'Herr der Fliegen' - Seiten 067 - 106

  • Nun tauchen also schon die ersten Probleme auf. Da kommt ein Schiff vorbei und ausgerechnet dann ist das Feuer aus, weil die Jungen lieber jagen wollten. Das nenne ich nun wirklich Pech und ich kann den Frust von Ralph gut verstehen.


    Auf der anderen Seite, das sind alles noch Kinder, die denken einfach noch nicht so weit und wenn etwas interessant ist, dann laufen sie halt weg. Wurde eigentlich gesagt wie alt Ralph, Jack und Piggy sind? Ich habe irgendwie nur gelesen, dass die Kleinen wohl um die 6 Jahre sein sollen.


    Was mich irgendwie erschreckt ist doch die mutwillige Hänselung ( heißt das so?) von schwächeren Personen, die sich durch alle Altersklassen zieht. Bei den kleinen Kindern ist Persival das Opfer und wird von den anderen mit Sand beworfen, bei den größeren Kindern ist es Piggy.


    Und was wohl mit dem Jungen mit der Zeichnung im Gesicht geworden ist? Ob er wirklich verbrannt ist oder ob die Insel nicht doch ein gruseliges Geheimnis verbirgt?


    Auf jeden Fall ist es spannend und es wird noch mehr Ärger geben. Nach den ersten Seiten hätte ich echt nicht gedacht das mir das Buch so gut gefallen wird. Ich muss mich nur immer wegen der einzelnen Abschnitte bremsen. :rolleyes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Auf der anderen Seite, das sind alles noch Kinder, die denken einfach noch nicht so weit und wenn etwas interessant ist, dann laufen sie halt weg. Wurde eigentlich gesagt wie alt Ralph, Jack und Piggy sind? Ich habe irgendwie nur gelesen, dass die Kleinen wohl um die 6 Jahre sein sollen.


    Direkt auf den ersten 5 Seiten steht irgendwo, dass Ralph 12 Jahre und ein paar Monate ist. Als er sich zum ersten Mal komplett auszieht, glaube ich. Ich schätze, dass er der älteste ist, weil die anderen ihn sonst nicht zum Anführer gewählt hätten. Der Altersunterschied ist schon krass, aber dass die Kleinen nur als spielende nervige Kinder beschrieben werden, finde ich etwas unrealistisch. Auch sechsjährige können die Gefahr einschätzen, in der sich sich befinden und sollten eigentlich etwas interessierter am Vorgehen um sie herum sein.



    Ich kann mir beim zweiten Kapitel nicht so recht vorstellen, wie viel Zeit vergangen ist. Die Haare sind schon länger und sie sind braun gebrannt, essen aber die ganze Zeit nur Obst..so 2 Wochen vielleicht? Wobei die Haare in so kurzer Zeit eigentlich noch nicht ins Gesicht fallen würden. Außerdem hat die Gruppe absolut keine Forschritte gemacht, außer den paar windschiefen Unterkünften am Strand, die aber anscheinend nur Simon und Ralph bauen.


    Der Abschnitt, in dem näher auf die Beziehung zwischen Jack und Ralph eingegangen wird, hat mir sehr gut gefallen. Die beiden wissen, dass der jeweils andere wichtig für das Leben auf der Insel ist und seinen Teil mehr oder weniger effektiv beiträgt und vielleicht mögen sie sich sogar ein bisschen, aber sie sind einfach nicht in der Lage, vernünftig miteinander zu kommunizieren:
    They walked along, two continents of experience and feelings, unable to communicate. [...] They looked at each other, baffled, in love and hate.


    Zitat

    Original von Macska
    Was mich irgendwie erschreckt ist doch die mutwillige Hänselung ( heißt das so?) von schwächeren Personen, die sich durch alle Altersklassen zieht. Bei den kleinen Kindern ist Persival das Opfer und wird von den anderen mit Sand beworfen, bei den größeren Kindern ist es Piggy.


    Jep, das hat mich auch gestört und ich verstehe es auch nicht richtig. Sie benehmen sich wirklich fürchterlich, aber irgendwie wird eine bestimmte Linie nie überschritten, und richtig wohl fühlen sie sich ja auch nicht dabei. Es wirkt fast so, als wollten sie eigentlich gar nicht, könnten sich aber nicht dagegen wehren, andere schlimm zu ärgern. Ob das nur Langeweile ist? Auf jeden Fall ist es ziemlich grausam.


    Ich befürchte, dass die Maske die Veränderung von Jack einleitet. Sie wird als eine Art Schutz beschrieben, hinter der er ein anderer ist und machen kann, was er will. Gefällt mir gar nicht. Dass die Spannungen zwischen ihm und Ralph nun endgültig am Ende angekommen sind, wird nach der Szene mit dem Schiff deutlich. Ralph legt sich zum ersten Mal richtig mit ihm an und eine Eskalation kann gerade noch so verhindert werden. Ich denke, Ralphs Loyalität, wenn man das denn so nennen mag, liegt nun bei Piggy und er fühlt sich ihm mehr verbunden als Jack.



    Das Buch hat mich bisher total in seinen Bann gezogen, ich finde es fantastisch und bin gleichzeitig froh, dass ich es nicht in der Schule gelesen habe. Ich denke, das hätte es mir versaut und so kann ich völlig unvoreingenommen an den Roman rangehen. :)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    ...


    Jep, das hat mich auch gestört und ich verstehe es auch nicht richtig. Sie benehmen sich wirklich fürchterlich, aber irgendwie wird eine bestimmte Linie nie überschritten, und richtig wohl fühlen sie sich ja auch nicht dabei. Es wirkt fast so, als wollten sie eigentlich gar nicht, könnten sich aber nicht dagegen wehren, andere schlimm zu ärgern. Ob das nur Langeweile ist? Auf jeden Fall ist es ziemlich grausam.
    ...


    Mir fällt auf, wie sich diese, ich nenne es mal Ausschreitungen, stufenweise von Kapitel zu Kapitel steigern. Es hat mit Macht zu tun: der Macht des Älteren, der vielleicht mehr Erfahrungen hat; der Macht des Stärkeren, der vielleicht fähig ist, ein Tier zu töten und abzuschlachten; der Macht dessen, der sich versteckt traut, einen anderen zu attackieren, weil er sich sicher fühlt...
    Derjenige, der eigentlich Anführer sein müsste, ist Piggy. Er ist gut strukturiert und hat Ahnung, hat vielleicht viel gelesen, kann organisieren, aber er wird verspottet, denn er entspricht nicht dem Bild der Anderen vom Anführer. Vielleicht ist das auch so ein Urinstinkt: Wenn man in Not ist und um's Überleben fürchten muss, weil man allein zu schwach ist, dann sucht man sich als Anführer den aus, der am ehesten dem Bild des Starken entspricht. An dieser Stelle des Buches ahnt man schon Schlimmes für den weiteren Verlauf des Buches...

  • Das Buch finde ich fesselnd, es gefällt mir richtig gut. Ab und zu ernte ich einen entgeisterten Blick von Mr Regenfisch, der das Buch in der Schule im Englischunterricht lesen musste und es einfach nur schrecklich fand. :grin


    Zitat

    Original von Macska
    ...
    Was mich irgendwie erschreckt ist doch die mutwillige Hänselung ( heißt das so?) von schwächeren Personen, die sich durch alle Altersklassen zieht. Bei den kleinen Kindern ist Persival das Opfer und wird von den anderen mit Sand beworfen, bei den größeren Kindern ist es Piggy.


    Dem kann ich nur zustimmen, aber es ist auch etwas, das ich immer wieder unter Kindern beobachte. Die offensichtlich Schwächeren sind ein schnelles und dankbares Opfer. Gerade, wenn die gesellschaftlichen Umgangsformen und Grundregeln ausgehebelt werden wie in diesem Buch, tritt sicherlich das Gesetz des Stärkeren an die Oberfläche.
    Und ganz ehrlich- das ist doch auch unter zivilisierten Menschen zu beobachten. Auf den, der schon am Boden liegt, wird nochmal eingetreten, weil er sich nicht wehren kann, eine Demonstration der Macht.
    Die Szene, in der Piggy seine Brille abgenommen bekommt und diese fast zerstört wird, finde ich besonders demütigend und grausam. Sie hinterlässt eine Ahnung auf das, was noch kommen kann.


    Zitat

    Original von Macska
    Auf jeden Fall ist es spannend und es wird noch mehr Ärger geben.
    ...


    Das denke ich auch, besonders wenn Inselkoller, Nahrungsentzug und Langeweile ins Spiel kommen. Oder Krankheiten...


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    ...
    Der Abschnitt, in dem näher auf die Beziehung zwischen Jack und Ralph eingegangen wird, hat mir sehr gut gefallen. Die beiden wissen, dass der jeweils andere wichtig für das Leben auf der Insel ist und seinen Teil mehr oder weniger effektiv beiträgt und vielleicht mögen sie sich sogar ein bisschen, aber sie sind einfach nicht in der Lage, vernünftig miteinander zu kommunizieren:
    They walked along, two continents of experience and feelings, unable to communicate. [...] They looked at each other, baffled, in love and hate.


    Den Abschnitt fand ich auch sehr bezeichnend.
    Ein paar Sätze weiter heißt es:

    Zitat

    "Sie sahen einander an, zwischen Zuneigung und Hass hin- und hergerissen. " S.77


    Ich finde, diese Stellen zeigen ziemlich deutlich wie Jack und Ralph zueinander stehen,

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Macska
    Was mich irgendwie erschreckt ist doch die mutwillige Hänselung ( heißt das so?) von schwächeren Personen, die sich durch alle Altersklassen zieht. Bei den kleinen Kindern ist Persival das Opfer und wird von den anderen mit Sand beworfen, bei den größeren Kindern ist es Piggy.


    Ich finde es teilweise sehr beklemmend, wie sich jede Gruppe ihr schwächstes Glied sucht und habe langsam eine dunkle Ahnung, daß das böse enden wird. Die Grausamkeiten scheinen sich von Kapitel zu Kapitel zu steigern und die Abwesenheit von Erwachsenen scheint hier das Schlimmste in den Kindern hervorzurufen.


    Zitat

    Original von Macska
    Und was wohl mit dem Jungen mit der Zeichnung im Gesicht geworden ist? Ob er wirklich verbrannt ist oder ob die Insel nicht doch ein gruseliges Geheimnis verbirgt?


    Ich hatte den Eindruck, daß der kleine Junge den Brand nicht überlebt hat. Aber keiner der Jungen scheint sich darüber Gedanken zu machen. Ob das so eine Art natürlicher Schutzmechanismus ist ?


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ich befürchte, dass die Maske die Veränderung von Jack einleitet. Sie wird als eine Art Schutz beschrieben, hinter der er ein anderer ist und machen kann, was er will. Gefällt mir gar nicht.


    Mit dem Aufmalen der Tarnfarben hat Jack gleichzeitig die Maske der Zivilisation abgelegt. Durch das Töten des Schweines scheint Jack eine Grenze überschritten zu haben, die ihn regelrecht in einen Blutrausch fallen läßt. Sein immer wiederkehrender "irrer Schleier, der in seine Augen fiel" macht mir langsam Angst.


    Insgesamt empfinde ich das Buch als immer bedrohlicher. Von ORegeln und Ordnung, die die Kinder anfangs gefordert haben, ist weit und breit keine Spur mehr. Ich mag gar nicht daran denken, zu was die Kinder noch fähig sein werden.

  • So wirklich begeistern kann mich das Buch immer noch nicht, beim ersten Versuch war das ja auch der Grund für den Abbruch. Jetzt wurstle ich mich wegen der LR durch.


    Jack scheint mir von Anfang an Gefallen am Töten gefunden zu haben, schon im ersten Abschnitt wurde seine Begeisterung allein an der Vorstellung, ein Schwein zu töten, beschrieben. Jetzt sind sie gegen Piggy gewalttätig geworden und seine Brille ist halb zu Bruch gegangen. Ich schätze, die Gewalttätigkeit wird sich noch beträchtlich steigern und ich frage mich, ob sie überhaupt irgendwo eine Grenze finden könnten.


    Allerdings erstaunt es mich, dass sie wissen, dass sie mit den Brillengläsern Feuer entfachen können. Vielleicht haben sie es in der Schule gelernt? :gruebel

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    ... Direkt auf den ersten 5 Seiten steht irgendwo, dass Ralph 12 Jahre und ein paar Monate ist. Als er sich zum ersten Mal komplett auszieht, glaube ich. Ich schätze, dass er der älteste ist, weil die anderen ihn sonst nicht zum Anführer gewählt hätten. Der Altersunterschied ist schon krass, aber dass die Kleinen nur als spielende nervige Kinder beschrieben werden, finde ich etwas unrealistisch. Auch sechsjährige können die Gefahr einschätzen, in der sich sich befinden und sollten eigentlich etwas interessierter am Vorgehen um sie herum sein.
    ...


    Danke für die Info, ich hatte es noch einmal nachgeschlagen und es wieder gefunden.


    Zu den nervigen kleinen Kindern ... ich verstehe schon das sie irgendwie als nervig beschrieben werden, aber ich sehe das auch nicht als negativ. Wenn ich mir das als 12-jähriger vorstelle, da waren Kinder von 6 Jahren doch noch Babys, man selbst war schon groß und die waren einfach nur nervig.
    Sicherlich können 6-jährige auch Gefahr einschätzen, aber ich glaube auch nur, wenn irgendwie unmittelbare Gefahr besteht. Und die besteht ja im Moment nicht, sie haben die großen Jungen die aufpassen, haben ein Dach über den Kopf und was zu essen. Abgesehen davon, dass sie vielleicht Heimweh nach den Eltern haben, weiß ich nicht, ob sie wirklich so weit denken, dass sie da sehr lange gefangen sind und sterben könnten. Und zum Interesse am Vorgehen um sie herum, ich denke schon das es da ist. Aber ich glaube auch das die Kleinen leichter beeinflußbar sind und wenn sie andere spielen sehen oder etwas Interessantes entdecken, ich glaube schon, dass das dann für sie wichtiger ist als die anderen Sachen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Zitat

    Original von Wiggli
    ...
    Allerdings erstaunt es mich, dass sie wissen, dass sie mit den Brillengläsern Feuer entfachen können. Vielleicht haben sie es in der Schule gelernt? :gruebel


    :gruebel Also, 12-jährige Kinder wissen das sicherlich. Ich überlege gerade, wie alt ich war als wir mit einer Lupe Papier zum Brennen brachten? Auf jeden Fall jünger.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe ganz vergessen, dass ich zu Simon noch etwas schreiben wollte.
    Diese Figur gefällt mir am besten. Er sucht eigene Wege und scheint auch ein Einzelgänger zu sein (ich denke da an die Szene als er durch das Dickicht streift), aber er hilft auch beim Hüttenbau und bringt sich in die Gemeinschaft ein. Auf seine Entwicklung bin ich gespannt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Wiggli


    Allerdings erstaunt es mich, dass sie wissen, dass sie mit den Brillengläsern Feuer entfachen können. Vielleicht haben sie es in der Schule gelernt? :gruebel


    Kurze Einmischung von einem der das Buch vor gefühlten 100 Jahren mal gelesen hat:


    Das man mit einem Brillen(Brenn)glas Feuer machen kann, habe ich schon als Sechsjähriger ausprobiert. Ein richtiger Junge zu damaliger Zeit der konnte das - Feuer machen mit Hilfe eines Brillenglases.


    Heute gibt es dafür wahrscheinlich schon eine App..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von -Christine-



    Ich hatte den Eindruck, daß der kleine Junge den Brand nicht überlebt hat. Aber keiner der Jungen scheint sich darüber Gedanken zu machen. Ob das so eine Art natürlicher Schutzmechanismus ist ?


    Ich habe das auch so verstanden, dass der Junge nie wieder auftauchte. Es wird beschrieben, dass er da unten beim Feuer war, und dann war er fort. Sie denken nur kurz an ihn, eigentlich nur in dem Moment, wo ihnen klar wird, dass er wahrscheinlich dort verbrannt ist. Ich denke auch, dass sie ihn aus dem Gedächtnis streichen, um sich selbst zu schützen. Schuldgefühle brauchen sie nicht auch noch.
    Mich erschüttert, wie sehr diese Urinstikte, diese Schutzmechanismen, auch schon bei Kindern verwurzelt sind. Vielleicht ist es sogar so, dass sie bei Kindern viel schneller wieder hervorkommen als bei einem Erwachsenen. :gruebel


    Zitat

    Insgesamt empfinde ich das Buch als immer bedrohlicher. Von ORegeln und Ordnung, die die Kinder anfangs gefordert haben, ist weit und breit keine Spur mehr. Ich mag gar nicht daran denken, zu was die Kinder noch fähig sein werden.


    Ich finde das auch sehr bedrückend. Mir fällt das Lesen des Buches nicht leicht. Man ahnt schon voraus, was vielleicht alles noch kommen wird...
    Aber der Roman beeindruckt mich! :lesend


    Edit hat heute echt Schwierigkeiten mit dem Zitieren...

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Zitat

    Original von Regenfisch


    :gruebel Also, 12-jährige Kinder wissen das sicherlich. Ich überlege gerade, wie alt ich war als wir mit einer Lupe Papier zum Brennen brachten? Auf jeden Fall jünger.


    Ich geb's zu, ich wäre nicht so schnell auf die Idee gekommen. :lache Und ausprobiert habe ich das als Kind auch nicht. Geht das wirklich so schnell ?


    Zitat

    Original von Clare
    Ich finde das auch sehr bedrückend. Mir fällt das Lesen des Buches nicht leicht. Man ahnt schon voraus, was vielleicht alles noch kommen wird...
    Aber der Roman beeindruckt mich! :lesend


    Mir geht die Geschichte auch sehr nahe und ich habe beim Lesen ein beklemmendes Gefühl.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich geb's zu, ich wäre nicht so schnell auf die Idee gekommen. :lache Und ausprobiert habe ich das als Kind auch nicht. Geht das wirklich so schnell ?
    ...


    Bei der Hitze, die auf der Insel herrscht, geht das ziemlich schnell. Sonst braucht man etwas Geduld, aber es geht deutlich schneller als durch Reibung. Das haben wir als Kinder auch ausprobiert. Wir hatten halt keinen Nintendo, keine Wii und keinen Fernseher. :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Das man mit einem Brillen(Brenn)glas Feuer machen kann, habe ich schon als Sechsjähriger ausprobiert. Ein richtiger Junge zu damaliger Zeit der konnte das - Feuer machen mit Hilfe eines Brillenglases.


    Heute gibt es dafür wahrscheinlich schon eine App..... :grin


    :lache Da gebe ich Dir vollkommen Recht.




    Zitat

    Original von Clare
    Mich erschüttert, wie sehr diese Urinstikte, diese Schutzmechanismen, auch schon bei Kindern verwurzelt sind. Vielleicht ist es sogar so, dass sie bei Kindern viel schneller wieder hervorkommen als bei einem Erwachsenen. :gruebel...


    Nicht nur die Schutzmechanismen, sondern auch die Gier nach Macht, die Überschreitung von Grenzen. Nun muss man aber sagen, das Jack hier schon eine extreme Rolle spielt. Bei den anderen ist es doch nicht so ausgeprägt.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)


  • :lache :lache :lache


    Wir haben das auch so mit 7/8 Jahren ausprobiert. Damals gab es so ein Brennglas glaub ich im Yps-Heftchen :-] Aber ob ich in solch einer Situation wirklich auf die Idee kommen würde? Bei meinem Glück hätte ich an diesem Tag eh Kontaktlinsen an... :lache



    Zitat

    Original von Regenfisch[i]
    Ich habe ganz vergessen, dass ich zu Simon noch etwas schreiben wollte.
    Diese Figur gefällt mir am besten. Er sucht eigene Wege und scheint auch ein Einzelgänger zu sein (ich denke da an die Szene als er durch das Dickicht streift), aber er hilft auch beim Hüttenbau und bringt sich in die Gemeinschaft ein. Auf seine Entwicklung bin ich gespannt.


    Er ist mir in diesem Abschnitt auch positiv aufgefallen, scheint mir momentan aber noch eher ein Mitläufer zu sein. Ich bin mal gespannt, ob er noch lernt sich zu behaupten und eigene Meinungen zu vertreten.


    Zum Thema Macht möchte ich mal noch anmerken, dass eigentlich Piggy derjenige ist, der die meiste Macht haben müsste! Denn ohne ihn gäbe es kein Feuer - er hat quasi das Mittel zum Zweck. Aber er kann sich nicht behaupten, weil er vermutlich durch die an ihm zehrenden Hänseleien keinerlei Selbstvertrauen hat.


    So richtig fehlt mir hier das Zeitgefühl, wie lange die Jungen nun auf der Insel sind und so ganz stimmig scheint es mir auch nicht zu sein. Denn mit dem Hüttenbau geht es nicht voran (vermutlich weil sie keine Lust zum arbeiten haben und lieber schwimmen oder Sandburgen bauen) und ihre Haare scheinen recht schnell zu wachsen. :gruebel Wurde nicht im 1. Abschnitt erwähnt, dass sie alle so schnell Sonnenbrand hatten nach dem Absturz? Und in diesem Abschnitt hieß es, sie hätten in den ersten Tagen so viel Regen gehabt... ?(


    Zitat

    [i]Original von -Christine-[i]Mit dem Aufmalen der Tarnfarben hat Jack gleichzeitig die Maske der Zivilisation abgelegt. Durch das Töten des Schweines scheint Jack eine Grenze überschritten zu haben, die ihn regelrecht in einen Blutrausch fallen läßt. Sein immer wiederkehrender "irrer Schleier, der in seine Augen fiel" macht mir langsam Angst.


    Das hat bei Jack wohl einen Schalter umgelegt. Ich hoffe nur, dass Piggy nicht als erster richtig zu spühren kriegt, welches Machtgefühl diese "Maske" in Jack auslöst. Das könnte die Gruppe ganz schön auseinander reissen... und wer würde da wohl auf welcher Seite stehen? :gruebel

  • Zitat

    Original von Macska


    Nicht nur die Schutzmechanismen, sondern auch die Gier nach Macht, die Überschreitung von Grenzen. Nun muss man aber sagen, das Jack hier schon eine extreme Rolle spielt. Bei den anderen ist es doch nicht so ausgeprägt.


    Dass das alles in uns steckt, vielleicht im einen mehr als im anderen, ist schon erschreckend. Der Starke ergreift und nutzt die Macht und wird Herr. Der Schwache und Sanfte wird Diener oder Mitläufer, williges Werkzeug. :wow

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich habe ganz vergessen, dass ich zu Simon noch etwas schreiben wollte.
    Diese Figur gefällt mir am besten. Er sucht eigene Wege und scheint auch ein Einzelgänger zu sein (ich denke da an die Szene als er durch das Dickicht streift), aber er hilft auch beim Hüttenbau und bringt sich in die Gemeinschaft ein. Auf seine Entwicklung bin ich gespannt.


    Oh ja, Simon finde ich sehr interessant. Schade dass bisher nicht so viele Infos zu ihm zu erfahren waren. Ich bin gespannt wie es mit ihm weitergeht.



    Zitat

    Original von Clare


    Ich finde das auch sehr bedrückend. Mir fällt das Lesen des Buches nicht leicht. Man ahnt schon voraus, was vielleicht alles noch kommen wird...
    Aber der Roman beeindruckt mich! :lesend


    Dito :write
    Ich bin auch total fasziniert. Und ich mache mir wirklich Sorgen um Ralph, Piggy und Simon. Dieses dumpfe Gefühl, dass alles ein böses Ende nehmen wird, ist nicht schön.. :-(

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Bei der Hitze, die auf der Insel herrscht, geht das ziemlich schnell. Sonst braucht man etwas Geduld, aber es geht deutlich schneller als durch Reibung. Das haben wir als Kinder auch ausprobiert. Wir hatten halt keinen Nintendo, keine Wii und keinen Fernseher. :lache


    Hm, ich hatte als Kind zu viel Angst vor Feuer und das wurde mir auch eingeimpft, daher habe ich nie versucht, mit meiner Brille oder einer Lupe Feuer zu machen.


    Was mir gerade einfällt: Wenn es so heiß auf der Insel ist, wo liegt diese dann? Wenn die Kinder aus Großbritannien kommen (Vermutung meinerseits wegen dem Autor) sind sie recht weit entfernt von der Heimat. Aber das wird wohl nicht mehr aufgelöst, denke ich.

  • Zitat

    Original von Clare


    Dass das alles in uns steckt, vielleicht im einen mehr als im anderen, ist schon erschreckend. Der Starke ergreift und nutzt die Macht und wird Herr. Der Schwache und Sanfte wird Diener oder Mitläufer, williges Werkzeug. :wow


    Ich vermute mal, dass Jack diese extreme Rolle zufällt, weil er vorher schon in einer führenden Position beim Chor war und daher an eine gewisse "Macht" gewöhnt ist. Wenn man das auch nicht mit der jetzigen Situation vergleichen kann, herrscht jedoch bei ihm dadurch von Anfang an eine gewisse Gier/Ehrgeiz auch hier die Führung zu übernehmen. Er ist es einfach gewohnt, schließlich kann der das Hohe C singen .. :lache


    So ein Mitläufer zum Beispiel ist Simone, der sich kaum selbst zu Wort meldet und still befolgt, was man ihm sagt...