'Zertrennlich' - Seiten 001 - 084

  • Den 1. Abschnitt habe ich bereits gelesen. Ich wollte nun erstmal eine Pause einlegen.
    1. weil ich die Geschichte der Zwillinge Isolte und Viola bis jetzt erst einmal sacken lassen will
    2. ich muss aufpassen, dass mich die Traurigkeit der beiden Mädchen nicht in einem Strudel nach unten zieht
    3. ich fühle jetzt schon sehr mit Isolte mit und fühle mich ihr am nähesten


    Das traumhafte Sonnenwetter und mein Sommercoctail in meinem Sonnenstuhl Fügen sich nicht in die düstere Stimmung des Buches ein. Ich möchte gerade nicht traurig sein. Ich muss wie gesagt, erst einmal hier stoppen und durchatmen....


    Bis später.

  • Ich hab gestern Abends in die ersten beiden Kapitel hineingeschnuppert. Die Stimmung in Violas Passagen ist sehr drückend. Warum will sie unbedingt ein Vogel sein, warum hungert sie sich zu Tode? Was ist damals passiert?


    Generell hätte es mir besser gefallen, wenn auch Isoltes Abschnitte aus der Ich-Perspektive geschrieben wären. Bisher weiß man noch nicht viel über die beiden, nur, dass sie sich auseinander gelebt haben. Und das auf ziemlich drastische Art und Weise.


    Heute Abend lese ich weiter, jetzt halte ich es wie pinky75 und genieße den schönen Sommertag mit fröhlicheren Gedanken.

  • Ich sitze gerade bei diesem herrlichen Wetter auf der Terrasse und habe den ersten Abschnitt gerade beendet. :-]


    Der Einstieg fiel mir zunächst etwas schwer, da die Geschichte wechselweise von zwei Personen, den Zwillingen Viola und Isolte, und dann auch noch in mehreren unterschiedlichen Zeitebenen (Gegenwart und Episoden aus der Kindheit der Mädchen) erzählt wird. Der Wechsel der Zeitebenen wird auch nicht "angekündigt", sondern nur durch einen kleinen Absatz im Text deutlich gemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Episoden der Vergangenheit nicht chronologisch abfolgen, sondern den Zwillingen wie "Flashs" in den Sinn kommen. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und bin gut in die Geschichte hineingekommen.
    So richtig gepackt hat mich das Ganze aber noch nicht, obwohl ich schon neugierig bin was der Auslöser für Violas Magersucht ist. Ob es etwas mit John und Michael zu tun hat? Oder mit dem Selbstmord ihrer Mutter? Wobei mir noch nicht klar ist, warum die Mutter erst alkoholkrank wurde und sich später das Leben nahm. Sie schien mir am Anfang zwar ein Hippie-Blumenkind zu sein, aber auch nicht depressiv oder suchtkrank. :gruebel
    Ich denke, dass vor allem John noch eine größere Rolle für Viola spielen wird.

  • Zitat

    Original von Schneehase
    So richtig gepackt hat mich das Ganze aber noch nicht, obwohl ich schon neugierig bin was der Auslöser für Violas Magersucht ist. Ob es etwas mit John und Michael zu tun hat? Oder mit dem Selbstmord ihrer Mutter? Wobei mir noch nicht klar ist, warum die Mutter erst alkoholkrank wurde und sich später das Leben nahm. Sie schien mir am Anfang zwar ein Hippie-Blumenkind zu sein, aber auch nicht depressiv oder suchtkrank. :gruebel
    Ich denke, dass vor allem John noch eine größere Rolle für Viola spielen wird.


    :write


    Kann ich so unterschreiben.


    Nur das Verweigern des Essens hat ja schon bei Viola angefangen, als die Mutter noch lebte. Also glaube ich nicht, dass es daran lag bzw. dass es die Autorin so früh "verraten" hätte. Die Mutter schien vorher noch nicht dem Alkohol zugetan, irgendetwas muss passiert sein.


    Mich packt es leider im Moment auch nicht, was nicht nur an der Erzählweise liegt (diese Sprünge von Viola zu Isolte und Vergangenheit/Gegenwart), sondern auch an den Personen. Zwar ist es bildhaft beschrieben, aber in 80 Seiten hat sich nicht viel getan, es ist ruhig und nicht spannend, und keine der Frauen ist mir näher gekommen.


    Aber ich warte ab, wie es sich entwickelt.

  • Hat die Essensverweigerung echt schon zu Lebzeiten der Mutter angefangen? :gruebel Ich dachte, das war, als die Zwillinge bei Hettie (der Tante) lebten.


    Ich werde mit dem Buch auch nicht recht warm, wobei das weniger an den Sprüngen liegt. An die habe ich mich inzwischen gewöhnt. Nein, es sind eher diese ewigen Andeutungen. Man weiß, dass da irgendwas gewesen sein muss, alle scheinen Bescheid zu wissen, nur der Leser nicht - aber so richtig spannend ist es irgendwie doch nicht. Für mich ist das das typische Buch, wo ich nach spätestens 50 Seiten zum Ende vorblättern würde, das Ende lesen, um meine Neugier zu befriedigen, und ansonsten das Buch wieder auf die Seite legen würde. Aber weil es nun mal 'ne Leserunde ist, halte ich tapfer durch... :grin


    Außerdem stolpere ich permanent über den Namen "Isolte" mit "t", weil ich den eigentlich nur mit "d" kenne.


    Ich warte mal ab, wie's weitergeht...


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna
    Hat die Essensverweigerung echt schon zu Lebzeiten der Mutter angefangen? :gruebel Ich dachte, das war, als die Zwillinge bei Hettie (der Tante) lebten.


    Asche auf mein Haupt, stimmt. :rolleyes :-)Die meinte ich.

  • Kein Problem! :knuddel1


    Sagt mal, was haltet Ihr den von den Lebensumständen der Zwillinge als Kinder? Ich finde das ganz schön heftig, dieses Haus im Wald, wo es durch die Decke regnet, dazu die Hippie-Mutter auf ihrem Selbstversorger-Trip, was ja offensichtlich nicht funktioniert... Ich frage mich eh, woher die Familie überhaupt Geld bekommt, denn die Mutter scheint ja nicht arbeiten zu gehen!


    Was haltet Ihr von der Sache mit dem geschlachteten Ziegenkitz? Die Mädchen haben mir da echt Leid getan, v.a. als sie auch noch den Eimer mit den Öhrchen und den Hufen gefunden haben... :-( Und dann scheinen die Ziegen ja komplett weg zu sein, aber so richtig wird das nicht erklärt, zumindest konnte ich es zeitlich nicht so recht einordnen, wieviel später das passiert ist.


    LG, Bella

  • belladonna : Habs nochmal nachgelesen, die Hettie war's, genau. :knuddel1


    Auf S.72 steht etwas Wichtiges, das hatte ich vorhin noch vergessen. Und zwar dass irgendetwas passiert war, dass davon sogar die Zeitungen berichteten, da lebte die Mutter aber noch. Das Thema wurde wochenlang ausgeschlachtet. Na dann mal abwarten.


    Ich habe mich auch gefragt, woher sie Geld bekommen. Anscheinend bauen sie viel an, aber man braucht ja trotzdem das ein oder andere.
    Die Autorin hat da offenbar aus ihren Erinnerungen gegriffen; wenn man sich die Infos zu ihrem Leben durchliest. Sie wuchs im Wald von Suffolk auf und hat selbst Zwillinge.
    Ist schon heftig, wie sie leben. Wann sich das einordnet, dass die Ziegen verschwunden sind, weiß ich auch nicht so recht.


    Also mit dem Ziegenkitz, das ging mir schon an die Nerven. Klar, dass es im normalen Leben auch so läuft mit der Fleischverarbeitung, aber die Info, was da im Eimer war, hätte ich nicht gebraucht. :rolleyes

  • Zitat

    Original von belladonna
    Sagt mal, was haltet Ihr den von den Lebensumständen der Zwillinge als Kinder? Ich finde das ganz schön heftig, dieses Haus im Wald, wo es durch die Decke regnet, dazu die Hippie-Mutter auf ihrem Selbstversorger-Trip, was ja offensichtlich nicht funktioniert... Ich frage mich eh, woher die Familie überhaupt Geld bekommt, denn die Mutter scheint ja nicht arbeiten zu gehen!


    Was haltet Ihr von der Sache mit dem geschlachteten Ziegenkitz? Die Mädchen haben mir da echt Leid getan, v.a. als sie auch noch den Eimer mit den Öhrchen und den Hufen gefunden haben... :-( Und dann scheinen die Ziegen ja komplett weg zu sein, aber so richtig wird das nicht erklärt, zumindest konnte ich es zeitlich nicht so recht einordnen, wieviel später das passiert ist.


    LG, Bella


    Ich denke, die Mutter war zunächst so ein typisches verträumtes Blumenkind der 60/70iger Jahre. Sie hat ja mit den Kindern zunächst in einer Kommune gelebt.
    Das mit dem Geld für den Lebensunterhalt wird im nächsten Abschnitt zum Problem für Rose.


    Als das Kitz (hm, ich dachte, bei Ziegen heißt das Ziegenlamm?!) geschlachtet wurde, hatte Rose auch so ihre Probleme. Aber ich denke, sie war auf dem Selbstversorger-Trip und hat es dann halt durchgezogen. Für die Mädchen war es ein ziemlicher Schock, denn sie waren ja eigentlich keine "richtigen" Landkinder für die das Schlachten des Viehs ganz normal ist.

  • Ich hatte das Gefühl, dass es sehr unterschiedlich war mit dem Essen. Mal gab es was und dann wieder war fast nichts zum essen da. Es hieß ja auch, erst mussten die Kekse zum Frühstück weichen, danach wurden die Orangen rationiert. Ich glaube Rose hat nicht viel verdient oder gearbeitet, evtl. war es so, dass sie immer mal wieder einen Typ hatte.
    Irgendwas schlimmes ist passiert, irgendwas, was die Mutter in den Selbstmord getrieben hat und die Mädchen komplett verstört hat. Ich denke es hat auch mit John und Michael zu tun.
    Irgendwie erinnert mich die Geschichte auch an "Schloss aus Glas", kennt dieses Buch jemand von Euch?

  • Mir gefällt die Schreibweise, mich berührt die Geschichte von Isolte und Viola sehr. Ich finde das Buch bisher zwar "leise" aber sehr intensiv. Mir scheint die Spannung wird sehr langsam aufgebaut und entlädt sich zum Schluß intensiv, ich fürchte es wird den Leser schockieren und nachdenklich zurücklassen. Ich hoffe das :-)
    Ich mag diese leisen und emotional tiefen Plots. Ich möchte jetzt weiterlesen und bin gespannt :lesend


    Edit: habt ihr auch festgestellt, dass Violas Sichtweise (also wenn aus ihrer Sicht geschrieben wird) extrem emotional und metaphorisch ist???
    Ganz anders ist das aus der Sicht von Isolte, diese verdrängt die Gefühle oder lässt diese nicht an sich heran.

  • Ich habe den ersten Abschnitt gerade beendet und schreibe meine Eindrücke erstmal, ohne eure Beiträge gelesen zu haben.


    Im ersten Kapitel, gerade zum Schluß, als die beiden verhört werden, erinnern mich Issy und Viola an die Zwillinge aus "Shining" (war es "Shining"?). Total gruselig.
    Isolte scheint mir der stärkere Zwilling zu sein, während Viola eher eine Mitläuferin ist. Ich bin gespannt, wohin die Geschichte führen soll, denn schon auf den ersten 80 Seiten erfährt man eine Menge.


    edit: ich bin ja normal hart im Nehmen, aber die Schlachtung des Kitz' ging mir an die Nerven. Und der Inhalt des Eimers :yikes Aber so ist das auf dem Land.
    Hat Viola nicht schon früher angefangen zu hungern? Sagt Isolte nicht, dass sie schon damals, als die Mutter nur noch im Bett lag (wahlweise betrunken oder betäubt), darauf hätte aufmerksam werden müssen, dass Viola ihr Essen nur noch hin und her schob?

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Ich habe den ersten Abschnitt gerade beendet und schreibe meine Eindrücke erstmal, ohne eure Beiträge gelesen zu haben.


    Im ersten Kapitel, gerade zum Schluß, als die beiden verhört werden, erinnern mich Issy und Viola an die Zwillinge aus "Shining" (war es "Shining"?). Total gruselig.
    Isolte scheint mir der stärkere Zwilling zu sein, während Viola eher eine Mitläuferin ist. Ich bin gespannt, wohin die Geschichte führen soll, denn schon auf den ersten 80 Seiten erfährt man eine Menge.


    Hä, hab ich da was verpasst? Wo werden denn die Mädchen verhört?? Ich finde weder Viola noch Isolte gruselig :gruebel

  • Oh das habe ich glatt schon wieder vergessen, sehr interessant. Danke Dir für den doch wichtigen Hinweis :-)
    Das Schöne an einer Leserunde ist ja auch, dass viele Leser auch viel entdecken und interpretieren und man selbst ein Buch aus verschiedenen Sichtweisen kennenlernt.

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch durch und bin hin und her gerissen. Ich kann nicht sagen, dass ich das Buch richtig gut finde und doch ist das Bedürfnis da, weiter zu lesen. An die unsortierten Zeitsprünge musste ich mich auch erst gewöhnen. Aber das gefällt mir mittlerweile ganz gut so. Ich bin gespannt, wo uns die Geschichte hinführt.
    Ach ja, und die Szene mit dem Ziegenkitz fand ich schrecklich. Die Beschreibungen, was dort im Eimer zu finden ist, hätte ich nicht gebraucht. Mir taten die beiden Mädchen total leid.