'Jane Austen - Eine Biographie' - Kapitel 07 - 10

  • Das Thema "Vornehme Ärmlichkeit"hat mich sehr nachdenklich gemacht aber auch beeindruckt. Es mus wohl sehr bedrückend für J.A.gewesen sein ,finanziell so schlecht dazustehen.Seite 173 "ich werde froh sein,wenn es vorbei ist ,und hoffe ,nie wieder in die Verlegenheit zu kommen ,so liebe Freunde auf einmal einladen zu müssen". -Oder "den einzigen Gefallen, den sie mir erweisen wird ,ist,das ich überhaupt nicht hingehen kann,ob ich nun will oder nicht"
    Trotzdem zeigt sie Stolz -...War sie denn ein Kind ,dem man nach langem Kamen und Klimpern einen Penny in die Hand drückte...sie lehnte höflich ab ...
    :wave Ekna

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Oh je, als der Reverend starb begann das große Umziehen. :yikes Das Pfarrhaus musste geräumt werden, also erstmal nach Bath. Dann von einem Haus ins andere. Chawton cottage
    ist ja heute ein Museum und man kann sehr schöne Bilder auf der Seite sehen. Heute erhalten und auf dem modernen Stand der Technik würde ich dort gerne wohnen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Vielen Dank für den Link Lesebiene. :wave
    Ich habe erst Kapitel 7 gelesen, und hier fällt mir schon die Ähnlichkeit zwischen Mrs. Bennet und Janes Mutter auf. Sie diente wohl als Vorbild für die reizende Mrs. Bennet. :lache
    Der Umzug nach Bath muss schwer gewesen sein für Jane, die Arme tat mir richtig leid.
    Auch in diesem Kapitel waren die Parallelen zu ihren Romanen sehr deutlich.

  • Zitat

    Original von Ekna
    Das Thema "Vornehme Ärmlichkeit"hat mich sehr nachdenklich gemacht aber auch beeindruckt. Es mus wohl sehr bedrückend für J.A.gewesen sein ,finanziell so schlecht dazustehen....


    Das fand ich auch. Und besonders schlimm, das man als Witwe und unverheiratete Schwester auf die Gnade der Brüder/Söhne angewiesen ist weil man sonst nicht mit dem Geld hin kommt. Unvorstellbar! Da blieb einem als Frau damals nicht viel anderes übrig als zu heiraten.

  • Zitat

    Original von nofret78


    Das fand ich auch. Und besonders schlimm, das man als Witwe und unverheiratete Schwester auf die Gnade der Büder/Söhne angewiesen ist weil man sonst nicht mit dem Geld hin kommt. Unvorstellbar! Da blieb einem als Frau damals nicht viel anderes übrig als zu heiraten.


    Das ging mir auch durch den Kopf. Dies scheint sie ja auch in Verstand und Gefühl verarbeitet zu haben.

  • Zitat

    Original von nofret78


    Das fand ich auch. Und besonders schlimm, das man als Witwe und unverheiratete Schwester auf die Gnade der Brüder/Söhne angewiesen ist weil man sonst nicht mit dem Geld hin kommt. Unvorstellbar! Da blieb einem als Frau damals nicht viel anderes übrig als zu heiraten.


    In ,Stolz und Vorurteil' hat Jane Austen es ja auch zum Thema gemacht. Da kann man Mrs Bennet schon verstehen, warum sie so ängstlich bemüht ist, ihre Töchter gut unter die Haube zu bringen. Sie hatten einfach keine andere Wahl.
    Arbeiten gehen kam nicht infrage und so saß man den ganzen Tag zu hause, und führte den Haushalt Auf der Dvd von ,Stolz und Vorurteil' erzählte jemand, daß es ein ziemlich langweiliges Leben war.


    Als der Reverend starb, ließ er seine Frauen mittellos zurück. Gab es denn wirklich keinerlei Möglichkeit, im Leben dafür Sorge zu tragen, daß dies nicht geschehen müßte? Irgendeine Art von Rücklage?
    Daran mußte ich auch wieder denken, als die Brüder um die Hilfe schacherten, die man den Frauen zukommen lassen könnte. Dazu der Vergleich mit Fanny Dashwood, in der dieses Erbe garantiert literarisch aufgearbeitet wurde ;-)
    Beide, Mr Austen und Mr Dashwood wollten sich dabei auf ihre Söhne verlassen - das ging dann ja wohl richtig schief...

  • In dem Abschnitt steckt nur ein Zettel drin, und zwar an einer Stelle, die eine Frage formuliert, die ich mir auch schon lange stellt:
    S. 204 Es ist uns heute schwer zu vermitteln, wie Autoren und Autorinnen vor 200 Jahren und vor Erfindung der Stahlfeder 400 Seiten starke Romane mit dem Federkiel - fünf werden sie pro Tag verbraucht haben - und in gestochener Schrift aufs Papier brachten.
    Wenn ich Bücher, die vor Erfindung der Schreibmaschine geschrieben wurden, lese, stelle ich mir genau diese Frage: wie haben die das damals geschafft? Und dann noch so zu schrieben, daß andere die Schrift lesen konnten! Bei mir ist es so, daß nach geraumer Zeit ich nicht mal selbst mehr meine Handschrift lesen kann (weshalb ich praktisch alles grundsätzlich mit Schreibmaschine oder PC schreibe).



    Zitat

    Original von nofret78
    (...) und hier fällt mir schon die Ähnlichkeit zwischen Mrs. Bennet und Janes Mutter auf.


    Ja, das ging mir auch an mehreren Stellen so. Und immer hatte ich die Mrs. Bennet aus der 19965-er BBC-Verfilmung vor Augen - und die (Original-) Stimme im Ohr. Muß recht anstrengend gewesen sein für die arme Jane. :grin



    Zitat

    Original von Tempe
    Arbeiten gehen kam nicht infrage und so saß man den ganzen Tag zu hause, und führte den Haushalt Auf der Dvd von ,Stolz und Vorurteil' erzählte jemand, daß es ein ziemlich langweiliges Leben war.


    Ja, das habe ich mir auch des öfteren schon gedacht. Kein Radio, kein Fernsehen, keine CD oder gar DVD - nichts als Handarbeiten, (oft langweilige) Gespräche führen, Karten spielen und die Zeit tot schlagen - wenn man nicht zu den unteren Schichten gehörte, und vermutlich 12 und mehr Stunden am Tag malochen mußte, um zu überleben. Ich frage mich manchmal, wozu überleben?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin nun auch angekommen im Buch, gefällt mir nun viel besser, was aber vielleicht daran liegt, dass ich endlich mehr als ein paar Seiten am Stück lesen konnte.


    Mrs. Bennett und James Mutter, sehr interessant. Das hätte ich nun mal gar nicht gedacht :grin


    Der Umzug nach Bath scheint Jane wirklich sehr mitgenommen zu haben, schön, dass sie sich gegen Ende ihres Lebens doch noch ein paar Jahre an einem Ort aufhalten konnte.


    Danke für den Link Lesebiene, muss das bei Gelegenheit auf dem PC anschauen, auf dem IPad wollen mir keine Fotos erscheinen.