Hörbuch-Download Spieldauer: 14 Stunden und 18 Minuten
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Argon Verlag
oder gekürzte Audio-CD
Hörbuch gesprochen von Luise Helm
Originaltitel: The Last Letter From Your Lover
Kurzbeschreibung:
Ellie Haworth arbeitet als Journalistin für eine renommierte Londoner Zeitung. In letzter Zeit allerdings entwickelt sich ihre Karriere anders als erhofft: Statt spannende Reportagen zu schreiben, sieht sie sich ins Archiv zum Recherchedienst abkommandiert. Zwischen den alten Akten macht sie aber einen interessanten Fund: ein fast 50 Jahre alter Liebesbrief, in dem ein Mann die große Liebe seines Lebens bittet, ihren Ehemann zu verlassen, um mit ihm nach New York zu gehen. Ellie hat keine Ahnung, wer der Verfasser ist und was aus den beiden Liebenden geworden ist. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Spur von Jennifer, einer Frau, die alles verloren hat – außer diesem Brief.
Über die Autorin:
Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem Roman «Ein ganzes halbes Jahr», der aktuell in Hollywood verfilmt wird, gelang ihr international der Durchbruch - auch in Deutschland stand der Roman monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste.
Über die Sprecherin:
Luise Helm, preisgekrönte Schauspielerin und Synchronsprecherin, spielte u.a. in "Polizeiruf" und "Tatort" mit und ist bekannt als die deutsche Stimme von Scarlett Johansson. Ihre jugendlich-einprägsame Stimme setzt sie auch erfolgreich als Hörbuchsprecherin ein.
Über die Übersetzerin:
Marion Balkenhol, 1950 in Wuppertal geboren, nahm sie nach einem Übersetzerstudium an der Uni Heidelberg ihre Tätigkeit als Übersetzerin aus dem Englischen auf.
Gemeinsam mit Kollegin und Freundin Susanne Aeckerle übersetzte Balkenhol unter größter Geheimhaltung in nur vier Wochen den ersten Erwachsenenroman von J.K. Rowling
Mein Eindruck:
Eine Handvoll Worte ist mit über 14 Stunden schon ein relativ langes Hörbuch, jedenfalls für meine Verhältnisse. Zum Glück ist der Handlung leicht zu folgen, es ist auch nicht gerade langweilig und mit den verschiedenen Handlungsebenen (2003, kurz vor 1960 und die Jahre danach) wird viel Abwechslung geboten.
Als Sprecherin war Louise Helm eine gute Wahl, sie hat die unterschiedlichen Figuren alle gut im Griff und bleibt immer glaubhaft. Mehr kann man sich von einer Sprecherin nicht erhoffen.
Mit der Zeit begann mich das gut gesprochene Hörbuch zu faszinieren, obwohl es eigentlich eine simple Handlung hat. Nach 6 Stunden war eigentlich das Wesentliche erzählt, ab da zog es sich zunächst etewas hin. Später gab sich das.
Auffällig war: Die Passagen aus den 60ziger Jahren sind viel Stärker als die von 2003.
Manche Szenen wirkten so, dass sie auch tatsächlich aus der alten Zeit stammen könnten. Interessant, wie die Protagonisten dann die gesellschaftlichen Änderungen ab Mitte der sechziger Jahre erlebten, nämlich voller Staunen. Die Flowerpower war nur für die jüngere Generation. Die Sympathie der Autorin lag aber offenbar mehr bei der Generation, die stets Haltung bewahrte.
Das trifft jedenfalls für die älteren Hauptfiguren dieses Romans zu. Zum Beispiel für Anthony O’Hare, Auslandskorrespodent, viel an den Brandherden dieser Welt unterwegs, zum Beispiel im Kongo. In der besseren Gesellschaft in Frankreich fühlt er sich nicht so wohl, aber ausgerechnet da lernt er Jennifer kennen, die mit einem einflussreichen Geschäftsmann verheiratet ist. Anthony und Jennifer fühlen trotz der Schranken der gesellschaftlichen Konventionen zueinander hingezogen. Ihre Beziehung wird natürlich sehr schwierig, ein Unfall, bei dem Jennifer ihr Gedächtnis verliert, trennt sie für Jahre.
Ein gewisser Kitschfaktor ist vorhanden, aber nicht störend und nicht so hoch wie vergleichbare Romane.
Das Amnesiethema ist bei Unterhaltungsromanen ja eigentlich sehr ausgereizt, aber die Passagen, wie Jennifer mit dem Gedächtnisverlust zurecht kommen muss, waren sehr überzeugend.
Der konzeptionelle Aufbau des Romans funktionierte auch gut durch die Kombination bzw. dem raschen Wechsel von langen emotionalen Briefen und kurzen, oberflächlichen SMS.
Der Handlungsverlauf bot für mich als arglosen Zuhörer ein paar Überraschungen, die man meistens kurz vorher erahnen konnte. Eine Qualität der Moyes-typischen Romankonstruktion.
Schwer zu sagen, ob „Eine Handvoll Worte“ als so stark einzustufen ist wie „Ein ganzes halbes Jahr“, aber es fällt zumindest nicht stark ab und ist der ideale Stoff für ein Hörbuch.
Fazit: Ein Hörbuch wie ein guter Hollywoodfilm! Nicht anspruchsvoll, aber unterhaltsam!