Lila, Lila - Martin Suter ( Mini-LR der Querbeet-Lesegr.)

  • Weil sich für eine Leserunde zu wenige gemeldet haben, wollen wir dieses Buch als Mini-LR hier gemeinsam lesen.


    Wir beginnen am 19.05.2011


    Wir haben uns überlegt (also Lumos und ich), dass es am besten ist, wenn wir mit Einteilung lesen, damit jeder weiß, worauf sich der Einzelne Bezieht.


    Einteilung


    Abschnitt 1: Kapitel 01-12
    Abschnitt 2: Kapitel 13-24
    Abschnitt 3: Kapitel 25-29
    Abschnitt 4: Kapitel 30-Ende


    Also bitte möglichst immer vermerken, zu welchem Abschnitt ihr gerade schreibt!

  • 1. Abschnitt: Kapitel 1-12


    Ich bin momentan im 4. Kapitel. Die Hauptpersonen, wie ich vermute, sind vorgestellt worden.
    David ist noch etwas blass, aber die Geschichte, die wie ich übrigens finde sehr angenehm geschrieben erzählt wird, hat ja auch gerade erst angefangen. Marie hingegen wird durch die Szene, in der sie mit ihrem Freund Schluss macht, perfekt beschrieben. Sie scheint die Suchende zu sein, der irgendetwas (oder alles Mögliche) fehlt, wobei sie nicht weiß, was es ist.
    Gelungen fand ich auch die noch völlig offene Einführung des Manuskripts und dessen Autor, die, wenn man den Text auf der Rückseite liest, noch von Bedeutung sein werden.


    Auf jeden Fall bin ich bisher sehr angetan und werde gleich weiter lesen :lesend

  • 1. Abschnitt: Kapitel 1-12


    Ich finde auch, dass die Geschichte angenehm erzählt wird und leicht lesbar ist. David und Marie erscheinen mir als normale Durchschnittsbürger, wobei ich noch nicht so ganz genau weiß, ob sie mir sympathisch sind, zumindest Marie erscheint mir zum Ende des Abschnitts sehr übergriffig, wenn auch wohlmeinend, wohingegen David ihr vorschwindelt, er habe das Manuskript geschrieben, was natürlich nicht okay ist, aber doch auch wieder verständlich, denn er will sie beeindrucken.
    Wie er reagiert, wenn er erfährt, dass sie hinter seinem Rücken das Manuskript eingereicht hat, bleibt abzuwarten.
    Die Idee finde ich jedenfalls witzig. Aber ob das Ganze die Basis für eine funktionierende Beziehung werden kann...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • 1. Abschnitt: Kapitel 1-12


    Zitat

    Original von maikaefer
    ...
    Die Idee finde ich jedenfalls witzig. Aber ob das Ganze die Basis für eine funktionierende Beziehung werden kann...


    Ich bin da zwar noch nicht, aber ich glaube nicht. So etwas geht nie gut. Wer möchte schon beschwindelt werden, in dem Fall sogar ein wenig mehr als das, denn David lügt ja nicht nur, er macht jemand aus sich, der er nicht ist.

  • @ Lumos: Wieviele Finger siehst du hier? :lache


    @ Clare: Mir fällt dazu andauernd Karl-Theodor zu Guttenberg ein... :wow


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • 1. Abschnitt: Kapitel 1-12


    Zitat

    Original von maikaefer
    @ Lumos: Wieviele Finger siehst du hier? :lache


    @ Clare: Mir fällt dazu andauernd Karl-Theodor zu Guttenberg ein... :wow


    :wave


    Lumos
    :chen


    maikaefer, der Vergleich ist nicht schlecht.
    Ich habe den Abschnitt auch zu Ende gelesen, und David reitet sich da ganz schön in etwas rein. Was denkt er sich nur dabei? :pille
    Ich fand den Kauf der Nachtschränkchens gut. Er musste es unbedingt kaufen, obwohl es ja wohl teilweise kaputt war. Mit einer klemmenden Schublade...
    Wieso hat der Autor des Manuskripts dieses dort liegen lassen?
    Ist er tot?
    Ich glaube zu wissen, dass er es nicht ist.
    Wollte er, dass jemand es findet und liest, vielleicht auch veröffentlicht?
    Ich weiß nicht recht. Es ist ja eine sehr persönliche Geschichte.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht.

  • 1. Abschnitt: Kapitel 1-12


    Hallo Alle !


    Ich bin bei Kapitel 12 und bin sehr neugierig, wie es denn weitergeht. Mit der Fälschung des Namens macht sich der Mann bestimmt Schwierigkeiten, aber er hat ja schon erkannt, dass es keine wirklich gute Idee war, immerhin suchte er schon nach "Aufklärungsmöglichkeiten".


    Der Schreibstil gefällt mir, es ist mein erstes Suter-Buch.....Ich bin immer etwas verwirrt, wenn viele Leute in den ersten Kapiteln "vorgestellt" werden, ich brauche es immer etwas "sortierter", was aber nach einigen Kapiteln auch passierte....ich bin also echt gespannt, wie die Geschichte weitergeht, warum der Titel lila, lila heisst, was mit dem Manuskipt passiert, ob der Autor noch lebt und wer es wirklich ist.....


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von buntfisch
    1. Abschnitt: Kapitel 1-12
    ...
    Der Schreibstil gefällt mir, es ist mein erstes Suter-Buch.....


    Bei mir ist es auch das erste Buch von Suter. Ich staune immer wieder, wie auch bekannte Autoren an mir ungelesen vorbeigehen. :gruebel

  • Jetzt bin ich wieder fit! :-)


    1. Abschnitt Kapitel 1 - 12


    Für mich ist es jetzt mein viertes Buch von Martin Suter und auch dieses gefällt mir wieder gut. Er hat einfach eine besondere Art seine Geschichten zu erzählen, mit einem gewissen Niveau aber trotzdem leicht und flüssig zu lesen.


    Das erste Kapitel fand ich etwas verwirrend und konnte damit nichts anfangen, aber das hat sich recht bald geklärt. Obwohl man sich mit den Protagonisten nicht so sehr identifizieren kann, dazu sind sie ein bisschen zu eigenwillig, wirken sie doch sympathisch. Das scheint eines seiner Stilmittel zu sein, denn wenn ich so darüber nachdenke, war das bei jedem seiner Bücher so, die ich bisher gelesen habe.


  • Was die Personen betrifft, hast du Recht. Ich brauche nicht unbedingt Sympathieträger oder Personen, mit denen ich mich identifizieren kann.


    Ralph nervt mich ein bisschen, jemand der alles weiß oder zu wissen glaubt und es unbedingt an den Mann/die Frau bringen muss und das ständig.

  • Ja, den Ralph zähle ich nicht zu den sympathischen Personen, ein selbstverliebter, eher arroganter Klugscheißer.


    Mit dem 2. Abschnitt Kapitel 13 - 24 Achtung! bin ich auch durch.


    Es kommt wie es kommen muss - der Roman wird ein Erfolg, obwohl sich David so dagegen sträubt. Aber er erreicht sein Ziel, die Eroberung Maries.


    Um den verträumten David mache ich mir richtig Sorgen. Er wirkt auf mich so verletztlich und weckt meine Beschützerinstinkte. Hoffentlich geht es irgendwie gut für ihn aus. Marie scheint inwzischen ebenfalls aufrichtig in ihn verliebt. Irgendwann wird die Sache sicher auffliegen, ob diese Liebe dann Bestand haben wird?


    Diese Passage mit dem Herrn aus dem Männerheim bereitet mir Kopfzerbrechen. Hängt er da irgendwie mit drin und könnte den Schwindel aufdecken :gruebel? Nach Davids bisherigen Ermittlungen ist ja keiner der damals Beteiligten ausfindig zu machen.

  • Abschnitt 2: Kapitel 13-24


    Hallo Alle,


    nun ja, Marie ist nun wohl auch schwer verliebt, aber ob in David oder "den Autor"......ich bin gespannt.


    Und natürlich interessiert es mich brennend, ob der Betrug auffliegen wird und wenn ja, wie.


    Ich finde das Buch weiterhin klasse zu lesen, entspricht meinem Stil-Geschmack und ich werde mit Sicherheit einen weiteren Suter auf meinen SUB legen....


    Und die kleinen feinen humoristischen Stellen finde ich großartig.


    Ich geh dann mal weiterlesen ;-)
    Andrea

  • Abschnitt 2: Kapitel 13-24


    Ich bin im Kapitel 20 David ist unterwegs zu seinen Lesungen, und da holpert es ja ganz gewaltig. Ist halt nicht sein eigenes Werk, was er da liest.
    Er forscht sogar nach, um etwas über den Verbleib des Wahren Autors zu erfahren, und endlich weiß ein Nachbar, dass der weder Alfred Duster, noch Peter Landwei, sondern Peter Weiland hieß und bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Er ist also tot! Dann ist das Manuskript ja so etwas wie ein Abschiedsbrief.


    Wie kann man sich nur in solche ausweglose Konstellationen hinein manövrieren? Aus diesem Lügengeflecht, das mit einem einfachen "Ja" auf die Frage, ob David es selbst geschrieben hat, begonnen hat, kommt er doch nie mit heiler Haut und erhobenen Hauptes wieder heraus!

  • Zitat

    Original von Clare
    Wie kann man sich nur in solche ausweglose Konstellationen hinein manövrieren?


    Ja, nicht wahr? Ich bin schon ganz hibbelig, wohin das wohl noch führen und wie es ausgehen wird. War schon mehrfach in Versuchung auf den letzten Seiten nach dem Ende zu spitzen :grin, aber ich werde mich beherrschen. So was tue ich nur bei Büchern, die mir nicht gefallen und deren Abbruch ich erwäge. Das kommt hier nicht in Frage.


    Die seelischen Nöte und das schlechte Gewissen von David sind wirklich sehr gut beschrieben. Man kann sie so richtig nachvollziehen und möchte ihm zurufen: mach reinen Tisch, sonst wird es nur noch schlimmer!

  • Abschnitt 2: Kapitel 13-24


    Zitat

    Original von Lumos
    ...
    Die seelischen Nöte und das schlechte Gewissen von David sind wirklich sehr gut beschrieben. Man kann sie so richtig nachvollziehen und möchte ihm zurufen: mach reinen Tisch, sonst wird es nur noch schlimmer!


    Eigentlich müsste sich Marie noch mehr wundern, dass David alles, was sein Buch und desses baldiges Erscheinen angeht, so scheinbar kalt lässt. Er interessiert sich ja nicht einmal für den Einband. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht - wunderbar!

  • 3. Abschnitt Kapitel 24 - 29


    Oh weh, jetzt ist es passiert. David ist mehr oder weniger aufgeflogen als sich dieser merkwürdige Jacky sich als "echter" Autor präsentiert. Wieder verpasst er den Moment, sich aus diesem immer komplizierter werdenden Lügengeflecht zu lösen. Er lässt zu, dass sich Jacky in sein Leben drängt und ihn erpresst.


    David fühlt sich immer nach wie vor sehr unwohl (zu Beginn des 25. Kapitels wird sein Zustand noch einmal sehr anschaulich erläutert :-). Trotzdem hat er sich in seiner neuen Rolle eingelebt, genießt den erhöhten Lebenstandard und irgendwie ist diese Zurückhaltung gegenüber seinem "eigenen" Werk Teil seines Erfolges geworden (S. 170 unten und S. 171 oben in meiner Diogenes TB-Ausgabe).


    Die ganze Sache macht mich immer kribbeliger und es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn dieser zwielichtige Jacky den Roman auch nicht geschrieben hätte, sondern nur aus irgendeinem Grund weiß, dass es Duster war.


    Morgen habe Family-Besuch und nicht viel Zeit, aber pätestens Sonntag werde ich mich in irgendeine Ecke verdrücken und das Buch auslesen.

  • 2. Abschnitt: Kapitel 13 - 24
    Ich stimme dem hier bereits Geschriebenen voll zu: Es ist interessant, David zu beobachten, wie er immer mehr in die Bredouille gerät und doch nicht den Mut zu einem erlösenden Wort findet. Ralph nervt mich auch, kaum vorstellbar, so jemanden zu seinem realen Freundeskreis zu zählen. Und doch wirkt er überaus glaubwürdig und - menschlich. Er wird seine Gründe haben, so geworden zu sein. Und ganz ehrlich: Ein Stückchen Ralph steckt doch in vielen von uns... Der sparsam dosierte und sehr feine Humor gefiel mir auch.


    3. Abschnitt Kapitel 25 - 29
    :write bei Lumos: Spätestens das Auftauchen von Jacky und seinen Erpressungen sollte David doch endlich zur Beichte veranlassen. Und doch ist die Geschichte immer noch knapp vor der Grenze des Nichtmehrnachvollziehbaren. Bemerkenswert!


    EDIT: Abschnittsübergreifend: Die Verlagsinterna haben mich nicht so sehr interessiert und da habe ich manchmal ein enig quer gelesen...


    2 EDIT: Tippfehler, Abschnitt 3 beginnt mit 25, nicht 24... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Abschnitt 3: Kapitel 25-29


    Hallo Alle,


    meine Güte, Jacky rutscht nun immer näher, was er "eigentlich" will (ausser eben am Erfolg teilhaben) ist noch nicht klar und David gerät immer tiefer in das Lügenkonstrukt. Man möchte ihn schütteln und sagen, dass er endlich damit aufhören soll.


    Was mich etwas "wundert", dass die Jacky-Sache aus Davids Sicht gar nicht sooooo unangenehm beschrieben ist, wie es sich für mich als Leserin anfühlt.
    Er nimmt es einfach so hin und mir fehlt ein wenig "Verzweiflung", ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von buntfisch
    Abschnitt 3: Kapitel 25-29


    Was mich etwas "wundert", dass die Jacky-Sache aus Davids Sicht gar nicht sooooo unangenehm beschrieben ist, wie es sich für mich als Leserin anfühlt.
    Er nimmt es einfach so hin und mir fehlt ein wenig "Verzweiflung", ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    Das fiel mir auch auf. Ich würde wahrscheinlich nervlich Amok laufen. Entweder ist er sehr dickfällig oder sehr optimistisch, der gute David...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)