'Der Anwalt des Königs' - Kapitel 43 - Ende

  • Letzter Abschnitt. Und wie ich es geahnt hatte, wieder eine Überraschung für mich. Giles Wrenne also, den hatte ich gar nicht auf der Rechnung, weil ich dachte, er liegt mehr oder weniger schon im Sterben.
    Ich fand es gut, dass Shardlake sich nicht für die Revolution hat gewinnen lassen. Es passt zu seiner Entwicklung, dass er erkennt, Fanatismus in die eine oder andere Richtung bringt nur Unglück. Sehr weise. Leider greift er gleich danach Wrenne an den Hals und ertränkt ihn. Nun gut, in Notwehr, denn Giles hätte sicher vor nichts zurück geschreckt, um nicht entlarvt zu werden.


    Am Anfang des Abschnittes wird Shardlake sogar gefoltert, das war echt schlimm. Auch was den anderen Gefangenen angetan wurde, die Herzlosigkeit der Wärter. So schnell kann man ins Elend stürzen … aber zum Glück hat er Gönner und Freunde und war bald wieder aus dem Tower. Sehr bezeichnend, dass er noch ewig mit der verrosteten Handschelle herumlaufen muss. So schnell wird man sowas eben nicht los …


    Am Ende ist die Königin geköpft und beide potentiellen Liebhaber auch. Für Barak und Tamasin gibt es ein Happy End und Shardlake hofft, am Petitionsgericht zur Ruhe zu kommen. Ob das so klappt, kann man bei noch zwei weiteren schon existierenden Shardlake-Krimis wohl bezweifeln.

  • Also bei der Folterszene habe ich kurz überlegt, nicht mehr weiterzulesen, ich dachte, das Pack ich nicht. Ich mag den Matthew ja schon sehr gerne.
    Gilles hat mich auch überrascht, ich hatte ja heimlich immer noch auf Tamasin getippt. Aber dass dem guten Matthew nix anderes einfällt als ihn zu ertränken, fand ich jetzt schon ein bisschen hart.
    Aber ansonsten wieder ein sehr schöner, gut geplotteter, athmosphärisch dichter Roman. Ich freu mich schon auf den nächsten Shardlake.
    PS: ich habe mich bei den beiden Selbstmorden gefragt, wie es Broderick bzw Radwinter gelungen ist, mit gefesselten Händen das Hemd auszuziehen?

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Auf Giles wäre ich auch nicht gekommen - er kam mir schon so krank vor! Aber das Matthew ihn ertränkt - damit hatte ich auch nicht gerechnet.


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Am Anfang des Abschnittes wird Shardlake sogar gefoltert, das war echt schlimm. Auch was den anderen Gefangenen angetan wurde, die Herzlosigkeit der Wärter. So schnell kann man ins Elend stürzen … aber zum Glück hat er Gönner und Freunde und war bald wieder aus dem Tower. Sehr bezeichnend, dass er noch ewig mit der verrosteten Handschelle herumlaufen muss. So schnell wird man sowas eben nicht los …


    Ja - in den Tower konnte man sehr schnell kommen - heraus war da schon sehr viel schwieriger. Und einen Zahn mußte Shardlake auch noch lassen (dabei war er doch so stolz auf seine Zähne - verständlich, wenn es keinen vernünftigen Zahnarzt gibt!)


    Das Shardlake in Zukunft Ruhe vor der Politik hat - daran glaube ich auch nicht! (Denn wie schon geschrieben - es gibt ja schon 2 Folgebände :chen. Gefreut habe ich mich für Barak - jetzt hat er endlich eine Partnerin. Fehlt nur noch jemand für Shardlake... vielleicht im nächsten Band?

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Also bei der Folterszene habe ich kurz überlegt, nicht mehr weiterzulesen, ich dachte, das Pack ich nicht. Ich mag den Matthew ja schon sehr gerne.


    Ja, das hat mich auch richtig mitgenommen. Bei solchen Szenen ist eine lebendige Schreibweise eher von Nachteil, ich hab mich richtig „mit dabei“ gefühlt. Nein, das muss ich nicht mochmal haben.


    Zitat

    Original von bibliocat
    Gefreut habe ich mich für Barak - jetzt hat er endlich eine Partnerin. Fehlt nur noch jemand für Shardlake... vielleicht im nächsten Band?


    Er war ja schon mal nahe dran … ich kann mir schon vorstellen, dass er eine Herzensdame findet. Interesse hätte er ja schon und ich würde es ihm gönnen.

  • was für eine Entdeckung mußte Matthew da machen? Obwohl mir einiges an Giles etwas schleierhaft war, konnte ich ihn doch nicht so vollkommen verdächtigen. Seine Krankheit usw.
    Dabei bin ich Mr. Samson mit Tamasin ganz schön auf den Leim gegangen. Ich hatte bis zuletzt noch mit einer Mittäterschaft (zumindest) gerechnet. Aber so ist er nun mal, er hält die Spannung bis fast zur letzten Seite. :gruebel


    Die Spekulationen um Heinrichs Stammbaum haben mich so richtig neugierig auf die Rosenkriege gemacht. Davon habe ich noch kaum etwas gelesen, obwohl einiges auf dem SUB liegt.


    Doch jetzt freue ich mich erst mal auf den nächsten Band mit Mr. Shardlake. Er spielt ja noch zu Lebzeiten des dicken Heinrich. Was wird er wohl in seinen letzen Jahren noch ausgeheckt haben? Und Barak ist der Einbandbeschreibung zufolge wieder dabei. :wave

  • Die Folterszenen waren wirklich nicht schön zu lesen, besonders das mit den Zähnen...
    Giles war mir nie so ganz geheuer, ich hab ihn aber vermutlich aufgrund seiner Krankheit zu wenig unter die Lupe genommen.
    Ich bin schon gespannt wie das mit Barak und Tamasin weitergeht und vor allem wie sich Jack als Vater machen wird. :-)


    Insgesamt kann ich sagen, dass mir bisher dieser Band aus der Shardlake Reihe am Besten gefallen hat.

  • Die Auflösung hat mich dann doch von meiner Verdächtigen abgebracht. Im ersten Augenblick dachte ich ja, sie wäre die Erbin. Dass Giles so gelogen hatte, hätte ich nicht gedacht. Wir werden das junge Glück dann wohl noch öfter antreffen, wenn die Familie gegründet wurde und Barak in Shardlakes Diensten bleibt.


    Nun soll Shardlake ja demnächst dem armen Volk juristisch beistehen. Damit wird ein weiterer Teil der damaligen Zeit abgedeckt, der viel Potential bietet. Vermutlich brennt Cranmer dann und sein Nachfolger beruft Shardlake zurück zu den politischen Fällen. Das ist dann der Pfeil der Rache. :lache


    @all
    Es hat mir wieder viel Spaßgemacht, eure Gedanken zum Thema zu lesen. Beruflich und privat war ich leider so involviert, dass nur wenig Lesezeit blieb. Das wird beim nächsten Mal, sofern es denn zustande kommt, anders. :wave

  • Es war ja nur eine Spekulation, wie es weiter gehen könnte. Zugegeben, sehr weit hergeholt. Cranmer hat den Dicken um neun Jahre überlebt und musste erst unter der Bloody-Mary leiden. Da hattest du Recht, gealein.