'Düsteres Verlangen' - Seiten 086 - 185

  • Konrads Erkrankung kommt mir auch wie Leukämie vor. Gab es damals schon Ärzte die Behandlungsansätze fanden? Mit dem Luchs geht das Ganze eher in Richtung Fantasy. Aber ich habe ja auch nicht unbedingt eine realistische historische Erzählung erwartet. Victors Eifersucht gegenüber Konrad gewinnt mehr Raum. Elizabeth reagiert ziemlich gelassen, was mich wundert. So wie sie bisher beschrieben wurde, passt das nicht ganz.

  • Ich verstehe, wenn ihr meint, dass alles zu glatt geht und so. Das sehe ich auch so. Aber ich bin gepackt von der Geschichte. Vorallem von der dunklen Seite von Victor.


    Ob Victor Elisabeth wirklich liebt ist so eine Sache. Vielleicht findet er sie hübsch und erst als er seinen Bruder mit ihr sieht, wird er wiedereinmal eifersüchtig und will, was Konrad hat.


    Er konkurriert ja ständig mit ihm, ohne das Konradselber dabei mitmacht.


    Ich bin sehr auf Victors Entwicklung gespannt.


    Ja und Krake der Luchs, welch toller Name, den mag ich. Irgendwie die ganze Apotheke stelle ich mir ganz geheimnisvoll und aufregend vor.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Konrads Erkrankung kommt mir auch wie Leukämie vor. Gab es damals schon Ärzte die Behandlungsansätze fanden? Mit dem Luchs geht das Ganze eher in Richtung Fantasy. Aber ich habe ja auch nicht unbedingt eine realistische historische Erzählung erwartet. Victors Eifersucht gegenüber Konrad gewinnt mehr Raum. Elizabeth reagiert ziemlich gelassen, was mich wundert. So wie sie bisher beschrieben wurde, passt das nicht ganz.


    Aber wenn sie offensichtlicher reagieren würde, so müssten die beiden ja offen zugeben, dass sie eine Art Affaire miteinander haben und das ist doch sicher verpönt.
    Immerhin küssen sie sich heimlich und das soll ja auch weiterhin Geheim bleiben.


    Ich musste auch an Leukämie denken.
    Mal sehen, ob die Krankheit noch aufgelöst wird.

  • Die Freunde machen sich also zum dem alten Apotheker auf und nach kurzem Zögern vertraut dieser ihnen seinen Geschichte an. Das ging damals ratzfatz, wenn eine „Wundermedizin“ nicht geholfen hat, wurde man einen Kopf kürzer gemacht. Das er überlebt hat verdankt er dem Vater von Konrad und Victor, sowie viel Glück bei seinem Sturz. Dass er nun im Rollstuhl sitzt, einen Aufzug im Haus und noch ein Labor im Keller hat, klingt spannend, er forscht und tüftelt also doch noch weiter.
    Den Luchs finde ich als Haustier ja auch mal gut gewählt, allerdings empfinde ich die Darstellung im Sturmwald dann auch etwas zu übertrieben, so lässt sich kein normaler Luchs abrichten…..aber wir haben es ja hier mit Alchemie und Fantasy zu tun. Die Szene im Wald selbst fand ich schon spannend, wenn auch unglaubwürdig, Geier, Luchs und die Beschreibungen von den Auswirkungen der Augentropfen, als ob Victor und Elisabeth dadurch etwas „wölfisch“ werden, dann einen Geier beißen???
    Aber gut, es handelt sich um eine Geschichte und irgendwie muss der Autor ja hier Action und fesselnde Szenen einbauen und schrammt zwischen Realität und Phantasie….noch kann ich das soweit akzeptieren.


    Irgendwie hatte ich das Gefühl, Victor ist ein wenig enttäuscht das Dr. Murnau ihm geholfen hat und nicht er mit seinem „Zaubertrank“. Gleichzeitig interessiert sich Victor aber auch für die Art von Forschung und Instrumente die der Arzt anwendet, er ist wirklich sehr wissbegierig. Da nicht sicher ist, ob die Krankheit bei Konrad wieder ausbricht, beschließt Victor weiter das Elixier herzustellen.
    Ich habe zwar kurz über die Ursache der Krankheit nachdenken müssen, wäre/ bin aber nicht auf Leukämie gekommen, eure Gedanken könnten passen!


    Das jetzt hier Liebe und Eifersucht ins Spiel kommen, gibt dem Ganzen ja nochmal eine andere Dramatik und neuen Stoff. Will und würde Victor seinem Bruder schaden oder ihn retten wenn er wieder krank wird, wie weit geht die Liebe zu ihm und Elisabeth, ich bin gespannt?


    Die Sätze sind natürlich einfach gehalten, die Geschichte wirft Lücken auf und auch hier stimme ich vielen Vorrednern zu. Das Buch müsste 2-3 Mal so dick sein, wenn man genau sein und weit ausholen wollte und das würde viele junge Menschen dann sicherlich vom Lesen abschrecken.

  • Der zweite Abschnitt ist packend erzählt und gefällt mir sehr gut, auch wenn verschiedene Stellen sehr übertrieben wirken.


    Der zwiespältige Victor gefällt mir immer besser. Auf der einen Seite liebt er seinen Bruder aus tiefstem Herzen und würde alles geben um ihn zu retten, auf der anderen ist er glatt enttäuscht als ein Arzt und nicht sein Wunderelexier Konrads Rettung ist und schreckt auch nicht zurück davor, in der Beziehung von Konrad und Elizabeth herumzupfuschen.
    Ob er das Mädchen ebenfalls wirklich liebt oder bloss haben will was sein Bruder hat ist noch nicht zu beurteilen. Letzeres kommt mir aber etwas wahrscheinlicher vor.


    Elizabeth ist in diesem Kapitel deutlich interessanter geworden. Sowohl die heimliche Liebschaft zu Konrad als auch ihr animalisches Verhalten im Wald waren sehr interessant. Ihr Angriff auf den Lämmergeier war eine sehr drastische Massnahme.
    Anscheinend ist die junge Dame nicht weniger zwiespältig als Victor. Damit kommt sie mir fast etwas zu wild und ungestüm für den "guten Zwilling" Konrad vor.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Den zweiten Abschnitt hab ich sehr schnell durchgelesen, wenngleich mich die erzwungenen kurzen Pausen zwischendrin (Klingel, Telefon etc) dann doch genervt haben.


    Ich kann verstehen, dass Victor enttäuscht ist, immerhin wollte er auch einmal etwas schaffen, das bewundernswert ist und seinen Bruder so vor dem Tode retten und dann nimmt Dr. Murnau ihm einfach diese Möglichkeit.
    Andererseits entdeckt er gerade durch Konrads Krankheit etwas, was er gut kann und was ihm Spaß macht: Die Alchemie. Ich hoffe, dass dies keine Probleme mit seinem Vater gibt.
    Was ich gar nicht lustig fand, war Victors Lüge Elizabeth gegenüber, als er ihr vorgespielt hat, Konrad zu sein, das hat ihn in meiner Gunst dann doch wieder sinken lassen, aber gut, er ist ein Teenager, ein verliebter (scheinbar) noch dazu.


    Nun wird also die zweite Zutat gebraucht, ein Quastenflosser, eigentlich ein schon längst ausgestorbenes Tier, doch Polidori weiß auch hier Rat und erzählt von einem Kartographen, der den Weg zum Lebensort eines solchen Quastenflossers gefunden haben könnte.

  • Über Victor kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Seine Impulsivität und Sprunghaftigkeit, seine plötzliche Verliebtheit in Elizabeht und der gestohlene Kuss. Sein Trotz, seine Unvernunft. Eigentlich ist er durch und durch unsympathisch und für einen Ich-Erzähler sehr untypisch. Auf mich wirkt er einfach nur vollkommen verzogen, vermischt mit Boshaftigkeit und einem Schuss Soziopath bzw. Psychopath.


    Victor hat es nicht leicht, dem erstgeborenen Bruder steht alles zu und er hat alle Rechte, aber seine Beziehung zu Konrad finde ich merkwürdig. :gruebel


    Na ja und das Quest... Welch ein Zufall, dass der eigentlich ausgestorbene Quastenflosser ausgerechnet bei ihnen in der Nähe lebt, eines der letzten Exemplare der ganzen Welt und natürlich finden sie es auf Anhieb. Typisch Kinderbuch, ich finds sehr unrealistisch und es geht alles viel zu einfach.


    Ansonsten ist es aber ganz spannend, ich hab auf jeden Fall schon schlechtere Bücher gelesen. :wave

  • Leider bleibt die Geschichte in meinen Augen weiterhin irgenwie sehr oberflächlich, alles läuft glatt, die nötigen Helfer sind ebenso schnell gefunden wie die benötigten Zutaten. Wenns wirklich mal eng wird, gibt es "Superhelden" die einfach alles wissen und können (Luchs) die dann einspringen.


    Gut gelungen fand ich das Kapitel mit diesem Dr. Murnau, der ziemlich genau erklären konnte was sich in Konrads Körper grade abspielen könnte. Ich tippe ja darauf, dass er Leukämie hatte, auch wenn ich jetzt nicht sagen könnte, ob das Fieber dazu passte.


    Wer sich mir so gar nicht erschliessen mag ist Henry. Wird ihm noch irgendeine wichtige Aufgabe zukommen oder bleibt er Randfigur die man auch genauso gut hätte weglassen können :gruebel

  • Dieser Abschnitt ist eigentlich ganz schön spannend, zumindest wenn man ihn aus Kindersicht betrachtet.
    Ich finde zwar auch einige Szenen etwas überzogen, aber hängt das nicht auch davon ab mit welcher Erwartungshaltung man an dieses Buch herangeht. Hier geht es nicht um einen Tatsachenbericht. Ich persönlich habe schon damit gerechnet, dass hier eine gehörige Portion Zauberei und Fantasie mit hineinspielt und fühle mich auch nicht enttäuscht. Die fantastischen Elemente und Victors Person, die mir teilweise gespalten scheint, machen für mich hier die Handlung aus. Diese ist wirklich spannend und für die angesprochene Altersgruppe auch durchaus geeignet.


    Victor steckt mitten in der Pubertät und ist auf der Suche nach seinem Ich. Dabei hat er jemanden an seiner Seite, der scheinbar alles besser macht und kann. Die einmalige Gelegenheit ihm und der gesamten Familie zu beweisen, dass auch er, Victor, etwas kann, wird ihn durch den Doktor genommen. Wer würde sich an Victors Stelle nicht schlecht fühlen und dann bemerkt er auch noch sein Liebe zu der jungen Frau, die scheinbar seinem Bruder zugeneigt ist. Zu weit geht er allerdings als er sich für diesen ausgibt. Ich glaube an dieser Stelle hat er eine Grenze überschritten, die er besser nicht überschreiten würde. Wer weiß was nun noch kommt!


    Mich persönlich reizen übrigens die geheimne Zutaten nach denen hier gesucht wird: Die Flechte, der ausgestorbene Fisch und wer weiß was uns noch erwartet. Auch Krake finde ich gut. Vielleicht war es sogar Polidori selbst, der die Gestalt des Luchses angenommen hat. Wer weiß das schon? Schließlich ist Polidori Alchimist und forscht in seinem geheimen Labor schon sehr lange...

  • Die Ankunft in Genf mit seinen hohen Festungswällen ist anfangs nicht schlecht beschrieben.
    Ich hätte im folgendem auf mehr Details gehofft.
    Doch immerhin werden die Veränderungen der Stadt wahrgenommen, als sie sich vom Zentrum entfernen. Die Straßen werden schmaler, die Bevölkerung weniger vornehm, die Gassen stinken.
    Die Begegnung mit Polidori bringt sie ein Stück weiter. Ich war überrascht dass sich Polidori Fremden so schnell und so weit öffnet, vermutlich wegen der Jugend seiner Besucher.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ach ja, und dann kommt auch noch so was wie Liebe ins Spiel. Aber hier habe ich das Gefühl, zeigt sich mal wieder Victors Hang dazu, immer der Beste, Erste sein zu wollen. Er erkennt erst, dass er Elizabeth liebt, als er sieht, dass sie Konrad zugetan ist. Hinter seinem Bruder will er sicher nicht zurückstehen. Und ziemlich hemmungslos täuscht er das Mädchen und küsst sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ich finde es faszinierend, wie der Autor es bei mir schafft, dass mein ungutes Gefühl in Bezug auf Victor sich Schritt für Schritt steigert. Er wird mir ganz ganz langsam unheimlich, vielleicht sogar unsymphatisch.


    Das kann ich eigentlich genau so unterschreiben. :write


    Polidori und sein Luchs sind wirklich ein interessantes Paar. Ich konnte mir die beiden richtig bildlich vorstellen.