Grischa: Goldene Flammen - Leigh Bardugo (ab 14. Jahren)

  • Inhalt:


    Alina ist einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Dass sie heimlich in Maljen verliebt ist, ihren besten Freund seit Kindertagen, darf niemand wissen. Schon gar nicht Maljen selbst, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Bei einem Überfall rettet Alina Maljen auf unbegreifliche Weise das Leben. Doch was sie da genau getan hat, kann sie selbst nicht sagen. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wird zum mächtigsten Grischa in die Lehre geschickt. Geheimnisvoll und undurchschaubar, wird er von allen der Dunkle genannt. Aber wieso fühlt sie sich von ihm so unwiderstehlich angezogen? Und warum warnt Maljen sie so nachdrücklich vor dem Einfluss des Dunklen?


    Über den Autor:


    Leigh Bardugo wurde 1975 in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sie studierte an der Yale University. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Make-up-Artist. Grischa - Goldene Flammen ist ihr erster Roman, zwei weitere Bände der Saga um die Sonnenkriegerin Alina sind in Vorbereitung.


    Meine Meinung:


    Alina und Maljen wachsen zusammen als Waisenkinder beim Herzog auf. Für Beide gibt es Niemanden wichtigeres im Leben als den jeweils Anderen. Als sie in die Erste Armee des Zaren eintreten, ändert es sich jedoch. Maljen wird zum Frauenschwarm und ein begnadeter Fährtenleser. Alina bleibt Alina. Unscheinbar und durchschnittlich.


    Bei einer Überfahrt auf der Schattenflur wird das Schiff von Volkras angegriffen und Alina rettet Maljen das Leben. Doch wie genau hat sie das gemacht? Und warum interessiert sich ausgerechnet der Dunkle, der mächtigste Grischa, nun für sie? Welche geheimen Kräfte schlummern in Alina? Kann es wirklich sein, dass sie, die unscheinbare Alina, eine Grischa ist? Und welchen Preis muss sie dafür bezahlen eine Grischa zu sein?


    Ich weiß eigentlich gar nicht so recht, wo ich mit meiner Lobeshymne beginnen soll. Ich bin so was von begeistert von diesem Buch!


    Leigh Bardugo hat wahrlich eine unglaubliche Welt erschaffen. Nicht nur was die Charaktere anbelangt, auch die Welt in der "Grischa" spielt, ist wirklich atemberaubend und etwas Neues. Sie versprüht einen gewissen Hauch von russischem Ambiente. Auf der einen Seite rau und unberechenbar, dann wieder voller Leben und Farben. Eine so fesselnde Mischung, der man sich nur schwer entziehen kann.


    Die ganze Geschichte um Alina, Maljen und den Dunklen ist so packend und mitreisend, dass ich dieses Buch innerhalb eines Tages regelrecht inhaliert habe. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, weil es mich von der ersten Seite in seinem Bann hatte.


    Dazu hat der leichte und flüssige Schreibstil von Leigh Bardugo beigetragen. Er überzeugt durch seine Einfachheit und lässt Bilder im Kopf entstehen, die nur so voller Klarheit strotzen. Als befände man sich selber im kleinen Palast oder segelt auf dem Schiff durch die Finsternis der Schattenflur.


    Dieses Buch hat so viele Überraschungen und Wendungen zu bieten, dass man kaum Atem schöpfen kann. Leigh Bardugo versteht ihr Handwerk. Meisterhaft führt sie den Leser auf falsche Fährten, lässt ihn bangen, zittern, hoffen und am Ende verblüfft, schaudernd und voller Erwartungen auf den nächsten Band zurück.


    Besonders die Charaktere sind mit viel Liebe und Fantasie gestaltet. Die Autorin versteht es einer Figur Leben einzuhauchen. Keine einzige gleicht der Anderen, nicht nur ihre besonderen Fähigkeiten betreffend.
    Sie sind außergewöhnlich, bewundernswert und manche undurchschaubar, was jedoch gerade den Reiz dieses Buches ausmacht.


    Ich hatte zu keinem Zeitpunkt je den Gedanken, etwas schon mal da gewesenes zu lesen. Obwohl der Plot für Manche vielleicht nichts Neues darstellt, war es für mich wie eine Entdeckungsreise - spannend, emotional, knisternd, abenteuerlich. Einfach wunderbar und so erfrischend!


    Das Ende lässt den Leser ein wenig geschockt, ein bisschen erleichtert und zögerlich aufatmend zurück.
    Nach dem Zuschlagen des Buches musste ich mir erst mal meine nassen Hände abwischen und mein Puls beruhigen, so sehr war ich in dem Buch gefangen.
    Und ein ganz großes Gefühl schwebt über all den anderen und zwar unbeschreibliche Vorfreude auf den zweiten Teil dieser Trilogie!


    Abschließend möchte ich noch die Gestaltung des Buches erwähnen. Nicht nur, dass das Cover ein Blickfang ist, auch das Buch selbst ist ein wahres Schmuckstück.
    Aber ganz besonders hervorheben möchte ich die Illustration zu Anfang des Buches, die dem Leser einen wunderbaren Überblick über das ganze Reich verschafft und einfach großartig gemacht worden ist.


    Fazit:


    Ich bin absolut begeistert von diesem Auftakt und freue mich schon unheimlich auf die Folgebände und auf ein Wiedersehen mit Alina und Maljen. Dieses Buch verdient mehr als nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung.


    Wer ein Fan von "Die Beschenkte" ist, wird auch dieses Buch lieben und vergöttern!


    Volle 10 Punkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
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  • Meine Meinung: Es war der Klappentext, der mich neugierig auf das Buch machte und der meiner Meinung nach ruhig ein wenig ausführlicher darauf vorbereiten könnte, dass es sich hier um den ersten Teil einer Fantasy-Serie handelt - das Cover verrät ebenfalls nicht, was den Leser erwartet, nur welche Zielgruppe angesprochen werden soll und das dürften hauptsächlich weibliche Leserinnen ab 14 Jahren sein. Und ich denke, diese gelungene Story dürfte sie begeistern.


    Die Autorin hat ein gutes Händchen bei ihrer Wahl der Zutaten gehabt: ein geheimnisvolles Land, das Russland sehr ähnelt, eine Waise, die plötzlich eine ungeahnte Fähigkeit an sich entdecken muss, die Fluch oder Segen bringen kann und zwei Männer, die sie nicht kalt lassen. Alina, die als Kartografin in der Armee des Zaren reist, muss mit den anderen Soldaten ein gefährliches Gebiet durchqueren, die Ödnis, eine Schwärze, die eines Tages von einem Dunklen geschaffen wurde und die alles verschlungen hat, was dort zuvor gelebt hat. Auf der Fahrt durch die Dunkelheit werden sie angegriffen und Alina ist es, die mit einer besonderen Gabe, die Angreifer abwehrt, doch nun ist sie in das Visier des Dunklen geraten und der bemüht sich um sie und ihre Magie.


    Es ist eine spannende und kurzweilige Handlung in die man hier eintaucht. Die Hauptfigur ist sympathisch als junge Frau mit Fehlern und Ängsten beschrieben und die Absichten des Dunklen bleiben ihr lange Zeit verborgen. Ein gewisses Knistern ist zwischen ihnen zu spüren und wohin das Ganze gehen wird, bleibt eine lange Zeit offen. Zusammen mit Alina erlebt man Höhen und Tiefen auf ihrem Weg in das Unbekannte, bangt mit ihr um den Liebsten und das, was sie verloren glaubt und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Gut gefallen hat mir, dass die Handlungsorte so ganz und gar unmagisch waren und nicht wie eine mühevoll konstruierten Fantasy-Welt wirkten, sondern eher an das Russland aus der Zarenzeit erinnerten. Und so finden sich Orte wie Kribirsk und Nowokribirsk, in denen ganz normale Menschen wohnen. Gut, ein paar magische Wesen gibt es, die Grischa, doch auch sie dominieren die Geschichte nicht. Ich würde das Buch als märchenhafte Fantasy mit eingebauter Liebesgeschichte bezeichnen, das für alle Leserinnen geeignet ist, die einfach mal kurz in ein Märchenland voller Gefahren abtauchen wollen und dabei nicht auf „Prinz und Prinzessin“ verzichten wollen.


    Mein Fazit: Kurzweilig, märchenhaft und ganz klar nichts für hartgesottene Fantasy-Fans, wird hier eine bezaubernde Geschichte erzählt, deren Ende den Leser schon auf die Fortsetzung hoffen lässt.

  • Die Geschichte:
    "Grischa" spielt in einer fiktiven Welt, die einen starken russischen Touch hat. Dort gibt es die sogenannten Grischa, die besondere Fähigkeiten haben, wie Heilen, die Elemente kontrollieren und vieles mehr. Alina scheint zunächst ein ganz gewöhnliches Mädchen zu sein, das als Waise aufgewachsen ist. Sie arbeitet in der Armee des Zaren als Kartografin und ist still und unauffälig. Als dann aber ihr große, heimliche Liebe Maljen auf der Schattenflur (einem Landstrich voller Dunkelheit mit menschenfressenden Monstern) in Lebensgefahr gerät, scheint sie ihn zu retten. Allerdings kann sie sich nicht erklären, wie und hält das alles für ein Missverständnis. Ohne ihren Willen zu beachten wird sie von Maljen getrennt und lebt fortan bei den Grischa. Der Dunkle, ein besonders mächtiger und furchteinflössender Grischa, scheint ein außergewöhnliches Interesse an Alina zu haben und so nimmt Alinas Geschichte ihren Lauf.


    Zu Beginn des Buches hatte ich ein paar Probleme in die Welt hineinzufinden, da es einige unbekannte Begriffe gibt und ich dadurch etwas durcheinander gekommen bin. Aber nachdem dieser Punkt überwunden war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Leigh Bardugo erschafft eine interessante, faszinerende und fesselnde Welt, die zuerst gar nicht so magisch wirkt. Einzig die Grischa haben magische Fähigkeiten, durch die sie sich überlegen fühlen.
    Die Handlung konnte mich immer wieder überraschen und es gibt so viele Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, dass ich mich dem Bann des Buches nicht entziehen konnte. Dabei strotzt es vor solchen Emotionen, dass ich stellenweise Tränen in den Augen hatte, permanent mit Alina mitgefiebern musste und einfach mitten im Geschehen war.
    Der Spannungsbogen beginnt sehr seicht und steigert sich im Laufe des Buches zu einem grandiosen Finale mit einem Ende, dass den Leser ungeduldig auf den nächsten Band warten lässt.
    Die Liebesgeschichte in dem Buch ist zwar wichtig, nimmt aber nicht Überhand, sondern ist perfekt in die Gesamthandlung eingegliedert.


    Die Protagonisten:
    Alina ist an sich eine nette, sympathische, aber sehr unauffällig Protoganistin, die gar kein Selbstbewusstsein hat. Ich habe sie schnell ins Herz geschlossen und habe es geliebt ihre Entwicklung zu verfolgen. Sie verändert sich hier sehr stark und findet so zunehmend zu sich selber, denn einen Teil von ihrem Wesen hat sie so gut versteckt, dass nicht einmal sie weiß, dass es diesen Teil gibt. Ihr Liebe zu Maljen bleibt ihr stets erhalten und hilft ihr in den dunkelsten Stunden.
    Maljen ist an sich ein wirklich toller Protagonist, allerdings nimmt er zu Beginn die Freundschaft mit Alina als zu selbstverständlich hin. Er nimmt in der ganzen Handlung zunächst nicht viel Raum ein, ist aber für Alina da, wenn sie ihn braucht. Das gefällt mir gut.
    Der Dunkle bleibt bis fast ganz zum Schluss undurchschaubar und hat mich mit seinen Handlungen oft in die Irre geführt. Er macht das Buch zu einem spannenden und wahren Lesegenuss.
    Alle Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und passen in die Handlung des Buches.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht. Er ist eingängig und stellenweise sehr detalliert, kommt aber ohne übertriebene Schnörkel aus. Leigh Bardugo schreibt oft sehr emotional und flüssig zu lesen.


    Die Geschichte wird aus Alinas Sicht erzählt (Ich-Erzähler), so dass der Leser sehr gut ihre Gefühle und Handlungsweisen nachvollziehen kann.

    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover gefällt mir gerade durch seine Einfachheit und sticht aus der Masse der Jugendbücher heraus.
    Der Buchtitel passt perfekt zu der Handlung, da es viel um die Grischa geht. Der Untertitel passt zu Alinas Fähigkeit, die ich hier mal offen lassen.


    Fazit:
    Alles in allem hat mir "Grischa" nach anfänglichen Schwierigkeiten außerordentlich gut gefallen. Es übt eine ganz besondere Faszination auf mich aus und besticht durch ein wunderbares Setting, tollen Protagonisten und starken Emotionen.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Leigh Bardugo hat eine Welt erschaffen, die Russland sehr ähnelt und zeitgleich ein Fantasybuch herausgebracht, das ganz anders anmutet als die üblichen Geschichten.


    Alina Starkowa, Waise und Kartographin der Ersten Armee des Zaren, lebt in Rawka. Mit Maljen, der ein ausgezeichneter Fährtenleser ist und mit dem sie in einem Heim für Waisen aufgewachsen ist, verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Doch Alina fühlt mehr für ihn und hat Angst, es ihm zu sagen. Denn Maljen ist äußerst beliebt in der Damenwelt und Alina ist unscheinbar und eher verschlossen.
    Eines Tages begibt sie sich mit ihm und ihrem Regiment auf die mysteriöse Schattenflur, ein Gebiet voller Sand, Dunkelheit und gefährlichen, geflügelten Kreaturen. Dort rettet ihm Alina plötzlich unverhofft das Leben. Sie hat eine Gabe und wusste bis zu diesem Zeitpunkt selbst nichts davon. Nun ändert sich alles für Alina: Sie wird zu dem geheimnisvollen Dunklen geführt, der glaubt, dass sie die Retterin Rawkas sein wird.


    Spannend an dem Buch sind nicht nur der Schauplatz, sondern auch die ganzen Begriffe, die die Autorin miteinfliessen lässt.
    Bei den Grischas zum Beispiel gibt es drei unterschiedliche Gruppen: Die Korporalki sind Entherzer und Heiler. Die Materialki setzen sich aus Durasten und Alkeni zusammen und erfinden Dinge. Zu den Ätheralki zählen die Fluter, Stürmer und Inferni.
    Man kann sie an ihren Gewändern (Keftas) unterscheiden. Der Dunkle trägt als Einziger ein schwarzes Gewand und wirkt undurchschaubar und interessant.


    Es macht Freunde, Alinas Findung zu sich selbst, zu ihren Kräften und zu ihrer Bestimmung mitzuerleben. Ist sie wirklich die Auserwählte?


    Allzuviel möchte ich nun nicht mehr verraten. Mir hat der flüssige Schreibstil sehr gefallen und ich freue mich auf den 2. Band. Es soll eine Trilogie werden.


    9 Punkte

  • Alina und Maljen sind Waisenkinder, die mit ihresgleichen in einem Haus eines mildtätigen Herzogs heranwachsen. Die beiden sind unzertrennlich und werden hier unterrichtet und erzogen. Einige wenige dieser Kinder, die ein besonders Potential haben, werden von den Grischas - Menschen, die die sogenannten Kleinen Künste ausüben, die magischen Fähigkeiten ähneln - erwählt und speziell geschult. Nach einer Prüfung ihrer Fähigkeiten stellt sich jedoch heraus, dass sie nicht zu den Auserwählten gehören.


    Viele Jahre später stehen sie beide kurz davor, gemeinsam mit einigen anderen, die sogenannte Schattenflur, eine in Dunklheit gehüllte Ödnis, die gefährliche Wesen beherbergt und die die Küstenstädte und das Meer vom restlichen Land trennt, zu überqueren. Alina ist jetzt Kartographin und fürchtet sich davor, doch die Anwesenheit des unter die Fährtenleser gegangenen Maljens, wirkt wie stets beruhigend auf sie.
    Bei der Durchquerung der Schattenflur kommt es dann zum Angriff. Ein riesiger Schwarm Volkras - so werden die in der Schattenflur lebenden Ungeheuer genannt - greift die Flotte an. Es kommt zu herben personellen Verlusten und als letztendlich Maljen angegriffen wird, wirft sich Alina schützend über ihn. Während bereits die Krallen eines Volkras in ihren Rücken greifen und Maljen und Alina voneinander Abschied nehmen, explodieren sämtliche Gefühle in Alina und aus ihr bricht ein gleißendes Licht heraus, das alle Angreifer in die Flucht schlägt. Als sie aus ihrer anschließenden Ohnmacht erwacht, wird sie von Waffen bedroht und die Flotte erreicht ihren Ausgangspunkt wieder. Alina wird dem Dunklen, dem mächtigsten Grischa, vorgeführt, der in einer Befragung festzustellen versucht, ob tatsächlich Alina der Ursprung des Lichts war. Was wird nun mit ihr passieren? Ist sie tatsächlich die lang ersehnte Sonnenkriegerin?


    Der Dunkle nimmt Alina mit zum Schloss des Zaren und versucht, ihre Ausbildung zu initiieren und voranzutreiben. Er ist fest davon überzeugt, dass sie eine Sonnenkriegerin ist und so erhält sie in diveren Fächern Unterricht. Dabei vermisst sie jedoch ständig Maljen. Nach einer langen Zeit der enttäuschenden Rückschläge gelingt es Alina endlich, auf ihre Macht zuzugreifen. Sie ist glücklich, zumal der Dunkle sich nicht nur für ihre Kräfte zu interessieren scheint. Doch kann sie dem mächtigen Mann trauen? Und wo ist eigentlich Maljen, der bislang auf keinen ihrer Briefe geantwortet hat?


    "Grischa - Goldene Flammen" liess sich leicht und flüssig lesen und ist aus der Perspektive der Protagonistin Alina geschrieben, was dem Leser einen tieferen Einblick ins Geschehen verschafft und die fesselnde Geschichte noch spannender macht. Nur der Prolog und der Epilog, hier das "Davor" und "Danach", wurde aus der Sicht eines Außenstehenden geschildert, so dass die beiden Teile der Geschichte einen äußeren Rahmen geben.


    Zunächst musste ich mich erst einmal in die vielen verschiedenartigen und ungewöhnlichen Bezeichnungen für Menschen, unterschiedliche Grischa, Tiere und Orte hineinfinden, doch anschließend fühlte ich mich von dieser Welt nur noch verzaubert.


    Alina und Maljen waren mir gleich von Anfang an sympathisch und haben mich mit in das Geschehen hineingezogen. Alina wirkt zurückhaltend und verletzlich und weckte sofort meine Beschützerinstinkte, während Maljen die Aura eines attraktiven und zufriedenen Mannes umgab. Man kann gar nicht anders als die beiden zu mögen. Sie sind in einem Waisenhaus aufgewachsen und haben seitdem eine starke Bindung zueinander. Während Alina sich ihrer Gefühle für den vielumschwärmten Maljen bereits sehr früh bewusst ist, scheint dieser seine eigenen bisher noch nicht hinterfragt zu haben und weiterhin in Alina nicht mehr als eine Schwester zu sehen.
    Letztere trägt schwer an den Hoffnungen der Menschen, dass sie möglicherweise die Schattenflur zu zerstören vermag. Die Atmosphäre am Hof des Zaren ist bizarr und es fällt ihr nicht leicht, dort Bindungen einzugehen, da niemand der zu sein scheint, den er vorgibt. Dadurch, dass sie keinen Kontakt zu Maljen bekommt, ist sie von ihrer ehemaligen Welt restlos abgeschnitten. Mit der Zeit fühlt sie sich zum Dunklen hingezogen, der ihr signalisiert, dass er an ihr interessiert ist. Ihre Gefühle flammen stehts in seiner Gegenwart auf, ganz so, als würde die Präsenz seiner Macht sie anziehen. Doch sind diese Gefühle echt?


    Der Roman von Leigh Bardugo hat mich gleich zu Beginn gefesselt und nicht mehr losgelassen. Er enthält eine völlig eigene und neuartige Welt, die entfernt an das russische Zarenreich erinnert. Gut gefallen hat mir auch die optische Aufmachung des Buches. Während sich auf dem Cover wichtige Elemente der Geschichte widerspiegeln, enthält das Innenleben des Buches eine wunderschöne Karte von Rawka und aller angrenzenden Gebiete. Gleich zu Beginn werden die verschiedenen Orden der Grischas erklärt, denen später auch ihre typischen Farben der Keftas, eine Art Mantel, zugeordnet wird. Eine wirklich gelungene Aufmachung, die das Gesamtbild dieses unvergleichlichen Romans sehr schön abrundet.
    "Grischa - Goldene Flammen" hat mich verzaubert und gefesselt. Das Buch ist ein spannender Fantasyroman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann und der der Auftakt einer vielversprechenden Trilogie ist. Ich hoffe sehr, dass ich nicht all zu lange auf den nächsten Band warten muss.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • :anbet Nachdem ich das Buch nach den ersten Seiten schon fast abbrechen wollte, hat es mir dann doch so gut gefallen! Anfangs haben mich die ganzen (m. E. unnötigen und gezwungen wirkenden) wüsten Namensneuschöpfungen so angenervt, dass ich das Buch fast weglegen wollte - was bin ich froh, dass ich es nicht tat. Obwohl ich normalerweise kein Jugendbuch/Fantasy Fan bin, (hab das Buch wegen meiner russophilen Neigungen gelesen :grin ) hat mich das Buch total begeistert. Vor allem die Figur des Dunklen ist sehr gut gelungen und ich konnte nicht verhindern, mich ein wenig in den Bösewicht zu vergucken. :help :lache

    :heisseliebe Ein paar Stellen fand ich ein bisschen erzwungen und zu leicht gelöst, z.B das ständige Motiv des Verdrängens und ups, jetzt erinner ich mich doch hat doch, leicht genervt.
    :rolleyes Und
    Mir das Buch trotzdem super gut gefallen, leider kann ich gar nicht so recht begründen wieso. Es ist einfach toll zu lesen und mal was anderes. Schade, dass der zweite Band erst in ein paar Monaten kommt.
    :heisseliebe :grin

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Zitat

    Original von TheAlice
    Vor allem die Figur des Dunklen ist sehr gut gelungen und ich konnte nicht verhindern, mich ein wenig in den Bösewicht zu vergucken. :help :lache

    :heisseliebe


  • Alina hat ihre Kindheit in einem Waisenhaus verbracht. Mit ihrem besten Freund, Maljen, geht sie schließlich zur Armee, wo Maljen als Fährtenleser arbeitet und Alina zur Kartographin ausgebildet wird. Als die Truppe die sogenannte Schattenfurt durchqueren soll, einen Gebietsstreifen, der durch Magie entstanden, von Dunkelheit und Unfruchtbarkeit geprägt ist und in dem schreckliche Wesen hausen, werden sie angegriffen. Dabei zeigt sich, dass Alina eine sogenannte Grischa, eine Magierin ist – und ihre besondere Gabe ist eizigartig. Sie kommt an den Zarenhof, an den eine Magierakademie angegliedert ist, wo sie ausgebildet werden soll. Als sie bemerkt, dass sie für Böses ausgenutzt werden soll, flieht sie, von Maljen begleitet, aus dem Land.


    Das Buch hat ein wunderschönes Cover, im Innenteil gibt es zudem eine Karte, die sehr nützlich ist und auch die kleinen Zeichnungen bei der Kapitelnummerierung gefallen mir sehr gut.


    Auch die ersten Zweidrittel des Buches haben mir sehr gut gefallen. Dann kam ein für mich unerwarteter Twist, der in meinen Augen zu plötzlich kam und zu wenig vorbereitet wurde. Dieser Twist tut der Geschichte in meinen Augen nicht wirklich gut, sie wird aus einer verwickelten, spannenden Geschichte, die alle Möglichkeiten bot, zu einer 08-15 Gut-gegen-Böse-Geschichte. Auch die Spannung, die für mich vor allem auch darauf basierte, zu erfahren, wie sich die Handlung entwickelt, war dahin, zumal die Flucht recht langatmig und dadurch etwas langweilig gestaltet war, es gab zwar einige Selbst-Schuld-Schwierigkeiten, die wohl das Ganze auflockern sollten, die aber bei mir nicht wirklich zogen, vor allem weil sie vermeidbar gewesen wären und nicht wirklich nachvollziehbar, denn, wenn man auf der Flucht ist und in so großer Gefahr schwebt, sollte man doch etwas vorsichtiger handeln.


    Die Charaktere sind größtenteils relativ oberflächlich gezeichnet und bedienen oft Stereotypen. Einzig Alina wird dem Leser näher gebracht, was auch daran liegt, dass die Geschichte in Ich-Form aus ihrer Perspektive erzählt wird. Ein sehr interessanter Charakter wird leider zum Klischee verwandelt, obwohl er zunächst interessante Züge aufwies, hier zeichnete sich eine sehr interessante Handlung ab, die dann leider nicht entsprechend ausgeführt wurde. Sehr schade. So wird dann leider auch die Handlung klischeehaft und bleibt in weiten Zügen oberflächlich.


    Sehr gut gefallen hat mir das Setting, das sich an Russland orientiert und daher einmal etwas anderes ist. Nicht nur Namen, Orte und manche Begriffe orientieren sich dabei an diesem Land sondern auch der politische Hintergrund, so bekommt man beim Lesen sofort ein „russisches“ Gefühl. Darin eingebettet sind die Fantasy-Anteile, die wunderbar passen. Die Welt, die hier entstanden ist, gefällt mir wirklich gut.


    Der Roman ist der erste Teil einer geplanten Trilogie (der zweite Teil wird Ende Juli erscheinen). Auch wenn ich gegen Ende dieses Romans doch etwas enttäuscht war, interessiert mich, wie es weiter geht, so dass ich auch die Folgebände lesen möchte. Wer Fantasy mag und einmal ein anderes als das übliche Setting haben möchte, sollte einen Blick wagen.


    Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten.

  • Viel kann ich meinen Vorrednern in Sachen Zusammenfassung nicht mehr hinzufuegen.
    Deswegen kommt nun meine eigene Meinung ueber den ersten Teil:


    Am Anfang fiel es mir sehr schwer, Orte,Namen oder wie in diesem Fall die Orden auseinander zu halten.
    Ich habe desoefteren zur Karte und zum kleinen Glossar am Anfang zurueckgeblaettert.
    Auch fiel es mir schwer, mir eine "Kefta" vorzustellen.
    Dennoch muss ich sagen, dass ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen habe.


    Kann es also auch weiter empfehlen.


    Hier noch ein paar Antworten fuer die Anderen:



    Besonders genervt hat mich:




    Aber, gott sei Dank hab ich mir heute den zweiten Teil geholt und kann ihn jetzt lesen !


    :lesend

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

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  • Kurzbeschreibung:
    Alina ist einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Dass sie heimlich in Maljen verliebt ist, ihren besten Freund seit Kindertagen, darf niemand wissen. Schon gar nicht Maljen selbst, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Bei einem Überfall rettet Alina Maljen auf unbegreifliche Weise das Leben. Doch was sie da genau getan hat, kann sie selbst nicht sagen. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wird zum mächtigsten Grischa in die Lehre geschickt. Geheimnisvoll und undurchschaubar, wird er von allen der Dunkle genannt. Aber wieso fühlt sie sich von ihm so unwiderstehlich angezogen? Und warum warnt Maljen sie so nachdrücklich vor dem Einfluss des Dunklen? Dies ist der erste Band der Grischa-Trilogie von Leigh Bardugo.



    Meine Meinung:


    Alina und Maljen wachsen als Waisen bei einem Herzog auf. Die Welt in der wir uns befinden, nennt sich Rawka und erinnert sehr stark an Russland. In Rawka gibt es die sogenannten „Grischa“ Hexen oder Magiebegabte, die alle spezielle Fähigkeiten haben. Angeführt werden sie von „dem Dunklen“ der fast so mächtig ist wie der Zar des Landes. Alle Kinder in Rawka werden auf ihre Magiebegabung überprüft. Weder bei Alina noch bei Maljen zeigt sich eine magische Begabung.


    Die beiden schließen sich nun der Armee des Zaren an. Dabei müssen sie die „Schattenflur“ überqueren, die das Land in zwei Teile spaltet. Dort treiben geflügelte Dämonenwesen ihr Unheil und es kommt während der Passage zu einem großen Unglück. Im Moment der schlimmsten Bedrängnis zeigen sich bei Alina dann doch magische Kräfte und sie muss schließlich ihre Ausbildung zur Grischa antreten.


    Das Buch ist in leichter Jugendbuch Sprache geschrieben, so dass es schnell zu lesen ist, aber dennoch nicht völlig anspruchslos wirkt. Der Bezug zu Russland verleiht dem Buch etwas Exotisches ind Interessantes. Alina wirkt als Charakter sehr unsicher. Es wird schon früh verraten, dass sie heimlich in Maljen verliebt ist. Da sie sich selbst allerdings als hässlich und unzureichend empfindet, traut sie sich nicht Maljen ihre Liebe zu gestehen. Auch während ihrer Ausbildung hat sich immer wieder mit starken Selbstzweifeln zu kämpfen. Insgesamt ist mir Alina während des Buches ans Herz gewachsen auch wenn ich sie manchmal für ihre Gedankengänge hätte schütteln können.


    In der Geschichte gibt es dann einen interessanten Plottwist, von dem ich immer noch nicht weiß, was ich genau davon halten soll. Irgendwie erscheint mir alles zu „Schwarz-Weiß“. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte sich in eine andere Richtung bewegt und fand den Twist in der Geschichte etwas irritierend, was aber bestimmt von der Autorin so beabsichtigt war.


    Fazit:


    Insgesamt ist „Grischa-Goldene Flammen“ ein gelungener Auftakt zu einer Trilogie. Ich möchte nämlich sehr gerne mehr über die Grischa und ihre Begabungen erfahren. Auch Alina ist mir während des ersten Teils etwas ans Herz gewachsen genauso wie Maljen. Der erste Teil endet in einer Art und Weise, dass ich überhaupt keine Vorstellung davon habe wie es im zweiten Band weitergehen könnte. Ich hoffe nur, dass Alina es schafft ihre Selbstzweifel zu überwinden und sich zu einer starken Protagonistin entwickelt.


    Insgesamt gebe ich dem Buch acht Punkte und bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil!

  • Titel: Grischa 1: Goldene Flammen und teilweise Grischa 2: Eisige Wellen

    Autor: Leigh Bardugo

    ISBN: 3551313261 / 3551314152

    Jugendbuch, ab 14 Jahre


    Klappentexte:

    Band 1:

    Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Unscheinbar und still lebt sie im Schatten ihres Kindheitsfreunds Maljen, dem erfolgreichen Fährtenleser und Frauenschwarm.

    Keiner darf wissen, dass sie heimlich in ihn verliebt ist, am allerwenigsten er selbst. Erst als sie ihm bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich Alinas Dasein auf einen Schlag.

    Man munkelt, sie hätte übermenschliche Kräfte, und nicht zuletzt der Zar selbst wird nun auf sie aufmerksam.

    Band 2:

    Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte:

    Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu steigern,

    braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.

    Band 3 (der Vollständigkeit halber):

    Der Dunkle hat die Macht über Rawka an sich gerissen. Alina muss sich von dem Kampf erholen, der sie fast das Leben gekostet hätte. Tief unter der Erde hat sich ein Kult um die Sonnenheilige versammelt, doch dort kann Alina das Licht nicht aufrufen. Um dem Dunklen ein letztes Mal entgegenzutreten, muss sie zurück an die Oberfläche. Gemeinsam mit Maljen macht sie sich auf die Suche nach dem Feuervogel. Er ist die letzte Möglichkeit, Rawka vor dem Untergang zu retten. Doch der Preis, den er fordert, könnte alles zerstören, für das Alina kämpft.


    Meine Meinung:

    Ich habe mich sehr auf die Grischa-Reihe, eventuell als Prequel zum Krähenband, gefreut. Meine Erwartung war, hier viel über die Welt der Grischa zu erfahren.

    Leider wurde meine Erwartung nicht erfüllt, da es nur um den Konflikt/Kampf zwischen Gut (Alina) und Böse (dem Dunklen) ging.

    Allerdings, da es die Klappentexte ja aussagen, wusste ich es, aber ich hatte die Hoffnung, dass, vielleicht so als Nebenstrang, mir ihre Welt doch nähergebracht wird.

    Es gab nur diesen einen Erzählstrang und damit gefiel mir die Story mit der Zeit immer weniger.

    Sie ist gut und durchaus sehr spannend geschrieben. Letztendlich war es mir aber zu wenig, dass nur die Hauptprota relativ gut rüberkam (nur noch Nikolaj war auf einem guten Weg) und von allen anderen nur ge-/beschrieben wird, was sie so alles tun.

    Der "Beziehung" zwischen Alina und Maljen hat es für mich an allem gefehlt. Ich konnte sie nicht nachvollziehen und fand sie auch nicht schön.

    In ca. der Mitte des 2. Bands ging es los, dass Alina einen Kriegsrat einberief, da bin ich raus, das ist gar nicht meins. In anderen Büchern lese ich so etwas quer.

    Da es nur den einen Handlungsstrang gab, wurde es mir mit der Zeit doch etwas zu einspurig.

    Außerdem ging mir persönlich, subjektiv, das sehr stark russisch Angehauchte auf die Nerven. Ist nix für mich, ich mag das nicht.


    Ich habe die Grischa-Reihe bei der Hälfte des 2. Bands abgebrochen.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)