Nina Blazon - "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" (ab 10 J.)

  • •Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    •Verlag: cbt (1. September 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3570162877
    •ISBN-13: 978-3570162873
    •Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren


    Inhaltsangabe:


    Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...


    Autoreninfo:


    Nina Blazon, geboren 1969 in Koper bei Triest, aufgewachsen in Neu-Ulm, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums – Theaterstücke und Kurzgeschichten –, bevor sie den Fantasy-Jugendroman "Im Bann des Fluchträgers" schrieb, der 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und 2004 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet wurde. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die erfolgreiche Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.


    Meine Meinung:


    Titel: Zauberhafte Geschichte über das Meer und seine Magie...


    Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich die überaus gelungene Gestaltung des Buches loben, denn der Schutzumschlag sieht wie echte Fischschuppen aus und glitzert und funkelt. Das Buch sieht dadurch wirklich sehr ansprechend aus und ist ein echtes Kleinod im Bücherregal. Jedes Kapitel ist ansonsten mit einem maritimen Motiv ausgestattet wie Fischen, Seeschlangen etc. was ich sehr hübsch finde.


    Im Buch selbst geht es um die 11 jährige Jo. Statt mit ihrer besten Freundin Tanja in den Urlaub zu fahren, muss sie mit ihren Eltern nach Dänemark, die dort den Nachlass der verstorbenen Tante Mette regeln müssen. Einziger Lichtblick für sie ist das Meer, aber Mama Inge verbietet ihr ans Wasser zu gehen. Aber wieso nur, was soll schon am Strand schlimmes passieren? Doch bald ist das Meer wirklich alles andere als ungefährlich...


    Mit diesem Buch versucht sich Nina Blazon an einer anderen, neuen Version "Der kleinen Meerjungfrau" und es gelingt ihr außerordentlich gut. Dieses Kinderbuch ist nicht nur für Kids unheimlich spannend und gruselig zugleich, sondern weiß auch erwachsene Leser zu begeistern.


    Die geschilderten Charaktere sind typische Kids von heute, mit denen sich jedes Kind identifizieren kann, egal ob Mädchen oder Junge.


    Mir hat an dem Buch vor allem gefallen, dass es nur so vor Wendungen strotzte und glaubte man endlich die Lösung zu kennen, umspült einen die nächste Überraschung. Zudem war auch Dänemark als Urlaubsland schön hervorgehoben und hat bei mir die Reiselust geweckt.


    Fazit: Ein Kinderbuch, das mit seiner magischen Märchenwelt kleine und große Leser zu verzaubern weiß. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen.


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten, für mich ein Lesehighlight

  • Spannendes und märchenhaftes Abenteuer


    Inhalt:
    Die elfjährige Jo, eigentlich Jolanda, liebt Wasser in jeder Form, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter Inge, die immer eine Heidenangst hat, wenn Jo schwimmen geht. Als Inges Tante Mette ihr ein Häuschen in Dänemark vererbt, muss sie wohl oder übel ans Meer fahren, um sich um die Angelegenheit zu kümmern. Natürlich ist auch Jo dabei und nach und nach entdeckt sie mit Hilfe ihrer Freundin Julie und deren Bruder Mads, dass hinter dem Erbe nicht nur das Häuschen am Strand steckt, sondern sich ein viel größeres Geheimnis verbirgt.


    Meine Meinung:
    „Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe“ richtet sich eigentlich ganz klar an Kinder ab ca. zehn Jahren. Die Sprache ist, deren Alter entsprechend, leicht verständlich, das Alter der Protagonisten ist ca. 11 bis 14 Jahre, und Hintergrund der Handlung ist das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen. Dieses wunderbare Märchen und seinen Autor hat Nina Blazon genial in ihre Geschichte eingewoben. Und obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, fühlte ich mich als Erwachsene mit dem Buch sehr wohl. Es ist dermaßen spannend geschrieben, dass sich mancher Roman für Erwachsene eine Scheibe davon abschneiden könnte, doch nicht so spannend oder gruselig, dass Kinder Albträume davon bekommen würden. Die Handlung ist so komplex, dass es auch für Erwachsene nie langweilig wird, doch nicht zu kompliziert, als dass Kinder dieses Alters nicht folgen könnten. Hier ist der Autorin eine Gratwanderung hervorragend gelungen. Ich würde das Buch damit fast als „All-age-Fantasy“ einordnen.


    Die Protagonistin Jo war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, ein Mädchen mit dem Herz am rechten Fleck, aufgeweckt und intelligent, mutig und loyal. Unterstützt wird sie von ihrer besten Freundin Tanja, und in Dänemark lernt sie schnell die gleichaltrige Julie kennen und mögen. Die drei wachsen zu einem unschlagbaren Team zusammen, das es mit dem Bösen aufnehmen muss. Doch wer ist hier der Böse? Ist es die alte Bente, die immer nach Fisch stinkt? Oder ist es Julies Bruder Mads, der sich in letzter Zeit sehr verändert hat und nachts heimlich aus dem Haus schleicht? Oder ist es das dunkle Wesen im Meer, das Jo mit seinem Gesang zu sich lockt? Immer wieder lockt Nina Blazon den Leser auf eine falsche Spur. Oft trügt der Schein und es ist ganz anders, als es auf den ersten Blick wirkt. Jo weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann und wem nicht. Sie muss einige Gefahren überstehen, bevor sie ihr wahres Erbe antreten kann. Doch mit Hilfe wahrer Freundschaft und Liebe scheint schließlich alles überwindbar.


    Fazit:
    Ich kann das Buch allen märchenbegeisterten Lesern jedes Alters nur wärmstens empfehlen. Für mich war es ein Highlight in diesem Jahr.

  • Der Tod einer Jo bislang unbekannten Tante ihrer Mutter führt die Familie nach Dänemark, um die notwendigen Angelegenheiten des Erbes zu regeln. Das 11-jährige Mädchen ist begeistert von der Reise, denn sie liebt das Wasser und freut sich, einige Zeit am Meer verbringen zu dürfen, das ihrer Mutter im Gegensatz zu ihr eine merkwürdige und unerklärliche Angst einflößt.


    Beim Haus von Tante Mette angekommen, macht die Familie nicht nur die Bekanntschaft der Jansens, mit deren Tochter Julie sich Jo anfreundet, sondern auch von Bente, die eine Freundin der Tante war und ihnen bei allem behilflich sein will. Die Geschichten, die sie erzählt, sind gruselig und handeln von finsteren Meeresbewohnern und als Jo eines Nachts von einer ihr bekannten Melodie magisch ans Meer gezogen wird, beginnt für sie ein Abenteuer, das sie in große Gefahr bringt.


    Meine Meinung:


    "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" hat mich gleich von Anfang an verzaubert. Der wunderschöne Schreibstil von Nina Blazon hat dafür gesorgt, dass die Seiten einfach nur dahingeflogen sind und ich mich leider viel zu schnell schon am Ende der Geschichte wiedergefunden habe.


    Als Leser wird man gleich zu Beginn mitten ins Geschehen hineingezogen und die kontinuierlich anhaltende Spannung lässt einen auch nicht wieder los. So ganz nebenbei erfährt man dabei viele wundervolle Dinge über Hans Christian Andersen, die die Autorin mit in die Geschichte eingeflochten hat und dessen kleine Meerjungfrau hier noch eine wichtige Rolle spielen wird.


    Die Charaktere sind so wundervoll und realitätsnah gezeichnet, dass sich jeder junge Leser problemlos mit ihnen verbunden fühlen kann und auch die detaillierten Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten gaben mir das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu sein und schürten dabei den Wunsch, den nächsten Familienurlaub unbedingt nach Dänemark zu verlegen.


    Freundschaft in all seinen Facetten wird hier thematisiert und sehr schön altersentsprechend aufbereitet, ebenso, wie wichtig die Familie und gegenseitiges Vertrauen sind.


    Die Idee zu der Geschichte war für mich unverbraucht und frisch und erschien mir wirklich gut umgesetzt. Dabei sorgt die Autorin stets für unvorhergesehene Wendungen und überrascht dann letztendlich mit einer Lösung, die zuvor nicht erkennbar war, aber dennoch sehr stimmig in den Rahmen der Handlung passt.


    Das Lesen dieses Buches, das mit einem wundervollen Cover ausgestattet ist, war ein wahrer Genuss und ich kann es nur jedem - auch außerhalb der empfohlenen Altersangabe - uneingeschränkt empfehlen.


    Fazit:


    Auch mit "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" hat mich Nina Blazon schnell wieder in ihren Bann geschlagen. Sie ist und bleibt für mich einfach eine geniale Geschichtenerzählerin. Fasziniert habe ich den Roman verfolgt, der Märchengeschichte auf so wunderschöne Weise lebendig macht. Tolle und vielschichtige Charaktere haben mich ebenso wie die unvorhersehbare und spannende Handlung beeindruckt und ich wünschte, der Roman hätte nie geendet.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Zum Inhalt:


    Jo ist elf Jahre alt und liebt alles, was mit Wasser zu tun hat: ihre Fische, das Freibad, das Meer…- nur ihre Mutter hat komischerweise immer etwa dagegen. Als eine unbekannte Tante in Dänemark Jos Mutter ein Haus vererbt, beginnt ein aufregendes Abenteuer. Mit ihren neuen Freunden Julie und Mads will Jo unbedingt herausbekommen, was es mit Tanate Julies merkwürdigem Ruf und dem komischen Verhalten ihrer Mutter auf sich hat. Gibt es ein dunkles Familiengeheimnis, dass mit den unheimlichen Legenden über das Meer und seinen Abgründen zu tun hat…?


    Meine Meinung:


    Nina Blazon als Autorin ist für mich ja schon ein Kaufgrund, egal, welchem Genre oder welcher Altersgruppe sich ein neues Buch widmet. Dieses Mal sollte es also ein Titel für eher jüngere Kinder sein, aber auch mit Fantasy-Anteilen. Ich persönlich habe mit Titeln, die für jüngere Leser gedacht sind, kein Problem – im Gegenteil: nichts hebt meine Laune so beträchtlich, wie das Schmökern in einem meiner heiß geliebten „alten“ Kinderbücher. Darunter befinden sich auch etliche Märchenbücher, deswegen fand ich es besonders interessant, dass sich Ninas „Lillesang“ mit einem Märchen von Hans Christian Andersen beschäftigt und das auf eine wunderbar gruselige, spannende Art und Weise.
    Jo und ihre Familie fand ich sehr schön lebendig dargestellt und vor allem die Rolle der Eltern im Buch ging mir wirklich ans Herz. Hier wurde nicht überzuckert und auch nicht mit der Erziehungspeitsche gewedelt, wie es in manchen Kinderbüchern heute der Fall ist, sondern ehrlich und offen geschildert, dass, obwohl sich Kinder und Eltern oftmals nicht grün sind, eine Familie Rückhalt gibt und alles zusammen schaffen kann.
    Die Geschichte ist sehr farbig und unheimlich spannend erzählt, und man taucht von der ersten Seite mit ein in Lillesangs Welt und kann sie erst wieder verlassen, wenn das letzte Geheimnis gelüftet ist.


    Für die Zielgruppe, wie auch kindgebliebene Leser bestens geeignet – es gibt viel zu lachen, zu fürchten, zu rätseln und auch mitzufühlen. Einfach empfehlenswert!

  • Inhalt


    Jo und ihre Familie fahren an die dänischen Küste. Dort ist ein altes Haus, welches sie geerbt haben. Die Nachbarin Bente erzählt den Kindern eine gruselige Geschichte über Meereswesen. Doch das schreckt Jo nicht ab, da sie das Wasser sehr liebt. Doch in der Nacht hört sie eine Stimme singen und wird so an den Strand gelockt. In letzter Minute kommt Bente zu ihrer Rettung und kann ihr helfen. Doch eins weiß Jo nicht, es gibt ein dunkles Familiengeheimnis. Und der Schlüssel dafür liegt in Bentes Hand.




    Meinung


    "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" hat mir sehr gut gefallen. Obwohl das Buch für Leser ab 10 Jahren vorgesehen ist, konnte es mich als Erwachsener vollkommen überzeugen. Zudem muss ich auch sagen, dass die Verknüpfung der Geschichte mit Hans Christian Anderson bzw. Seines Märchens eine tolle Idee ist, die die Autorin gut umgesetzt hat. Sie ist ihr auf jeden Fall gelungen.
    Das Rätseln zwischen Gut und Böse hat die Autorin geschickt eingeführt. Bis zu den letzten Seiten bin ich mir nicht sicher gewesen, ob bestimmte Charaktere nun zur guten oder zur bösen Seiten gehören. Das liegt vor allem daran, dass diese sich manchmal geheimnisvoll und rätselhaft verhalten haben.


    Obwohl Jo als Charakter schon zu jung ist, konnte ich mich schnell mit ihr anfreunden. Sie verhält sich nicht kindisch oder nervig. Sie handelt meist überlegen und erwachsen, was die Geschichte nicht zu kindhaft macht.
    Die Geschichte ist mysteriös und etwas gruselig gestaltet, aber auch nicht so extrem, dass junge Leser sie lesen können. Das Geheimnis um die dunkle Nixe macht die Geschichte außerdem noch spannender. Ebenso stellt man sich während des Lesens die Frage, ob sie zu den Guten oder den Bösen gehört. Doch kann man nur gut oder nur böse sein? Steckt nicht in jedem etwas Gutes und Böses?


    Zu dem Sprachgebrauch kann ich noch sagen, dass die Autorin sie leicht gehalten hat. Er ist für junge Leser gut zugeschnitten. Demtentsprechend lässt sich die Geschichte auch einfach und schnell lesen.


    Erwähnenswert ist vor allem aber auch das schöne Cover. Es glitzert wunderbar. Der Glitzer kommt durch den türkisen Hintergrund hervorragend zur Geltung. Und die türkisen Schuppen auf dem Cover passen zu dem Titel und der Geschichte besonders gut.





    Fazit


    Ein märchenhaftes, magisches Buch, das von der ersten Seiten an den Leser fesselt. Absolute Leseempfehlung!