Vollstrecker der Königin - Der Baeldin-Mord - Angelika Diem

  • Nachdem ich schon bei der (btw. immer noch laufenden) Wanderbuchaktion teilgenommen habe, möchte ich auch gleich meine Rezension hier teilen:



    Klappentext:
    Mord ist niemals gut. Auch wenn es “nur” eine Kammerzofe trifft. Die rein zufällig auf einem Schloss Dienst tut, auf dem sich eine politisch wichtige Heirat anbahnt.
    Warum aber fühlt sich die Königin gefordert, einer bloßen Zofe wegen eine ihrer fähigsten Ermittlerinnen in die nördliche Provinz zu schicken?
    Vollstreckerin Caitlynn stellt schnell fest, dass ihre Aufgabe alles andere als einfach ist. Unschuldige fühlen sich schuldig, viele Schlossbewohner haben ein Motiv, und Caitlynns Magie stößt an ihre Grenzen.
    War die Zofe am Ende doch nicht so unwichtig?


    Erster Eindruck – Cover, Titel und Klappentext
    Das Cover des Buches ist nicht nur sehr schön gemacht, es passt auch noch perfekt zum Inhalt. Auch den Titel finde ich ansprechend und auch der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt. Hier gibt es nichts auszusetzen.



    Inhalt
    Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit dem Buch warm geworden bin, aber ab dann hatte es mich in seinem Griff. Ein spannender Krimi, bei dem zumindest ich bis zuletzt nicht erriet, wer der vielen Verdächtigen nun der Mörder war, gewürzt mit allerlei gut ausgedachten Fantasy-Elementen. So werden Erbfolgen durch das „Charisma“ bestimmt, die magische Kraft, die es manchen Menschen ermöglicht, andere einzulullen oder sie ihrem Willen zu unterwerfen. Auch die Idee mit den Vollstreckern ist gut, die ihre Strafe mit dem auf dem Cover abgebildeten „Schmerzstein“ erteilen, indem sie damit die Schmerzen des Opfers auf den Täter übertragen. Der Leser erhascht auch einen Einblick auf die Religionen und erlebt einige sehr authentisch beschriebene Zeremonien mit. Alles in allem ein kurzweiliges Lesevergnügen.



    Schreibstil
    Angelika Diem bedient sich eines umfangreichen und dem Setting entsprechenden Wortschatzes, daran gibt es nichts auszusetzen. Ich konnte mir anhand ihrer Beschreibungen alles gut vorstellen und fühlte mich in die Geschichte hineingezogen, lediglich ein bisschen mehr Spannung hätte das Buch in meinen Augen vertragen können, so kam der Höhepunkt unerwartet und blieb relativ flach.


    Störend waren jedoch vor allem die vielen kleinen Zeichenfehler. Falsche Anführungszeichen, oftmals fehlende Kommas bei der wörtlichen Rede, hier ein Punkt vergessen, da ein falscher Plural bei einem Wort, das auf „s“ endet … Nichts gravierendes, aber es häuft sich und hätte wirklich nicht sein müssen, zumal die sonstige Rechtschreibung und Grammatik gut ist.



    Fazit
    Das Büchlein ist kurz, der Preis ist angemessen, das Lesevergnügen vorhanden. Wer Fantasykrimis mag, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Es ist ideal, um jetzt im frostigen Winter eine oder zwei Abendstunden neben einem warmen Kamin zu füllen, und ich kann es eigentlich nur empfehlen.

  • Ich habe das Buch auch hier als Wanderbuch gelesen....
    und war an einem Abend durch


    Zum einen ist es relativ kurz mit 117 Seiten , zum Anderen liest es sich aber wirklich gut.
    Flüssiger Schreibstil, nicht zu verschnörkelt, trotzdem detailreich, man kann sich gut alles vorstellen.
    Ein Mordfall muss gelöst werden, dafür werden Zeugen/Verdächtige verhört- alles verpackt in einer Fantasywelt, die zumindest schon im Kopf der Autorin fertig vorhanden ist. Die Welt bietet also sicherlich genug für weitere Bände.


    Das Cover gefällt mir übrigens auch und passt prima zum Inhalt...


    8/10 Punkten

  • So, nun komme ich auch endlich mal dazu, meine Meinung zu posten.
    Zuerst einmal: Die Welt und das ganze Hintergrundsetting sind hochinteressant, und ich hätte nur zu gern wesentlich mehr Details erfahren. Eigentlich hat der Adel mit seinen Kräften ja ein mächtiges Instrument in der Hand, mit dem er die ganze Restbevölkerung nach Herzenslust unterdrücken kann.
    Aufgrund des ganzen Potentials, das in den Hintergründen steckt, fand ich die Novellenform etwas ungünstig gewählt. Die Geschichte hätte in meinen Augen wesentlich runder gewirkt, wenn ihr einfach mehr Zeit gelassen worden wäre, sich zu entwickeln. So kamen auch die meisten Protagonisten etwas zu kurz und ein für mich recht wichtiger Handlungsstrang wurde am Ende nur so nebenbei in ein paar Sätzen aufgelöst. Da wäre noch wesentlich mehr herauszuholen gewesen.
    Aber das ist mein ganz persönlicher Geschmack - Ich mag nun mal am liebsten Bücher, die von vielen anderen Lesern als langatmig empfunden werden, und empfinde extrem rasant geschriebene Bücher oft als oberflächlich hektisch. Und über einen längeren, ausführlicheren Roman über die Vollstreckerin würde ich mich sehr freuen.
    In diesem Sinne: Danke fürs Wandern und Lesen lassen!

  • Danke Mariangela für das Wanderbuch. :wave


    Mir geht es im Grunde wie Rattentod. Mir hat die Krimi-Fantasymischung sehr gut gefallen - mir liegt etwas breitere Lektüre auch mehr. Hier wurde man als Leser mitten in eine neue Welt mit einer interessanten Gesellschaftsstruktur samt Magiekonzept geworfen, wo man sich doch erst einmal zurecht finden musste. Alles in allem passt das und macht Spaß, aber für mich war es fast als lese ich einen (nebenbei bemerkt gut geschriebenen) Entwurf. Gerade was die Charakterentwicklung betrifft, hätte ich hier gern mehr gelesen. Am Ende wusste ich nicht ob ich die Hauptfigur nun mag oder nicht.

  • Mir hat die Mischung aus Fantasy und Krimi auch gut gefallen.
    Caitlynn ist ein sehr interessanter Charakter und es würde sich lohnen, mehr über sie zu erfahren. Auch hätte ich gern mehr über die Welt, in der sie lebt, gelesen.
    Den Schreibstil fand ich flüssig und schlüssig.


    Interessanter Stilmix mit viel Potential


    7 Punkte



    ASIN/ISBN: 3939727288

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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  • Vielen Dank für deine Meinung.


    Genau aufgrund dieses Wunsches habe ich dann ihre Vorgeschichte in "Das grüne Tuch" erzählt und die Welt genauer ausgeleuchtet.


    Der nächste Fall zieht sich noch etwas, sollte aber bis April abgeschlossen sein und ist dafür auch deutlich länger als "Der Baeldin-Mord" .