Jack Taylor fliegt raus - Ken Bruen

  • Taschenbuch: 304 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Mai 2012)
    ISBN: 3423213671



    Über den Autor
    Ken Bruen, geboren 1951 und wohnhaft in Galway, hat am Trinity College in Dublin über Metaphysik promoviert, bevor er zu schreiben begann. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den renommierten Shamus-Award, der ihm gleich zwei Mal verliehen wurde, 2009 den Grand prix de littérature policière und 2010 den Deutschen Krimi Preis. Nachdem Jack Taylor sich auch hierzulande größter Beliebtheit erfreut, wurde die Reihe mit Ian Glenn in der Hauptrolle vom ZDF fürs Fernsehen verfilmt. (Quelle: Amazon)



    Über das Buch
    Der Polizist Jack Taylor lauert, nur mit einer Thermoskanne voll Brandy mit einem Schuss Kaffee bewaffnet, Verkehrssündern auf. Als ein schwarzer Mercedes an ihm vorüberrauscht, hält er den Wagen an. Darin sitzt ein hoher Regierungsbeamter des Finanzministeriums. Und Jack schlägt zu – daraufhin fliegt er raus. Und macht als Privatdetektiv weiter. Er bezieht sein neues Büro im Grogan‘s, dem einzigen Pub in Galway, in dem er noch nie Hausverbot hatte. Eigentlich ein ernsthafter Ort für ernsthaftes Trinken. Doch schon bald hat Jack seinen ersten Fall an der Backe. (Quelle: Amazon)



    Meine Erfahrung
    Mir hat das Buch besser gefallen als erwartet. Ich dachte, weil ich die TV-Filme gesehen habe, kann mich das Buch nicht mehr überraschen. Aber da kannte ich den Schreibstil von Ken Bruen noch nicht.


    Jack Taylor ist ein verschrobener Säufer, der einerseits nicht vor körperlichen Auseinandersetzungen zurückschreckt, sich aber andererseits selbstlos um einen Obdachlosen kümmert.


    Der Autor hat seinen eigenen Stil. Man kann förmlich riechen, wie Jack Taylor nach einem seiner zahlreichen Blackouts zusteht. Und man merkt sofort, wie widersprüchlich und zerfressen Jack ist. Ein Beispiel:


    Zitat

    […] Es sind die obszönen Details, die ich mit jedem Glas auslöschen möchte. Aber sie sind direkt in meine Seele geätzt, übel und stinkig. Nichts, was man abschütteln könnte. Gott weiß, ich hab’s versucht. Seit dem Tod meines Vaters habe ich mich fast an jedem Tag auf den Tod konzentriert. Ich trage ihn, wie einen halb auswendigen Liedtext, mit mir herum. […]


    Typisch irisch. Poetisch auf's Maul. ;-)



    Skurriler Krimi mit einem tollen Anti-Helden und wunderbarem Schreibstil


    9 Punkte




    ASIN/ISBN: 3423213671

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Juli Zeh - Über Menschen

    SuB: 48

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Inkslinger ()

  • Ich habe den ersten Band der Jack-Taylor-Reihe nun schon zum zweiten Mal gelesen und er gefällt mir wieder so gut wie beim ersten Lesen.


    Jack Taylor ist ein Antiheld, der mehr säuft als ihm gut tut und auch öfters Prügel bezieht - und doch lässt er seinen Auftrag nicht aus den Augen, trotz regelmäßiger Abstürze. Dabei behält er das Herz auf dem rechten Fleck und kümmert sich um die, denen es noch schlechter geht. Das macht die Figur Jack Taylor einzigartig.


    Einzigartig ist auch der Schreibstil. Ich kann den gar nicht richtig beschreiben - man muss es lesen. Sehr gut haben mir auch die eingestreuten Zitate irischer Dichter gefallen.


    Klare Leseempfehlung!

    Die nächsten Bände warten schon auf mich.

    Typisch irisch. Poetisch auf's Maul. ;-)

    Gut auf den Punkt gebracht.


    Zitat

    Ich vermisse vieles, aber am meisten vermisse ich mich.

  • Yep, geschrieben in bester Tradition der Hard-Boiled-Schule. Profitiert im Deutschen auch von der exzellenten Übersetzung. Harry Rowohlt - steht für Qualität. Der Fall ist trivial, die Auflösung simpel, der Roman ist kürzer als eine Novelle, eher schon eine Stilübung. Darum hat er auch gleich ein halbes Dutzend davon rausgehauen :lache

    Macht aber trotzdem Spaß ….

    Vom mir 8/10