangen und lässt den Leser zu einem Teil von Angelinas Leben werden. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl mit ihr in einem Raum zu stehen und zuzuschauen, wie sie beispielsweise durch das Wohnzimmer tanzt oder einfach nur singt. Auf einzigartige Weise vermittelt die Tanya Stewner dem Leser Angelinas Sicht auf die Welt und lässt ihn teilhaben am Leben dieser beeindruckenden jungen Frau.


    Es ist ein Roman über den Mut seinen Träumen zu folgen und sich nicht durch die Steine auf dem Weg zum Ziel verunsichern zu lassen. Doch das Buch regt auch zum Nachdenken an: über sich selbst, das Leben im Allgemeinen und die eigene Lebenseinstellung im Besonderen. Am Ende stellte sich mir vor allem die Frage: kann ich von Angelina noch etwas lernen? Am Ende lässt mich das Buch mit dem harmlosen Titel und dem kindlichen anmutenden Cover ruhelos zurück. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. „Das Lied der Träumerin“ ist wirklich ein einzigartiger Roman, der nicht nur etwas für Jugendliche ist. Eine klare Leseempfehlung.

  • Auf dieses Buch bin ich eher zufällig gestoßen und habe eigentlich aufgrund des Titels, des Klappentextes und des mädchenhaften hellblauen Covers, eine unterhaltsame und leicht verdauliche Lektüre für zwischendurch erwartet. Unterhaltsam war das Buch durchaus, leicht eher weniger. Denn umso verträumter und flockiger sich die Kurzbeschreibung liest umso schwerer liegt einem nach dem Lesen die Story im Magen.
    Als ihr Vater stirbt, hält es die 18-jährige Protagonistin Angelia zu Hause nicht mehr aus. Sie und ihre Mutter leben in zwei verschiedenen Welten und auch die Liebe zu Musik konnte Angelia nur mit ihrem Vater teilen. Dieser Liebe wegen begibt sich Angelia nach London um ihren großen Traum, Sängerin zu werden, zu verwirklichen. In London angekommen findet Angelia Unterkunft bei Josh und Jeremy, zwei Brüdern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Josh, der Kumpeltyp, mit dem Angelia über alles reden kann und der verschlossene Jeremy, dessen geheimnisvoller Kraft sie sich nicht mehr lange entziehen kann. Alles scheint perfekt an den beiden, wären da nicht die Geheimnisse von den Angelia nichts ahnt.
    Ein traumhaftes und atemberaubendes Buch! Die schöne Sprache und der flüssige Schreibstil machen die Lektüre zu einem Vergnügen, das jedoch mit Vorsicht zu genießen ist! Das Buch geht ans Herz, ob man will oder nicht. Eine gefühlvolle und dennoch nicht kitschige Geschichte in der an Tragik nicht gespart wird, weshalb es die perfekte Lektüre für Fans von dramatischen Storys ist. Aber auch alle anderen werden von dem Buch nicht mehr lassen können.
    Die Autorin mixt geschickt einen Cocktail aus Träumen, Gefühlen und der Liebe zu Musik und schickt den Leser damit auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen, die er nicht mehr vergessen wird.