Fragen an Karl Olsberg

  • Hallo Karl,


    was ich DIch schon immer einmal fragen wollte:


    Liest Du eigentlich auch Romane anderer Autoren zu Deinen Themen?


    Und wenn ja, was empfiehlst Du Deinen Lesern um die Olsberglose Zeit zu überbrücken :grin


    Gerade zur Vernetzung gibt es ja einiges. Mir ist angenehm Charles Den Tex mit "Die Macht des Mr. Miller" aufgefallen. Sein zweites "Die Zelle" liegt auch schon parat. Und durch ein 2-seitiges Interview in der FAz vom 29.04. bin sehr neugierig auf Daniel SUarze "Daemon" und "Darknet".

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson


  • Natürlich lese ich auch andere Autoren, wenngleich mein Lesestoff thematisch sehr viel breiter gestreut ist als meine eigenen Romane, was schon an dem vielen Recherchekram liegt. Daniel Suarez' "Daemon" habe ich erst kürzlich gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen - extrem spannend, beängstigend realistisch und sehr originell! Ich freue mich schon auf "Darknet", das das nächste Buch auf meinem brandneuen Amazon Kindle sein wird. Einer meiner Lieblingsautoren ist Andreas Eschbach, ansonsten lese ich gern Douglas Preston und Lincoln Child, zuletzt Prestons "Der Krater", das mir auch gut gefallen hat.


    Aktuell lese ich Dan Browns "Das verlorene Symbol", aber eher gezwungenermaßen, weil ich an einem Roman mit ähnlicher Rätselthematik arbeite und allzu große Ähnlichkeiten vermeiden möchte ;-). Das Buch mag ich nicht so besonders, allerdings lerne ich aus schlechten Büchern oft mehr als aus guten, weil man die Fehler der anderen leichter erkennt als seine eigenen. Und ein Buch ohne Fehler nützt mir in der Hinsicht nicht so viel.

  • Hallo Karl,
    hast du die Droge Glanotrizyklin erfunden? Und gibt es in der Realität einen ähnlichen Wirkstoff?
    :wave Gruß Regenfisch

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Hallo Karl,
    hast du die Droge Glanotrizyklin erfunden? Und gibt es in der Realität einen ähnlichen Wirkstoff?
    :wave Gruß Regenfisch


    Glanotrizyklin gibt es nicht, aber es gibt so genannte Trizyklische Antidepressiva, die eine stark stimmungsaufhellende Wirkung haben und somit in gewisser Hinsicht ähnlich sind.

  • Zitat

    Original von JASS
    Warum hast du dir eine Droge "ausgedacht" und keine genommen, die es tatsächlich gibt? :wave


    Na, da hätte ich wohl Ärger mit der Pharmaindustrie bekommen! ;-) Tatsächlich gibt es aber auch kein Medikament, das genau die im Roman beschriebene Wirkung hat (hoffe ich jedenfalls).

  • Zitat

    Original von JASS
    Bekommt jeder, der ein Buch über Drogenmissbrauch schreibt, Ärger mit der Pharmaindustrie? :wow


    So meinte ich das nicht. Wenn ich statt "Glanotrizyklin" z.B. den real exisitierenden Wirkstoff "Doxepin" verwendet hätte, dann wäre nicht nur der Buchtitel weniger hübsch gewesen. Ich hätte michauch in der Beschreibung der Wirkung an die Realität halten müssen oder den berechtigten Vorwurf in Kauf genommen, ein falsches Bild dieses Medikaments zu zeichnen. Das könnte im Einzelfall schlimme Folgen haben, wenn z.B. jemand aufgrund meines Buches das Medikament nicht mehr einnimmt. Bei einem markenrrechtlich geschützten Medikament (wie z.B. Aspirin) hätte ich außerdem noch die Rechte des Herstellers verletzt.


    Etwas ganz anderes ist es, wenn ich ein Sachbuch über die Wirkung von Medikamenten bzw. deren Missbrauch schreibe oder die Verwendung eines Medikaments im "normalen" Rahmen beschreibe (an einer Stelle nimmt Anna ein Aspirin, da habe ich keine Skrupel gehabt).

  • Am Ende erklärst du, wie die einzelnen Personen von Maria (Tochter) bis zu Dr. Ignatius (behandelnder Arzt) wirklich zu Anna stehen. Was ich vermisse oder vielleicht auch einfach überlesen habe, ist die "Auflösung" zu der in Schwarz gekleideten Schriftstellerin mit dem Schleierhut. Wer war das im richtigen Leben?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Am Ende erklärst du, wie die einzelnen Personen von Maria (Tochter) bis zu Dr. Ignatius (behandelnder Arzt) wirklich zu Anna stehen. Was ich vermisse oder vielleicht auch einfach überlesen habe, ist die "Auflösung" zu der in Schwarz gekleideten Schriftstellerin mit dem Schleierhut. Wer war das im richtigen Leben?


    Wer weiß? Vielleicht war sie nur eine Traumfigur, vielleicht eine Art Alter Ego von Anna, vielleicht hat Anna kurz vor ihrem Koma ein Buch von der Frau gelesen. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. ;-)

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Wer weiß? Vielleicht war sie nur eine Traumfigur, vielleicht eine Art Alter Ego von Anna, vielleicht hat Anna kurz vor ihrem Koma ein Buch von der Frau gelesen. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. ;-)


    Das ist gut, die Erklärung gefällt mir! :grin

  • So, ich habe jetzt das Buch zu Ende gelesen und es hat mich restlos von dir als Autor überzeugt. Auch die Vorgänger habe ich ja verschlungen.


    Daher möchte ich gerne wissen, ob du schon verraten darfst, was als nächstes von dir erscheint und wann. :grin


    Obwohl, "Der Duft" habe ich noch nicht gelesen. Ich habe damals die LR abgebrochen, weil ich nicht ins Buch kam. Also habe ich noch ein wenig Lesestoff....

  • Zitat

    Original von Booklooker
    So, ich habe jetzt das Buch zu Ende gelesen und es hat mich restlos von dir als Autor überzeugt. Auch die Vorgänger habe ich ja verschlungen.


    Dankeschön!


    Zitat


    Daher möchte ich gerne wissen, ob du schon verraten darfst, was als nächstes von dir erscheint und wann. :grin


    Darf ich, tue ich aber nicht. Das ist so eine Marotte von mir: Ich spreche nie über ein Buch, nicht mal andeutungsweise, bevor ich nicht den ersten Rohentwurf fertig habe. Das gilt auch gegenüber meiner Agentin, meinem Lektor und sogar meiner wichtigsten Kritikerin und engsten Vertrauten - meiner Frau.


    Der Grund ist, dass ich das Gefühl habe, weniger Energie für ein Projekt zu haben, wenn die Katze aus dem Sack ist. Auf irgendeine seltsame Weise schwenkt dann meine Motivation um von "ich will unbedingt diese Geschichte schreiben" zu "ich habe es angekündigt, also muss ich es jetzt auch tun". Mit anderen Worten: Aus Spaß wird Arbeit, obwohl ich ja inhaltlich genau dasselbe tue.


    Ich habe das gerade erst wieder erlebt, bei der Fortsetzung meines Jugendromans "Rafael 2.0", der bei Thienemann erschienen ist. Thienemann hat von mir vorab ein Exposee verlangt und ließ nicht mit sich reden. Ich habe das Exposee geschrieben und auch das Buch, aber irgendwie hat es weniger Spaß gemacht, ist beinahe zu einer lästigen Pflicht geworden. Ich bin nicht sicher, ob dadurch auch das Buch schlechter geworden ist, aber die Gefahr besteht vielleicht.


    Soviel verrate ich aber dann doch: Der nächste Olsberg wird wieder ein "richtiger" Thriller ohne Reisen durch fantastische Welten.

  • Rosha und ich lesen jetzt unter "Ich lese gerade"... "Schwarzer Regen".
    Mal gespannt, wie dieser Olsberg ist!
    Mitleser sind herzlich willkommen!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Rosha und ich lesen jetzt unter "Ich lese gerade"... "Schwarzer Regen".
    Mal gespannt, wie dieser Olsberg ist!
    Mitleser sind herzlich willkommen!


    Ich bin zwar nicht sicher, ob das eine an mich gerichtete Frage ist, aber ich freue mich natürlich darüber und bin sehr gespannt auf Eure Meinung!