'Lycidas' - Seiten 146 - 281

  • Zitat

    Original von HollyBlue
    Also wenn ihr die Glasscherbenaugen-Kinder schon gruselig findet, dann seid ihr wirklich besser dran, die Leserunde zu beenden. Ich dagegen fand das Buch absolut gar nicht gruselig. Ich fand es eher ziemlich aufregend und spannend. Schließlich laufen die Kinder ja nicht umsonst so rum....alles hat seinen Zweck! :-)


    Es hat für mich auch nicht unbedingt nur mit gruselig zu tun. Im Moment kann und will ich sowas - aus den verschiedensten Gründen - einfach nicht lesen. Ich finde es ein wenig zu dick aufgetragen, und es geht mir ans Gemüt. Das muss im Moment einfach nicht sein! :-(


    ruthven : "Das Buch der toten Tage" hatte ich heute im Buchladen auch in der Hand, als ich die neuen Jugendbücher durchgestöbert habe. Ist aber im Moment leider auch nicht das richtige.


    Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß bei der Leserunde! :wave

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Uiuiuiui habe gerade eben Buch I beendet - und ich bin total gefesselt!


    Zitat

    Original von Minerva
    Habe dafür eine ganz andere Erinnerung gehabt: Bei der Lilith-Lycidas Szene am Schluss des Abschnitts habe ich mich total an den Film Dogma mit Matt Damon erinnert ...


    Hihi genau das kam mir auch - da wo das Gemetzel ist und die "Guten" nachher auf der Kirchentreppe stehen (wenn ich das richtig in Erinnerung habe...) oder?


    Das mit Lucia del Fuega etwas nicht stimmt ist mir auch recht früh aufgefallen und zwar als sie behauptet von Wittgenstein geschickt worden zu sein, dass dieser sich aber schonen müsse wegen dem verletzten Bein. Dabei wurde doch Micklewhite verletzt...


    Lycidas ist besiegt (zunächst?), aber es sind ja noch sooo viele Fragen in den nächsten beiden Büchern zu beantworten, z.B.:
    - Was passiert mit den Seelenlosen?
    - Was mit den beiden Häusern?
    - Wie passen Emilys Alter und die zeitliche Zuordnung ihrer Geburt zusammen?


    Neben der totalen Spannung haben mir in diesem Teil die Monologe von Lycidas über IHN am besten gefallen, und dazu am Schluss:


    Zitat

    "Himmel und Hölle lagen in dieser Welt so nahe beieinander. War dies das Gefühl, erwachsen zu werden? Zu erkennen, dass die beiden Orte nicht voneinander zu trennen sind?" Seite 272


    :anbet


    Liebe Grüße,
    milla

  • Zitat

    Original von Iris
    Zu Nehallania (eig. Nehalennia) gibt es im Netz nicht viel, abgesehen von einigen mageren Hinweisen in Die Germanische Götterlehre von Johann Wilhelm Wolf (1817- 1855): Firgunia, Hluodana, Tanfana, Nehalennia. Ansonsten vor allem unzuverlässiges Zeug aus der Eso-Szene.
    Es handelt sich um eine lokale germanische Fruchtbarkeits- und Schiffahrtsgöttin auf Walcheren (Zeeland, NL), die wie viele solcher Götter (z.B. Hermes/Mercurius) Züge einer Unterweltsgöttin besaß.


    Anubis ist ja der schakalköpfige Totengott im Alten Ägypten.



    ähm hab ich ein anderes buch als ihr? wo steht denn das, bzw. wo kommt die Göttin vor??????? (hab ich etwa gestern doch was überlesen???)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    ähm hab ich ein anderes buch als ihr? wo steht denn das, bzw. wo kommt die Göttin vor??????? (hab ich etwa gestern doch was überlesen???)


    Nehallania kommt in der Alten Metropole Londons vor ab S. 173, wo Lucia del Fuego mit den Mädchen durch die finsteren Gegenden wandert.

  • Zitat

    Original von milla
    Uiuiuiui habe gerade eben Buch I beendet - und ich bin total gefesselt!



    Hihi genau das kam mir auch - da wo das Gemetzel ist und die "Guten" nachher auf der Kirchentreppe stehen (wenn ich das richtig in Erinnerung habe...) oder?


    Genau darauf wollte ich hinaus! :-]


    Ich bin echt froh, dass ich das Buch mit euch lese, was mir alles ohne euch entginge ... unglaublich! :cry


    Liebe Grüße
    Minerva

  • hm...muß ich noch mal gucken, vielleicht besser doch nicht im Dienst lesen :)



    Die Kinder Szene fand ich nicht soooooo schlimm, allerdings kann ich mich in solche Phantastik-Bücher (schielt zu iris) nie wirklich hineinversetzen, darum berührt mich sowas auch nicht wirklich.



    Die Fuego-Tante ist mir auch suspekt, zumal sie berichtet Wittgenstein sei schwer verletzt, ist er aber doch gar nicht, sondern Micklewhite und bei dem ist ja alles schon wieder verheilt.
    Außerdme sieht sie Lycidas ja offenbar sehr ähnlich..... vielleicht die böse Schwester????

  • *Lach* ich hab wohl gestern so flott gelesen, daß die Göttin bei mir Natalie hieß.... lach... ich sollte mir mehr Zeit nehmen.




    Habe allerdings eine Unstimmigkeit, die mich ein wenig irritiert.


    Als Wittgenstein auf Emily trifft, sagt er ihr, es wird ihr leichter fallen ihre Tricksterfähigkeiten bei ihrer Halbschwester anzuwenden, weil diese ja mit ihr verwandt ist.
    Dann funktioniert das ja auch wunderbar.
    Und plötzlich mitten im Park fällt Wittgenstein auf, daß es ja nicht funktionieren darf, wenn die kleine Schwester nicht auch eine Trickster ist.
    Das hätte doch dann vorher schon auffallen müssen. Bzw. Wittgenstein hätte doch gar nicht erst auf die Idee kommen können, daß die Tricksterfähigkeiten bei Mara und Emily funktionieren, schließlich sollte Mara eigentlich ein waschechtes Elfenmädchen sein.


    Und warum fällt der Großmutter der Kinder nicht auf, daß Mara normale Augen hat????



    ach... ich muß weiterlesen :lache

  • Frage: Als Wittgenstein auf Emily trifft, sagt er ihr, es wird ihr leichter fallen ihre Tricksterfähigkeiten bei ihrer Halbschwester anzuwenden, weil diese ja mit ihr verwandt ist.


    A: Das ist ganz am Anfang und hat nichts mit den Dingen zu tun, die später geschehen. Wittgenstein schießt da einfach ins Blaue (Lord Brewster ist ein wenig rätselhaft .. aber lies nur weiter)



    F: Und plötzlich mitten im Park fällt Wittgenstein auf, daß es ja nicht funktionieren darf, wenn die kleine Schwester nicht auch eine Trickster ist.
    Das hätte doch dann vorher schon auffallen müssen. Bzw. Wittgenstein hätte doch gar nicht erst auf die Idee kommen können, daß die Tricksterfähigkeiten bei Mara und Emily funktionieren, schließlich sollte Mara eigentlich ein waschechtes Elfenmädchen sein.


    A: Wittgenstein hat ganz am Anfang die Weisungen der Ratte befolgt (und auch deren Erklärung übernommen). Aber da wird sich noch einiges ändern ...


    F: Und warum fällt der Großmutter der Kinder nicht auf, daß Mara normale Augen hat????


    A: Sie ist noch zu klein (Mara, nicht die Mylady M.)

  • Diese Fuego war mir auch ein wenig zweifelhaft nach dem sie erzählt hat, dass Wittgenstein verletzt sei.
    Eine super Aussage von Mylady Hampstead habe ich Seite 191 entdeckt: "Wenn wir alle Fakten berücksichtigen und alle unpassenden Aspekte eliminieren, dann muss das, was übrig bleibt, wohl die Wahrheit sein." -> So kann man es auch machen..... werd ich mir merken ;-)
    Und dann: Oh nein, schon wieder Dante. Mit dem wurde ich schon bei "Wächter des Kreuzes" von Matilde Asensi nicht richtig warm. Glücklicherweise wurde nicht zuviel ziert.......*Uff* Kann mich aber auch schon gar nicht mehr daran erinnern welche Aufgabe den im Buch von Asesni beim neunten Kreis zu bewältigen war....Ich glaube jedenfalls nichts das mit Eis zu tun hatte :gruebel
    Aus Wittgenstein werde ich immer noch nicht richtig klug; einerseits gehen die Kinder ihm auf die Nerven, andererseits sorgt er sich um sie: Er macht Aurora auf den Unterschied zwischen Schwester und Freundin aufmerksam und besorgt Emily eine Augenklappe.
    Was mich noch interessieren würde, ist warum die Engel so vernarrt in Irving Berlin sind.....

  • Ach, eigentlich gehen ihm die Kinder gar nicht auf die Nerven, glaube ich. Er lässt zwar immer diese theatralischen Seufzer ab, und mit körperlichen Bezeigungen hat er's auch nicht (irgendwo später steht mal "er hoffte, dass Emily jetzt nicht seine Hand nehmen würde" oder so ähnlich), aber was will man von einem intellektuellen alleinstehenden Herrn anderes erwarten - er kann doch nicht plötzlich zugeben, dass er kinderlieb ist. So entsteht auch gar nicht irgendeine Zweideutigkeit, wieso er plötzlich Emily so unter seine Fittiche nimmt - und dass er es tut, das beweist er durch seine Taten und seine Lehren. Mir ist Wittgenstein sehr sympathisch - gerade auch wegen dieser Verschrobenheit im Umgang mit den Kindern.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von cmoi
    Eine super Aussage von Mylady Hampstead habe ich Seite 191 entdeckt: "Wenn wir alle Fakten berücksichtigen und alle unpassenden Aspekte eliminieren, dann muss das, was übrig bleibt, wohl die Wahrheit sein." -> So kann man es auch machen..... werd ich mir merken ;-)


    So macht es Sherlock Holmes bei Arthur Conan Doyle. :grin
    Es ist eine methodische Variante des der als "Ockham's razor" in die Wissenschaftsgeschichte eingegangen ist.


    Zitat

    Und dann: Oh nein, schon wieder Dante. Mit dem wurde ich schon bei "Wächter des Kreuzes" von Matilde Asensi nicht richtig warm.


    Was in der Tat an den deutschen Übersetzungen liegt. Die Divina commedia ist eine der schönsten und buntesten Dichtungen der Literaturgeschichte.


    Zitat

    Kann mich aber auch schon gar nicht mehr daran erinnern welche Aufgabe den im Buch von Asesni beim neunten Kreis zu bewältigen war....Ich glaube jedenfalls nichts das mit Eis zu tun hatte :gruebel


    Ich zitier mal aus einer brauchbaren Zusammenfassung:
    "Der neunte Kreis endlich wird von der Eishölle gebildet: blaugefrorene Köpfe und Leiber starren in der grünen, durchsichtigen Tiefe - die Verräter, die Bruder- und Vatermörder. Hier ist die beühmte Ugolinoszene, die grausigste vielleicht der Weltliteratur. Ugolino della Cherardesca, den der verräterische Erzbischof Ruggiero dei Abaldini samt Söhnen und Enkeln in einem Turm verhungern ließ, schlägt gierig die Zähne in das Haupt des Priesters und zermamlt den Schädel fortwährend krachend wie ein Hund den Knochen. Von unerhörter Gewalt ist dabei die Geschichte des Hungertodes der Kinder, die dem Vater die eigene Hand, das eigene Fleisch zur Sättigung bieten. Goethe hat diese Episode zum Höchsten der Dichtkunst gerechnet. Dantes Phantasie schwelgt hier im Monströsen und Furchtbaren. Im Erdmittelpunkt dann, von den Himmeln am weitesten entfernt, steht als Abschluss der Hölle Luzifer; riesenhaft ragen seine drei Häupter, deren Mäuler fortwährend, von Ewigkeit zu Ewigkeit, die drei schrecklichsten Sünder zermalmen: Judas Ischariot, den Verräter Christi; Brutus und Cassius, die Verräter und Mörder Cäsars, d.h. der geheiligten Person des ersten römischen Kaisers."
    Den Gesamttext im italienischen Original findet man hier, eine leider m.A.n. hölzerne und betuliche Übersetzung beim Projekt Gutenberg unter Dante: Göttliche Komödie (Epos)


    Aufschlußreich für das, was die Uralte Metropole sein soll, ist, was laut Dante am Eingang zur Hölle steht:
    'Per me si va ne la città dolente,
    per me si va ne l'etterno dolore,
    per me si va tra la perduta gente.


    Giustizia mosse il mio alto fattore;
    fecemi la divina podestate,
    la somma sapïenza e 'l primo amore.


    Dinanzi a me non fuor cose create
    se non etterne, e io etterno duro.
    Lasciate ogne speranza, voi ch'intrate'.


    Deutsch:
    Durch mich geht’s ein zur Stadt der Qualerkornen,
    Durch mich geht’s ein zum ew’gen Weheschlund,
    Durch mich geht’s ein zum Volke der Verlornen.


    Das Recht war meines hohen Schöpfers Grund;
    Die Allmacht wollt’ in mir sich offenbaren;
    Allweisheit ward und erste Liebe kund.


    Die schon vor mir erschaffnen Dinge waren
    Nur ewige; und ewig daur’ auch ich.
    Laßt, die ihr eingeht jede Hoffnung fahren.


    Zitat

    Was mich noch interessieren würde, ist warum die Engel so vernarrt in Irving Berlin sind.....


    Lies mal: Wikipedia s.v. Irving Berlin

  • Zitat

    Original von Delphin
    PS: Weiss eigentlich schon irgendjemand, wo der Name Dinsdale herkommt? :help


    Der Name nicht, aber die Figur hat Christoph neulich im ersten Teil erklärt:
    1. Dinsdale, das Irrlicht, basiert auf einem Running Gag in einer Folge von Monty Pythons Flying Circus. Da gibts ein Riesen-Meerschwein/Stachelschwein/seltsames Tier, das immer zwischen den Häusern auftaucht und eine tiefe Stimme ruft: Dinsdale! Ist eine Animation von terry Gilliam und nur witzig, wenn man es sieht.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)