Chantal Schreiber: Plötzlich in Peru (ab 13 Jahre)

  • Kurzbeschreibung:
    Elena ist jemand, der gern einen Plan für´s Leben hat - so steht für die Achtzehnjährige ihre Zukunft eigentlich fest: studieren und weiter mit ihrem festen Freund Theo zusammen bleiben, um irgendwann eine kleine Familie zu haben. Doch Theo macht ihr einen Strich durch die Rechnung, als er ihr von jetzt auf gleich verkündet, dass er in Insbruck studieren will - mehr als vierhundert Kilometer von Elena entfernt...Sie ist geschockt und ratlos und zu allem Überfluss bekommt sie einen überraschenden Anruf: Anna aus ihrem Spanischkurs bietet ihr eine Reise nach Peru an, um dort für 3 Monate in einem Waisenhaus zu arbeiten. Elena sagt natürlich ab - und dann Hals über Kopf doch zu, ohne zu wissen, dass diese Reise alle sorgsam gefeilten Pläne gründlich durcheinander bringen wird, was nicht nur an Peru selbst liegt, sondern auch an den Menschen, denen Elena dort begegnet.


    Chantal Schreiber ist im Sommer 2009 selbst durch Peru gereist und hat in Cucso in einem Waisenhaus gearbeitet. Viele Eindrücke aus dieser Erfahrung sind in "Plötzlich in Peru" eingeflossen - eine Geschichte über Liebe und Freundschaft - vor allem aber über die unendlichen Möglichkeiten, die sich bieten, wenn man es schafft, sich etwas Neuem zu öffnen.


    Meine Meinung:
    Bücher über andere Länder und Kulturen mag ich aus Prinzip sehr gern und so bin ich durch Zufall (und die Empfehlung einer lieben Wanderbucheule) zu "Plötzlich in Peru" gekommen. Das Cover sah wenig spektakulär aus und so wanderte das Buch erst einmal in mein Regal. Ich kannte bis jetzt noch keine Bücher der Autorin und konnte demnach nicht wirklich einschätzen, was da auf mich zukam. Vor Ostern der obligatorische Griff ins Buchregal, um aus den freien Tagen etwas zu machen. Mir fiel "Peru" in die Hände und ohne lange zu grübeln fing ich an, einfach einen Blick ins Anfangskapitel zu werfen...Das Ende vom Lied war eine durchlesene Autofahrt und ein sehr wortkarger Besuch bei meinen Eltern, da ich ständig die Nase im Buch hatte.
    "Peru" besticht durch seine wunderbaren, sympathischen Charaktere - von Elena und ihrer herrlich anderen Hippie-Mutter Maja, ihrem charmanten kleinen Bruder Moses, dem sonnigen Holländer Joost, dem prägnanten Sebastián, dem absolut niedlichen kleinen Carlito und vielen weiteren mehr. Die Beschreibungen von Peru, den Eigenheiten und Besonderheiten des Landes und seiner Bewohner sind sehr liebevoll und detailliert - man merkt der Autorin die Liebe zu diesem Land wirklich an! Eine klitzekleine stilistische Eigenart, die mich auch sehr gefreut hat, waren die kleinen aber feinen Einsprenkel spanischer Ausdrücke und Sätze. Sie beleben und haben mein spanisch-närriges Leserherz ganz besonders gefreut haben. Und auch die Quintessenz der Geschichte hat mir sehr gut gefallen: dass man für einen Plan manchmal eben doch keinen Plan braucht. Aber das müsst Ihr selber herausfinden. Von mir gibt es jedenfalls eine wirklich herzliche Empfehlung für dieses richtig tolle Buch.

  • Was für ein tolles Buch !!!!!!!!!!!!


    Ich gebe zu am Anfang hatte ich sehr große Schwierigkeiten mit der Hauptperson Elena warmzuwerden. Vor allem war für mich der Knackpunkt das diese wirklich tolle Reise um die ich Elena wirklich beneide teuer ist. Und ja das ist wohl leider in Wirklichkeit auch so. Und grade das hat mich persönlich traurig gemacht. Eine spannende Reise in ein fremdes Land, in dem man arbeitet, Land und Leute kennenlernt, gutes dabei tut und selber dabei massig Lebenserfahrung sammelt und dabei wirklich spürbar reift (man kann das bei Elena der Hauptperson sehr deutlich merken !!!) - und ich zum Beispiel hätte niemals diese Möglichkeit gehabt, da man dazu ordentlich Asche hinblättern muss...... (ich konnte nichtmals auf die Schulabschlußfahrt in dem Alter und das ging nur nach Österreich bzw. Bayern und kostete damals "bloß" knappe 700 DM ....)
    Anfangs hat mich Elena auch noch mit ihrem Sauberkeits-Tick und Genörgel genervt. Ich selbst würde mich nun auch nicht grade als Schmutzfink bezeichnen, aber so ein Theater hab ich auch noch nie abgezogen *ggg*.
    Elena macht im Laufe der Handlung des Buches allerdings einige deutlich spürbare Entwicklungen durch. Sie wird regelrecht vom verwöhnten, wohlhabendem Teenie-Girl (ich hab ja die Krise gekriegt wie sie so gedankenlos den heizlüfter kaufte und gedankenlos anwarf, ich hatte sofort im Kopf "das kostet ein Vermögen an Stromkosten und wie soll die Gastfamilie das bloß aufbringen, allerdings werden die Leute das ihr doch nie direkt sagen....") zur deutlich erwachseneren jungen Frau.
    Die ganze Geschichte wirkt ungemein lebendig und total realistisch. Sämtliche Figuren sind so lebensecht und deutlich. Auch die Beschreibungen von Peru. Ich habe alles und jeden ganz deutlich vor mir sehen können. Egal ob Joost, den besten Freund, Sebas (mit dem Elena ja zum Schluß dann doch endlich zusammenkam), Antonio, Frau und die Familie, die Kinder der Aldea, oder eben das vielfältige Peru (mit seinen tollen Orten, aber auch seinen schlimmen Schattenseiten Stichwort: Joost/Ernesto). Ein bisschen war ich durch dieses tolle Buch auch in Peru (auch wenn ich real niemals dort war und nie hinkomme).
    Ich würde sagen: ein rundum tolles Buch, es hätte meinetwegen 3mal so dick sein dürfen.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ich habe jetzt gut 150 Seiten gelesen und kann Eure Begeisterung nicht so richtig teilen. Es gibt durchaus Szenen, die mich fesseln. Nämlich die, in denen man was über Land und Leute erfährt. Leider erfährt man aber viel mehr über eine zickige Hauptperson mit Sauberkeitsfimmel und wenig Einfühlungsvermögen. Und das kann sie auch nicht mit ihrer Jugend und der mangelnden Reisevorbereitung entschuldigen.
    So finde ich das Buch eher anstrengend und habe wenig Lust weiterzulesen.