Originaltitel: The Innocent (2011)
Goldmann Taschenbuch 2013, 471 S.
Der 2. Teil aus der Mission Munroe-Serie
Über den Inhalt:
Vor acht Jahren wurde die fünfjährige Hannah entführt. Seitdem erlebt sie in der Gewalt der christlich-fundamentalistischen Sekte der „Erwählten“ die Hölle auf Erden. Um die Spuren des kleinen Mädchens zu verwischen, reisten die Anhänger des sogenannten „Propheten“ unaufhörlich von Land zu Land. Doch Hannah ist nicht vergessen – und in der Suche nach ihrer Tochter haben ihre verzweifelten Eltern einen letzten Trumpf in der Hand: Vanessa Michael Munroe …
Über die Autorin:
Ihre Kindheit war rastlos. Weil ihre Eltern Mitglieder des »Kinder Gottes«-Kults waren, wuchs Taylor Stevens an ständig wechselnden Orten auf der ganzen Welt auf – oft getrennt von ihrer Familie. Mit zwanzig gelang ihr der Ausbruch aus der Sekte. Heute lebt sie mit ihren zwei Kindern in Dallas und schreibt weiter an ihrer international erfolgreichen Mission-Munroe-Serie.
Meine Meinung:
Nachdem sie in “Die Touristin” ihren Fall erfolgreich abgeschlossen hat, nimmt sich Vanessa „Michael“ Munroe eine Auszeit und lebt mit ihrem Freund in Marokko zusammen. Die Bitte um Hilfe ihres alten Freundes Logan kann sie nicht abschlagen und erklärt sich bereit, nach der 13-jährigen Hannah zu suchen, die vor acht Jahren von Mitgliedern einer Sekte entführt und seitdem versteckt gehalten wird. Zusammen mit Logan und zwei ehemaligen Sektenmitgliedern macht Vanessa sich auf nach Argentinien, um Hannah zu befreien.
Der Roman beginnt acht Monte nach dem Ende von „Die Touristin“. Vanessa versucht Normalität in ihren Alltag zu bringen, ihre Taten in der Vergangenheit haben tiefe Spuren in ihr hinterlassen, die schweren Alpträume bekämpft sie mit Drogen. Und trotzdem erklärt sie sich bereit, Logan zu helfen, um der alten Freundschaft willen. Sie ist ein sehr schwieriger Charakter, im Verlauf der Geschichte findet man mehr Zugang zu ihr, aber es ist kein glattes Anknüpfen an das Ende des ersten Teils. Die Autorin gestattet erst nach und nach, dass man sich ihr wieder annähert. Ihr zur Seite steht Miles Bradford, ein Mann, dem sie rückhaltlos vertrauen kann und das ist ein geschickter Schachzug der Autorin, bringt es doch Seiten an Vanessa zu Tage, die sie weicher und sympathischer wirken lassen.
Das Thema des Thrillers ist eines, das mich nicht so stark interessiert hat, auch wenn die Autorin einen guten Einblick in das Sektenleben gibt. Da sie selbst in einer Sekte aufgewachsen ist, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich hier ihrer eigenen Erfahrungen bedient hat.
Insgesamt ist dieser 2. Teil der Serie wesentlich ruhiger angelegt als der Vorgänger, er erreicht auch nicht dasselbe Spannungslevel. Erst im letzten Drittel zieht das Tempo an und die Geschichte wird actionreicher. Mir hat dieser Teil nicht ganz so gut gefallen wie „Die Touristin“, nichtsdestotrotz freue ich mich auch die Fortsetzung „Die Geisel“, die im Januar 2014 erscheinen soll.