Andreas Winkelmann: Bleicher Tod

  • Kurzbeschreibung bei amazon


    Sie dachten, der Tod wäre das Schlimmste. Sie haben sich getäuscht


    Ein junges Mädchen, allein, gefangen in der Dunkelheit. Sie ahnt, dass ihr Leben bald vorbei sein wird – nur um festzustellen, dass es schlimmere Dinge gibt als zu sterben ... Derweil erfährt Kriminalkommissarin Nele Karminter von einer erschreckenden Studie: Einer von fünfundzwanzig Menschen hat kein Gewissen, ist ein potentieller Psychopath. Eine Erkenntnis, die sich für Nele bald in blutige Praxis verwandeln wird. Denn kurz darauf wird sie zu einem Tatort gerufen – und zu der grausam entstellten Leiche eines jungen, seltsam bleichen Mädchens ...



    Zum Inhalt


    Die beiden aus "Tief im Wald und unter der Erde" schon bekannten Kommissarinnen Nele Karminter und Anouschka Rossberg haben es diesmal mit einem besonders grausamen Täter zu tun, der junge Frauen entführt, mit Wasserstoffperoxid überschüttet und sie langsam und qualvoll sterben lässt. Gleichzeitig werden Nele und Anouschka in einen Vermisstenfall verwickelt: die junge Daniela ist seit einem Monat spurlos verschwunden. Die besorgten Eltern wollen nicht allein auf die Polizei vertrauen und haben den Privatdetektiv Alexander Seitz, einen ehemaligen BKA-Beamten, engagiert, der gegenüber der Polizei nicht sehr kooperativ ist.
    Nele Karminter besucht ein Fortbildungsseminar über Soziopathen/Psychopathen. Die Referentin klärt darüber auf, dass statistisch gesehen einer von 25 Menschen kein Gewissen hat und damit in diese Kategorie fällt und sie versucht, Wege aufzuzeigen, wie man diese gefährlichen Menschen unter der Maske des angepassten Mitbürgers erkennen kann. Der Mord, an dem Nele arbeitet, scheint von einem solchen Psychopathen verübt worden zu sein, aber in der Praxis ist es gar nicht so einfach, die Erkenntnisse aus dem Seminar umzusetzen. Neben dem beruflichen Stress machen auch noch Schwierigkeiten in der immer noch verheimlichten Beziehung zu ihrer Kollegin Anouschka und gesundheitliche Probleme Nele zu schaffen, sodass sie an die Grenze ihrer Belastbarkeit gerät.
    Ein weiterer Erzählstrang gibt erschreckende Einblicke in die Ehe von Nicola, die von ihrem Mann seit Jahren unterdrückt und geschlagen wird, wobei sein Gewaltpotential auf alarmierende Weise wächst.


    Beurteilung


    "Bleicher Tod" ist buchstäblich von der ersten bis zur letzten Seite hochspannend. Dies liegt zum Einen an dem rasanten Szenenwechsel. Der Autor erzählt aus rasch wechselnden Perspektiven, wobei der Szenenwechsel immer an einer kritischen Stelle erfolgt und es dem Leser unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Andererseits ist der Sog dieses Thrillers auch auf die teilweise recht drastischen Beschreibungen zurückzuführen, die das (Un)Wesen des Täters schonungslos verdeutlichen. Sehr sensible Leser sollten deshalb gewarnt sein, für routinierte Thrillerliebhaber bietet das Buch dagegen Suchtpotential. Der Autor schockt aber keineswegs nur mit grausamen Szenen, sondern hat die Handlung gut und weitgehend glaubwürdig konstruiert, wobei er sich in die Psyche seiner Figuren versetzt und interessante Fragestellungen aufwirft, die den Lesern Diskussionsstoff bieten können: Wie erkennt man Psychopathen rechtzeitig, wie kann/sollte man ihnen im häuslichen Umfeld (Ehe) Einhalt gebieten? Welche Art von Menschen ist zum Opfer solcher gestörten Persönlichkeiten prädestiniert? Der Autor hat das Buch ausdrücklich "starken Frauen" gewidmet, die er bewundert und er präsentiert unter seinen Figuren mehrere solcher starker Frauen.


    "Bleicher Tod" ist ein rasanter und stellenweise grausamer Thriller mit Tiefgang und bietet deshalb mehr als nur spannende Unterhaltung. Nach der Lektüre wird man seine Mitmenschen vermutlich etwas misstrauischer beäugen. Für Leser mit starken Nerven empfehle ich das Buch uneingeschränkt, rate aber dringend dazu, es erst nach "Tief im Wald und unter der Erde" zu lesen, weil mehrfach auf die Auflösung des ehemaligen Falls Bezug genommen wird. Ich vergebe 9 Punkte . Der Abzug des 10 Punkts geht darauf zurück, dass mich die Motivation des Täters am Ende nicht ganz überzeugen konnte.

  • Nachdem ich erst vor Kurzem 'Blinder Instinkt' und 'Tief im Wald und unter der Erde' von Andreas Winkelmann verschlungen habe, kam ich nun in den Genuss seinen aktuellen Roman 'Bleicher Tod' zu lesen.


    Kurzbeschreibung laut amazon.de:
    Sie dachten, der Tod wäre das Schlimmste. Sie haben sich getäuscht


    Ein junges Mädchen, allein, gefangen in der Dunkelheit. Sie ahnt, dass ihr Leben bald vorbei sein wird ' nur um festzustellen, dass es schlimmere Dinge gibt als zu sterben ' Derweil erfährt Kriminalkommissarin Nele Karminter von einer erschreckenden Studie: Einer von fünfundzwanzig Menschen hat kein Gewissen, ist ein potentieller Psychopath. Eine Erkenntnis, die sich für Nele bald in blutige Praxis verwandeln wird. Denn kurz darauf wird sie zu einem Tatort gerufen ' und zu der grausam entstellten Leiche eines jungen, seltsam bleichen Mädchens '


    Andreas Winkelmann schreibt mit der perfekten Mischung aus Faszination und Abscheu, die ich bei keinem anderen Thrillerautoren bisher so stark empfunden habe!


    Während sein Schreibstil vor Leichtigkeit sprudelt, baut er durch vielseitige Perspektivwechsel einen Spannungsbogen auf, den er dazu nutzt mit den Nerven seiner Leser Gitarre zu spielen.
    Bildhafte Beschreibungen braucht er dazu nicht. Vielmehr überlässt er es wiederum dem Leser, sich sein ganz persönliches Bild all der Grausamkeiten zu machen.
    Das Motiv des Täters entschlüsselt sich im Laufe der Handlung und ist meiner Meinung nach glaubwürdig und nachvollziehbar.


    Ich möchte gar nicht mehr Worte über dieses Buch verlieren, weil es meiner Meinung nach die perfekte Lektüre für jeden Psychothriller ' Fan ist.


    Andreas Winkelmann ist meine Neuentdeckung des Jahres und ich weiß genau, dass ich 'Hänschen klein' in Kürze ebenso begeistert verschlingen werde.

  • Eigene Meinung:


    Ich habe das Buch heute Morgen zu Ende gelesen und kann mich meinen Vorrednern nicht ganz so begeistert anschließen. Grundsätzlich gefallen hat es mir schon, aber für mich war es kein Highlight. Ich hatte das erste Buch aus der Reihe nicht gelesen und deshalb kann ich natürlich nicht sagen, ob es besser gewesen wäre, wenn ich es getan hätte. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass mir irgendwelche Informationen zum Verständnis gefehlt hätten.


    Die beiden Ermittlerinnen haben mir ganz gut gefallen, allerdings hätte ich an der ein oder anderen Stelle noch ein bisschen mehr Privates einfließen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass mir immer ein paar Bröckchen vorgeworfen werden zur Appetitanregung und ich dann doch irgendwie verhungere. Ich hätte durchaus gern noch mehr über die beiden erfahren.


    Der bisher so gelobte rasante Perspektivwechsel hat mich zwischendurch mächtig genervt. Immer wenn es an einer Stelle spannend wurde, wurde direkt wieder gewechselt. Ich hasse Cliffhanger am Ende eines Buches schon, aber bei jedem Szenenwechsel war es mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten.


    Außerdem fand ich das Buch jetzt auch nicht sonderlich thrillermäßig, eher kriminalromanmäßig. Ich war durchaus auch gespannt, wie es ausgehen würde, allerdings war es jetzt nicht so, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Viele Ereignisse habe ich auch schon vorher kommen sehen.


    Es hat mich jetzt nicht gelangweilt und insofern würde ich wahrscheinlich auch noch mal was von Andreas Winkelmann lesen, aber es hat mich eben auch nicht vom Hocker gerissen. Von mir gibt es 7 Punkte.

  • Ich war begeistert von der Story. Ich lese aber auch gerne Thriller mit starken Frauen. Die Handlung war mir voll schlüssig, und meiner Meinung nach muss man die Motive der Psychopathen nicht so verstehen. Das können oftmals selbst Psychologen nicht.
    Das einzige was mich ein wenig im Lesefluß gestört hat, waren die abrupte Szenenwechsel. Aber so hat der Autor doch die Spannung extrem erhöht.


    Trotz alledem volle Punktzahl!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Inhalt:
    Sie dachten, der Tod wäre das Schlimmste. Sie haben sich getäuscht


    Ein junges Mädchen, allein, gefangen in der Dunkelheit. Sie ahnt, dass ihr Leben bald vorbei sein wird – nur um festzustellen, dass es schlimmere Dinge gibt als zu sterben ... Derweil erfährt Kriminalkommissarin Nele Karminter von einer erschreckenden Studie: Einer von fünfundzwanzig Menschen hat kein Gewissen, ist ein potentieller Psychopath. Eine Erkenntnis, die sich für Nele bald in blutige Praxis verwandeln wird. Denn kurz darauf wird sie zu einem Tatort gerufen – und zu der grausam entstellten Leiche eines jungen, seltsam bleichen Mädchens ...


    Im grunde ist es ein guter Thriller, ich habe mich jedoch sehr schwer damit getan, erst nach 250 Seiten wurde es für mich spannend. Toll fand ich wie darüber berichtet wurde was ein Soziopath ist und die teilweise grausame Art und Weise wie er mit seinen Opfern verfahren ist. Ich konnte mich jedoch nicht so recht reinfühlen in dieses Buch obwohl die Geschichte sehr gut war. Man wird jedoch immer wieder in die Irre geführt, was ich gut fand, da es die Spannung aufbaut.