Kings Of Leon- 14.06.11 in Berlin

  • Gestern war es endlich soweit. Die Kings Of Leon waren zu Gast in Berlin/Waldbühne. Das Wetter hatte sich gehalten, die Luft war angenehm. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Und die Waldbühne ist ohnehin einfach toll. Voll war es, ausverkauft. Als Vorband "White Lies", die einen echt guten Gig ablieferten, zumindest das, was wir noch mitbekommen haben, war in Ordnung, denn um knapp 19.30 Uhr war dieser Auftritt bereits vorbei. Ein Wenig ärgerlich, wenn man zur arbeitenden Bevölkerung gehört, erst um 18.30 Uhr ankommt und erstmal eine halbe Stunde auf Einlass warten muss. Schließlich müssen die Menschen (hauptsächlich Frauen), die auch auf ein zweistündiges Konzert ihren gesamten Hausrat in Taschen und Rucksäcken mitschleppen müssen, ordentlich auf Waffen, Essensrationen und Hochprozentiges gefilzt werden. Das weiß man eigentlich vorher und ich frage mich immer wieder, ob diese Tussis noch einen Fitzelchen Resthirn im Kopf haben. :rolleyes


    Gut, wir haben noch ein nettes Plätzchen inklusive Bierchen gefunden, "White Lies" hatten einen guten Sound, die Stimmung stimmte, es groovte.
    Und dann kamen KOL. Und damit begann das Drama. Die ersten drei Nummern bestanden aus einem horrend verzerrten, katastrophalen Klangteppich, bei dem aber auch Nichts stimmte. Der Sound pegelte sich dann irgendwann ein, aber der Eindruck bestätigte sich- es würde ein furchtbar langweiliger Abend werden. Runtergerotze Songs, die es nicht annähernd schafften, auch nur einen Funken Emotion in mir und meiner Begleitung zu wecken. Keinerlei Bühnenshow, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn der Frontman diese Tatsache durch Charisma kompensieren hätte können. Konnte er aber nicht. Dafür liefen MTV- artige Videofilmchen an den Seitenleinwänden.


    Vielleicht funktionieren KOL in einem kleinen Club, in einer großen Location sind sie weit davon entfernt. Selbst fantastische Songs wie "Sex On Fire", die normalerweise echte Selbstläufer sind, wurden in mainstreamartiger Radioversion lieblos runtergespielt. Wir sind nach der ersten Zugabe gegangen, also noch vor "Use Somebody". Das will bei mir schon was heißen, das mache ich sonst nie. Ich habe selten so ein belangloses, bedeutungsloses Konzert gesehen, das Schlag 21.45 endete. Schade, denn die Musik mag ich sehr. Enttäuschend.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Bist Du sicher, dass Du beim richtigen Konzert warst? Der Tagesspiegel-Rezensent war offenbar woanders:


    http://www.tagesspiegel.de/kul…er-zur-sonne/4289384.html

  • Wieso überrascht mich Dein Kommentar nicht?


    Ja, ich war da, fand es furchtbar, furchtbar langweilig und absolut nichtssagend. Ich war schon auf einigen Konzerten und keines ist mir so wenig in Erinnerung geblieben, wie dieses. Im Grunde genommen habe ich es schon wieder vergessen. Schon gestern Abend habe ich es eigentlich wieder vergessen. :wow Es stimmt allerdings, dass die Band (insbesondere bei den Superhits :grin) von dem (Smartphone- lastigen) Publikum gefeiert wurde. M.E. nach ist das einfach der aktuelle Hype und der Charterfolg. Ich hoffe, die Foo Fighters am Samstag werden besser. Schlimmer geht aber auch nicht. "The National" war eine Offenbarung dagegen.


    Edit: "Offenbarung" schreibt man ohne h!!! heieiei. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Falls Dori mitliest: Der [URL=http://www.google.com/imgres?imgurl=http://www.mtv.com/shared/promoimages/bands/k/kings_of_leon/nathan_followill/281x211.jpg&imgrefurl=http://www.mtv.com/news/articles/1626319/kings-leon-drummer-nathan-followill-marries.jhtml&usg=__7mNMyk28hJ5nbRaX28eGSrU58D8=&h=211&w=281&sz=18&hl=de&start=0&sig2=FdmRCdu5-Y0K5QZM74APHA&zoom=1&tbnid=bZgYpsA_Qi72LM:&tbnh=153&tbnw=204&ei=AvT4TZWFJcrKtAbyosSACQ&prev=/search%3Fq%3Dkings%2Bof%2Bleon%2Bschlagzeuger%26hl%3Dde%26client%3Dgmail%26sa%3DX%26rls%3Dgm%26biw%3D1024%26bih%3D634%26tbm%3Disch%26prmd%3Divns&itbs=1&iact=hc&vpx=398&vpy=359&dur=60&hovh=168&hovw=224&tx=119&ty=109&page=1&ndsp=13&ved=1t:429,r:10,s:0&biw=1024&bih=634]Drummer[/URL] ist allerdings ganz niedlich :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Hallo rienchen,


    danke für Deinen Konzertbericht, gerade weil nur wenige Beiträge in der Kategorie Musik eingestellt werden.
    Natürlich ist es schade, wenn man Zeit und Geld opfert und ein Bandabend nicht wie erwartet ausfällt. Waldbühne und ein lauer Sommerabend hätten sicherlich gute Startbedingungen für ein derartiges Event bieten können, aber derartige Reinfälle passieren und sollten unter Konzerterfahrung abgehakt werden.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Falls Dori mitliest: Der [URL=http://www.google.com/imgres?imgurl=http://www.mtv.com/shared/promoimages/bands/k/kings_of_leon/nathan_followill/281x211.jpg&imgrefurl=http://www.mtv.com/news/articles/1626319/kings-leon-drummer-nathan-followill-marries.jhtml&usg=__7mNMyk28hJ5nbRaX28eGSrU58D8=&h=211&w=281&sz=18&hl=de&start=0&sig2=FdmRCdu5-Y0K5QZM74APHA&zoom=1&tbnid=bZgYpsA_Qi72LM:&tbnh=153&tbnw=204&ei=AvT4TZWFJcrKtAbyosSACQ&prev=/search%3Fq%3Dkings%2Bof%2Bleon%2Bschlagzeuger%26hl%3Dde%26client%3Dgmail%26sa%3DX%26rls%3Dgm%26biw%3D1024%26bih%3D634%26tbm%3Disch%26prmd%3Divns&itbs=1&iact=hc&vpx=398&vpy=359&dur=60&hovh=168&hovw=224&tx=119&ty=109&page=1&ndsp=13&ved=1t:429,r:10,s:0&biw=1024&bih=634]Drummer[/URL] ist allerdings ganz niedlich :grin


    Der sieht ja aus wie Jesus. :wow

  • @ Dori: :schlaeger :lache


    Salonlöwin : Ja, Du hast Recht. Eine Erfahrung eben. Meine Kritik ist natürlich auch sehr subjektiv. Ich hatte mich so auf das Konzert gefreut und konnte eigentlich gar nicht glauben, was ich da zu sehen bekam. Ein Freund in Neuseeland, der KOL dort gesehn hat und ganz begeistert war, glaubt mir ebenfalls kein Wort. :grin

    Trotzdem habe ich es leider so empfunden. Ich finde es schon komisch, wenn die Menschen auf den Rängen den ganzen Abend sitzen und sich höchstens mal bei den Superhits erheben. Wahrscheinlich war die Waldbühne einfach zu groß, in der Wuhlheide wäre vielleicht mehr Atmosphäre entstanden. Ich hatte permanent das Gefühl, es läuft ein einziger, perfekt gedrehter Videoclip ab. Eine harmonische Band konnte ich nicht entdecken. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn irgendwo unter der Bühne versteckt eine arme Keyboarder- Socke hin und wieder mal ein paar Tasten heimlich drücken muss, damit das Bühnenbild nicht gestört wird. Sowas ist erbärmlich. Und dass diese komische Tagesspiegel- RezensenTIN in ihrer Kritik noch nichtmal die wirklich guten "White Lies" erwähnt, die es tatsächlich schafften, eine tolle Konzertatmosphäre herzustellen, spricht für sich. KOL haben sich bei "White Lies" übrigens ganz herzlich bedankt, was sehr sympathisch war. Nun denn. Abgehakt. Und jetzt freue ich mich auf die Foo Fighters. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Mein Verweis auf die Tagesspiegel-Rezi war übrigens keineswegs sarkastisch oder ironisch gemeint. Ein Freund von mir war auch beim Konzert und ähnlich abgefrühstückt wie Du, wunderte sich aber darüber, dass viele seiner Nachbarn (er stand auf der Wiese) völlig hingerissen waren. Es gibt sone und solche - manch einer geht einmal im Jahr zu irgendeiner Mucke und redet sich das dann schön, und ein anderer erwartet für das immerhin doch recht gesalzene Salär eine Darbietung, die das auch wert ist. Es gibt Leute, die geraten in Verzückung, nur weil sie den Star mal vergleichsweise nahe erleben wollen - und andere, die eben ein Konzert erleben wollen.


    Wir erleben gerade eine Live-Hausse, wenn man so will: Es treten viel, viel mehr Bands auf als am Anfang des Jahrtausends, was schlicht der Tatsache geschuldet ist, dass sie mit Musikverkäufen inzwischen drastisch weniger Geld verdienen. Manch eine Combo liefert ihre 100+ Gigs weltweit dann einfach ab (ging mir bei den "Killers", aber auch - leider - bei "The National" so), andere spielen wirklich gerne vor Publikum. Und in eben jenem Publikum merken Leute, die dafür sensibel sind, den Unterschied.


    Vielleicht war das das erste Konzert des Tagesspiegel-Rezensenten, und er bespricht sonst nur Kinderfilme oder so. ;-)

  • Hallo Tom. (Also falls Du mich jetzt angesprochen haben solltest)


    Deinen Kommentar mit dem Verweis auf den Tagesspiegel- Artikel habe ich tatsächlich ironisch empfunden, so ganz ohne Smiley.


    Zitat

    und ein anderer erwartet für das immerhin doch recht gesalzene Salär eine Darbietung, die das auch wert ist.


    Es ist nicht so, dass ich aufrechne und für teures Geld (ca 60 Euro für KOL finde ich jetzt auch nicht soo viel für das einzige Deutschlankonzert- Prince in der selben Location mit 118 Euro war aber in der Tat eine andere Hausnummer) eine "Leistung" sprich eine Show mit Pyroeffekten, Ringelpietz mit Anfassen o.ä. erwarten würde. Nein, das ist es nicht. Ich erwarte vielmehr, dass der Künstler, der da auf der Bühne performt, mir etwas gibt, was ich beim Anschauen einer Dvd etc nicht bekomme. Ein Gefühl, warum der Künstler dort hingehört, auf die Bühne, auf der er sich bewegt. Das Besondere fühlen. Wer ist derjenige, der da oben steht, was macht ihn Besonders? Ich denke da an Konzerte, vom Preis her so knapp über 20 Euro, von den Stereophonics zB oder von Richard Ashcroft, der sich vor ein paar Hundert Leuten bei gefühlten 50 Grad Celsius auf die Bühne stellt und den Laden rockt. Weil er eine Verbindung zum Publikum findet und sich von ihnen tragen lässt. Der die Bühne mit seiner Aura ausfüllt und einen Heidenspaß an der Sache hat, die er da macht. Prince, der so einen Bock darauf hat, Musik zu machen, dass er dreieinhalb Stunden fast komplett improvisiert und bei der Aftershow nochmal drei Stunden anhängt.Obwohl er das eigentlich nicht machen müsste. Falls Du verstehst, was ich sagen will. Klar, man kann nicht immer etwas Derartiges verlangen, aber man kann schon erwarten, etwas zu erleben, und sei es nur ein passabler, nicht runtergerotzer Gig, der nebenbei das einzige Konzert in Deutschland war!


    Dabei ist es im Grunde genommen nicht wichtig, ob der Laden groß ist oder klein- es kommt auf den Künstler an und auch auf die Fans. Ich denke da an Depeche Mode oder auch an Peter Gabriel, die es locker schaffen, ein Stadion auszufüllen, im charismatischen Sinn. Bei KOL hätte auch eine KOL- Coverband auf der Bühne stehen können, die die Songs und Gesten perfekt einstudiert und in Radiomanier widergeben können. Das reicht mir nicht für ein Livekonzert. Dem ein oder anderen, der die Songs allerdings eh nur aus den aktuellen Charts kennt, möglicherweise schon, da magst Du recht haben. :-)


    Zitat

    Vielleicht war das das erste Konzert des Tagesspiegel-Rezensenten, und er bespricht sonst nur Kinderfilme oder so.


    Die Schwester meiner Freundin, die ebenfalls beim Tagesspiegel arbeitet, wurde übrigens die Tage zu "Roxette" geschickt, das bedauernswerte Geschöpf. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)