Mini-LR - D. Dunnett/The ringed castle I/8-II/5

  • Ich habe mich gestern durchgebissen und bin nun in Kapitel II/1. Also, Vorsicht, was Spoiler der letzten von Abschnitt I betrifft.


    Philippa macht also weiter in ihrer guten, hilfreichen Absicht, Lymonds Abstammung aufzuklären und trifft Großonkel Bailey, ein ziemlich widerliches Subjekt. Bailey ist also der Bruder von Honoria, der Frau von Francis I, dem (vermeintlichen?) Großvater Lymonds und Richards. Francis I und Honoria hatten Gavin, der dann später Sybilla geheiratet hat und ihm Richard geboren. Doch wer hat wem Lymond und Eloise geboren? Bailey erzählt nun wieder eine andere Variante. Wer hat Recht? Oder ist doch alles nur blödes Gerede und Lymo ist ganz einfach der Sohn von Gavin und Sybilla? Wer ist dann Marthe, die sich als seine Schwester bezeichnet hat? Und wie war das mit seines Vaters anderem Sohn, den er nie mehr treffen wird?


    Noch nie mochte ich Margarete Lennox mehr, als da, wo sie Philippa daran hindert, nach Russland zu reisen. YES! Reicht ja schon, dass sie daheim Dinge aufstöbert, die man vielleicht besser hätte ruhen lassen und DIE SIE GOTTVERDAMMTERWEISE nichts angehen! Gah, entschuldigt, aber selten geht mir das Mädel so auf die Nerven, wie in dem Buch. Wenn sie es wenigstens aus Sensationsgeilheit machen würde, aber, nein, sie will ja nur helfen. :bonk


    Die Lennox hat also herausgefunden, dass Lymo in Moskau ist und durchgesetzt, dass Philippa ihre Scheidung - und er sein weiteres Überleben - nur bekommt, wenn er heim kommt. Woher weiß sie es?


    Und nebenbei läuft das königliche Drama ab, mit Mary und ihrer Scheinschwangerschaft und Philip, der nun das Weite sucht. Und Elisabeth, die im Hintergrund wartet.

  • Fertig mit dem Abschnitt. Ich muss sagen, ich habe mir schon leichter mit RC getan, was mich schwer bekümmert. Ist immer eine Frage des Zeitpunkts und der scheint mir aktuell nicht ideal. Aber gut, jetzt bin ich schon über das erste Drittel und ich hoffe immer noch, dass ich endlich reinkomme. Ich frage mich nur angstvoll, wenn es mir schon so geht ...


    In dem Abschnitt hatten wir recht viel russische Politik und dazu die Verhandlungen der englischen Gesandtschaft unter Chancellor. Interessant sind hier vor allem die Hintergrundereignisse, Adam Blacklock, Danny Hoddim und Ludovic d'Harcourt die sich alle aus verschiedenen Gründen zeitweise nicht in Lymonds Gunst befinden. Adam, weil er sich mit seiner Malerei keine Freunde macht, Danny, glaube ich, wegen seines Privatlebens und d'Harcourt, weil er zu offen darüber spricht, dass ihm nicht wohl dabei ist, wenn Lymo mit jungen Leuten, wie Christopher Chancellor, allein gelassen wird.


    Lymond muss sich mit einem reichlich schwierigen Zaren herumschlagen, der ihn zum Schachspiel zwingt, das ihm aus naheliegenden Gründen keinen Spaß macht. Aber er ist fest entschlossen, in Russland zu bleiben, für immer, nicht zuletzt wegen der Prophezeiung, dass er seinen Bruder nie wieder treffen wird/soll.
    Und er schläft nicht mit Güzel, weil ihm nicht danach ist. Die Ereignisse in PIF haben ihn doch sehr verändert.

  • War das laaaaaaaaaaaaaaaangweilig. Ich hab bestimmt die Hälfte verpasst, weil ich gedanklich immer wieder abgeschweift bin und dann diagonal gelesen habe.


    Ich frag mich ja, wieso irgendeiner so eine Göre wie Philippa Ernst nimmt. Ich meine, die klugscheißt wie 'ne Große, aber da ist doch nix dahinter :bonk


    Geil war natürlich wie dieer Chancellor Lymond das erste Mal trifft. Das war ein Highlight dieses Teils. "The decorative person who was Mistress Philippa's husband..." :anbet :rofl


    Auch herrlich: "I take it you refer to my rib, my holy and innocent wife?"


    Ansonsten noch interessant die Beschreibung Russlands. Viel hat sich seitdem nicht geändert, scheint mir.


    Ich hab jetzt fast 200 Seiten gelesen, aber so richtig erschließt sich mir der Plot des Buches nicht. ?(

  • Zitat

    Original von uert
    Ich hab jetzt fast 200 Seiten gelesen, aber so richtig erschließt sich mir der Plot des Buches nicht. ?(


    Ich würde sagen, der Plot ist Lymonds Seelenzustand und wie er versucht, sein altes Leben hinter sich zu lassen, wiedergespiegelt durch das kalte, unnahbare Russland.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich würde sagen, der Plot ist Lymonds Seelenzustand und wie er versucht, sein altes Leben hinter sich zu lassen, wiedergespiegelt durch das kalte, unnahbare Russland.


    Also genau das richtige für mich :rofl

  • Ach so, was ich auch noch fragen wollte (ich hatte es schon mal angesprochen, aber es scheint sich sonst niemand zu wundern): warum hat den Lymond Philippa überhaupt geheiratet? Alle wissen, dass es eine fake marriage war, jeder drängt sowohl Philippa als auch Lymond, das annullment voran zu treiben. Ich versteh's mal wieder nicht :gruebel Ich vermute ja mal, es war nur ein ~Schachzug von DD, um romantisches Drama (unnötig mMn) in die Lymond Chronicles zu bringen :hau (links bin ich, rechts ist DD). Hand und Fuß hat das nicht.

  • Zitat

    Original von uert
    Ach so, was ich auch noch fragen wollte (ich hatte es schon mal angesprochen, aber es scheint sich sonst niemand zu wundern): warum hat den Lymond Philippa überhaupt geheiratet?


    Weil ihr Ruf ruiniert ist, dadurch dass sie die Nacht bekanntermaßen alleine mit ihm verbracht hat. Außerdem, damit sie auf der Reise und dann daheim einen legalen Anspruch auf Kuzum hat und auf Lymonds Mittel zugreifen kann.
    Der mangelnde Vollzug der Ehe dient als Vorwand für die Scheidung, aber falls jemand eben nicht glaubt, dass da nichts gelaufen ist, gilt sie trotzdem nicht als Schlampe, sondern als verheiratete Frau. Oder so. :lache

  • Jetzt lese ich natürlich alle eure Bemerkungen zu den Teilen, die ich auch schon durch habe und häng mich hier auch noch mit rein:


    Als erstes muss ich uert mal wieder zustimmen :wave : Ich komme auch total schwer mit der ganzen Story klar. Mich verwirren die Namen (selbst die alten), die Orte und Bezeichnungen (Obwohl ich Russisch kann! Wie muss es dann erst den Nichtorts- und -sprachkundigen gehen?), die kalte Art von Lymond allem und jedem gegenüber, seine Unterwürfigkeit dem Zaren gegenüber und Güzel kann ich auch nicht leiden.


    Abstand schön und gut, aber das ganze Russland-Projekt scheint mir total abwegig. Und das mit der Prophezeiung verstehe ich auch nicht: Ich an seiner Stelle würde doch alles tun, um zu zeigen, dass diese Vorhersage Unfug ist, also ich sie nach Möglichkeit widerlege. Er akzeptiert das auf eine Art, dass man meinen könnte, er will gar keinen Einfluss mehr auf sein eigenes Schicksal haben...


    LG,
    Babs

  • Zitat

    Original von Babsbara
    Und das mit der Prophezeiung verstehe ich auch nicht: Ich an seiner Stelle würde doch alles tun, um zu zeigen, dass diese Vorhersage Unfug ist, also ich sie nach Möglichkeit widerlege. Er akzeptiert das auf eine Art, dass man meinen könnte, er will gar keinen Einfluss mehr auf sein eigenes Schicksal haben...


    Ja, das war in der Tat merkwürdig. Er scheint mir durchaus eine eher vernunftgesteuerte Figur und dass er das nicht als Humbug abgetan hat, hab ich auch nicht verstanden.

  • Schau an, es steckt noch Leben in diesen alten Knochen. :chen


    Ich hatte es so verstanden, dass Lymond diese Gerüchte nicht neu waren. Wir erinnern uns, dass auch in Band 3 Mme Donati entsprechende Bemerkungen gemacht hat. Außerdem kennt Lymond den alten Besen, der die Prophezeiung gemacht hat.
    Abgesehen davon, wer sagt, dass sie Recht hat?

  • Na, ich war von Anfang an der Meinung, dass sie nicht recht haben dürfen sollte :grin


    Aber dieses "Ich vermeide Schottland unter allen Umständen" finde ich blöd.


    Ich geh jetzt ins Bettchen und werde brav noch ein paar Seiten lesen, damit ich möglichst vor dem Herbst mit dem Teil fertig werde :lache

  • Zitat

    Original von Babsbara
    Aber dieses "Ich vermeide Schottland unter allen Umständen" finde ich blöd.


    Es geht ja nicht nur darum, Lymond ist hier ein gebrochener Mann, der das nun überhaupt nicht brauchen kann, dass er alles hinterfragen muss, was er über sich zu wissen glaubte, mal abgesehen vom Makel des Bastardtums. Und da ist Kuzum, den er nicht sehen will. Er will einfach nicht mehr er selber sein, weshalb er ja auch die alten Kumpels auf Distanz hält. Nur dass die halt hartnäckig sind.


    Außerdem, was leicht untergeht, er will die Herausforderung Russland. Er will diesem Land seinen Stempel aufdrücken, etwas verändern, etwas bewirken. Russlandien ist hier exakt das, was er braucht.