Ich soll nicht töten - Barry Lyga (für ältere Teens und Erwachsene)

  • Altersempfehlung: fuer aeltere Teens und Erwachsene


    Kurzbeschreibung:


    Stell dir vor, der berüchtigtste Serienkiller der Welt wäre dein Vater …


    Heimlich beobachtet der 17-jährige Jasper »Jazz« Dent ein Ermittlerteam am Schauplatz eines brutalen Mordes. Dem jungen Mann wird sofort klar, dass er in großen Schwierigkeiten steckt. Denn der Killer hat seinem Opfer mehrere Finger abgeschnitten und als Souvenir mitgenommen. Und genau das war das Markenzeichen von Jazz’ Vater. Doch der berüchtigte Serienmörder befindet sich seit Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Jazz weiß, dass nun alle ihn für den Täter halten müssen – bis er den wahren Schuldigen zur Strecke bringt.


    Der Autor:


    Barry Lyga absolvierte ein Anglistik Studium in Yale und arbeitete dann in der Comicbuchbranche bis er kuendigte, um sich dem Schreiben voll zu widmen. 2006 erschien sein erstes Jugendbuch "The Astonishing Adventures of Fanboy and Goth Girl". Publisher's Weekly ernannte ihn in dem Jahr zum "Flying Start" fuer sein hervorragendes Debut.


    Seitdem hat er 11 Romane veroeffentlicht, die in 9 verschiedene Sprachen uebersetzt wurden.


    Seine neueste Serie "I Hunt Killers" landete gleich auf den Bestsellerlisten der New York Times and USAToday. Warner Bros./Silver Pictures hat schon die Filmrechte fuers Fernsehen erworben.


    Barry Lyga lebt in New York. Seine Comicsammlung ist inzwischen sehr viel kleiner als sie frueher war, aber immer noch viel zu gross.


    Meine Meinung:


    Nachdem seine ersten Jugendbuecher Riesenerfolge wurden, bekam Barry Lyga den Vorschlag von seinem Verlag, mal ein Buch ueber einen jugendlichen Serienmoerder zu schreiben. Diesen Gedanken fand er allerdings absolut abstoßend. Er spann die Idee dann jedoch weiter und fragte sich was waere, wenn der Vater eines Teenagers ein beruechtigter Serienmoerder ist? Wie wuerde dann das Leben des Sohnes aussehen?


    Mit Jasper "Jazz" Dent hat Barry Lyga einen sehr interessanten Protagonisten geschaffen, der sich diese Fragen taeglich stellt. Da gibt es viele Selbstzweifel, Vorurteile bei der Bevoelkerung im Ort, aber auch ein bester Freund, ein Bluter, der fuer Humor sorgt (mit die besten Stellen im Buch), und die resolute Freundin, die ihn immer rechtzeitig auf den Boden der Tatsachen zurueck holt.


    Der Krimifall an sich ist nicht weiter ungewoehnlich, typische Serienmorde eben, zum Glueck nicht allzu blutig geschildert. Das meiste bleibt der Fantasie des Lesers ueberlassen.


    Spannung ist da, aber es sind vor allem die Figuren, die dieses Buch richtig zum Leben erwecken. Jazz wiederholt sich vielleicht ein bischen zu oft mit seinen Gewissensfragen, ob er selber toeten kann - oder es vielleicht schon in seiner Kindheit vom Vater angeleitet getan hat ... Er macht es dem Leser nicht so leicht sich mit ihm anzufreunden. Im Zusammenspiel mit seinen Freunden und dem Polizeichef vor Ort werden diese Fragen aber zum Glueck immer wieder relativiert.


    Der Schluss hat eine unerwartete Wendung, die eindeutig auf Fortsetzung schliessen laesst. Aber da mir der Protagonist und seine Freunde inzwischen ans Herz gewachsen sind, sind mir Folgebaende durchaus recht ;-)


    Barry Lyga hat mind. 2 Folgebaende angekuendigt. Band 2 ist schon auf englisch erschienen und kommt im Februar 2014 in deutscher Uebersetzung heraus.


    Fazit: Ein interessanter und spannender Jugendroman mit einer ungewoehnlichen Perspektive, geeignet fuer aeltere Teens. Wird auch ganz passend als Thriller fuer Erwachsene vermarktet wird.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Ich hab das Buch im englischen Original gelesen und wuerde es auch so weiterempfehlen. Die Sprache ist relativ einfach und auch fuer nicht so geuebte Leser verstaendlich. In der deutschen Uebersetzung sind wohl eine ganze Menge Anglizismen uebernommen worden, wenn man den amazon Rezensionen glauben mag. Allein deswegen wuerd ich sie nicht so gerne lesen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Der 17-jährige Jasper "Jazz" Francis Dent ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenager - allerdings wirklich nur auf den ersten Blick, denn Jazz ist der Sohn von William Cornelius "Billy" Dent, dem berüchtigtsten Serienmörder aller Zeiten der USA. Vor vier Jahren gelang Sheriff G. William Tanner das fast unmöglich: Nachdem Billy zwei Morde in Lobo´s Nod begangen hat, seinem Heimatort, konnte Tanner Billy endlich überführen. Seitdem lebt Jazz bei seiner verrückten Großmutter, der Mutter von Billy. Seine Mutter "verschwand" einfach eines Tages.


    Jazz lebt immer noch in Lobo´s Nod und an einem Sonntagmorgen beobachtet er ein Ermittlerteam am Fundort einer Leiche. Durch seinen Polizeifunk-Scanner erfuhr er von dem Leichenfund und machte sich umgehend auf den Weg dorthin. Denn auch wenn Jazz aussieht wie ein normaler Teenager und sich bemüht, wie einer aufzutreten, ist er dennoch durch Erziehung / Vererbung / Prägung auf "Serienmörder" programmiert. Er denkt nicht wie ein "normaler" Teenager, sondern immer aus dem Blickwinkel eines Mörders, sodass er sich natürlich solch einen Leichenfund nicht entgehen lassen kann. Schon am Fundort wird Jazz klar, dass dieser Leichenfund in Lobo´s Nod kein Zufall sein kann, denn genauso hat sein Vater vor vielen Jahren ebenfalls eines seiner Opfer zurück gelassen. Bei diesem Opfer fehlen lediglich zusätzlich noch Finger.


    Jazz, der niemals so werden will wie sein Vater, beschließt, der Polizei bzw. Tanner seine Hilfe bei der Aufklärung des Verbrechens anzubieten, denn Jazz weiß einfach, wie Serienmörder ticken. Tanner lehnt natürlich die Hilfe des Jugendlichen ab, sodass sich Jazz förmlich gezwungen sieht, selbst zu ermitteln. Ihm zur Seite steht ihm sein einziger Freund Howie, ein Bluter, dem er als Kind einmal in einer Notsituation geholfen hat. Seitdem sind die Beiden unzertrennlich, daran konnte auch Connie, die Freundin von Jazz nichts ändern und wollte es auch nicht. Auch als Jazz und Howie beim Einbruch ins örtliche Leichenschauhaus erwischt werden, ist Jazz nicht bereit, seine Ermittlungen einzustellen. Als eine weitere Leiche auftaucht, wird Jazz schnell klar, dass es sich hierbei um einen Nachahmungstäter handelt, der die ersten Morde seines Vaters nachstellt. Zwar kommt Jazz dem Täter immer näher, doch dieser ist weiterhin auf der Jagd und hat seine nächsten Opfer schon im Visier ...


    Der 1. Band der Jasper-Dent-Reihe! Der Plot wurde realistisch und spannend erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Autor die Geschichte in einer Kleinstadt angesiedelt hat, in der vor vier Jahren bereits ein Serienkiller gestellt werden konnte bzw. dass die Geschichte zu einem Großteil auf den Ereignissen um diesen damaligen Serienmörder beruht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch verarbeitet, wobei mir hier die Figur des Jazz ganz besonders ans Herz gewachsen ist, da dieser wirklich gewillt ist, alles nur Erdenkliche zu tun, um nicht so zu werden, wie sein Vater bzw. es seine Umwelt mehr oder weniger von ihm erwartet. Besonders gut fand ich seinen emotionalen Zwiespalt zwischen dem, was er sein will (ein normaler Teenager) und dem was er ist (ein Killer, der noch nicht getötet hat) dargestellt. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und durchaus packend zu lesen, wobei ich mir an machen Stellen doch etwas mehr Thrill gewünscht hätte. Nichts desto trotz bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung "Blut von meinem Blut".

  • Preis: 9,99 €
    Einband: Taschenbuch
    Originaltitel: I Hunt Killers
    Seitenanzahl: 384
    Erscheinungsdatum: 18.02.2013
    Reihe: Teil 1 von ?
    Verlag: Blanvalet
    ISBN-10: 344238043X
    EAN: 978-3442380435



    Klappentext


    Stell dir vor, der berüchtigtste Serienkiller der Welt wäre dein Vater


    Heimlich beobachtet der 17-jährige Jasper »Jazz« Dent ein Ermittlerteam am Schauplatz eines brutalen Mordes. Dem jungen Mann wird sofort klar, dass er in großen Schwierigkeiten steckt. Denn der Killer hat seinem Opfer mehrere Finger abgeschnitten und als Souvenir mitgenommen. Und genau das war das Markenzeichen von Jazz’ Vater. Doch der berüchtigte Serienmörder befindet sich seit Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Jazz weiß, dass nun alle ihn für den Täter halten müssen – bis er den wahren Schuldigen zur Strecke bringt.


    ((c) http://www.randomhouse.de/blanvalet/)



    Über den Autor


    Barry Lyga hat bereits mehrere in den USA gefeierte Jugendbücher geschrieben. Seit seinen Recherchen für seinen Debüt-Thriller Ich soll nicht töten weiß er beunruhigend gut über alle Methoden Bescheid, wie man eine Leiche verschwinden lässt. Der Autor lebt und arbeitet in New York City.
    ((c) http://www.randomhouse.de/blanvalet/)



    Inhalt


    Jasper Francis Dent ist der Sohn des berüchtigsten Serienmörders aller Zeiten. Seine ganze Kindheit wurde er von seinem Alleinerziehenden Vater in allem unterrichtet was ein guter Serienmörder beherrschen muss. Nun ist Jazz 17 Jahre alt und in sich gespalten - ist er wie sein Vater oder kann er ein anderes Leben führen?
    Als in der kleinen Stadt die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, bricht in ihm das reine Chaos aus, denn der Mord trägt die Handschrift seines Vaters, doch der sitzt gut behütet in einem Hochsicherheitstrakt. Wird man nun ihm den Mord anhängen wollen? Nun ist es an ihm sich und allen anderen seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu fassen.



    Eigene Meinung


    Anfangs habe ich mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Die Geschichte läuft sehr schleppend an und wird erst nach ca. 120 Seiten richtig interessant, aber der Leser, der bis dahin durchgehalten hat, kommt richtig auf seine Kosten. Durch den Schreibstil von Barry Lyga wird ein Spannungsbogen aufgebaut, welcher sich in leichten Wogen durch das restliche Buch zieht. Spannende Momente werden abgelöst von ruhigeren, lockereren und stellenweise lustigen Szenen, um dem Leser Zeit zum verschnaufen zu geben.
    Am Interessantesten ist jedoch die Art und Weise, wie der Autor das Denken eines Serienmörders beschreibt. Diese kranke und doch faszinierende Art zu denken lässt einen manchmal ganz schön schaudern. Stellenweise könnte man denken der Autor selbst sei ein Serienmörder.


    Die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen und sticht direkt ins Auge, wobei es durch das viele weiß auch unscheinbar wirken kann mit einer roten Flamme, die in ihm Lodert - wie bei einem Serienmörder, nach außen unscheinbar und nach innen tödlich.


    Fazit


    Trotz des schleppenden Starts ist "Ich soll nicht töten" ein lohnendes Buch und der Auftakt zu einer hoffentlich noch weiterhin spannenden Reihe. Ich für meinen Teil kann den zweiten Teil kaum erwarten.



    Empfehlung


    Für Thriller-Leser, die mal etwas anderes suchen als "Guter Cop sucht bösen Buben" ist dieses Buch sehr zu empfehlen.



    Bewertung


    Durch den schleppenden Start muss ich leider einen Stern abziehen, daher erhält "Ich soll nicht töten" 4 von 5 Sternen

  • Nach den ersten paar Seiten dachte ich schon, dass ich mich durch die Geschichte quälen muss aber das war nicht der Fall.
    Danach ist es richtig spannend geworden und ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Die Gedanken von Jazz waren wirklich interessant und im Grunde war ich überrascht, wie normal er doch ist, trotz seiner Lebensgeschichte.


    Von mir gibts gute 8 Punkte und ich bin gespannt, wie es mit Jazz, seinen Freunden und seinem Vater weitergeht!