Hallo zusammen!
Habe nur 1 Blatt aus einem Buch. Seite 43 und 44. Google Volltextsuche will mir nichts erzählen.. Helft mir! Es klingt recht vielversprechend, aber wie heißt es bloß??
Der Inhalt:
...müssen und Neues entstehen kann auf dem Boden
des Alten und ein neuer Glauben etwas anderes heißen
darf als Unglauben, und am Ende gar, daß San Fran-
cesco della Vigna Esso überleben wird. Non voglio
piu! Im Jahre zweitausend gibt es Venedig nicht
mehr.
LAURA HILL-SANTARATO fand am Morgen des achten
Juni unter dem Türspalt den Brief ihrer Mutter. Der
Hauswart, einem Trinkgeld nicht abhold, hatte ihr
entgegen New Yorker Gepflogenheit die Post ge-
bracht.
Es war halb elf; der Brief mußte wohl schon eine
Stunde dagelegen haben, aber sie pflegte sich den Tag
zu verkürzen, indem sie den Morgen verlängerte.
Als sich Colonel Edward E. Hill nach vierzehnjähri-
ger Ehe aus dem Leben davongemacht hatte, wie er
sich früher am Abend und zuweilen auch des Nachts
davonzuschleichen pflegte, hatte sie seinen Tod mit
verhaltener Erleichterung aufgenommen.
Sie hatte ihn, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, in
Venedig kennengelernt. Viele Italiener hofften damals
auf die Amerikaner, und daß Major Hill in geheimer
Mission in Venedig weilte, ließ ihn nicht nur der jun-
gen Santarate als eine romantische Figur erscheinen.
Schon am Tag der Hochzeit folgte Laura ihrem
schmucken, wenn auch beträchtlich älteren Major in
die Staaten.
Mehrere Jahre führten sie ein Wanderleben : Armee-
lager in Oregon und Kentucky und Nebraska, auch
in Washington waren sie gewesen, in Tennessee in
einem God damned hell hole, das Paris heißt. Ebenso
stetig wie Ed auf der militärischen Leiter emporklet-
terte, kletterte der Alkohol in seinem Blutspiegel nach
oben. Er starb zweimal.
Eines Morgens, sie lebten schon eine Weile auf Long
Island bei New York, wurde Laura ins Leichenschau-
haus gerufen, wo sie Ed pflichtgemäß identifiziert
hätte, hätte er es nicht selber getan. Da lag er hinge-
streckt auf einem riesigen Eisblock, neben anderen
Toten, die man in der Nacht eingeliefert hatte. Waren
das jedoch verläßliche Tote, erwies sich Ed als so un-
verläßlich, wie er es eh und je gewesen. Kaum hatte
sich ihm Laura fröstelnd genähert, als er die Augen
aufschlug und sich aufrichtete. Sein Herz, in Alkohol
wohl konserviert, hatte, nach einem Gelage von gut
zwölf Stunden, den Dienst nur scheinbar quittiert.
Es verging ein weiteres Jahr, bevor Ed den Tod end-
lich so ernst nahm, wie es andere gleich das erste Mal
tun. Diesmal fiel er bei einer Party um, das Martini-
Glas in der Hand: Hier kannte ihn jeder, Laura
brauchte ihn nicht zu identifizieren.
Das letzte Jahr, zwischen Tod und Tod, hatte sie nicht
mit ihm geschlafen, weil sie bei seiner Berührung re-
gelmäßig von Schüttelfrost befallen wurde, vermut-
lich in der Erinnerung an die Eisblöcke mit den ver-
läßlichen und einem unverläßlichen Toten.
Nach seinem Tod hatte die hübsche, dunkelblonde
Frau, hochgewachsen wie es ihr Vater gewesen war,
schlank, aber mit ansehnlichen Brüsten, so viele
flüchtige Liebesaffären unterhalten, daß sie in ihren
Träumen die früheren Liebhaber nicht mehr an deren...
Danke euch!