Franz Pahl: Die Islamische Überrümpelung

  • Hallo an alle,


    ich bin von Südtirol und hatte im Gymnasium für ein Jahr lang den Autor dieses Buches, Franz Pahl, als Geschichts- und Deutschlehrer. Damals, vor 5 Jahren, bestand ein großer Teil des Unterrichts aus Vorlesen und Erklärungen aus diesem Buch, die islamische Überrümpelung. Das Buch habe ich jetzt in der Bibliothek in meinem Heimatdorf gefunden, und meine Aufmerksamkeit - 5 Jahre später, mit einer ausgeprägtereren Weltanschauung - wieder auf das Thema gelenkt.


    Er selbst hegt den Anspruch, dass dieses Buch wertefrei und unvoreingenommen den Islam, "Machenschaften" islamische und islamistischer Personen untersucht. Wie der Titel schon andeutet, will das Buch warnen vor der islamischen Überrumpelung, von Moslems die in Südtirol halal-Fleisch verkaufen, von einer türkischen Partei in Deutschland...


    Ich teile nicht die Angst von oben genannten Gefahren mit Herrn Pahl, jedoch die Kompenente vom Buch, die mir Angst macht, sind die vielen kleinen Schlussfolgerungen, die nach Fakten gemacht werden, jedoch, meiner Meinung nach, von ongefähr kommen und nicht nachvollziehbar sind. Kurzum, ich finde das Buch ist in keinster Weise objektiv, einseitig, liefert keinen Beitrag für ein Zusammen, sondern schürt Islamophobie.


    Jetzt endlich meine Fragen:
    1.) Wenn sich meine Einschätzung als objektiv haltbar herausstellt, kann man irgendwie gegen das Buch vorgehen? Klage wegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus oder Islamophobie?


    2.) Kennt jemand ein objektives Buch, das den Islam untersucht und auch die Sichtweise von Moslems schildert, aber natürlich gleichzeit auf potentielle Probleme eingeht? Ich möchte nämlich für die örtliche Bibliothek ein weiteres Buch zur besseren thematischen Abdeckung vorschlagen.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Das fragliche Buch ist im Eigenverlag erschienen (s.u.) und ganz offensichtlich längst vergriffen. Ich weiß nicht, wie sich das in Österreicht exakt darstellt, aber in Deutschland ist es - zum Glück - nicht leicht, Bücher verbieten zu lassen. Einzelpersonen können das ohnehin nicht veranlassen, wenn der Weg über den Index gewählt wird. Natürlich kann man Strafanzeige z.B. wegen Volksverhetzung erstatten, jedenfalls hierzulande, aber dafür reicht ein halbwegs extremer Standpunkt nicht aus.


    Zur zweiten Frage: Nein, ich glaube kaum, dass es halbwegs "objektive" Bücher zu diesem Thema gibt. Objektivität ist ein Märchen.

  • manalysis


    na, das war ja Pech mit einem solchen Lehrer.


    Zu Deiner Frage nach Lektüre: grundsätzlich kann man sich ziemlich gut über die 'Gegenseite' informieren. Wenn man die Informationen hat, kann man sich unschwer ein eigenes Bild von der 'Gefahr' machen.
    Ich schlage Dir mal ein paar Titel vor.
    Ich fange mit Annemarie Schimmel an, das ist grundlegend. Über die Autorin gibt es auch einen Wikipedia-Artikel.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Der Thurmann ist leider vergriffen, vielleicht kann man es, auch für eine Bibliothek antiquarisch besorgen.
    Es lohnt sich sehr

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    K. Kraus

  • Patrick Bahners geht vor allem auf die Situation in Deutschland ein. Ein tolles Buch, wird aber in der Regel niedergemacht, weil er klar die benennt, die von der grassierende Islamphobie profitieren.
    Wer 'in' sein will, schimpft auf Bahners.
    :grin

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    K. Kraus

  • Doug Saunders setzt sich damit auseinander, wo die Bedrohung tatsächlich entsteht und das ist nicht in jedem Fall der Islam.

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    K. Kraus

  • Ganz toll finde ich die Gallup-Studie von John L. Esposito und Dalia Mogahed, die einfach mal Moslems und Muslimas gefragt haben. Es ist eine sehr großangelegte Studie, über sechs Jahre hinweg, zu der ein paar Tausend Menschen in verschiedenen islamischen Ländern befragt wurden.
    Das Ganze ist wesentlich zum Selbstverständnis von Menschen islamischen Glaubens, sehr erhellend in den Aussagen vom Alltagsleben, über Frauen, Sex bis hin zu Religion. Man wundert sich oft, wie falsch die 'Informationen ' sind, die in Europa herrschen.
    Die Lektüre dauert, die Informationen fließen sehr dicht.


    Das einzige Manko ist, daß die Schlüsse, die Esposito udn Mogahed ziehen, auf die USA zugeschnitten sind.
    Ich wünschte mir schon lange eine so große Studie wenigstens für Europa, wenn nicht am besten für einzelne europäische Länder.

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    K. Kraus

  • Deine andere Frage, wo man sich über das Buch Deines Lehrers beschweren kann, kann ich leider nicht beantworten.
    Hier in Deutschland würde ich am ehesten beim Zentralrat der Muslime anfragen, wenn sich die Schulverwaltung querstellt. Die Schule wäre wohl die erste Ansprechpartnerin.
    Ich weiß aber nicht, ob es bei Euch (Italien?) eine solche Organisation gibt.



    :wave


    magali

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  • Dieses Buch scheint sehr interessant zu sein. Es liegt bei mir noch ungelesen herum.


    Nur sollte man sich davor hüten, jetzt hier bei den Eulen wieder irgendwelchen Islamisten-Unterstützern auf den Leim zu kriechen. Kaum wird der Islam kritisiert, kommen die Sympathisanten schon aus ihren Löchern. ;-) ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Dieses Buch erschien mir wesentlich näher am Thema …


    Kandel



    … als Saunders Buch, dessen Blick aus der Distanz mir zuweilen etwas verzerrt vorkam:


    Saunders



    Und mit diesem bin ich noch nicht durch, Rezi folgt: