Kurzbeschreibung:
Elena ist jemand, der gern einen Plan für´s Leben hat - so steht für die Achtzehnjährige ihre Zukunft eigentlich fest: studieren und weiter mit ihrem festen Freund Theo zusammen bleiben, um irgendwann eine kleine Familie zu haben. Doch Theo macht ihr einen Strich durch die Rechnung, als er ihr von jetzt auf gleich verkündet, dass er in Insbruck studieren will - mehr als vierhundert Kilometer von Elena entfernt...Sie ist geschockt und ratlos und zu allem Überfluss bekommt sie einen überraschenden Anruf: Anna aus ihrem Spanischkurs bietet ihr eine Reise nach Peru an, um dort für 3 Monate in einem Waisenhaus zu arbeiten. Elena sagt natürlich ab - und dann Hals über Kopf doch zu, ohne zu wissen, dass diese Reise alle sorgsam gefeilten Pläne gründlich durcheinander bringen wird, was nicht nur an Peru selbst liegt, sondern auch an den Menschen, denen Elena dort begegnet.
Chantal Schreiber ist im Sommer 2009 selbst durch Peru gereist und hat in Cucso in einem Waisenhaus gearbeitet. Viele Eindrücke aus dieser Erfahrung sind in "Plötzlich in Peru" eingeflossen - eine Geschichte über Liebe und Freundschaft - vor allem aber über die unendlichen Möglichkeiten, die sich bieten, wenn man es schafft, sich etwas Neuem zu öffnen.
Meine Meinung:
Bücher über andere Länder und Kulturen mag ich aus Prinzip sehr gern und so bin ich durch Zufall (und die Empfehlung einer lieben Wanderbucheule) zu "Plötzlich in Peru" gekommen. Das Cover sah wenig spektakulär aus und so wanderte das Buch erst einmal in mein Regal. Ich kannte bis jetzt noch keine Bücher der Autorin und konnte demnach nicht wirklich einschätzen, was da auf mich zukam. Vor Ostern der obligatorische Griff ins Buchregal, um aus den freien Tagen etwas zu machen. Mir fiel "Peru" in die Hände und ohne lange zu grübeln fing ich an, einfach einen Blick ins Anfangskapitel zu werfen...Das Ende vom Lied war eine durchlesene Autofahrt und ein sehr wortkarger Besuch bei meinen Eltern, da ich ständig die Nase im Buch hatte.
"Peru" besticht durch seine wunderbaren, sympathischen Charaktere - von Elena und ihrer herrlich anderen Hippie-Mutter Maja, ihrem charmanten kleinen Bruder Moses, dem sonnigen Holländer Joost, dem prägnanten Sebastián, dem absolut niedlichen kleinen Carlito und vielen weiteren mehr. Die Beschreibungen von Peru, den Eigenheiten und Besonderheiten des Landes und seiner Bewohner sind sehr liebevoll und detailliert - man merkt der Autorin die Liebe zu diesem Land wirklich an! Eine klitzekleine stilistische Eigenart, die mich auch sehr gefreut hat, waren die kleinen aber feinen Einsprenkel spanischer Ausdrücke und Sätze. Sie beleben und haben mein spanisch-närriges Leserherz ganz besonders gefreut haben. Und auch die Quintessenz der Geschichte hat mir sehr gut gefallen: dass man für einen Plan manchmal eben doch keinen Plan braucht. Aber das müsst Ihr selber herausfinden. Von mir gibt es jedenfalls eine wirklich herzliche Empfehlung für dieses richtig tolle Buch.