ZitatOriginal von Voltaire: Salonlöwin schreibt: Zitat: Dann und wann dürften sich einzelne Forumsmitglieder fragen, ob sie den ehrenwerten Ansprüchen anderer noch genügen. Grübeln Das habe ich jetzt nicht so ganz verstanden......
ZitatOriginal von beisswenger: ... ich auch nicht, Kollege Voltaire, doch der Satz gefällt mir, ermöglicht er doch so viele Deutungen...
Vorweg, diese Diskussionen und das "gefühlte" Bashing von selfpublishing-Produkten habe ich prinzipiell nicht verstanden, stellen letztere doch nach einhelliger Meinung keine Gefahr für etablierte Verlagsprodukte dar.
Als nun in diesem Strang die Sprache auf KDP und pornografische Produkte kam, nahm der Austausch meines Erachtens eine Richtung mit einer stark moralischen Komponente und dem Ruf einer Amazon-internen Zensur ein, nicht nur mit dem Hinweis auf § 184 StGB.
Wer möchte hier beurteilen, ob ein Ebook erotischer oder pornografischer Natur und per se literarirscher Schund ist? Das kann sich nach meinem Dafürhalten nur aus einer Einzelbewertung eines Buches ergeben, zudem sind die Grenzen auf diesem Gebiet fließend und mutmaßlich dürften selbst die juristischen Meinungen bei einzelnen Textstellen auseinandergehen.
Unabhängig davon sollten die Augen nicht davor verschlossen werden, dass es ein Angebot und eine offensichtlich immense Nachfrage nach einschlägiger Lektüre besteht.
Wenn ich dieses Phänomen nun formuliere, dann lege ich damit keinen falsch verstandenen Liberalismus an den Tag, sondern sehe, dass es ein Bedürfnis nach entsprechenden Druckerzeugnissen gibt, die - im schlimmsten Fall wie bei KDP - nicht lektoriert wurden. Vergegenwärtigt man sich nun, dass im örtlichen Supermarkt das Zeitschriftenregal eine Reihe von Blättern in Augenhöhe anbietet, auf denen der blanke Atombusen bereits auf dem Titelblatt zu sehen ist (wen schert an dieser Stelle der Jugenschutz?) und diese Magazine aus gestandenen Verlagshäusern mit Riegen von Journalisten stammen, dann verbietet sich meiner Meinung nach jeglicher Ruf nach Zensur.
Wenn ich oben also die ehrenwerten Ansprüche ansprach, so wollte ich den einen oder anderen dazu ermuntern, einfach mehr Gelassenheit bei diesem Thema zu zeigen und nicht sofort die Moralkeule auszupacken, schließlich könnte es der eigene Ehemann oder die Ehefrau sein, die bereits pikante Sachen auf den Kindle geladen hat.