Wind - Alexey Pehov

  • Inhalt:


    Lange Zeit war es eher ruhig in Hara, doch das soll sich mit dem Angriff der Nekromanten, (Zauberer, die Leichen zum Leben erwecken) auf die Burg der sechs Türme ändern. Doch nicht nur die Nekromanten machen den Bewohnern Haras Sorgen. Zugleich wurde nach langer Zeit auch wieder eine der Verdammten gesichtet, eine mächtige Schwarzmagierin.


    Der Auftragsmörder Ness lebt mit seiner Frau Lahen seit vielen Jahren im Verborgenen, doch nun ist ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden, was die beiden zur Flucht zwingt. Dass dann auch noch Lahens mysteriöse magische Begabung entdeckt wird, bringt die beiden nur in noch größere Gefahr, denn die Verdammten möchten sich ihrer Funkes bemächtigen.


    Meine Meinung:

    Schon lange schleiche ich um den Autor Pehov herum. Seine Bücher haben mich immer gereizt, aber irgendwie ist bis vor kurzem noch keines seiner Werke in meinem Regal gelandet.


    Ich kann jetzt schon sagen: Nachdem ich „Wind“ gelesen habe, habe ich mir direkt noch ein weiteres Buch des Autors gekauft, denn „Wind“ bietet alles, was man sich für einen High-Fantasy-Roman wünschen kann:


    Obwohl die Handlung durch die Nekromanten für mich anfangs einen Hauch zu sehr ins Dark-Fantasy-Genre abdriftete, ist „Wind“ der wirklich gelungene Auftakt zu einem großen Fantasy-Epos.
    Natürlich muss auch in dieser Geschichte die Welt vor dem Bösen gerettet werden, trotzdem hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, die Geschichte so – nur etwas anders – schon einmal woanders gelesen zu haben. Das mag daran liegen, dass Pehov bekannte Fantasyelemente mit vielen neuen Ideen und Wesen verknüpft. Der Grund könnte aber auch sein, dass den Figuren und Handlungen stets etwas Geheimnisvolles anhaftet. Als Leser kann man die Handlungen zwar stets ein wenig vorausahnen, denn der Leser weiß meist mehr als die Figuren im Buch, kann sich seiner Vermutungen aber nie sicher sein.


    Am meisten haben mich Pehovs Charaktere beeindruckt. Es stellt sich heraus, dass es mehrere Haupthandlungsstränge mit ganz verschiedenen Personen gibt: neben der magiebegabten Lahen und ihrem tapferen, klugen Gefährten Ness hat mich vor allem Ga-Nor, der Krieger aus den Nordlanden, durch seine zuverlässige Art und seinen trocknen Humor überzeugt.


    Einzig und allein dem enormen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes dieser Reihe ist es zu verdanken, dass ich für dieses spannende Fantasywerk einen Stern abziehe. Zum Glück erscheint der Folgeband „Blitz“ schon im Oktober: 9 von 10 Sternen!

  • Vielen Dank für die Rezi. Um das Buch schleiche ich auch schon länger herum und nun bin ich mir sicher mit dem Kauf :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • KLAPPENTEXT:
    Sturmböen fegen durch das Land Hara und kündigen an: Nach 500 Jahren des brüchigen Friedens zieht ein neuer Krieg herauf. Schon jetzt rüsten die Adepten der dunklen Magie zum Schlag gegen das Imperium. Ihr Ziel ist es, sich jedes magischen Funkens, den es im Land noch gibt, zu bemächtigen und damit die lichte Magie zum Schlag gegen das Imperium. Ihr Ziel ist es, sich jedes magischen Funkens, den es im Land noch gibt, zu bemächtigen und damit die lichte Magie endgültig zu bezwingen. All jene Menschen, die einen solchen Funken in sich tragen, geraten in Gefahr - so auch Lahen, eine junge Frau, die sich mit ihrem Mann, dem Bogenschützen Ness, als Meuchelmörder verdingt. Doch inter den beiden sind nicht nur die dunklen Adepten her: Weil sie vor sieben Jahren eine Magierin des Lichts umgebracht haben, ist ein Kopfgeld auf Lahen und Ness ausgesetzt. Und bis heute wissen sie nicht, wer ihr Auftraggeber von einst war. Es beginnt ein Wettlauf um ihr Leben - und der Kampf um die Magie in ihrer Welt.


    AUTOR:
    (Quelle: Piper)
    Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Pehov ist neben Sergej Lukanienko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. "Die Chroniken von Siala" wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Jetzt erscheint mit "Wind" der erste Band seiner neuen Serie "Die Chroniken von Hara". Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.


    EIGENE MEINUNG:
    Mit dem ersten Band seiner neusten Trilogie "Die Chroniken von Hara" ist Russlands Bestseller Autor Alexey Pehov ein Meisterwerk gelungen, dass ich gerade zu verschlungen habe und nur jedem empfehlen kann, der High Fantasy ebenso mag wie ich.
    "Wind" ist ein sehr komplexer Roman, der auf verschiedenen Ebenen erzählt. Größtenteils aus der Sicht eines auktorialen Erzählers, den Protagonisten Ness begleiten wir jedoch aus der Ich-Perspektive, was einen - zumindest für mich, ganz neuen Stil des Geschichtenerzählens aufwirft. War ich dadurch anfangs ein klein wenig verunsichert, hat mir der Autor doch schnell alle Scheu genommen und mich mit unglaublichem Sog in die Geschehnisse mit hinein gezogen. Was in vielen Fantasyromanen eher dafür sorgt einen bedächtigen Einstieg zu finden, der oft zu einer Art Orientierungslosigkeit führt, konnte von Pehov direkt in akute und extrem starke Spannung umgewandelt werden, so dass, einmal mit dem Buch begonnen, nur schwer eine Pause einzulegen war.
    Schon mit seinem ersten Fantasyroman "Schattenwanderer", dem ersten Teil der "Die Chroniken von Siala" konnte Pehov mich als Fan gewinnen. Ausschlaggebend ist dafür zum einen sein Schreibstil, der von hohem Niveau und dennoch flüssig zu lesen ist, immer wieder den Spannungsbogen nach oben treibt und den Leser mit unverhofften Ereignissen überraschen kann und dem ein gewisser schelmenhafter Humor innewohnt, der nicht ganz unbeteiligt daran ist solch eine Sympathie für Autor und Charaktere zu entwickeln. Die Figuren im Roman sind der zweite Teil dessen, was dieses Buch zu einem perfekten High Fantasy Roman macht. Sie strotzen vor Einfallsreichtum, sind voll von unterschiedlichsten Facetten und bis ins kleinste Detail durchdacht und herausgearbeitet.
    Hier gefällt mir besonders, dass Figuren immer mal wieder auftauchen (so auch ein alter Bekannter) und eigentlich nie dem Klischee entsprechen, das ich als Leserin ihnen zugedacht hatte. Ihre Charakterzüge sind bis in ihr tiefstes Inneres so gut durchdacht, dass man das Gefühl bekommen könnte, realen Menschen gegenüber zu stehen. Vorausgesetzt man sieht darüber hinweg, dass einige von ihnen geflügelte Wesen oder Nekromanten sind.
    Auch in dieser Chronik dreht sich der erste Band um eine Reise, die voller Abenteuer steckt. Ein Ereignis, dass in Fantasy Romanen ja doch recht gern thematisiert wird, aber bei Pehov in keinster Weise ausgelutscht oder nacherzählt wirkt. Ganz im Gegenteil konnte mich vor allem dieser Part der Geschichte besonders fesseln, da er voller Überraschungen steckte.


    FAZIT:
    "Die Chroniken von Hara 01: Wind" ist das neuste und sehr komplexe Meisterwerk des erfolgreichen russischen Fantasyautors Alexey Pehovs, das mich auf all seinen facettenreichen Ebenen begeistern konnte. Getreu seiner Einleitung "Wer Wind sät, wird Sturm ernten" bleibt mir nur zu sagen: Wer so etwas großartiges schreibt, der wird begeisterte Leser hinterlassen, die es, vor allem dank des Cliffhangers am Ende, kaum erwarten können, dass endlich Oktober und Band 2, "Blitz", im Handel erhältlich ist. Für Fans von High Fantasy ein MUSS.

  • Ich muss sagen, dass ich mich mit dem Buch sehr schwer getan habe und auch die Rezi fällt mir jetzt nicht sonderlich leicht.


    Eigentlich ist das genau die Art von Buch, die ich mag: High Fantasy, aber doch innovativ und nicht die drölfzigste Elben-Zwergen-Magierschüler-Geschichte. Hier gibt es eine komplett neue Welt, die aber eben nicht nur mit Menschen und Magiern „bestückt“ ist, sondern mit völlig neuen Wesen, die zumindest ich so noch nie gelesen hat, z.B. so eine Art Flugmenschen, die in einem eigenen Stadtviertel wohnen oder besonders giftige Riesenkröten. Außerdem werden in diesem ersten Band viele verschiedene Figuren eingeführt, die netter Weise nicht entweder nur gut oder nur schlecht sind, sondern immer sehr gut ausgestaltet, mit guten und schlechten Eigenschaften. Da sind bei Weitem keine unverletzbaren Superhelden bei. Schließlich scheint die Welt, in der die Geschichte spielt geographisch sehr vielfältig zu sein und zudem über eine reiche Historie zu verfügen. Dies alles macht es dem Leser nicht wirklich leicht, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Man muss schon sehr konzentriert lesen, um den Faden nicht zu verlieren. Gerade zur Geschichte dieser Fantasy-Welt hätte ich ein paar mehr Informationen gelesen, so fehlte mir aber an vielen Stellen ein Verständnis für das Handeln der Protagonisten.

  • Klappentext:
    Jahrhunderte sind vergangen, seit der Krieg der Nekromanten das Land Hara zerstört hat. Damals begannen die magischen Funken vom Angesicht der Welt zu verschwinden – und mit ihnen die Magie selbst. Lahen ist eine Windsucherin, eine der wenigen, die jenen Funken noch in sichträgt. Doch damit schwebt sie in höchster Gefahr: Denn sie und ihr Gefährte, der Meuchelmörder Ness, werden verfolgt von den Verdammten, den Anhängern der schwarzen Magie, die sich Lahens Gabe bemächtigen wollen. Können Lahen und Ness verhindern, dass der dunkle Funken erneut entzündet und Hara in Chaos gestürzt wird?


    Meine Meinung:
    Es herrscht Frieden in Hara, ein trügerischer Frieden. Die Befestigungen des Imperiums stammen aus einer Zeit als Magie noch unbeschränkt eingesetzt werden konnte, als Menschen, die die Gabe besaßen noch keine Ausnahmeerscheinung in Hara waren.


    Doch aus dem Süden ziehen die Nabatorer und die Sdisser Nekromanten ihre Kräfte zusammen um einen vernichtenden Schlag gegen das Imperium zu landen, die Überraschung auf ihrer Seite.


    Lahen und Ness leben zurückgezogen in einem kleinen Dorf, sie haben vor Jahren den finalen Clou gelandet und sich mit dem Erlös eines Auftragsmordes zur Ruhe gesetzt. Ihre Spuren verwischt, abgetaucht und wähnen sich in Sicherheit. Doch auf ihre Köpfe wird eine beträchtliche Summe ausgesetzt und es dauert nicht lang, bis jemand sich darauf versteht auch die verwischten, alten und kalten Spuren zu lesen und die beiden aufzuspüren.


    Mit Wind liegt der Auftakt der zweiten High-Fantasy-Saga von Pehov vor. Es ist solide Fantasy, die auf knapp 500 Seiten etwas langatmig gerät und vom Schreibstil her etwas durchwachsen ist. So gibt es zahlreiche Wortwiederholungen die an den Nerven der LeserInnen zerren („…die Herren…“, „…mein Augenstern…“).


    Die Protagonisten geraten etwas blass, was vielleicht auch daran liegt noch genug Stoff für die Folgebände zu haben.


    Insgesamt sehr einfach gestrickt aber für Hard-Core-Fantasy-Fans durchaus empfehlenswert.

  • Eine schöne und spannende Tetralogie ist das. Ich habe sie vor über einem halben Jahr gelesen und leider bereits einiges wieder vergessen, aber anderes spukt mir nach wie vor im Kopf herum.


    In diesem Band hat mir Garrets Auftritt am meisten gefallen. Ich glaube, ich sollte die "Siala"-Trilogie nochmal lesen.


    @alle, die weiter lesen: macht euch am Ende des zweiten Bandes auf was gefasst! :yikes


    ***
    Aeria, Pehov-Fan



    /edit:
    Der dritte Band kommt im Mai 2013 und heißt "Donner".
    Weiß gar nicht, was der Verlag mit dem Wetter hat. Im Original sind die Titel viel schöner.