'Alles muss versteckt sein' - Seiten 131 - 194

  • Also wenn ich ein Genre wählen müsste, dann wäre es für mich eigentlich ein Psycho-Thriller. Zumindest ich erwarte bei so einer "Schublade" nicht zwangsläufig Action oder Gewalt sondern genau wie es hier ist, eher subtile Schrecken die sich durch die Vorstellungsgabe des Lesers entfalten. Meine 2 Pfennige dazu. :grin


    Zur Geschichte: Tja das mit Elli ist schon ein bisschen mysteriös... das mit "Elli-Engel" und "Gold-Marie" fand ich anfangs sogar ziemlich albern, aber ich denke, dass es auch sehr stark die Erleichterung und das geradezu kindliche Vertraugen und die Zuneigung von Maries Seite ausdrückt.
    Ob sie etwas mit dem Mord zu tun hat? :gruebel Hm, also wenn ich von der These, dass wirklich Marie es war abrücken müsste wäre meine Einschätzung folgende:


    Ich bin mal gespannt, welche Rolle Hannah noch spielen wird, außer der mit Susanne zu streiten und sich ein bisschen mit Marie auszutauschen und gegenseitig aufzubauen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Mir gefällt das Buch jetzt richtig gut und ich freue mich, dass ich heute abend richtig viel Zeit zum lesen habe. :-] Meine Theorie ist ganz ähnlich wie die von Paradise Lost, allerdings

  • Mir kam nach diesem Abschnitt auch gleich eine Idee, die Eskas und Paradies`sehr nahe kommt :grin


    Vera und Felix haben ja einen Schlüssel zu Patricks Wohung - denen wäre es also sehr leicht gefallen, da einfach in die Wohnung zu kommen, mal eben "schnipp-Schnapp" und wieder weg.
    Vorher noch schnell die labile Marie betäuben, damit sie sich nicht erinnert - die ist ja eh verrückt, schieben wir das doch ihr in die Schuhe.


    Aber Elli selber ist mir auch noch nicht ganz koscher.
    Ihre Argumentation ist allerdings sehr logisch für Zwängler - also daß sie nicht zum Treffen kommen konnte aufgrund erneuter Zwänge.
    Dann geht das eben wirklich nicht
    Aber vielleicht hat sie sich das Wissen darum ja auch nur angeeignet - wie auch immer - und das "Treffen" genutzt, sich Marie anzusehen, ihr zu folgen um zusehen, wo sie wohnt?


    Hmm, dann käme auch Vera wieder ins Spiel - die sie "zufällig" vor ihrer Tür über den Haufen fährt..... :gruebel


    Hach ja, nun beginnt mein geliebtes spekulieren wieder :grin



    Achso ich sehe es durchaus als einen Psychothriller. So vom Genre her.


    Auch diese Perspektivwechsel von Ich zu anderer Erzählweise finde ich sehr gelungen.

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  • Am Anfang fand ich Elli total sympathisch, aber irgendwie wird sie mir nun auch etwas fragwürdig. Sie weiß soviel von der Krankheit, aber, okay, sie hat sie ja selber … aber trotzdem. Einerseits hilft sie Marie ihr Leben so einigermaßen in den Griff zu bekommen und hat gute Ideen, wie z. B. mit dem Aufsprechen aufs Handy. Aber warum läßt sie das Treffen platzen. Ist es wirklich nur ein Schub gewesen ?(?


    Marie vertraut Dr. Falkenhagen immer mehr und läßt ihn sogar ihr Tagebuch lesen. So erfahren wir hier wirklich langsam und Schritt für Schritt sehr ausführlich von ihrem Leben mit der Krankheit bis zum Tode Patricks (vermute ich).


    Wir erfahren, wie Sie Patrick kennen gelernt hat. Was so ein kleiner Unfall doch alles bewirken kann :-]. Sie traut sich tatsächlich wieder unter Leute und verliebt sich sogar. Das freut mich total für sie, weil auch Patrick sie scheinbar wirklich gern hat.


    Und wieder treten neue Personen in Maries Leben. Die Geschwister von Patrick. Auch hier werden diese neuen Personen, die eine wichtige Rolle in diesem Teil ihres Lebens haben, sehr gut beschrieben und vorgestellt. Sie findet Anschluß und ihre Zwangsgedanken werden weniger. Bis auf den Abend, an dem sie einen Joint raucht und es eskaliert. Total spannend und authentisch beschrieben. Das Buch gefällt mir immer besser :anbet.


    Tja und Christopher darf nun auch endlich vorbeikommen. Er ist mir weiterhin – neben dem verstorbenen Patrick – der Sympathischste.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und der Gesang der Sirenen

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Also wenn ich ein Genre wählen müsste, dann wäre es für mich eigentlich ein Psycho-Thriller. Zumindest ich erwarte bei so einer "Schublade" nicht zwangsläufig Action oder Gewalt sondern genau wie es hier ist, eher subtile Schrecken die sich durch die Vorstellungsgabe des Lesers entfalten. Meine 2 Pfennige dazu. :grin


    das kann ich nur :write


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Zur Geschichte: Tja das mit Elli ist schon ein bisschen mysteriös... das mit "Elli-Engel" und "Gold-Marie" fand ich anfangs sogar ziemlich albern, aber ich denke, dass es auch sehr stark die Erleichterung und das geradezu kindliche Vertraugen und die Zuneigung von Maries Seite ausdrückt.
    Ob sie etwas mit dem Mord zu tun hat? :gruebel Hm, also wenn ich von der These, dass wirklich Marie es war abrücken müsste wäre meine Einschätzung folgende:


    Ich bin mal gespannt, welche Rolle Hannah noch spielen wird, außer der mit Susanne zu streiten und sich ein bisschen mit Marie auszutauschen und gegenseitig aufzubauen.



    Natürlich halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, dass Vera und Felix den Plan gemeinsam geschmiedet haben.


    Nun heißt es nur noch, sich die geeignete Mordphantasie rauszusuchen, bei einem gemeinsamen Essen beide zu betäuben und den Mord umzusetzen.


    So viel zu meinen Theorien, ich bin wahnsinng gespannt auf die Auflösung.


    Einige Fragen hinsichtlich der Zwangserkrankung sind bei mir während des Lesens aufgekommen.


    Wie kommt es, dass Marie derzeit in der Klinik keine Zwangsgedanken zu haben scheint? Liegt das an den Antidepressiva, die sie bekommt?


    Und ist es tatsächlich so, dass diese Aufnahmen ihr geholfen haben? Ich war ein wenig erstaunt, dass sie, als sie Patrick kennenlernte, so gut wie gar keine Zwangsgedanken zu haben schien.





  • Es gibt sehr wirksame Antidepressivea - die sogenannten SSRI ( Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer)
    Die werden bevorzugt bei Zwängen, Ängsten und auch Depressionen eingesetzt.
    Auch weil sie nicht süchtig machen, wie andere Psychopharmaka.


    Sie sorgen dafür, daß der gestörte Serotoninhaushalt wieder besser in die Reihe kommt.
    Man könnte auch sagen, daß viele Fachleute der Meinung sind, daß Zwänge am gestörten Transmitterhaushalt liegen und davon beeinflußt werden)


    Auch sorgen sie nicht direkt dafür, daß dadurch Serotonin in die Neuronen kommt, sonder verhindern die zu schnelle Wiederaufname des weitergegebenen Serotonins von einer in die nächste Nervenzelle.


    Bildlicher Versuch des vorstellens:
    Serotonin wird von Zelle 1 in Zelle 2 weitergegeben. - das funktinoiert so, daß das Serotonin in den Synaptischen Spalt kommt zwischen Zellen. Dort wird es dann von Zelle 2 aufgenommen.
    Das überschüssige Serotonin wird dann wieder (von ihren Rezeptoren) von Zelle 1 zurückgenommen.
    Und bei eingen Störungen ist es eben so, daß das Serotonin zu schnell zurückgenommen wird, bevor Zelle 2 sozusagen satt ist.
    Man könnte es so bezeichnen - der Zapfhahn wird zu schnell wieder rausgezogen.


    Und die SSRI sorgen nun dafür, daß sich der Wirkstoff auf die Rezeptoren von Zelle 1 setzen und die zu schnelle Zurücknahme (eben Wiederaufnahme) des Serotonins verhindern und sich dadurch endlich mehr und vor allem genügend Serotonin in die 2. Zelle begeben kann.




    Und zu Frage 2.
    Durch das verliebtsein entstehen ähnliche Transmitterverbindungen wie bei Einnahme von SSRI.
    Daher kommt auch das Phänomen, daß Verliebte oft viel weniger Symptome haben.


    Man kennt das ja auch ohne Transmitterstörung. Wenn man sich verliebt, dann "schwebt" man. Der Kopf ist voll mit Transmittern, die Produktion läuft auf Hochtouren. Und der Effekt ist eben auch eine hohe Konzentration von Serotonin - der Transmitter, der "Glücklich" macht und sehr fürs Emotionale zuständig ist.



    Fazit - verlieben ist in dem Falle äußerst positiv ;-)

  • Ich muss gleich etwas beichten: ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen - und ausserdem ist es hier im Urlaub etwas umständlich ins Netz zu gehen - daher habe ich den Rest des Buches in einem Rutsch durchgelesen. Daher will ich hier auch gar nicht zu viel schreiben, um nichts zu verraten. ;-)


    Die Geschichte hatte mich auch zu diesem Zeitpunkt noch voll im Griff und durch das Auftauchen neuer Figuren hat auch meine Spekulationstätigkeit eingesetzt. :grin Wer hätte eigentlich ein Motiv gehabt, Patrick zu töten? Vielleicht Felix aus Neid? Oder wäre das zu offensichtlich? :gruebel

  • Tolle Kapitel und ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht.


    Die Nacktszene mit den Geschwistern in Patricks Wohnung ... total witzig.


    Wer steckt hinter Elli? Schon komisch, dass sie beim 1. Treffen nicht erscheint. Hatte ich mir aber irgendwie schon gedacht.


    Marie spricht ihre Gedanken auf ihr Handy, was so eine Art Selbsttherapie darstellt. Scheint wohl auch ganz gut zu helfen ... bis zum Joint ...


    Sie gibt Vera das Handy zum telefonieren und sagt, dass es ein Fehler gewesen war. Im Moment stehe ich etwas auf dem Schlauch, lese aber gleich weiter, um mehr zu erfahren. Vera brauchte das Handy ja nur zum telefonieren. Die Aufnahmen hätte sie doch gar nicht gesehen oder gehört ... ?


  • ja, irgendwie so denk ich mir das auch.


    Arg viel mehr mag ich hier nicht schreiben, weil ich shcon weiter bin...

  • Ich bin gerade auf Seite 140 und es gefällt mir nach wie vor sehr. Schade nur, das das mit dem Treffen nicht klappte. War aber wahrscheinlich besser so für alle Beteiligten. Ich freu mich, das ich jetzt endlich mal mehr Zeit zum Lesen habe. :-]

  • Hatte ich schon geschrieben, dass Elli meine Hauptverdächtige ist, wenn nicht Marie es selber war? :gruebel Als Motiv sehe ich, dass sie es nicht erträgt, dass es Marie besser geht mit Patrick.


    @verrückt: Ist das jetzt ein Fachbegriff? :grin (Ich muss immer an den einen Batmanfilm mit Nicole Kidman als Psychologin denken)


    Beim Unfall mit Vera dachte ich, es wäre Absicht. Aus den Zeitungen kenne ich solche Betrüger, die dann das Haus ausrauben, während man im Theater ist. Alles in mir schrie: Das ist eine Falle. Aber das Haus war danach in Ordnung und Vera wirklich eine Darstellerin. :wow


    Ich finde das Foto von der Freundin, die Marie ähnlich sieht, sehr unheimlich. - Ob das der Grund ist, dass die Zwänge zurückkommen? Weil es das erste kleine Dinge ist, was Maries neue tolle Beziehung überschattet? Ich fände es jedenfalls sehr unheimlich, so ein Foto zu finden ... Und würde mich immer fragen, ob es nur meine Ähnlichkeit zu dieser Frau ist, die der andere sieht.


    Merkwürdig finde ich Veras Reaktion, als Marie meint, Patrick wäre mit Felix überfordert gewesen. "Überfordert könnte man wohl sagen ..." Hm. Klingt, als könnte man auch etwas anderes sagen. Gab es vielleicht ein ganz anderes Problem zwischen den Brüdern? Eine Frau?


    Mir tut Marie sehr leid - den Rest des Lebens darauf achten müssen, nichts zu sich zu nehmen und vermutlich auch, sich nichts auszusetzen, dass Schübe auslösen kann. Erinnert mich an Epileptiker, die auch bei so vielen Dingen vorsichtig sein müssen.


    Man erfährt im Abschnitt viel über Patrick und seine Familie. Interessante Wendung. Ob das noch wichtig wird? - Ich frage mich, ob Patrick das schlechte Verhältnis zu seinem Bruder absichtlich überspielt, oder ob er es wirklich nicht wahrnimmt.


    Mich wundert, dass Felix "komische Literatur" so abwertet. Ich finde nicht, dass das Genre entscheidet, ob man ein guter Autor ist. Aber Felix sieht das wohl anders.


    Marie meint, auch Patrick würde angewidert bei ihrem Zwangsanfall gucken ... ob das nur auf ihrer Einbildung basiert? Ich hatte eher das Gefühl, er ist besorgt.


    Veras Verhalten bei der Bootsausstellung fand ich doof. Wenn ich jemandem zusagen würde, ihn zu begleiten, sage ich doch nicht nach drei Minuten, dass ich keine Lust darauf habe ... dann hätte sie nicht zusagen sollen.


    Mir gefielen die Tagebucheinträge, aber ich lese sowieso gerne Stellen / ganze Bücher mit Emails, Briefen, SMS, Chatgesprächen - oder Tagebucheinträgen.


    Wiebke : Es sind wirklich Leute rausgegangen? :wow Also, ich hätte mir jedenfalls gerne die Ohren zugehalten ...


    Ich finde Thriller für den Roman auch schwierig. Ich hätte es vermutlich Drama genannt. Wie wäre Psycho-Drama? Finde ich gut. :grin


    Zu der Nacktszene mit den Geschwistern: Wieso kenne ich eigentlich niemanden, dem so etwas wirklich schon passiert ist? :grin In Geschichten gibt es öfter mal Peinlichkeiten.


    Johannas Ausführungen waren wieder super. :anbet


    Verärgern tut mich Dr. Falkenhagen ... ein Therapeut sollte das, was ihm erzählt wird, nicht vor dem Patienten in "wichtig" und "unwichtig" einteilen oder fragen, wozu das Erzählte wichtig sein soll ... das, was der Patient mitbringt, muss man annehmen und respektvoll betrachten.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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