'Die Kuppel' - Kapitel 10 - 20

  • Jetzt hat mich die Geschichte richtig gepackt und eigentlich will ich gleich weiterlesen, aber sonst vergesse ich doch, was war oder muss hier spoilern :-)


    Schon während des gesamten zweiten Abschnitts fand ich die Andeutungen auf das, was noch kommt, toll (wie z.B. "Zwei Tage zu spät." am Ende eines Kapitels). Das muss jetzt natürlich nur noch das halten, was es verspricht, aber ich bin momentan noch völlig im Mitleiden mit Vincent - warum hat ihn nun die Frau nach so kurzer Zeit wieder alleine gelassen in der Halle? Kann er nochmal mit der Front in Kontakt treten? Und: Warum wollen die denn nicht genauer wissen, was er von ihnen will?


    Sehr beängstigend fand ich auch die Schilderungen, wie er ins First Resort reinkommt, was hat es mit dem "fehlenden Riss" in der Papierunterhose zu tun? Die gesamte Schilderung des First Resort erinnert mich absolut an die Truman Show, oder ist das auch nur eine Vorstellung, keine Realität, wie die Szene in der Wüste mit seinem Vater?


    Was für mich ein bisschen seltsam wirkt, ist die Tatsache, dass sich Vincent so frei bewegt und dem Befehl, spätestens nach 48 Stunden wieder in Brüssel zu sein, doch so widersetzt. Klar, wenn ich richtig gerechnet habe, hat er noch Zeit, aber dann einfach mal durch die Gegend zu fahren und mit Hamburg doch relativ ab vom Schuss von Brüssel zu landen, ohne dass ihn bislang jemand von seinen Chefs kontaktiert hat (er telefoniert ja und müsste damit auch ortbar sein, wenn ich das richtig verstanden habe).... wollen die nicht auch sicherstellen, dass er ihrem Abzugsbefehl Folge leistet? Denn scheinbar liegt ihnen ja viel daran, das zu vertuschen, was da passiert ist.


    Ich bin gespannt, ob er tatsächlich Matze gesehen hat bzw. was denn nun das Geheimnis des First Resorts ist. War Matze im First Resort, um etwas herauszufinden, wie Vincents Vater vermutete, und hat sich irgendwie rein- und rausschleichen können?


    Noch viele Fragen, ich hoffe auf eine Klärung in den kommenden beiden Buchteilen - aber ich bin mir sicher, dass sich da noch ein paar mehr Fragen ergeben werden, bis die ersten geklärt sind (ist ja aber auch gut so!).

  • ...und gleich noch eine Frage an Markus :-)


    Ich muss immer bei "Kuppel" an dieses schief gelaufene Projekt in Brandenburg denken, in dem jetzt - glaube ich.. - die Badelandschaft drin ist. Hat dich das zu dem First Resort inspiriert? Oder soll das First Resort ganz anders aussehen?


    In meiner Vorstellung vom Kopfkino ist das deutlich größer, als die Bilder, die ich von dem Brandenburger Dings bislang gesehen habe. Ich habe es aber noch nie live gesehen, d.h. vielleicht unterliege ich da auch der ein oder anderen optischen Täuschung und das ist doch größer, als ich meine. Das First Resort stelle ich mir aber riesig vor, allein die Tatsache, dass im Buch steht, dass man den Scheitel nicht sehen kann und dass da 1000 Leute leben können sollen, führt bei mir zu riesigen Ausmaßen :wow

  • Und auch ich habe jetzt den zweiten Abschnitt hinter mir.


    Dass der Fall eine ziemlich faule Sache ist, konnte man ja schon im ersten Teil erfahren, insofern haben die weiteren Ereignisse um die unsichtbaren Verfolger die ganze Sache zwangsläufig weiter vertieft - mittlerweile weiß Vincent ja, dass da einiges im Argen liegt. Die Makellosigkeit des First Resort erinnert mich weiterhin an eine Täuschung; das Vorgaukeln eines perfekten Paradieses (das sich auf den zweiten Blick als Hölle entpuppt) ist ja ein beliebtes Sujet in der dystopischen SF und ich muss dabei immer noch an alte Klassiker wie SOYLENT GREEN oder LOGAN'S RUN (und neuere Rip-Offs wie THE ISLAND) denken. Mal sehen, ob sich in der Richtung neue Hinweise ergeben.


    Ansonsten ist es ganz spannend zu lesen. Wie im Thread zum ersten Abschnitt bereits vorhergesagt, braucht Vincent natürlich sowohl die technische Hilfe seines Geek-Buddies als auch den Rat seines Vaters, keine Überraschungen hier. Die Widerstandsbewegung darf in so einem Szenario nicht fehlen, schauen wir mal, wie weit die etwas bewirken können. Anna bleibt Anna - und damit scheinbar auch der einzige Motivationsfaktor für Vin (abgesehen davon, dass der Fall auf einmal einen persönlicheren Bezug durch die Identität des Opfers bekommt). Momentan scheint mir das noch ein bisschen wenig: Ein Mann stemmt sich gegen das System und missachtet direkte Befehle, obwohl er weiß, dass er damit seine gesamte Zukunft aufs Spiel setzt und es immer gefährlicher für ihn und seine Angehörigen wird (Vincents Vater wird das Ende des Romans wohl nicht mehr erleben). Ich weiß nicht, ob mir da eine Frau als Antrieb ausreicht - normalerweise haben Helden in solchen Romanen ohnehin nichts zu verlieren, und bei Vincent liegt die Sache anders.


    Sorry für die ungeordneten Gedanken, muss jetzt erstmal weiterlesen. :grin


    dschaenna :
    Ich denke, die Kuppel ist um einiges größer. Das Ding in Brandenburg war ja vorher als Zeppelinhalle angelegt und beinhaltet nun ein Badeparadies - das ist entscheidend weniger als eine komplette Stadt inklusive Cafés und Co.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

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  • Bildersturm, ich bin ja auch der Meinung, dass die Kuppel viel größer sein muss, aber das ist für mich dann fast schon nicht mehr "vorstellbar", so dass eben die Bilder, die ich aus dem Fernsehen von der Badelandschaft kenne, irgendwie dafür herhalten müssen :-)
    Aber vielleicht gibts ja irgendwo einen derartigen Bau, dann wäre ich über ein Bild sehr froh, weil cih jetzt immer an PLANSCHENDE Senioren denke :lache


    Deinem Gedanken, dass Vincent ja schon was zu verlieren hat... hm, ich weiß nicht. Klar, das mit Anna scheint ihn gerade gefangen zu nehmen, aber die beiden kennen sich halt zwei Tage - und bislang war ihm ja wohl immer alles relativ egal, hauptsache er kann seine eigene Haut retten. Auf mich macht er diesen "komm ich heut nicht, komm ich morgen" Eindruck, mit dem er sich ja durchmogelt, ohne viel Stress zu haben und ohne großartig gefordert zu sein. Aber vielleicht hat ihn ja dieses Erlebnis nun aufgerüttelt, und nachdem ja nun sein Vater persönlich betroffen ist - übrigens, vielleicht wurde er ja gerade deswegen ausgesucht? Es kann ja eigentlich fast nicht sein, dass "DIE" nicht wissen, dass Vincents Vater Matze kennt/gekannt hat. Oder? Ich denke, die werden schon ordentlich in der Vergangenheit eines jeden ihrer Angestellten und deren Familie recherchiert haben.


    Gut finde ich deine Vergleiche mit anderen ROmanen, die mir zwar allesamt nichts sagen, aber für mich doch irgendwie eine bessere Einordnung des Buches darstellen (also: gabs schon mal so, Klassiker etc.).

  • Dschaenna, die letzten Vergleiche bezogen sich eher auf die Filme dazu, im ersten Abschnitt hatte ich noch Romane als Vergleich hinzugezogen. ;-)
    Ich stell mir die Kuppel schon ein ganzes Stück größer vor, ist ja in Zukunftsvisionen immer ein durchaus beliebtes Sujet - dass sich z.B. die Menschen unter Kuppeln zurückziehen müssen und dort ganze Städte gebaut werden, weil die Umwelt lebensfeindlicher wird etc.


    Wie gesagt, ich finde zumindest die ersten Tage in Vincents Ermittlungen relativ untypisch hartnäckig für ihn - natürlich wird er später stärker involviert, aber soweit muss es ja erstmal kommen. In der ersten Hälfte des Buches wirkt er auf mich eben nicht wie der determinierte Held, der sich in einen Fall verbeißt (zumal er ja eigentlich gar kein Ermittler ist, sondern ein ganz normaler Soldat in der Ausbildung, der ein ganz anderes Lebensziel vor Augen hat).

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  • Ein paar Antworten ...


    Wieso ist Vincent auf einmal so hartnäckig, obwohl er sich doch vorher durchs Leben gemogelt hat? Ich möchte meine Figuren hier nicht groß erklären, alle Hinweise habe ich bei Vincents Besuch bei seinem Vater gegeben. Vielleicht soviel: Sehr vereinfacht ausgedrückt, sehe ich Vincents Passivität als Protest gegen seine Eltern, vor allem gegen seinen Vater - mit diesem Verhalten konnte er sich gegen ihn abgrenzen und sich seine Eigenständigkeit beweisen. Vincents Schwäche ist bzw. war, dieses pubertäre Proteststadium nicht verlassen zu haben. Das tut er jetzt, zum Glück. "Wuermchen" hat es in ihrem Kommentar zum ersten Abschnitt schön geschrieben: "Bei diesem Vater kommt sicher das Kämpferherz nicht zu kurz."


    Warum ruft Anna Vincent an - hat sie keine Freunde? Doch, aber es hat einfach gefunkt zwischen ihr und ihm. Vielleicht bin ich da einfach ein hoffnungsloser Romantiker ...


    Und zu Dschaenas Frage: Stell dir einfach eine riesig Kuppel vor, so groß du kannst. Dann noch größer. Und noch größer!! Und dann stelle in deiner Phantasie eine kuschelige Kleinstadt hinein ...

  • Trotz des Befehles, zurückzukehren, ermittelt Vincent fleißig weiter. Die Szene mit den Menschenköpfen in Formaldeyhyd war ja gruselig :gruebel


    Auch den Besuch im First Resort fand ich irgendwie bedrückend. Erst mal die Prozedur bevor er überhaupt rein durfte, dann die Szene mit dem Geschmackssinn, der weg war und durch eine Pille wieder hervorgerufen wurde. Da frage ich mich doch was alles chemisch verstärkt und beschönigt wird. ?(


    Ob wir hier wohl einen Fall von Klonen erleben werden? Vincent ist sich ja ziemlich sicher den Toten gesehen zu haben, beim joggen. Das kann doch eigentlich nur ein Klon gewesen sein.


    Erstaunt war ich auch, als Der Vater von Vincent aufgetaucht ist. Er glaubt den Toten erkannt zu haben. Ist er wirklich sein alter Freund Matze?

  • Die Beschreibung der „Messie“-Wohnung am Rande des Militärgeländes fand ich schon ganz schön plastisch, und die des Bewohners noch dazu. Ekelhaft. Immerhin gibt er den Tipp, dass Vincent auf der falschen Seite sucht – für meine Begriffe ein deutlicher Hinweis, dass die Lagerräume von First Resort auf dem Militärgelände etwas damit zu tun haben.


    Zitat

    Original von dschaenna
    Schon während des gesamten zweiten Abschnitts fand ich die Andeutungen auf das, was noch kommt, toll (wie z.B. "Zwei Tage zu spät." am Ende eines Kapitels).


    Dieses Stilmittel ist so gar nicht nach meinem Geschmack. Leider, denn da kam ja mehr als eine Andeutung auf die Zukunft nach dem Motto, wenn ich das damals schon gewusst hätte, dann... Dabei ist das Buch auch so schon spannend genug.


    In der Pathologie in Rostock werden Vincent und Anna in eine Falle gelockt und überfallen. Obwohl sie natürlich ziemlich erschrecken, passiert eigentlich nicht viel. Anna wird nur in den Schrank gesperrt. Vincent soll niedergeschlagen werden, wird zuerst in die Kniekehlen getroffen – und nicht z. B. auf den Kopf - , kann sich aber wehren und den Angreifer fesseln. Das wirkte auf mich, als sollte den beiden nur ein Schreck eingejagt werden. Vielleicht, damit sie aufgeben.


    Dieser Besuch in der Kuppel ist schon ziemlich strange. Beim Reingehen „verschwindet“ der Riss in der Hose, beim Rausgehen kommt der Kopfhörer weg, was eigentlich nicht sein kann. Was passiert eigentlich, wenn Vincent das Gefühl hat, kurz ohnmächtig zu werden?


    Die leere Krankenstation kann im Grunde bei einer Bevölkerung von Ü70 auch nicht sein. Kein Einziger krank? Selbst wenn es drinnen super perfekt ist, geht der eine oder andere doch mit Vorerkrankungen schon rein, oder? Die ungenutzte Küche und die Massenunterkünfte sind bis jetzt auch unerklärlich.


    Zitat

    Original von dschaenna
    übrigens, vielleicht wurde er ja gerade deswegen ausgesucht? Es kann ja eigentlich fast nicht sein, dass "DIE" nicht wissen, dass Vincents Vater Matze kennt/gekannt hat. Oder? Ich denke, die werden schon ordentlich in der Vergangenheit eines jeden ihrer Angestellten und deren Familie recherchiert haben..


    Dieser Gedanke kam mir auch beim Lesen.


    Ich hoffe, das war`s noch nicht mit der Terroristenfront und es gibt noch einmal die Gelegenheit zu einem Kontakt in Hamburg. Wenn Matze wirklich irgend etwas – in der Kuppel ? - herausfinden wollte, dann werden seine Leute das doch wohl wissen.

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    ...
    Ich hoffe, das war`s noch nicht mit der Terroristenfront und es gibt noch einmal die Gelegenheit zu einem Kontakt in Hamburg. Wenn Matze wirklich irgend etwas – in der Kuppel ? - herausfinden wollte, dann werden seine Leute das doch wohl wissen.


    Ja, ich hoffe auch auf deutlich mehr von dieser Seite!! Allein, weil ich wissen möchte, wie die sich mit ihrer analogen Art und Weise zu kommunizieren in der Zukunft bewegen. Diesen Satz von Vincents Vater fand ich nämlich toll, die Nachricht, die am sichersten ist, ist die, die nicht übermittelt wird. Da sollte sich heutzutage auch so mancher ein Scheibchen abschneiden...


    Aber die Slums kurz vor Hamburg - das erscheint mir (ebenso wie die Tatsache, dass es dann ja Zentrallager und keine Supermärkte mehr gibt ;-) ) für einen Zeitsprung von 20 Jahren doch zu unrealistisch. Und ich glaube, auch in 50 Jahren :-)

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    ...
    Dieser Besuch in der Kuppel ist schon ziemlich strange. Beim Reingehen „verschwindet“ der Riss in der Hose, beim Rausgehen kommt der Kopfhörer weg, was eigentlich nicht sein kann. Was passiert eigentlich, wenn Vincent das Gefühl hat, kurz ohnmächtig zu werden?


    ..


    Ich bin auch sehr gespannt, wie das aufgeklärt wird. Am Ende war alles nur ein langer Traum :wow


    Jetzt ist der Besuch weg und ich kann ENDLICH Teil 3 in Angriff nehmen :wave

  • es wird immer spannender, kann das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings auch ziemlich unwahrscheinlich. Eine schöne, perfekte Welt unter der Kuppel, ein Paradies nur für alte Menschen.
    Schwer vorstellbar, noch dazu das es sich selbst "normale" Rentner leisten sollen können. Auch wenn dann ihre Unterkünfte einfacher wären. Keiner krank, alle braun und fit und gutgelaunt?
    Das alles, obwohl es den Menschen eigentlich allgemein viel schlechter geht?
    Die Scheere zwischen arm und reich viel größer geworden ist?
    Der Jogger ist, denke ich, wie das Empfangspersonal wohl kein echter Mensch.
    Slums vor Hamburg möglich, ob allerdings schon in 20 Jahren ?


    Der Kontakt mit den Terroristen , langsam kann ich mir vorstellen, dass die Wahl, gerade Vincent zu dieser Mission zu schicken doch geplant war.
    Man wusste ja wahrscheinlich vom Kontakt des Vaters zu Matze und hat gehofft, dass es so kommt, wie es gekommen ist, um über Vincent an die Terroristen heranzukommen.
    Dazu würde passen, dass Vincent von Anfang an überwacht wurde.

  • Ich finde leider nicht so richtig in die Geschichte rein, mir ist das alles zu "zerrissen".


    Obwohl Vincent eigentlich zurück nach Brüssel soll, fährt er in die Pathologie nach Rostock, erkundet das Senioren-Resort und lässt sich dann auch noch ein Treffen mit einer "terroristischen" Gruppierung in Hamburg organisieren. Ganz schön viel dafür, dass er sonst bisher ja eher der passive Durchmogler war.


    Dass es zwischen Anna und ihm gefunkt hat, finde ich inzwischen ok, die ersten Szenen gingen mir immer noch zu schnell, aber so was soll es ja geben.
    Ich an ihrer Stelle wäre wahrscheinlich viel zu misstrauisch, wenn da ein fremder Kerl im Dorf auftaucht, Fragen stellt und kurz danach meine Wohnung durchwühlt würde - ich wäre da sicher eher der Typ der sich aus Schwierigkeiten heraushalten möchte und daher wohl eher weniger Kontakt zu Vincent suchen würde, aber Anna ist eine recht mutige Frau und will offensichtlich das Rätsel um den toten Alten auch unbedingt aufklären.


    In diesem Abschnitt ergeben sich unglaublich viele Fragen... wer hat den beiden in der Pathologie aufgelauert, zu wem gehört das Mondgesicht? Was hat die Senioren-Residenz mit dem Armee-Standort zu tun, warum mieten die da Hallen und wozu haben sie diesen riesigen Bunker unter der Anlage?
    Wie konnte Vincent Matze beim Joggen sehen, wenn dieser doch tot ist? Ob dort irgendwelche Klon-Versuche gemacht werden? Aber wozu klont man denn Senioren, sollte man das nicht lieber mit jungen Leuten tun, um die Alterspyramide zu stoppen?


    Es wurde erwähnt, dass das "Entkeimen", um einen Bewohner aufzunehmen, einen Tag dauert und daher noch so viele draußen warten - aber bei Vincent ging es doch eigentlich recht flott?
    Was wird mit den Alten gemacht, die wirklich die eine oder andere Krankheit haben? Werden die wieder weggeschickt oder kann da alles geheilt werden und sie dürfen dann doch rein?
    Die Sache mit der zerrissenen Papierhose und dem verschwundenen Kopfhörer hat mich ein wenig stutzen lassen, diese ganze Prozedur in der Schleuse scheint mir ziemlich fragwürdig...
    Ebenso der angeblich verschwundene Geschmackssinn bei der Sache mit dem Kuchen. Vielleicht ist das ganze Resort eine große Illusion, die Alten werden irgendwo "eingelagert" und ihnen wird per Simulation (siehe Vincents Wüstenerfahrung) dieser Kleinstadttraum vorgespiegelt? :gruebel

  • Zitat

    Original von Wuermchen



    Dieses Stilmittel ist so gar nicht nach meinem Geschmack. Leider, denn da kam ja mehr als eine Andeutung auf die Zukunft nach dem Motto, wenn ich das damals schon gewusst hätte, dann... Dabei ist das Buch auch so schon spannend genug.


    Ich mag das auch weniger und finde es eher störend. Wir werden ja noch zu lesen bekommen, was passiert, da brauche ich vorher keine nebulösen Andeutungen à la "wenn ich gewusst hätte..."

  • Im Moment habe ich so meine Probleme, denn ich weiß nicht, ob mir nicht alles etwas zu "steril" ist. Ich habe das Gefühl, es sind keine Menschen mit Seelen, sondern alle funktionieren nur.


    Im letzten Abschnitt hat jemand gefragt, warum Anna sind gleich mit Vincent eingelassen hat und mit ihm ins Bett gestiegen ist. Ja einfach, weil sonst niemand da ist! Es gibt keine normalen Bewohner (für mich). Entweder sind sind Senioren, die aber nicht als Einzelpersonen vorgestellt werden, oder es sind die "Bewacher".


    Der Blick in das Jahr 2035 mit diesen ganzen Veränderungen erscheint mir auch etwas zu überspitzt, nochmal 20 Jahre drauf wäre für mich akzeptabler.



    Aber nun zum Abschnitt:
    Der Alte lebt, er joggt und Vincents Vater kennt ihn auch noch???
    Vincent wollte die Senioren-Residenz besichtigen, welch gruselige Angelegenheit. Keimfrei, keine Lebensmittel, sondern Rationen von den Europäischen Streitkräften??? Der Besuch im Messie-Haus, leicht ekelig :chen


    Ich habe im Moment sehr viele offene Fragen und bin gespannt, wohin diese noch führen :gruebel

  • Zitat

    Original von Richie
    ...Der Besuch im Messie-Haus, leicht ekelig :chen
    ...


  • Ein Slum in Hamburg, in 20 Jahren?


    Vielleicht ist die Vorstellung überspitzt, aber stellt euch Folgendes vor: Ein Jahrhunderhochwasser (wird von den Meteorologen prognostiziert) überflutet und zerstört Großteile der Stadt südlich der Elbe, und damit auch die kompletten Hafenanlagen. Gleichzeitig ist die Elbe nicht mehr für die (schon in Planung befindlichen) Super-Container tief genug, der Containerverkehr wandert ab nach Wilhelmshaven, der Hafen verliert mehr und mehr an Bedeutung. Die ersten Hallen stehen leer. Gleichzeitig drängen Menschen in die Stadt, mehr, als die Stadt aufnehmen kann. Leerstehende Hallen werden besetzt, die Besetzungen der alten Hafenanlagen toleriert. Bürger der Mittelschicht verlieren im Rahmen der Finanzkrise ihre Häuser, ziehen hoch verschuldet (niemand vermietet ihnen eine Wohnung) in Zelte, die ersten Zeltstädte und Brackenlager entstehen. Die wohlhabenden Bürger in den höher gelegenen Stadtgebieten grenzen sich ab ... Schon heute gibt es in den USA vor den Großstädten provisorische Zeltstädte, in denen dauerhaft Menschen leben, ehemalige Bürger der Mittelschicht, die ihre Kredite nicht mehr zahlen können. Wer hätte das von fünf Jahren gedacht?

  • Also wirklich schlauer bin ich bis jetzt noch nicht und es kommen noch mehr Fragen, wie die vom ersten Abschnitt mit dazu.
    Vincent fährt also zu dem Haus am Zaun und außer, dass es eklig dort ist, der Mann verwahrlost, vom Militär bestochen worden ist und ihn meldet, verläuft sich die Sache.
    Mich wundert, dass er da nicht nachhakt und auch, das er weiter Ermittlungen anstellen darf.
    Das er Anna mit der Waffe helfen will, ok, aber das er damit so öffentlich im Cafe rumhantiert?
    Humanoide als Personal, so spart man Personalkosten, alles wirkt auf mich so unnatürlich und wie schon ein Vorredner sagte…steril.


    Wer lockt ihn und Anna in eine Falle, als sie die Leiche nochmal untersuchen wollen? Die Situation im Keller war etwas unappetitlich und warum werden die ganzen Köpfe dort in Gläsern aufbewahrt? Irgendwie bekomme ich das Bild nicht aus dem Kopf, das Menschen ausgetauscht werden oder man die Körper für etwas benötigt.


    Erstaunt bin ich auch darüber, dass er das Heim besichtigen darf, der Leiter zögerte ja hier zu Beginn etwas. Die Prozedur die er dabei über sich ergehen lassen muss, Viren, Datenband und er verliert kurz das Bewusstsein. Was kann man alles damit steuern, was haben Sie währenddessen mit ihm angestellt? Bekommt er nur Dinge zu sehen, die man ihm zeigen will? Er scheint „normal“ zu reagieren, entdeckt einen unterirdischen Raum, in dem tausende von Menschen „leben“ oder besser eingelagert werden können. Hm, vielleicht leben in der Kuppel ja nur „Doubles“, Schauspieler, so als Vorführobjekte und unterirdisch sind dann die Kranken und anderen aufbewahrt oder vielleicht soll das der Plan sein. Durch Manipulation kann man sie ja den Keller vergessen lassen und ab und an dürfen sie in die „schöne“ Welt, die Kuppel.


    Ich hab keinen Plan und in welche Richtung ich denken soll. Mondgesicht taucht auf auf, mit dem Leiter vor der Kuppel redend, Vincent sieht dies durch die Scheibe, kann selber nicht gesehen werden und nach seinem kurzen Blackout, ist die Scheibe nicht mehr durchsichtig. Hm, es wird einem etwas vorgegaukelt, manipuliert etwas erscheint nicht echt !!!
    Auf jeden Fall kann man seine Angehörigen nicht so ohne weiteres in der Residenz besuchen, wg. der Untersuchung, etc., die leben dort völlig isoliert.
    Bunte Pillen schlucken um den Kuchen besser schmecken zu können?


    Warum muss er beim Verlassen der Kuppel denn nochmal durch die Schleuse? Ich werde das Gefühl nicht los, das dabei Dinge aus dem Bewusstsein gelöscht werden. Ob sich so viel Luxus in der Kuppel tatsächlich nur durch die Zahlungen von den Alten rechnet, in 5 Jahren soll die erste schwarze Null zu schreiben sein oder ob etwas anderes mehr Geld einbringen wird?
    Ein wenig zuviel des Zufalls finde ich, dass der Vater ausgerechnet den Toten kennt, es einer seiner besten Jugendfreunde ist. Er hat ja auch eine Vermutung und schätzt die Lage so dringend ein, das er Vincent hinterher fährt, um selber aktiv in irgendwelchen Ermittlungen zu werden.


    Lese dann mal planlos weiter :wave

  • Diese zehn Kapitel habe ich in der Badewanne gelesen - und es bestand akute "Schrumpelgefahr", weil die Geschichte so schön spannend bleibt. Den kurzen Wechsel nach Hamburg fand ich angenehm, es wäre nicht so schön, wenn Vincent immer nur im eigenen Saft schmoren und an ein und demselben Ort ermitteln würde.


    Mich hat gewundert, dass die Alten angeblich locker 100 Jahre alt werden in der Kuppelstadt. Dabei wurde sie laut Pressesprecher erst vor einem halben Jahr eröffnet. Das passt so gar nicht zusammen, denn eine "Langzeitwirkung" des Lebens dort ist nach einem halben Jahr noch gar nicht erreicht. Und auch das Auftauchen von Matze ist doch sehr verdächtig. Mir kommt da ein ganz schrecklicher Verdacht. Mal sehen, wo sich die Geschichte noch hin entwickelt ... :gruebel

  • Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Mich hat gewundert, dass die Alten angeblich locker 100 Jahre alt werden in der Kuppelstadt. Dabei wurde sie laut Pressesprecher erst vor einem halben Jahr eröffnet. Das passt so gar nicht zusammen, denn eine "Langzeitwirkung" des Lebens dort ist nach einem halben Jahr noch gar nicht erreicht.


    Stimmt! Das ist mir gar nicht aufgefallen, aber Du hast Recht.