Alle Wege führen nach Morden - Christiane Güth

  • Christiane Güth: Alle Wege führen nach Morden



    Klappentext:
    Watt?
    Ein Mord im Watt?


    Norderney, das Inselparadies? Nichts wie hin.
    Urlaub auf Spesenrechnung? Ein Fall für Trixi Gellert.
    Für ihre neue Reiseführer-Idee soll Trixi vor Ort recherchieren, und so macht sie sich auf den Weg in den hohen Norden. Und als sie im mit Rentnern vollgepackten Bus sitzt und die Autobahn hochzuckelt, dämmert ihr langsam, dass sie es nicht schlecht getroffen hat: Der Strandkorb lockt. Doch kaum ist sie auf der Insel, ist es vorbei mit der Entspannung: Eine Tote wird gefunden. Eine Umweltschützerin, die gegen die Syltisierung der Insel eingetreten ist. Der gutaussehende Sohn eines Hotelbesitzers am Ort erklärt Trixi nur zu gern, was darunter zu verstehen ist und wer auf welcher Seite steht. Und plötzlich jagt Trixi zwischen Strandbar, Campingplatz und Fünf-Sterne-Hotel den Mörder.



    Beurteilung:
    Der Klappentext klingt locker und nach idealer Strandlüktüre - und genau das ist dieses Buch auch. Locker, flockig und leicht zu lesen, wie gesagt: Strandlektüre. Leider fand ich die Hauptperson Trixi äußerst unsympathisch und die Mordfälle sehr seicht, von der Auflösung ganz zu schweigen. Die Insel Norderney spielt nur eine Nebenrolle und die Handlung hätte auch an jedem anderen Ort spielen können, zumindest an jedem anderen Ferienort. Die Nebencharaktere sind dagegen gut getroffen und liebend gerne hätte ich Trixis Nichte Rahel und ihre Vermieterin Florence als Ermittler gesehen, das hätte dem Buch sicher mehr Pfiff verliehen.
    So bleibt ein belangloser Roman, den man im Urlaub mal eben wegliest, ohne nachzudenken - und den man dann genauso schnell wieder vergisst.





    Kategorie: Krimi
    Taschenbuch
    Ullstein
    313 Seiten
    ISBN 3548284205 bzw. 9783548284200

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Die hauptberufliche Nebenjobberin Trixi Gellert hat vor einigen Wochen den Verlagsleiter Bernold Bellersen vor dem sicheren Tod bewahrt. Um seine Dankbarkeit auszudrücken hat er sie vor allen Mitarbeitern geehrt und sogar die Projektleitung für eine neuartige Serie an Reiseführern übertragen. Gemeinsam mit dem erfahrenen, aber eher missgünstigen, Redaktionsleiters Robert van Gendt soll Trixi für den Güterloher Verlag wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Freude darüber wird bei Trixi allerdings getrübt, dass die Idee zum Projekt Nordflügel nicht ihr, sondern ihrer Nichte Rahel kam. Der Zeitpunkt der Beichte ist längst vergangen.


    Auch auf Norderney bleibt sie ihrer Strategie des Verschweigens treu. Turbulent geht die Reise von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Insgesamt sollen vier unterschiedliche Arten von Urlaub getestet werden, wo die Journalistin nicht immer ins Bild passt. Bei jedem neuen Aufenthalt wundern sich die die neuen Bekannten mehr über die Vielzahl der Besuche auf der Insel. Trixie kommt mit den Ausreden bald gar nicht mehr nach. Wie ein rettender Anker scheinen da ihre Nachbarn aus Gütersloh und natürlich Rahel. Die emotionale Seite wird von den beiden Verehrern Alan und Piet bedient. Trixie muss sich zwischen den attraktiven Männern nur noch entscheiden, was ihr wie üblich schwer fällt.


    Christiane Güth führt mit „Alle Wege führen nach Morden“ die Reihe um die Journalistin Trixi Gellert fort. Die als Krimi angekündigte Serie enthält nur marginal spannende Elemente. Zwar sterben ein paar Menschen eines unnatürlichen Todes und es gibt auch einige wenige Verdächtige, allerdings hapert es bei der klassischen Auflösung. Trixie erfährt mehr zufällig von den Zusammenhängen und bekommt zudem sogar die Auflösung vom Täter selbst präsentiert. Von daher wäre das Genre Frauenbuch mit Krimianteil wesentlich treffender gewählt. Unter diesem Aspekt fällt dem Leser auch gleich der bildhafte und humorvolle Erzählstil der Autorin auf. Die gewählte Ich-Perspektive hilft dabei, Empathie aufzubauen, wenn die Protagonistin mal wieder unfreiwillig in ihre Miseren stolpert. Einen entspannten Leseausflug an die Nordseeküste sind diese 300 Seiten auf alle Fälle wert. (6 von 10 Punkten)

  • Trixi Gellert lebt so in den Tag hinein und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die Eltern haben den Geldhahn zugedreht und ihre Schwester hat sie rausgeworfen. Nachdem sie die Verlagschronik für das den Reiseverlag Bellersens geschrieben hat, will sie jetzt eigentlich Urlaub machen. Da sie aber eine Idee ihrer Nichte Rahel als eigene Idee dem Verlag untergeschoben hat, soll sie jetzt zusammen mit Robert van Gendt ein Geheimprojekt nach Rahels Idee auf Norderney übernehmen.
    Sie soll viermal dorthin reisen und im unterschiedlichen Umfeld recherchieren. Da Arbeit aber nun mal nicht ihr Ding ist, gerät sie von einer wenig richtungsweisenden Situation in die nächste. Eine davon ist das Auffinden der Leiche einer jungen Frau. Gut das Rahel sie immer wieder unterstützt wie auch die anderen Menschen, mit denen sie zu tun hat.
    Das Ganze ist ganz nett zu lesen, manchmal amüsant. Ein Krimi ist es aber ganz und gar nicht, eher eine seichte Urlaubslektüre der Kategorie „Humor“. Auch geht einem Trixi Gellert gehörig auf die Nerven. Sie hat Verhaltensweisen, die man einer Pubertierenden nicht nachsehen würde, geschweige einer Frau Anfang 30.