• Der Film ist über den Sänger Ian Curtis von der Gruppe Joy Division, der sich 1980 im Alter von nur 23 Jahren das Leben nahm.
    Der Film ist in schwarz-weiß gemacht, mit viel Musik von Joy Division und einem tollen Sam Riley (er ist mit der Schauspielerin Alexandra Maria Lara verheiratet, die ebenfalls in Control mitspielt), der diesen schwermütigen, charismatischen Menschen super verkörpert!
    Ian Curtis kommt mit seinem Leben als Vater, mit dem Ruhm, seinen heftigen epileptischen Anfällen und Depressionen nicht mehr klar und nimmt sich kurz vor der großen USA-Tour das Leben.....
    Mir hat der Film gut gefallen, vor allen Dingen von Sam Riley bin ich total begeistert!!!!!

  • Frisch im Joy-Division-Rausch habe ich mir den Film direkt nach "24 hour party people" gekauft und angeschaut. Das war in dem Fall nicht mal ein Fehler, weil die beiden Filme so grundverschieden sind, dass man kaum in die Versuchung kommt, sie zu vergleichen. "Control" hat mir auch sehr gut gefallen. Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war dass wir bei den Liedern eher Rileys Stimme als die von Curtis gehört haben. Kompliment an Riley, der hat das echt gut gemacht, aber die Stimme von Curtis ist für mich halt ziemlich einzigartig. (Witzig, ich höre nebenbei meine zufällig durchgemischte PC-Playlist und ratet, was für ein Lied da gerade läuft, "She's lost control". :-])
    Und Alexandra Maria Lara hat mich hier nicht so wirklich überzeugt mit ihrem stets gleichen Gesichtsausdruck. Aber alle anderen, speziell Riley und Samantha Morton, waren sehr gut.


    Interessant ist auch, dass der Film von Anton Corbijn ist, der sich vor allem einen Namen als Fotograf gemacht hat, nicht zuletzt von dem wohl bekanntesten Foto von Ian Curtis.
    Außerdem gehörte Curtis' Witwe Deborah Curtis zu den Produzenten des Films.


    Sehr kurioses Detail am Rande: Ich habe mir dann später den Film "Brighton Rock" mit Sam Riley angeschaut, wo auch Sean Harris mitspielt, der "andere Ian Curtis", aus "24 hour party people". In dem Film gibt es auch eine Szene, wo die beiden miteinander kämpfen. Sehr skurril!

  • Ich finde den Film vom Optischen her super, was mir gefehlt hat, war eine Art "zeitlicher Anker", um die Handlung etwas festlegen zu können, da sie ja auch wahren Begebenheiten beruht. Ich weiß z.B. nicht, wann es Joy Division gab, wie groß sie tatsächlich waren, was nebenher passiert ist, etc. etc. Das hätte dem Film einen deutlichen Mehrwert gegeben, so könnte man das alles auch für Fiktion halten.


    Grüße, Fisher

  • @Fisher:
    Aber ich glaube, das ist genau der Punkt, dass es in dem Film nicht um "Joy Division", die Band geht, sondern um Ian Curtis, den Menschen und das Drama seines Lebens.


    Ich würde es auch nicht als typischen "Musikfilm" betrachten, eher ein Biopic über einen Mann, der eben Musiker war. Aber ich habe den Film erst einmal gesehen, weil er natürlich unfassbar deprimierend ist, was durch das Schwarzweiß noch verstärkt wird.

  • Du hast recht, es geht um Ian Curtis, trotzdem hätte ich mir etwas mehr Hintergrundinformation gewünscht. So war der Film nur für Joy Division-Fans wirklich verständlich. Was Ian Curtis (und die Band) ausgemacht hat und was sie bewirkt haben, war mir vor dem Film nicht klar, und das wird im Film auch nicht herausgestellt, das finde ich schade.


    Grüße, Fisher

  • Da kann ich Dir "24 hour party" ans Herz legen, den ich oben verlinkt habe, weil die beiden Filme, absolut konträr und kaum vergleichbar, irgendwie trotzdem zwei Seiten einer Medaille sind. Der Film beschäftigt sich mit der Musikszene in Manchester zu dieser Zeit, allerdings auf etwas ungewöhnliche Weise. Was sie gemeinsam haben, ist dass bei beiden Filmen die Zeitzeugen aktiv mitgewirkt haben.


    Aber das mit den JD-Fans würde ich so nicht sagen. Ich habe die Band selbst erst vor kurzem entdeckt. Aber es hilft natürlich, sich ein wenig schlau zu machen vorher, was in unserer Zeit eigentlich kein Problem ist, siehe google, wiki etc.
    Ich verstehe durchaus, was Du meinst, aber mir hat bei dem Film eigentlich nichts gefehlt.


    Was natürlich auch hilft, ist sich in die Musik zu vertiefen, was ich seit dem Entdecken mit Hingabe mache.

  • was auch noch in die Richtung geht ist die Band "Trisomie 21".....z.B. Breaking down oder Logical animals.....kannst ja mal bei youtube schauen.....
    Die Band wurde Anfang der 80-er gegründet und kommt aus Frankreich.....
    Habe nach dem Film Control meine Plattenkiste im Keller durchsucht und habe festgestellt, das ich einiges auf CD wieder kaufen muss, weil ich gerade wieder richtig Lust auf diese Musik habe.....

  • Ich habe mir "Joy Division - Under Review" jetzt angeschaut. Sehr interessant, aber es ist eigentlich keine Dokumentation über Joy Division als Band, sondern fast ausschließlich über ihre Musik. Das sieht man auch daran, dass die einzige auftretende Zeitzeugin Lindsay Reade ist, die Exfrau von Tony Wilson und der Rest offenbar alles Musikjournalisten sind. Man erfährt ein wenig über Ian Curtis und es wird Martin Hannetts Einfluss auf die Musik erwähnt. Aber der Rest der Band und des Umfelds bleibt eher ausgeblendet.
    Was die Kritik der Lieder betrifft, bin ich vielleicht noch zu hingerissen von der Musik, um das fair zu betrachten, aber die kam mir zeitweise etwas harsch vor.
    Aber trotzdem höchst interessant, also danke für den Tipp nochmal, Luckynils!