Die Zwölf - Justin Cronin

  • Zum Autor
    Justin Cronin stammt aus New England und studierte in Harvard. Er besuchte den berühmten Iowa Writers' Workshop und lebt heute mit seiner Frau und seinen Kindern in Houston, Texas, wo er an der Rice University Englische Literatur unterrichtet. Er veröffentlichte zwei Romane, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Die Übersetzungsrechte an seiner Trilogie, die mit »Der Übergang« begann, wurden innerhalb kürzester Zeit in 23 Länder verkauft.



    Meine Meinung
    „Die Zwölf“ ist der zweite Band einer Trilogie und ohne den ersten Band nicht wirklich zu verstehen, auch wenn die vorhergehenden Ereignisse zu Beginn kurz zusammengefasst werden.
    Die Geschichte an sich beginnt 4 Jahre nach dem ersten Band. Die Welt hat sich gewandelt – nicht nur für die Menschen, auch für die Virals. Futter ist knapp und so muss man sich neue Wege einfallen lassen um daran zu kommen.
    Cronin zeichnet ein erschreckendes Bild von Unterdrückung und Sklavenhaltung. Jedoch geht er zeitweise extrem ausschweifend und ermüdend vor, so dass ich ein paarmal in Versuchung geraten bin die Seiten quer zu lesen. Dann wieder baut er Spannung auf und wirft dem Leser nur ein paar Häppchen vor, so dass man völlig verwirrt zurück bleibt und sich nicht recht zusammenreimen kann, was denn nun wirklich passiert ist und warum. Für mich liegen auf diese Weise ein Teil der Handlung und wichtige Hintergründe im Nebel. Der erzählerische große Knall am Schluss wird dagegen relativ knapp abgehandelt und kurzzeitig kann man sich nicht vorstellen, weshalb es noch einen dritten Band geben sollte, in den letzten beiden Kapiteln erfährt man jedoch einen kurzen Ausblick auf die Dinge, die man zuvor aus den Augen verloren hat.
    Von den meisten lieb gewonnenen Characteren erfährt man viel von ihrem weiteren Lebensweg, Alicia und vor allem Amy jedoch werden für mich immer mehr zu nicht wirklich greifbaren Figuren. Sie wirken zwar durchaus kräftig an der Handlung mit, verstehen kann ich sie aber nicht mehr.
    Alles in allem ist Die Zwölf ein durchaus packendes Buch, das aber etliche etwas langatmige Stellen enthält, in denen man nicht genau sagen worauf der Autor hinaus will.
    Ich vergebe trotzdem 8 Punkte.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Danke für die Rezi. Ich werde das Buch auf alle Fälle lesen, werde vermutlich aber auf die TB-Ausgabe warten. "Der Übergang" war ja zum Teil auch schon episch veranlagt, so dass ich denke, ganz gut mit Teil 2 zurande zu kommen. Mir hat der Stil des Autors nämlich sehr gut gefallen.
    Nicht zuletzt auch weil die Vampire im Cronin-Universum das sind, was sie sein sollten: böse und angsteinflößend. :grin

  • Zitat

    Original von Rosha
    Danke für die Rezi. Ich werde das Buch auf alle Fälle lesen, werde vermutlich aber auf die TB-Ausgabe warten. "Der Übergang" war ja zum Teil auch schon episch veranlagt, so dass ich denke, ganz gut mit Teil 2 zurande zu kommen. Mir hat der Stil des Autors nämlich sehr gut gefallen.
    Nicht zuletzt auch weil die Vampire im Cronin-Universum das sind, was sie sein sollten: böse und angsteinflößend. :grin


    Ich bin auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und von diesen Vampiren sehr angetan. Ich warte darauf, dass die Hörbuch-Ausgabe preiswerter wird oder gebraucht zu bekommen ist. David Nathan ist der Sprecher, das fand ich schon beim ersten Teil absolut genial.

  • Für war es das Monatshighlight.


    Der Plot hat mir sogar noch besser gefallen, als der erste Band.
    Die Akteure bekamen eine saubere, stimmige Vergangenheit.
    Das Buch besticht auch durch super ausdrucksvolle Charaktere, egal, ob sie Gut oder Böse sind.


    Ich liebe ja solche Endzeit-Thriller, und muss eigentlich sagen, daß es eins der Besten ist.


    Ich freue mich schon auf den abschliessenden 3. Band! :knuddel1


    10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Nachdem ich vom Übergang so begeistert war, musste ich es sofort haben. Nun liegt es hier bei mir und ich habe schon zwei Mal begonnen und mich so über den schlechten Anfang geärgert, dass ich es wieder in die Warteschleife gesetzt habe... :fetch
    Wie kann man in der Zukunft so biblisch formulieren? Das ist nun mal eine Sprache aus der Zeit Luthers und klingt für mich so unpassend, dass ich bereits nach einigen Sätzen genervt war...

  • x Autor: Justin Cronin
    x Übersetzer: Rainer Schmidt
    x Titel: Die Zwölf
    x Originaltitel: The Twelve
    x Reihe: Passage-Trilogie, Band 2
    x Genre: Horror/Sci-Fi/Endzeit-Thriller
    x Erscheinungsdatum: 14. Januar 2013
    x 832 Seiten
    x Goldmann Verlag
    x ISBN: 3442311799
    x Erste Sätze: Waisenhaus der Barmherzigen Schwestern, Kerrville, Texas. Später, nach dem Abendbrot und Gebet, nach dem Baden, wenn es Badeabend war, und nach den letzten Verhandlungen über den Abschluss des Abends (Bitte, Schwester, können wir nicht noch ein bisschen länger aufbleiben? Bitte, nur noch eine Geschichte?), wenn die Kinder endlich eingeschlafen waren und alles sehr still war, betrachtete Amy sie in ihren Betten. Das verstieß gegen keine Regel; die Schwestern waren an ihre nächtlichen Wanderungen gewöhnt.


    Klappentext:


    Fear the dark
    Die Zwölf bedrohen die Welt – und nur Amy kann sie besiegen.


    Zu Anfang waren es zwölf Kriminelle, die auf die Todesstrafe warteten. Doch dann wurden sie für ein geheimes Experiment ausgewählt. Es sollte den Fortschritt bringen, aus ihnen sollten mehr als nur Menschen werden. Doch es schlug fehl. Jetzt sind es diese Zwölf, die das Leben auf der Erde bedrohen und das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Und die letzte Hoffnung ruht auf einem Mädchen. Amy ist die Einzige, die sich der Macht der Zwölf entgegenstellen kann. Aber der Gegner ist stark, und ihre Kraft scheint mehr und mehr zu schwinden …


    Rezension:


    Der 2. Band von Justin Cronins Passenger-Trilogie, “Die Zwölf”, ist eines der Bücher, die im Regal besonders viel her machen und auf die man besonders stolz ist. Das Cover ist auf alt und abgenutzt getrimmt und passt somit perfekt zum ersten Band “Der Übergang”.


    Gleich zu Anfang möchte ich betonen, dass man das Buch nur lesen sollte, wenn man bereits den ersten Band gelesen hat. Dieser hat nicht umsonst über 1.000 Seiten und wenn man “Die Zwölf” ohne dieses Vorwissen liest, ist man einfach nur verwirrt. Zwar bekommt der Leser im Prolog, der mit dem Titel “Aus den Schriften des Ersten Chronisten” den ersten Band auf 8 Seiten im Schreibstil der Bibel widergibt, eine Gedächtnisauffrischung, aber obwohl ich “Der Übergang” vor zwei Jahren gelesen habe, hatte ich zu Anfang enorme Schwierigkeiten wieder in die Geschichte hineinzufinden.


    Ist dies aber geschafft, nimmt einen die Story, die so dicht ist, dass man das Gefühl hat sie würde einen fest einweben, sofort wieder gefangen. Justin Cronin hat das Talent, so zu schreiben, dass man sich fühlt, als würde man sich selbst in dieser bedrückenden Welt voller Gefahr befinden.


    Die Geschichte ist in 12 grobe Teile untergliedert und insgesamt auf 71 Kapitel aufgeteilt. Beim jeweiligem Anfang dieser 12 Teile ist neben dem Titel, dem Ort und einem Zitat immer die Jahreszahl zu finden, die sich zwischen dem ‘Jahr 0′ (in dem sich die Welt so änderte) und 97 n. V. (also 97 Jahre nach dem Jahr 0) bewegt.


    Zu erklären was passiert, ist schlicht unmöglich. Es passiert so wahnsinnig viel und es gibt verschiedene Handlungsstränge, wie z.B. den einer kleine Gruppe, die im Jahr 0 mit einem geistig leicht behinderten Schulbusfahrer nach einem Auffanglager für Überlebende sucht, oder den der Zone Orange – einem abgeschlossenem Bereich, den die Bewohner nur zum Arbeiten verlassen dürfen. Außerdem entwickelt sich die Regierung in eine Richtung, die dem Nationalsozialismus gleicht, das eine Widerstandsgruppe unter anderem mit Selbstmord durch Bomben zu stürzen versucht.


    Worum es grob, auch schon im ersten Band geht ist folgendes (ACHTUNG, oberflächlicher Spoiler): Mit zwölf zum Tod verurteilten Verbrechern wird ein schiefgehendes Experiment gestartet, welche sie in Wesen verwandelt, die ich persönlich als eine Art Vampir-Zombie einordnen würde. Sie trinken Blut, sind kaum mehr bei Sinnen und wer von ihnen gebissen wird, infiziert sich – außerdem kommen sie nur in der Dunkelheit heraus. Somit schließen sich die Überlebenden zu Kolonien zusammen um sich zu schützen – dass das nicht gut gehen kann, wenn viele Menschen auf engem Raum leben, ist vorprogrammiert. Und dann ist da noch Amy, das Mädchen, das körperlich extrem langsam altert und in geistiger Verbindung mit ‘den Zwölf’ steht.


    Soviel dazu. Ich finde das Buch hat im Vergleich zum ersten Band ganz leicht nachgelassen. Wenn ich mich zurückerinnere, hatte “Der Übergang” nicht ganz so viele Handlungsstränge und man konnte so leichter folgen. Trotzdem fand ich “Die Zwölf” aber gelungen. Man wird gefesselt und wer viel Zeit hat, sollte es sich gönnen und den ersten Band noch einmal lesen, bevor er mit dem Zweiten anfängt. Das würde sich wirklich lohnen.


    Fazit:


    Im Vergleich zum ersten Band ein bisschen schwächer, aber trotzdem noch fesselnd mit extrem dichter Story, so dass sich eine Welt mit beängstigenden Lebensumständen detailgetreu um den Leser aufbaut und man still hofft, dass es nie so weit kommt.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Also ich habe es jetzt durch, war aber ein paar mal kurz davor, es abzubrechen.
    Teilweise echt langatmige Abschnitte. Wenn es gut geschrieben ist, habe ich da im Prinzip kein Problem mit (Ich liebe Bücher von Stephen King!), aber bei diesem Buch hat es mich irgendwie nicht gefesselt bzw. gepackt.
    Nichtsdestotrotz habe ich es geschafft und werde bestimmt auch den letzten Teil lesen.
    Aber der erste Teil war dann doch erheblich besser.
    Von mir 5 von 10 Punkten.

    :lesend"Labyrinth - Elixier des Todes: Agent Pendergast 14" von Douglas Preston & Lincoln Child


    "Wenn man liebt, sind Pockennarben so hübsch wie Grübchen."

  • Zitat

    Original von Ciryatan
    Also ich habe es jetzt durch, war aber ein paar mal kurz davor, es abzubrechen.
    Teilweise echt langatmige Abschnitte. Wenn es gut geschrieben ist, habe ich da im Prinzip kein Problem mit (Ich liebe Bücher von Stephen King!), aber bei diesem Buch hat es mich irgendwie nicht gefesselt bzw. gepackt.
    Nichtsdestotrotz habe ich es geschafft und werde bestimmt auch den letzten Teil lesen.
    Aber der erste Teil war dann doch erheblich besser.
    Von mir 5 von 10 Punkten.



    Ich habe es auf Englisch gelesen den zweiten Band und ich muss leider zu geben, dass der 1. Band deutlich besser war.
    Der Anfang vom zweiten Teil war eigentlivh gut, aber dann kam für mich irgendwie nicht der Hühepunkt, wo ich schon enttäuscht bin.
    Aber wie du schon gesagt hast, werde ich trotzdem auch den dritten Teil lesen, obwohl ich glaube, dass man den ersten Teil nicht toppen kann .

  • Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich auf den 3. Teil.


    Teil 1 gefiel mir ein wenig besser. Ich fand es spannend und flüssig geschrieben. Ich hatte jederzeit das Bedürfnis weiterlesen zu wollen.


    Es bleibt zwar wirklich einiges offen und ich weis auch nicht genau worauf alles hinausläuft, ich hoffe aber das dies im 3. Teil schlüssig aufgelöst/erklärt wird.


    Werde den 3. Teil dann auch wohl als Hardcover kaufen müssen :grin


    9 Punkte