Einsteins Versprechen, Àlex Rovira und Francesc Miralles
List 2011
Originalausgabe 2009 La última respuesta, Random House Mondadori, Barcelona
Hardcover, 384 Seiten
Zum Inhalt (Buchklappentext)
Der Verfasser einer bahnbrechenden Einstein-Biographie stirbt während der Arbeit am Manuskript eines rätselhaften Todes. Javier Costa bekommt den Auftrag, diese Biographie zu vollenden. Gemeinsam mit der jungen Autorin Sarah Brunet reist er auf den Spuren des Genies nach Figueras, Zürich, Novi Sad und in die USA. Sarah und Javier versuchen zu ergründen, was für ein Mensch Einstein war, was ihm widerfahren ist und warum so wenig über seine zweite Lebenshälfte bekannt ist. Mehr und mehr geraten sie in den Bann des exzentrischen Wissenschaftlers. Aus den Puzzlestücken entsteht ein Bild Einsteins, das seine verborgene Seite enthüllt: eine tragische Liebe und eine letzte große Formel.
Zu den Autoren (Buchklappentext)
Àlex Rovira, geboren 1969 in Barcelona, ist ein anerkannter und erfolgreicher Sachbuchautor. Seine Bücher wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
Francesc Miralles, geboren 1968 in Barcelona, studierte Germanistik und arbeitete einige Jahre als Verleger, bevor er selbst zu schreiben begann. Er ist Musiker und lebt in Barcelona.
Meine Meinung
Meine Meinung zu diesem Buch muss ich dreiteilen, denn es hat sehr unterschiedlich auf mich gewirkt: von begeisternd bis zum glatten Gegenteil war alles dabei. Doch zunächst möchte ich noch anfügen, dass Cover und Kurzbeschreibung (den Klappentext, der auch oben eingefügt wurde, halte ich für weitaus zutreffender) ein ganz anderes Buch suggerieren, als es eigentlich ist. Das mag für manche positiv, für andere negativ sein – überraschend ist es allemal.
Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Ein sympathischer Protagonist, ein interessantes Rätsel und dazu die Verknüpfung zu einer großen historischen Person – das Buch begann vielversprechend! Ich war begeistert und habe die ersten Kapitel geradezu verschlungen.
Im Mittelteil flaute meine Begeisterung allmählich ab, doch es war immer noch lesenswert. Völlig unerwartet, doch durchaus ansprechend, wurde die Handlung immer mehr zu einem Road-Trip, zunächst durch Europa, dann auch durch die USA. Hauptperson Javier stolperte zwar mehr durch die Geschichte und mit seiner undurchsichtigen Partnerin konnte ich mich bis zum Ende nicht anfreunden, doch die vielen Zusatzinformationen zum Leben Einsteins haben mich damit wieder versöhnt.
Das Ende hingegen hat mir gar nicht gefallen. Zum einen war der Ausgang so zu befürchten, war also zu vorhersehbar, trotzdem passte er nicht zum Stil des gesamten Buches. Für einen Soft-Thriller, so wie sich das Buch bisher präsentiert hatte, war es zu esoterisch und zu schmalzig. Manche Fragen, auch wenn sie nur nebensächlich waren, wurden zudem nicht aufgelöst. Schade!
Von der Lesbarkeit fand ich das Buch gut gelungen. Angst vor Physik braucht hier niemand zu haben, die wenigen physikalischen Gesetzmäßigkeiten werden gut erklärt. Die Kapitel sind leserfreundlich kurz und werden alle mit einem passenden Zitat eröffnet. Der angenehme Schreibstil lässt über so manche Ungereimtheiten hinwegsehen und bringt Spannung in die Geschichte, so dass sich das Buch angenehm und leicht lesen lässt. Eine Karte und die wahre Biographie Einsteins hätten das Buch zusätzlich aufgewertet!
Fazit: Eigentlich mag ich genreübergreifende Bücher gerne, aber bei diesem hatte ich das Gefühl, das es sich nicht so recht entscheiden kann. Knallharter Thriller oder doch lieber romantische Spurensuche – dieses Hin und Her hat für mich hier nicht funktioniert. Am besten fand ich die Verknüpfung zum Leben Einsteins und die zahlreichen eingestreuten Infos und Anekdoten über ihn. Das und die flüssige Lesbarkeit retten dem Buch gerade noch 7 Punkte!