Iacobus - Matilde Asensi

  • Klappentext:
    Man schreibt das Jahr 1317. Galcerán de Born, Ritter des mächtigen Hospitaliterordens, wird unter größter Geheimhaltung nach Avignon beordert. Papst Johannes XXII. Hat einen äußerst heiklen Auftrag für den scharfsinnigen Perquisitore: De Born soll herausfinden, ob drei der mächtigsten Männer Frankreichs einem Racheakt des Templerordens zum Opfer gefallen sind – hatte dessen letzter Großmeister ihnen doch auf dem Scheiterhaufen den Tod geschworen. Dem Heiligen Vater geht es allerdings nur vordergründig um die Klärung der Todesfälle. Er will vor allem eins: erfahren, wo sich das Gold der Templer befindet, das seit der Auflösung des Ordens spurlos verschwunden ist. Begleitet von dem Novizen Jonas und der schönen Jüdin Sara macht sich Galcerán auf die Such nach den geheimnisumwitterten Schätzen der Tempelherren. Ein verschlüsseltes Dokument weist ihnen den Weg nach Spanien: Werden sie entlang dem Camino de Santiago, dem berühmtesten Pilgerweg des Mittelalters, fündig werden? Misstrauische Schergen des Papstes belauern sie auf Schritt und Tritt. Und es sind auch noch andere Augen auf sie gerichtet...


    Autor:
    Matilde Asensi, 1962 in Alicante geboren, schrieb und arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Qué leer schreibt „Matilde Assensi ist die neue spanische Königin des niveauvollen Bestsellers“.


    Meine Meinung:
    Mit Iacobus gelingt es Matilde Assensi Historie, Mystik mit Hilfe einer Prise Phantastik zu einem spannenden historischen Roman zu verknüpfen, den man schon fast als Thriller bezeichnen könnte. Im Rahmen der Handlung, gelingt es der Autorin nicht nur die Geschichte der Templer zu verarbeiten, sondern mittels der Pilgerreise Galcerán der Borns Hintergrundwissen über Architektur, Kryptologie, Mythologie, Astronomie, Kabbala und Heilkunde einzuarbeiten, ohne dass dies aufgesetzt wirkt oder wie von einem Lehrbuch abgeschrieben, und ein farbiges Bild des Mittelalters aufzuzeigen. Dazu kommt eine sehr schöne der historischen Handlung angepasste Sprache, die diesen Roman zu einem wahren Lesegenuss macht und insbesondere diejenigen freuen wird, die lange Sätze, Anwendung von Partizipien, etc. mögen. Fremdsprachige Zitate werden grundsätzlich mit deutscher Übersetzung angegeben, lediglich feststehende Begriffe werden nicht übersetzt.


    Ob sich zwei Schönheitsfehlerchen bereits im Original eingeschlichen haben oder erst bei der Übersetzung, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall dürfte es für einen Europäer 1317 unmöglich gewesen sein, Kürbis zu essen und aus einer Kalebasse zu trinken. Diese beiden Schönheitsfehlerchen sollten aber keineswegs zur Abwertung dieses schönen historischen Romans führen! Eine Vermischung von Antoniusorden und Lazarusorden wird von der Autorin zweifellos aus dramaturgischen Gründen vorgenommen.


    Der Roman wird ergänzt durch eine hilfreiche Karte des Camino de Santiago, ein Glossar sucht der Leser leider vergeblich.


    Sehr empfehlenswerter spannender historischer Roman hoher Güte zum Lernen und Versinken, der leider nach 384 Seiten schon zu Ende ist...



    Pelican :wave

  • Ich hab das vor Wochen als Klappenbroschur (oder wie die Dinger heissen) für 2,99 gesehen und nach längerem Herumschleichen nicht gekauft . :bonk


    Na egal, ich hab jetzt mal die LeseFieber-Ausgabe für 4,95 gekauft. Mit Pelican-Empfehlungen hab ich ja gute Erfahrungen gemacht. :knuddel1 Und nicht, dass ich es in einem halben Jahr lesen will und dann gibt es statt dieser günstigen Ausgabe nur noch eine normale TB-Ausgabe für 9,95. Ich kenn das doch...


    lg Iris :wave

  • Es gab bisher eine Dtv premium-Ausgabe, die aber relativ teuer war. Um die bin ich ewig rumgeschlichen, habe aber nie zugegriffen. Und bei 4,95 konnte ich ja nicht mehr nein sagen... :grin


    Allerdings war bei der premium-Ausgabe das Schriftbild deutlich größer...


    Bye
    Pelican :wave

  • Ich lese nicht so wahnsinnig gerne historisches, aber dieses Buch werde ich mir besorgen. Denn ich habe *die Wächter des Kreuzes' vom M.A. gelesen und auch hier vorgestellt. Dieses Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen!

  • Hi!


    Ach-
    tung


    hier


    sind


    Spoi-
    ler


    Ich habe "Iacobus" vor kurzem gelesen und so rein als Buch fand ich es recht nett und unterhaltsam, nicht zuletzt weil mir Galcerán und Jonas sehr sympathisch waren.
    Als historischen Roman fand ich es aber etwas unbefriedigend. So läßt Asensi den Helden kurz über den Ablauf der Vernichtung der Templer nachdenken. Da hat ihn aber jemand falsch informiert ... ZB haben die Verbrennungen nicht nach der offiziellen Auflösung stattgefunden. Und andere Details.
    Außerdem habe ich mich darüber gewundert, daß Galcerán so empört ist über die Geldgier des Papstes und seiner Oberen. Was dachte er denn?


    Und schließlich, aber das könnte aufs Konto des Übersetzers gehen, fand ich es eigenartig, daß Jonas nicht zu altern scheint und 14 bleibt.


    Die Geheimnisse fand ich auch nicht sonderlich überzeugend, da es Galeràn nicht sehr schwer fällt, sie zu lösen. Gut, mag sein, daß er ein Genie ist, aber so kam das für mich ein bißchen billig rüber.


    Dann Sara, die sog. "Freundin" der Templer die ihm die geheimen Aufzeichnungen gibt, die ihn erst auf die Spur des Schatzes bringen und die Geständnisse, wo sie kein Problem damit hat, daß er sie dem Papst gibt und die Templer, die ihn vollkommen grundlos in die unmittelbare Nähe ihres größten Schatzes bringen, ...


    Naja. Nett, spannend und unterhaltsam geschrieben, aber für mich nicht überzeugend.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von Grisel
    Die Geheimnisse fand ich auch nicht sonderlich überzeugend, da es Galeràn nicht sehr schwer fällt, sie zu lösen. Gut, mag sein, daß er ein Genie ist, aber so kam das für mich ein bißchen billig rüber.


    Ja, ging mir auch so, irgendwie ist er ja mehr zufällig über die Lösungen gestolpert und der Plot war irgendwie komisch.


    Ich hab auf den letzten 100 Seiten immer mal wieder ein paar Seiten überblättert, weil es mir zu langweilig wurde. :rolleyes


    lg Iris

  • Hi Iris!


    s
    p
    o
    i
    l
    e
    r


    Zitat

    Original von Delphin
    Ja, ging mir auch so, irgendwie ist er ja mehr zufällig über die Lösungen gestolpert und der Plot war irgendwie komisch.


    Es war vor allem komisch, weil der eine Templer dann ja so fertig ist, weil Galcerán der erste in 200 Jahren ist, der das System geknackt hat, als wäre das das schwierigste überhaupt. So kam es für mich jedenfalls nicht rüber.


    Aber gelangweilt habe ich mich nicht.


    Bye,


    Grisel