Karl Edward Wagner - Kane I Der Blutstein

  • Der Autor: Karl Edward Wagner wurde vor allem mit seinen Erzählungen um den unsterblichen Krieger und Weisen Kane bekannt, die beiden dem „Blutstein folgenden Romane erscheinen ebenfalls bei „Golkonda“ .


    Das Buch: Zwei Königreiche, einander ständig belauernd und auf ein Zeichen der Schwäche hoffend.


    Auf der einen Seite der belesene und gebildete Dribeck, dessen kämpferische Feuerprobe noch aussteht.


    Auf der anderen Seite der wüste Malchion, der trinkfeste Haudegen und seine Tochter Teres, welche härter und kämpferischer ist als so mancher Krieger in ihres Vaters Armee.


    Hierhin kommt Kane, der unsterbliche Weise und Gelehrte, der Schwertkämpfer. Ihn, der mehr Menschenalter zählt als die ältesten Sagen zu berichten vermögen kümmert das Schicksal dieser Menschen nur so lange, wie sie seinem Zwecken dienlich sind.


    Mit Hilfe seines Blutstein-Rings erhofft er sich große Macht – größer als es sich die Menschen vorstellen können.


    Doch es erweist sich das so manche Macht besser nicht erweckt werden sollte...


    Meine Rezension: Mit „ Der Blutstein“ liegt hier nun eine überarbeitete Fassung des ersten „Kane-„-Romans bei Golkonda vor – die Bände II und III folgen im Herbst 2014 sowie im Frühjahr 2015.


    Die Figur des „Kane“ gilt als eine der großen Heldenfiguren der Fantastik, zusammen mit Howards „Conan“ und „Elric“ aus der Feder von Michael Moorcock, und ist sicherlich eine der vielschichtigsten Gestalten dieser Art von Fantasy. Die Jahrhunderte die er diese Welt bereits durchstreifte haben ihn nicht nur zu einem meisterhaften Kämpfer gemacht, er ist außerdem ein Gelehrter, der mehr Geheimnisse wieder vergessen hat als Chronisten und Magier je zusammenzutragen vermochten. Die Streitigkeiten und Fehden der Königreiche sind ihm nur Mittel zum Zweck. Kane bleibt stets im Hintergrund, die ihn verbergenden Schatten nur so lange verlassen wie es ihm nutzt – beiden Königen ist er ein „Jago“, welcher ihnen den vermeintlichen Weg zum Sieg über ihren Feind einflüstert.


    Die moderne Fantasy hat inzwischen viele „Helden“ hervorgebracht, von denen die meisten bei genauerem Hinsehen nur Variationen weniger Vorbilder sind. Und es ist ein durchaus lohnendes Unterfangen sich mit den Ursprüngen dieser Figuren vertraut zu machen. Denn trotz – oder auch wegen – der vielen Neuinterpretationen verlieren die ursprünglichen Schöpfungen nicht etwa an Reiz, sie erweisen sich oft als die besseren weil interessanteren Figuren.


    Oberflächlich betrachtet mag man Wagners „Kane-Romane“ als altbacken und überholt ansehen, wer jedoch genauer hinsieht kann nicht umhin zu bemerken das diese Werke an Frische nichts verloren haben und tatsächlich im heutigen Fantasy-Einheitsbrei eine erfrischende Abwechslung darstellen.


    Die wohlformulierte Sprache, welche dem Werk tatsächlich etwas durchaus würdevolles verleiht, ist niemals pompös oder selbstzweckhaft in sich selbst verliebt, sie dient immer der zu erzählenden Geschichte.


    Es ist durchaus bemerkenswert wie wenigen Autoren tatsächlich eine Schlachtszene gelingt, die nicht in Grausamkeiten und der Schilderung von abgehauenen Gliedmaßen und umherliegenden Gedärmen versinkt und die trotzdem einen Eindruck von den Schrecken des Kampfes zu vermitteln vermag. Karl Edward Wagner allerdings lässt bei seinen Schilderungen des Kampfes sogar ähnliche Schilderungen in einem Bernard Cornwall-Roman aussehen wie den Wetterbericht:
    „In Azincourt herrschen heute frühlingshafte 20 Grad, am Nachmittag ist mit starkem Pfeilhagel und Niederschlägen vor allem auf Schilden und Helmen zu rechnen!“


    Wagners Schilderungen, die sicherlich niemals verharmlosen oder beschönigen, erinnern mich eher an Prosafassungen alter Heldengedichte – äußerst wirkungsvoll auf der einen, aber nie plakativ auf vordergründigen Schauer versessen auf der anderen Seite.


    Gerade heute, wo sich auch die Fantasy eher den Markterfordernissen und dem Massenpublikum anpasst ist eine Wiederveröffentlichung der alten Meister sicherlich auch eine Notwendigkeit, wenigstens aber eine wohltuende Abwechslung.


    Und es lohnt durchaus mal bei jemandem nachzulesen, der wirklich schreiben konnte!

  • Karl E. Wagner. Großartiger Schreiber. Ich habe das große Buch Kane aus dem Bastei-Verlag von 1989 gelesen. Darin ist der Blutstein ebenfalls enthalten.


    Kane 2: Kreuzzug des Bösen, der im Herbst 2014 erscheint, kenne ich noch nicht.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net