Originaltitel: Close My Eyes (2013)
Heyne Taschenbuch 2013, 479 S.
Über den Inhalt:
Gens Tochter kam vor acht Jahren tot zur Welt. Nun steht eine fremde Frau vor ihrer Tür und behauptet, dass sie lebt. Dass alle bei der Geburt Anwesenden gekauft waren, damit jemand Gen ihr Baby wegnehmen konnte. Zunächst hält Gen das für einen geschmacklosen Scherz. Aber etwas in ihr sagt ihr, dass die Frau die Wahrheit sagt, und eine trügerische Hoffnung keimt in ihr auf. Aber wer sollte so etwas tun, falls es tatsächlich wahr ist? Es kann nur jemand aus ihrem engsten Umfeld gewesen sein ...
Über die Autorin:
Sophie McKenzie hat bereits mehr als fünfzehn Romane geschrieben, darunter die preisgekrönten Teenage-Thriller Girl, Missing, Sister, Missing und Missing Me. Sie erhielt zahlreiche Preise und stand zweimal auf der Longlist für die Carnegie Medal. Sophie McKenzie lebt in London.
Meine Meinung:
Seit acht Jahren lebt Geniver Loxley in Trauer. Seit dem Tag, an dem sie ihre Tochter Beth tot geboren hat. Sie kann ihre Karriere als Schriftstellerin nicht fortführen, viele Versuche, erneut schwanger zu werden, sind gescheitert. Und dann steht auf einmal eine Frau vor ihrer Tür, die behauptet, Beth sei als gesundes Kind zur Welt gekommen und würde leben. Gens Mann Art war bei der Geburt dabei und hat das Baby kurz gesehen. Er versteht nicht, warum Gen dieser Frau Glauben schenkt. Auf der Suche nach Antworten erhält Gen Unterstützung von unerwarteter Seite: zusammen mit Lorcan, einem ehemaligen Freund von Art, versucht sie die Wahrheit herauszufinden.
Auch wenn im ersten Drittel des Buches wenig an Handlung passiert, ist es extrem spannend. Geschrieben in der Ich-Form und im Präsens, weiß man als Leser nie mehr als die Protagonistin selbst. Wer hätte Gen etwas so Grausames antun können? Warum erfährt sie erst nach acht Jahren davon? Wem aus ihrem Umfeld kann sie überhaupt noch vertrauen? Anfangs findet Gen es schwer zu glauben, dass ihr Kind noch leben könnte, aber mit mehr und mehr Beweisen nimmt ihr Entsetzen kein Ende.
Vom Stil her sehr ähnlich wie die Bücher von Sophie Hannah, gibt es viele spannende Drehungen und Wendungen, die ein ständiges Umdenken erfordern und die Personen mehrfach in neuem Licht erscheinen lassen. Die Charaktere sind gut entwickelt und glaubhaft.
Die Geschichte beginnt mit einem glücklich verheirateten Paar und endet mit einer ungeheuerlichen Auflösung. Der Roman bietet gute Unterhaltung mit durchgängiger Spannung und ist mit seinem überraschenden Ausgang genau die Art von Buch, das mich bei der Stange hält, bis die letzte Seite gelesen ist …