Caren Benedikt - Die Duftnäherin

  • Klappentext:


    Lünen, 1349. Nach dem Tod ihrer Mutter wächst die sechzehnjährige Anna bei ihrem gewalttätigen Vater auf. Als sie heimlich genügend Geld zur Seite gelegt hat, flieht sie in einem geeigneten Moment und legt eine falsche Fährte, die nach Köln führt. Ihr Ziel jedoch ist Bremen, die Heimatstadt ihrer Mutter. Auf dem Weg trifft sie den Waisen Gawin, der sich ihr anschließt und bald mehr als nur ein guter Freund wird - doch da sie sich als Geschwister ausgeben, muss ihre Liebe vorerst geheim bleiben.
    In Bremen finden beide schnell eine Anstellung, Gawin beginnt eine Lehre zum Zimmermann und Anna lässt sich als Schneiderin etwas ganz Besonderes einfallen: Sie näht Seifenteilchen - damals eine Kostbarkeit - in die Nähte ihrer Kleider ein, was bei den wohlhabenden Damen der Stadt großen Anklang findet.
    Annas Vater Helme, ein gewissenloser Sadist, lässt sich derweil in der Annahme, dass sich seine Tochter in Köln auffällt, in der Stadt nieder und schafft es sogar durch eine List, in die höchsten Kreise der Stadt aufgenommen zu werden. Doch dann bekommt er einen Hinweis wo sich seine Tochter wirklich aufhält ...


    Autoren-Porträt:


    Caren Benedikt, geboren 1971, wuchs in einer norddeutschen Kleinstadt auf. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten und arbeitete danach als freie Journalistin. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem kleinen Ort bei Bremen.



    Die 16jährige Anna flieht vor ihrem gewalttätigen Vater nach Bremen. Zuvor legt sie eine falsche Fährte, die ihren Vater nach Köln führen soll.
    Unterwegs begegnet Anna dem Waisenjungen Gawin. Sie freunden sich an und Gawin begleitet Anna auf ihrem Weg nach Bremen. Um in einem Kloster Unschlupf zu bekommen, geben sie sich als Geschwister aus.
    Während Gawin sich im Kloster frei bewegen darf, allerei Arbeiten verrichten muss, darf Anna ihren Schafraum nicht verlassen und muss Kutten für die Brüder nähen. Nach einiger Zeit möchte Anna aber weiter ziehen, auch ohne Gawin. Doch als sie gerade das Kloster verlassen möchte, nimmt ein Mönch sie gefangen und sperrt sie ein...



    Im neuen Roman von Caren Benedikt geht es um Anna und Gawin.Anna ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Vater und Gawin als Waisenjunge begleitet sie auf ihrem Weg nach Bremen.


    Sehr schnell ist man als Leser in der Geschichte drin und fiebert, leidet und hofft mit den Protagonisten mit. Der Spannungsfaden zieht sich durch die ganze Geschichte und man rätselt als Leser munter mit, wie sich Annas Familiengeschichte und auch die der anderen Personen darstellen und weiterentwickeln wird.


    Im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann noch einmal deutlich Fahrt auf. Während es vorher verschiedene Schauplätze gibt, die sich auf Köln und Bremen verteilen, laufen im letzten Drittel die einzelnen Handlungsstränge zusammen.


    Die Personen sind lebendig und farbenfroh gestaltet, die handlungsweisen nachvollziehbar und man nimmt als Leser regelrecht teil am Geschehen. Am Ende klappt man nicht nur einfach ein Buch zu, sondern verlässt gute Freunde, bei denen man die Hoffnung hat, sie in einer Fortsetzung der Geschichte, wieder zu sehen.



    Fazit: Ein farbenprächtiger und spannender historischer Roman, der den Leser eintauchen lässt, gefangen hält und nur schwer wieder frei gibt. Sehr empfehlenswert!





    Anmerkung: Bisher ist das Buch nur bei Weltbild erschienen.

  • Lünen in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die junge Anna lebt bei ihrem Vater und führt im den Haushalt. Er ist bekannt für seine Gewalttätigkeit und als er für ein paar Tage ins Gefängnis muss, nutzt sie die Gelegenheit, um zu fliehen. Geschickt legt sie eine falsche Spur nach Köln, obwohl sie nach Bremen gehen will, ist sie sich doch sicher, dass ihr Vater sie suchen wird.


    Unterwegs trifft sie auf den Waisenjungen Gawin und sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und sich als Geschwister auszugeben. In Bremen – dahin will Anna reisen, weil ihre verstorbene Mutter von dort stammt – treffen die beiden jungen Menschen auf Leute, die ihnen wohlgesinnt sind und ihnen weiterhelfen. So scheint es, als wäre ihre Zukunft gesichert – bis Anna erfährt, dass ihr Vater ihre Spur aufgenommen hat und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis er sie findet …



    Meine Meinung: Ich fand das Buch spannend erzählt. Teilweise schwächelt in meinen Augen die Sprache, da sie nicht der eines Mittelalterromans angepasst ist. Leider lässt sich die Geschichte ziemlich voraussehen. Was mich etwas stört ist, dass eigentlich alle Personen irgendwie verbunden sind: Es gibt zuviele Zufälle. Annas Vater ist der Böse und für viel Unheil verantwortlich. Aber alle Personen, denen Anna begegnet, "kennen" ihn schon. Das macht das Buch von Benedikt etwas unglaubwürdig. Trotzdem ein schönes Lesevergnügen für zwischendurch. Ein historisches Highlight sehe ich in dem Buch allerdings nicht. 6/10

  • Ein wundervolles Buch. Sehr schön , flüssig und spannend geschrieben.
    Die Protagonisten komen sehr lebendig herüber, auch die einzelen Caharktere sind gut herauskristalliesiert.


    Toller Historischer Hintergrund. Kann das Buch nur EMPFEHLEN:::.