Das Marsprojekt - Andreas Eschbach

  • Kurzbeschreibung
    Die vier Kinder Ariana, Ronny, Carl und Elinn sind auf dem Roten Planeten geboren und aufgewachsen. Doch im Jahr 2068 sollen sie gemeinsam mit allen Marssiedlern zur Erde zurückkehren. Machthungrige Politiker der Erdregierung behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert, und die Vorbereitungen zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren. Niemand ahnt jedoch, dass die vier Freunde fest entschlossen sind, auf dem Mars zu bleiben - besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen nicht auf der Erde leben könnte.


    Der Roman ist sehr spannend geschrieben und spricht einige Themen an, die leider nicht ganz ausgearbeitet werden. Auch das Ende des Buches kommt sehr abrupt und zeigt mal wieder, daß offensichtlich der Verlag den Autoren zum Kürzen gezwungen hat. Es ist immer dieselbe Krux, ein spannender Roman, der durch das abgehackte Ende an Qualität verliert. Trotzdem, ich könnte mir vorstellen, daß unsere Eulen-SF-Gemeinde von dem Roman begeistert ist.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zur Zeit arbeitet Andreas an einem Fortsetzungsroman zu -Marsprojekt-. In einem SF Forum (scifinet.org) hat er folgendes gepostet:


    Zitat:
    Hallo allerseits. Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, daß es hier gerade um SF für Kinder und Jugendliche geht, und wollte bezüglich "Marsprojekt" nur mal kurz durchsickern lassen, daß ich im Moment (d.h. bis eben, als ich ins Internet ging) am Schreiben einer Fortsetzung dazu bin, die kommendes Frühjahr erscheinen wird. Und das wird noch nicht das Ende sein...


    Also, alle offenen Fragen aus Band 1 werden geklärt werden, wenn auch noch nicht in Band 2.


    So. Und jetzt klick ich das weg und schreibe weiter.
    Zitat Ende

  • Gestern damit angefangen. Gerade zu Beginn liest es sich, wie "Fünf Freunde im Weltall". Erinnert ein bischen an die frühen Sachen von Heinlein. Bisher habe ich irgendwie den Verdacht, daß es eigentlich als Jugendbuch konzipiert ist/war. Die Sprache hat stilistisch so gar nichts mit dem zu tun, was ich bisher von Andreas Eschbach gelesen habe. Vielleicht ergibt sich ja bei der Leserunde zu Solarstation, dem Autor über dieses Buch auch noch ein paar Fragen zu stellen.


    Bisher macht es richtig Laune.


    Gruss,


    Doc

  • Hallo Doc,
    der Roman ist m.E. wirklich als Jugendbuch gedacht. Er ist eine Mischung zwischen Blyton, Kranz und Asimov. Meinetwegen auch Heinlein, obwohl Heinlein in späteren Jahren besser wurde. Nur mit dem Schluß hatte ich Probleme. Dieses abgehackte und Schlag auf Schlag paßt nicht zum Fluß des übrigen Romans. Gerade die Lösung hätte wesentlich sorgfältiger und umfangreicher bearbeitet werden müssen. Wie hast du das empfunden?

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Meinetwegen auch Heinlein, obwohl Heinlein in späteren Jahren besser wurde.


    Darum schrub ich ja "...frühen Heinlein." ;-)


    Zitat


    Gerade die Lösung hätte wesentlich sorgfältiger und umfangreicher bearbeitet werden müssen. Wie hast du das empfunden?


    Ich hab' gestern abend erst angefangen, kann also zum Ende noch nix sagen. Irgendwann sind mir dann doch die Augen zugefallen - vor Müdigkeit, nicht vor Langeweile! Bis jetzt gefällt es mir gut, auch wenn es so ganz anders, als die anderen Sachen von ihm ist.


    Gruss,


    Doc

  • Spannende Geschichte. Es ist halt ein SF-Jugend-Roman, was man dem Stil auch deutlich anmerkt, der sich erheblich von den bisherigen "erwachsenen" Büchern des Autors abhebt. Die Charaktere sind nicht gerade vielschichtig. Die Militärs und Politiker sind die Bösen, und zwar richtig. Die Siedler und Kinder sind die Guten. Also gutes altes s/w-Denken, wie man es von den frühen Heinlein-Romanen kennt. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, sondern ist eben typisch für diese Art von Jugendbuch und die damit verbundene eigentliche Leser-Zielgruppe.


    Das Ende ist zwar irgendwie etwas unbefriedigend, da es zu plötzlich erfolgt, aber nachdem es ja der Auftakt zu einer mehrteiligen Reihe ist, lässt sich das verschmerzen. Wer mal wieder in einem Anflug von Nostalgie SF von anno dazumal lesen möchte, ist mit dem Roman m. E. wirklich gut bedient. Auch für Jugendliche, denen man SF näher bringen möchte sehr gut als Einstiegslektüre geeignet.


    Mir hat's gefallen.


    edit: Was ich noch zum Schluß des Romans sagen wollte... Mittlerweile ist ja bekannt, daß es noch Fortsetzungen geben soll, was mich aber dann doch ein bischen am Ende gestört hat, war eben so ein abschliessender Erzählermonolog, der gerade eine Fortsetzung nicht sehr wahrscheinlich gemacht hat, nachdem da ja schon sehr die zukünftige Entwicklung vorweggenommen wurde.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Übrigens: Band 2 - "Die blauen Türme" - erscheint jetzt im März.


    Danke für die Info.
    Ich bin allerdings noch unentschlossen, ob ich da wirklich weiterlesen möchte. Der Roman hat mir schon gefallen, leichte Lektüre halt, aber ob mich das tatsächlich als Reihe fesseln kann, wage ich zu bezweifeln.


    Gruss,


    Doc

  • Hmmm, jucken würde mich das Buch zwar schon - ABER... wie abgeschnitten ist das Ende eigentlich?


    Ich mach die Schreibe von Eschenbach sehr gerne, "Das Jesus Video" hab ich geliebt. Mir hat "Exponentialdrift" auch sehr gefallen - aber ich konnte es nicht fassen, daß das Buch einfach mittendrin aufhört.
    Fairerweise hätte man das auf dem Buch kenntlich machen sollen, daß es sich um ein halbes Buch handelt.
    Eigentlich mag ich offene Enden, bei denen man noch etwas weiterspinnen kann... :-] - hier habe ich mich aber vera... gefühlt. :fetch


    Endet das Marsprojekt auch so schroff - oder hat es irgendwie doch ein wie auch immer geartetes Ende ?


    Liebe Grüße


    Buchling :wave

  • Zitat

    Original von Buchling
    Mir hat "Exponentialdrift" auch sehr gefallen - aber ich konnte es nicht fassen, daß das Buch einfach mittendrin aufhört.
    Fairerweise hätte man das auf dem Buch kenntlich machen sollen, daß es sich um ein halbes Buch handelt.


    Das es ein literarisches Experiment war, wird aber im Vorwort doch deutlich gemacht, oder? Immerhin war es eine Zeitungsfortsetzungsgeschichte...


    Zitat


    Endet das Marsprojekt auch so schroff - oder hat es irgendwie doch ein wie auch immer geartetes Ende ?


    Nein, es hat schon ein "richtiges" Ende. Nur ist das eben arg kurz, wenn man bedenkt, wie nah man bei den Protagonisten die ganze Zeit über war. Da wirkt das Ende einfach sehr weit von den Handlungsträgern weg erzählt.


    Gruss,


    Doc


  • Hallo Doc,


    ich habe das Vorwort in der Buchhandlung nicht gelesen, überhaupt lese ich das Vorwort zum Buch relativ selten.
    Ich war im Urlaub, es war Regenwetter und ich bin in die kleine Buchhandlung gegenüber meines Hotels ... und ganz stolz mit diesem "superspannenden" Buch rausgekommen. Solche Bücher kaufe ich recht spontan.


    Aber ich lese den Eschenbach eigentlich wirklich zu gerne - wenn es irgendwie endet, dann ist es wohl was für den Baggersee im Sommer - da nehme ich eher leichten Lesestoff mit.


    Danke Doc,


    Buchling