"Ein Schatten von Verrat und Liebe" - Diana Gabaldon

  • nun habe ich das Buch auch endlich geschafft. Ich muss sagen, dies lies sich besser lesen, als der Vorgänger, obwohl ich mich bei einigen Handlungssträngen auch gefragt habe, wozu wir die jetzt gebraucht haben und ich musste mich auch ganz schön einlesen und bei manchen Personen wußte auch ich tatsächlich nicht mehr, welche Rolle die mal in den Vorgängerbüchern gehabt haben. Ansonsten hatte ich es flott durch. Ein offenens Ende, und wenn man so will könnte diese Geschichte endlos weitergehen, denn schließlich haben Claire und Jaimi schon würdige Nachfolger gefunden. Ich hoffe, das Nachfolgeband dauert diesmal nicht so lang.

  • So, geschafft :-].


    Das war ein echtes Langzeitprojekt für mich. Vor ca. einem Jahr habe ich begonnen und die ersten ca. 500 S. gelesen. Nach einer Pause von vielen Monaten nun in einer Woche den Rest.


    Ja, ihr habt völlig recht, ein Schluss, der durchaus die Serie beenden könnte. Viel besser als der üble Cliffhanger des Vorgängerbandes.
    Aber ich bin ganz sicher, dass Frau Gabaldon problemlos ein weiteres 1.000 Seiten Buch mit den Geschichten über Claire, Jamie usw. füllen kann.


    Man konnte auch dieses Buch gut lesen und sich bei Claire und ihrer Familie wohlfühlen, kein Zweifel. Einen unterhaltsamen Erzählstil kann man der Autorin wirklich nicht absprechen. Doch für meinen Geschmack zog sich die Geschichte an vielen Stellen doch arg in die Länge und ich fand es schwierig, manchmal gar unmöglich, den Überblick über die vielen Nebenfiguren und Nebenhandlungsstränge zu behalten.


    Achtung!!! Spoiler zum Ende! Nicht lesen, wenn ihr das Buch noch nicht kennt!!



    Auch einen weiteren Band würde ich vielleicht lesen, vor allem, wenn er nicht wieder so unglaublich umfangreich ist. Mal schauen.

  • 1778 steckt das Land mitten im Unabhängigkeitskrieg und Claire, Jamie, Ian, aber auch William und John sind mittendrin und nicht immer auf der selben Seite. Es ist oft nicht einfach, loyal zu sein, sei es gegenüber dem Land, für das man kämpft, sei es gegenüber Familienmitgliedern und Freunden.


    1980 leben Brianna und ihre Familie in Lallybroch, eigentlich sollten sie hier in Sicherheit sein, doch das sind sie nicht. Jem wurde entführt, wahrscheinlich durch die Steine. Roger folgt ihm, doch er kommt nicht dort an, wo zu erwarten war. Brianna gerät derweil in tödliche Gefahr und hat womöglich auch nur noch die Chance wieder durch die Steine zu gehen.


    Dieser achte Band der Reihe schließt unmittelbar am Vorgänger an, da dieser aber auch schon ein paar Jahre alt ist, muss man sich dennoch erst einmal einlesen. Das geht aber letztlich relativ schnell und man befindet sich wieder unter alten Freunden, denn das sind die Frasers und die Greys für mich mittlerweile geworden, einen neuen Roman zu lesen ist wie Heimkommen.


    Erzählt wird in vielen, zum Teil sehr kurzen Kapiteln, aus verschiedenen Perspektiven und in mehreren Zeitsträngen. Wo Roger letztlich landet, ist eine Überraschung, auch für den Leser, im Grunde aber eine schöne, mehr möchte ich darüber nicht sagen, jedes weitere Wort wäre ein Spoiler. Neben Roger erleben wir das Geschehen dieses Strangs noch aus Briannas und Jems Perspektive, während wir den Krieg aus Jamies, Claires, Ians, John und Williams miterleben, wobei einzig Claire in Ich-Form erzählt. Es geht wieder drunter und drüber, vor allem der erste Teil (insgesamt gibt es neun) kam mir vor, als sei ich mitten in einer Komödie, oder besser einer Tragikomödie gelandet, dauernd verpassen sich die Protagonisten oder es kommt zu irgendwelchen Unwägbarkeiten. Man weiß oft nicht, ob man lachen oder weinen soll, überhaupt nehmen mich die Romane dieser Reihe emotional immer sehr mit – und ja, ich habe geweint und gelacht, habe getrauert, mich gefreut und geschaudert. Letzteres allem deshalb, weil es wieder einige sehr ausführlich geschilderte Operationen gibt.


    Wer die Reihe kennt – und ich empfehle dringend, sie von Anfang an zu lesen – wird sich schnell heimisch fühlen. Die Charaktere kennt man bereits gut und neue Charaktere, wie etwa Johns Bruder Hal lernt man schnell gut kennen. Im Mittelpunkt steht, neben der Familiengeschichte, ganz klar der Krieg, der weite Passagen ausmacht. Ich finde den historischen Hintergrund immer sehr interessant und habe auch wieder reichlich Inspiration zum Googeln gefunden. In ihren Anmerkungen erzählt die Autorin ebenfalls ein bisschen mehr. Natürlich treten verschiedene historische Persönlichkeiten auf, dem Kontext entsprechend u. a. George Washington, Benedict Arnold und der Marquis de La Fayette. Mir gefällt, wie es der Autorin einmal mehr gelingt, Geschichte und Protagonisten zusammen zu bringen.


    Vom Brianna-Roger-Strang war ich etwas enttäuscht, hier kommt zwar wieder einmal sehr schön die Zeitreise-Problematik zum Tragen, insgesamt hätte ich ihn mir aber ausgebauter gewünscht. Nach den Geschehnissen im Vorgängerband hätte die Autorin freilich nicht ganz darauf verzichten dürfen, aber so finde ich es doch etwas unbefriedigend.


    Das Taschenbuch ist sehr eng gedruckt, das Lesen fiel mir relativ schwer – womöglich werde ich das nächste Mal zum Ebook greifen. Leider gibt es neben den „Anmerkungen der Autorin“ keine weiteren Extras, ein Personenverzeichnis und eine Karte hätte ich schön gefunden.


    Insgesamt hat mich der Roman wieder sehr gepackt und mich gut unterhalten. Ich freue mich schon auf Band 9, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe, wer gerne historische Romane liest und vor einem Schuss Mystik nicht zurückschreckt, könnte sich hier wohlfühlen.